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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schriftliches HEX vor dem PJ - dafür oder dagegen?



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Kare
10.07.2011, 10:39
"Die schriftliche Abschlussprüfung würde künftig nicht mehr nach dem Praktischen Jahr (PJ) abgelegt, sondern bereits direkt im Anschluss an die klinischen Semester."

Das bestätigte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Nachzulesen unter anderem hier: http://www.medi-learn.de/medizinstudium/campus/medizinstudium/klinischer_abschnitt/Bundesgesundheitsminister-will-Hammerexamen-abschaffen/

Bereits Ende Juni hatte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr entsprechende Pläne angesprochen. Die Änderungen können frühestens im kommenden Jahr wirksam werden, denn vorher muss der Bundesrat die Pläne genehmigen.

Was hältst du davon? Würdest du gerne das schriftliche Examen vor dem PJ schreiben, damit du im PJ den Kopf frei hast? Oder findest du das Examen gut, so, wie es ist und möchtest nach dem 10. Semester nicht noch eine Prüfung ablegen?

Was wäre für dich der optimale Zeitpunkt für die schriftliche Prüfung? Wie stellst du dir die Vorbereitung während und kurz nach dem 10. Semester vor? Was stört dich am bisherigen HEX bzw. was findest du gut daran, erst nach einem Jahr praktischer Arbeit die Prüfungen zu schreiben? Und hast du noch andere Ideen, das HEX zu verbessern?
Wir sind gespannt auf deine Meinung.

SynC
10.07.2011, 12:14
In der Umfrage sollte die zweite Option eher "nach dem PJ ist besser" heißen.

Und bin absolut dafür! Schriftliches HEX nach dem PJ ist einfach total sinnfrei.

Healix
10.07.2011, 17:26
Wann soll das ganze denn dann stattfinden? Seien wir mal ehrlich, momentan haben nach dem PJ ca. 3 Monate Zeit, um sich intensiv aufs Examen vorzubereiten. Das 10. Semester war in Mainz noch ziemlich vollgepackt mit Prüfungen, darunter auch relativ fordernde wie Klinische Pharma. Nach der letzten Klausur hatten wir 6 Tage frei, bis das PJ anfing. Wie soll man da noch genug Zeit rausschinden, um eine Lernphase vor dem Examen zu ermöglichen?

FM4
10.07.2011, 18:29
Es wäre durchaus möglich das 6.klinische Semester als Examenssemester freizuhalten. Wir hatten in diesem Semester nur ein zweiwöchiges Praktikum.

cookiemonster
11.07.2011, 01:22
sind die studenten die unter der jetzigen appordnung studieren dann auch betroffen?

Laelya
11.07.2011, 09:16
das würde mich auch mal interessieren...
wenn das 2012 beschlossen wird (wovon ich nicht ausgehe), trifft mich das dann auch?

mir wurde mal sowas gesagt wie, man müsse einer neuen Approbationsordnung zustimmen, damit man nach dieser geprüft wird, dass man aber nicht gezwungen werden darf und die Möglichkeit bekommen muss, nach seiner ursprünglichen geprüft zu werden.

stimmt das? kann mir das schlecht vorstellen, dass die dann für ein paar wenige ne extra wurscht braten würden (zumal ich nicht weiß ob ich das HEX vor dem PJ will....aus oben genannten Zeitgründen zwischen 6.sem und PJ-Start)

mejakru30
11.07.2011, 20:42
An sich finde ich das nicht schlecht- wenn einem die Zeit gelassen wird. Wobei mich dann interessieren würde, wozu PJ? Kein Geld (meist) aber volle Arbeitskraft? Da wäre noch Klärungsbedarf.
:-meinung

