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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für alle, die gerade ihr KPP machen



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Absolute Arrhythmie
08.07.2013, 10:42
@Healer: Wenn es so wäre, wie du schriebst, würde ich deine Aussage unterschrieben.
In meinen vier Berufsjahren als Krankenschwester sind mir aber eher unmotivierte, arrogante und überhebliche KPPler begegnet, so Leid es mir tut dass sagen zu müssen. Man kann sich gar nicht vorstellen wie naiv und auch faul einige gerade vor dem Studium noch sind. Klar, man ist ja auch noch ein halbes Kind, ich war ganz sicher auch nicht besser. Aber da muss es einen auch nicht wundern, dass manche aus der Pflege nach 30 Jahren mit solchen "Heinis" nicht mehr viel Motivation haben. Und irgendwann kann man das "Ich studier ja bald/schon/irgendwann mal Medizin" nicht mehr hören ;)

Zu dem Rest den ich geschrieben habe kann ich nur sagen dass das sicher sinnvoller wäre. Ne Art Skills-Lab mit Praxisstunden, aber dafür bräuchtest du wieder mehr Personal, was die Praktikanten ausbildet.

Kate!
08.07.2013, 16:04
Ich kann mich AA nur anschließen. Bei uns gehen regelmäßig KPP'ler ein und aus. Davon kannst du 9 von 10 vergessen, und das ist leider meine traurige Erfahrung. Lustlos, unpünktlich, unzuverlässig und fast immer mit einer Selbstüberschätzung gesegnet, die sprachlos macht.

In meinen sechs Jahren Berufserfahrungen hatte ich - ungelogen - lediglich einen einzigen Praktikanten, der richtig "Bock" hatte. Der hat das KPP als das gesehen was es ist: Klinikatmosphäre schnuppern, den Alltag erleben, mal "die andere Seite des Teams" angucken, ein Händchen für soziale Skills bekommen, bevor man zu sehr zu schnell zum (verschulten) Fachidioten wird. Der Rest kam höchsten aus den Puschen, wenn's mal darum ging, bei 'ner OP dabei zu sein. Was - meines Erachtens - aber nicht zum KPP dazugehört. Dafür sind Famulaturen und Co. da.

Und Healer, wenn ich es von unserer Teppichetage aus dürfte, würde ich meine Praktikanten liebendgern in Sachen Behandlungspflege und besagten Tätigkeiten anleiten. Ist aber in den meisten Kliniken nicht gestattet, da der fachliche Hintergrund fehlt, Delegation und Anleitung durch examiniertes Personal hin oder her. Dürfen sie nicht, Punkt.

An alle, die gerade noch mitten im KPP stecken: Nörgeln und Stöhnen hilft nix, merkt man euch nur an. Seht es als Erfahrung, die gemacht werden muss.

Kandra
08.07.2013, 18:04
Naja, es ist halt schon schwer, nicht von vornherein unmotiviert ins KPP zu gehen. Es ist ein Teufelskreis. Man bewirbt sich fürs Medizinstudium und bekommt tatsächlich einen Platz. Dann erfährt man, dass man da so ein "Krankenpflegepraktikum" von 3 Monaten Dauer machen muss. Alles klar, keine Ahnung was das ist, ich google mal. Die Treffer die man bekommt, sind Erfahrungsberichte von Medizinstudenten, von denen 90% nicht sonderlich positiv ausfallen. Dann lese ich mir das durch, lese von Ausbeutung, unfreundlichen Schwestern und vollen Bettpfannen. Wie soll ich denn da eine positive Grundeinstellung bekommen? Dann komme ich entsprechend miesgelaunt oder zumindest auf das schlimmste gefasst auf Station und die Pflege sieht sich wiedermal in ihrem Vorurteil des mies gelaunten unmotivierten Medizinstudenten bestätigt und hat ihrerseits nicht die geringste Lust, dem ungezogenen Kind was beizubringen. Nach den 3 Monaten, die natürlich geprägt waren von Ausbeutung, unfreundlichen Schwestern und Bettpfannen, setze ich mich an den PC und lasse darüber erstmal meinen Frust in einem Erfahrungsbericht aus, den dann der nächste angehende Student liest...usw usf...

Mein eigenes KPP war ganz ok weil ich ne nette Station mit einigermaßen fitten Patienten erwischt habe und mir das Waschen und Lagern von Vollpflegefällen erspart blieb weil ich maximal 5-10kg heben darf und ich auch konsequent geklingelt habe wenn ich mit einer Seite fertig war, damit jemand von der Pflege mir den Patienten dreht. Da sies dann auch gleich selber machen können, war ich nach ner Woche davon befreit bzw hab halt mitgeholfen. Essen anreichen hab ich verweigert nachdem ich mal auf einer Station aushelfen musste und dort einen Patienten vorgesetzt bekam, der nicht mehr wirklich in der Lage war zu schlucken und dann während dem füttern mit vollem Mund einfach eingeschlafen ist. Wir erinnern uns...ich darf maximal 10kg heben, wiege dazu 45kg, der Patient war locker doppelt so schwer wie ich. Wenn der sich verschluckt hätte, hätte ich den niemals in eine sitzende Position bekommen um ihm das Essen wieder rauszuklopfen. Essen anreichen war dann auch passe (abgesehen natürlich vom Essen zurecht schneiden oder Löffel reichen bei Patienten die sich nicht hinsetzen durften aber ansonsten fit waren).
Ich bin im selben Krankenhaus zur Zeit zum Blut abnehmen und Haken halten angestellt und statte dann natürlich den Schwestern auf "meiner" Station auch öfter mal nen Besuch ab weil wir uns gut verstehen. Das KPP war trotzdem mindestens 2 Monate zu lang.

Kate!
08.07.2013, 18:15
Hmpf, immer diese Horrorstories von Vollpflegen, vollen Bettpfannen und Essen anreichen (Ich bin aber schon froh, dass ihr nicht von Füttern und Pampers die Rede ist...). Da es hier nicht um Vorurteile gegenüber, bzw. um das Profil der Gesundheits- und Krankenpflege geht, nur soviel dazu: Weniger googeln, mehr auf sich zukommen lassen. Klar kann man Pech haben, aber ich bin mit der Schiene "Erstmal eigene Erfahrungen machen, dann urteilen" bisher immer gut gefahren. Hätte ich damals vor meiner Ausbildung solche Dinge ergoogelt, ich glaube ich wäre schockiert gewesen.

ehemaliger User_25062015
08.07.2013, 18:18
Das KPP war trotzdem mindestens 2 Monate zu lang.

Das is auch m.M.n. das größte Problem..bei einem Monat würd ich noch sagen, gut dann bring ichs halt hinter mich, ein Monat ist nicht die Welt. Aber drei Monate..ne..

Sticks
08.07.2013, 19:02
Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es ohne Vorurteile in eine Klinik zu gehen. Auch wenn man von unfreundlichen Schwestern gehört hat sollte man einfach offen und freundlich sein. Viele (und darunter zählte ich auch) wollen erst einmal sehen wie ernst ihr das nehmt!
Wir hatten auch viele Praktikanten (nicht KPPler) oder Azubis im OP und entweder war ich der beste Freund oder ihr Albtraum, je nachdem ob sie motiviert und gut waren oder faul, dumm und zu nichts zu gebrauchen.
Wenn man wirklich gut ist und freundlich kompetent kann man auch unfreundlichen Menschen den Wind aus den Segeln nehmen. Was man in der Praxis lernt liegt an einem selber. Oder habt ihr euch intensiv mit den Krankheiten der Patienten beschäftigt? Kennt die Ursachen und Therapien? Ich denke das wäre nur ein Punkt damit es plötzlich nicht langweilig wird. Und auch wenn alle in den OP wollen, bereitet sich doch darauf auch keiner mehr vor, indem er sich vorher mal das Verfahren anschaut und die Anatomie lernt. Aber das machen ja selbst die Assistenten selten.

Arthur87
08.07.2013, 20:09
Findet neben dem KPP auch die Uni statt oder haben wir da quasi 3 Monate Pause?

Elena1989
08.07.2013, 20:09
Das KPP muss entweder vor dem Studium oder in den Semesterferien abgeleistet werden.

Arthur87
08.07.2013, 20:13
Das KPP muss entweder vor dem Studium oder in den Semesterferien abgeleistet werden.

o.O Oha

Hat man denn 3 Monate am Srück Ferien? Oder dürfen wir das KPP "zerstückeln"?