Giant0777
11.07.2011, 20:46
Wobei mich dann interessieren würde, wozu PJ? Kein Geld (meist) aber volle Arbeitskraft? Da wäre noch Klärungsbedarf.
:-meinung

klärungs- und änderungsbedarf auf alle fälle, aber da du kein approbierter arzt bist, wird wohl kaum einer gross geld lockermachen für deine pj-tätigkeit! aber vllt ändert sich das in vielen jahren doch, wenn die arbeitslage für die krankenhäuser noch prekärer wird!!!!:-top

Muriel
11.07.2011, 20:48
Naja, eine Argumentation gegen das PJ im Generellen zu bringen, wäre schon ein Armutszeugnis: Auf der einen Seite wird immer gemeckert, wie furchtbar theorielastig das Studium sei und wie sehr der Praxisbezug fehle, dann wird aber auf der anderen Seite der Wegfall der einzigen (sicher noch teilweise besser zu gestaltenenden gar keine Frage!) Abschnitte des Studiums gefordert, die konkret und kontinuierlich, da über einen längeren Zeitraum stattfindend, direkte Praxis bieten. Eine Entlohnung von einigen Hundert Euro ist dabei sicherlich wünschenswert. Es ist ein Segen, nicht erst als Assis, richtig Stationsarbeit kennenzulernen, sondern vorher in der dankenswerten Situation "Du darfst alles aber musst nichts" langsam lernen zu dürfen. Das erleichtert, wenn man es denn auch als solches Angebot nutzt, zu Assi-Begin enorm viel.

mejakru30
11.07.2011, 20:53
Nee- will ja gar nichts gegen das PJ im Allgemeinen sagen- nur versteh ich dann das Prinzip der Prüfung nicht. Im Gegenteil- ich freu mich drauf!
Klar, es wäre sinnvoller schon "was zu wissen", bevor man auf Station kommt. Aber dann sollte es nicht das PJ sein wie es aktuell ist.
Hmm- es sei denn, die Praktisch- mündliche würde verschoben- nachm PJ. Ja, das fände ich einleuchtend. Ist es so gemeint? Das Schriftliche vor, Rest nachm PJ?
Aber nicht an allen Unis ist das 10. lau....

Kare
11.07.2011, 20:57
Ja, es ist so gemeint: Schriftliches Examen vor das PJ, das Mündliche bleibt danach. Konkretere Angaben gibt es noch nicht und auch der Bundesrat muss erst zustimmen...

THawk
11.07.2011, 21:06
Mir kanns egal sein, aber ich wäre dagegen:
Beim Stex-Lernen habe ich gemerkt, wie sehr man v.a. bei dem heutigen Fragestil von den Erfahrungen aus dem PJ probiert. Ich hätte es vorher nicht gedacht, aber man nimmt doch einen Eindruck der 'klinischen Wahrscheinlichkeit' mit aus dem PJ raus. Und das hilft sehr z.B. bei den Diff-Diagnostik-Fragen im Stex.

Da halte ich es für verschmerzbar mit weniger Theorie-Wissen ins PJ zu gehen. V.a. da man das wirkliche Wissen, das man fürs 'Überleben' braucht mehr im PJ als aus dem Buch lernt.

epeline
15.07.2011, 16:36
sehe das ähnlich wie thawk.

auch wenn jetzt wieder jemand sagt, famulatur ist ja ganz anders als pj, durch die praktischen erfahrungen da habe ich vieles viel leichter gelernt und behalten, entsprechende klausuren ohne aufwand gut bis sehr gut bestanden und sehe darin für die schriftlichen prüfungen einen vorteil.

wenn man mir jetzt diesen erfahrungs- und wissensschatz für das hex quasi verwehrt und ich das vorher schon alles wissen soll, wäre ich ziemlich aufgeschmissen

erdbeertoertchen
17.07.2011, 12:01
für mich wäre das Hex nach dem PJ besser. Ich bin eher der praktische Typ, kann mir Dinge einfach so besser merken.

DocEmmetBrown
17.07.2011, 16:06
Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn das HEx vor dem PJ geschrieben würde. Auch wenn die Fragen des IMPP teilweise auf klinische Abwägung hin gestellt sind, benötigt man letztendich doch in den meisten Fällen theoretisches Wissen, wie es an der Uni gelehrt wird. Da passt es einfach besser, wenn es nach dem 10. Semester geschrieben wird, wo man als Student noch komplett im Lernalltag ist.

Das man durch vorherige praktische Erfahrung ein Gebiet dann auch für eine Klausur schneller behalten kann, würde ich auch bestätigen, halte aber die von einigen daraus gezogenen Schlüsse für falsch. Es wäre ja schlimm, wenn man z.B. nach 30 Tagen Famulatur in einem vorher noch unbekannten Fach ohne größeren Wissensgewinn an die Uni zurückkehren würde, weil man sich ja auch beim praktischen Arbeiten immer wieder mit den theoretischen Basics beschäftigen muss. Man muss sich aber nun umgekehrt die Frage stellen, ob man mit guten theoretischen Grundkenntnissen nicht viel mehr aus einer Famulatur oder dem PJ herausholen kann, als wenn man erst noch die absoluten theoretischen Basics beigebracht bekommen muss.

Bezüglich der Frage, was mit den jetzigen Studenten ist: War es bei der Umstellung auf die neue AppO nicht so, dass bis zu einem bestimmten Jahrgang nach allter AppO zu Ende studiert werden musste, bis zu einem bestimmten Jahrgang dann gewählt werden konnte, ob HEx oder nach allter AppO und erst diejenigen, die auch mit der neuen AppO angefangen haben zu studieren, HEx machen mussten?

Solara
17.07.2011, 17:23
War es bei der Umstellung auf die neue AppO nicht so, dass bis zu einem bestimmten Jahrgang nach allter AppO zu Ende studiert werden musste, bis zu einem bestimmten Jahrgang dann gewählt werden konnte, ob HEx oder nach allter AppO und erst diejenigen, die auch mit der neuen AppO angefangen haben zu studieren, HEx machen mussten?

Es gab auch Menschen, die das Physikum nach alter AO gemacht haben und dann nach neuer AO weiterstudiert haben/mussten. Und das, ohne das Studium zwischendurch pausiert zu haben.

SuperSonic
17.07.2011, 17:30
Ich bin auch dafür, die schriftliche Prüfung vor PJ-Beginn zu legen! :-dafür
Dann könnte man sich im PJ auf das P im selben konzentrieren, ohne neben dem ohnehin stressigen Stationsalltag auch noch die Theorie, das Wiederholen und Lernen für das Hammerexamen im Nacken zu haben. Davor graust es mir jetzt schon... :-?

Laelya
17.07.2011, 17:36
wann wird man eigentlich sehen, ob es durchgesetzt wird?
oder verläuft die ganze diskussion dann wieder im sande?

SuperSonic
17.07.2011, 20:20
Die Änderung der ÄAppO soll wohl (http://www.hartmannbund.de/enews/1804/54/PJ-Mobilitaet-zulassen-Hammer-Examen-abschaffen/) zeitgleich mit dem Inkrafttreten des Versorgungsgesetzes erfolgen. Das wäre aktuell nach dem Referentenentwurf (http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/Laufende_Verfahren/V/10_06_11_Referentenentwurf_Versorgunsgesetz.pdf) der 01.01.2012. Offen ist dabei weiterhin, wann die Studierenden erstmals von der Änderung betroffen sein werden.

Laelya
17.07.2011, 20:31
vielen dank....
na dann bin ich mal gespannt
würde wirklich gern wissen, wie die das dann zeitlich und organisatorisch klären wollen.

denn einen gewissen freiraum sollten sie ja zwischen den abschlussklausuen des 10. semesters und dem dann schriftlichen Prüfungen schon geben oder?
dann verschieben sich ja die PJ Starttermine