auroraborealis
08.07.2013, 20:34
Also ich habe erst einen Monat KPP hinter mir, aber der war super :-)
Die ersten Tage bin ich mit den Schwestern mitgelaufen und hab zugesehen und angereicht. Nachdem ich ein paar Mal unter Aufsicht Infusionen abgestöpselt, Clexane gespritzt und Kurvenblätter geführt hatte, durfte ich den Großteil davon auch alleine machen. Meine Prämisse war immer, dass die Schwestern auch was davon haben sollen, dass ich da bin. Klar gibt es tolleres, als einen komplett eingekoteten Patienten zu säubern, aber das muss ja auch gemacht werden und es kam wirklich selten vor.
Ich hab also geholfen, wo ich das Gefühl hatte, helfen zu können, selbst wenn es mal nur das Ausräumen der Spülmaschine war wenn alle anderen gerade mit etwas beschäftigt waren, wofür man entsprechendes Fachwissen braucht.
Im Gegenzug haben mich die Schwestern immer mitgenommen und zum Teil extra geholt, wenn es was Neues oder Spannendes zu sehen gab. Ich durfte immer zur Visite mit und davor wurden mir z.T. noch die Krankheiten erklärt. Nach drei Wochen hat mich die Stationsleitung gefragt, ob ich mal bei einer OP zuschauen möchte. Klar wollte ich und sie hat das am gleichen Tag noch organisiert.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass meine 'Arbeit' gewertschätzt wurde und persönlich kam ich gut mit allen aus. So war es eine absolut positive Erfahrung.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass genau diese Abteilung keinen guten Ruf hat, was die Freundlichkeit der Schwestern betrifft. Gut, dass ich das vorher nicht wusste :-D
So bin ich völlig unvoreingenommen da rein und hatte eine gute Zeit. Jetzt hoffe ich, dass es bei meinem nächsten Praktikum ähnlich läuft.

*katrinchen*
08.07.2013, 20:49
Ich finde, dass das KPP eigentlich eine gute Sache ist, um mal den Krankenhausalltag kennenzulernen und Berührungsängste gegenüber den Patienten zu verlieren. Mich stört jedoch, dass es in den meisten Fällen nicht mal das kleinste Taschengeld gibt, obwohl man fast jeden Tag 8 Stunden arbeitet. Und dafür, dass man nichts machen darf außer Essen austeilen, Patienten waschen und füttern und Bettpfannen leeren, finde ich 3 Monate ganz schön lang. Naja, beschweren bringt nichts, während die anderen im Freibad sind, muss ich halt unangenehme Gerüche ertragen :D

Sticks
08.07.2013, 22:19
Wenn du nichts machen darfst, wofür willst du dann Geld haben?

Hört sich jetzt vll hart an und zeigt nur eine Sicht auf, vll des Krankenhauses.
Selbst "richtige Pflegepraktikanten" die freiwillig bis zum Ausbildungsbeginn auf den Stationen oder im OP beschäftigt sind und zum Teil "richtig" arbeiten bekommen kein Geld dafür.

EVT
08.07.2013, 22:26
o.O Oha

Hat man denn 3 Monate am Srück Ferien? Oder dürfen wir das KPP "zerstückeln"?

hast du dich eigentlich schonmal über das studium informiert?

Arthur87
08.07.2013, 23:17
hast du dich eigentlich schonmal über das studium informiert?

Was mach ich denn grad?

Kandra
09.07.2013, 06:27
Wenn du nichts machen darfst, wofür willst du dann Geld haben?

Hört sich jetzt vll hart an und zeigt nur eine Sicht auf, vll des Krankenhauses.
Selbst "richtige Pflegepraktikanten" die freiwillig bis zum Ausbildungsbeginn auf den Stationen oder im OP beschäftigt sind und zum Teil "richtig" arbeiten bekommen kein Geld dafür.

Schränke einräumen, Essen verteilen, Vitalzeichen messen, Bereichswagen putzen, Patienten waschen etc pp ist also keine Arbeit für dich die es wert ist entlohnt zu werden?
Na du bist mir ja sympatisch. Es geht ja nicht darum mit diesem Praktikum reich zu werden, aber eine Aufwandsentschädigung (wie auch für Famulaturen und PJ) sollte schon drin sein. Immerhin sind mir in diesen 3 Monaten 5000 Euro durch die Lappen gegangen (und auch "nur" 5000 Euro weil ich im Labor gearbeitet habe, als Ingenieur kannste nochmal 2000-3000€ drauf packen). Für nen Abiturienten der eh noch zu Hause wohnt ist das vllt nicht schlimm, für alle Älteren ist das mitunter existenzbedrohend. Kenne einige die dieses Semester auch nur deswegen kein Physikum machen dieses Semester, weil sie das KPP noch brauchen da sie ja auch von irgendwas ihre Miete bezahlen müssen.

Sticks
09.07.2013, 06:57
Doch, aber ist ja mehr als "nichts" :-)
Das war ja eine Sichtweise wie die Klinik ihre Einsparung begründen könnte.

Ich war froh es nicht machen zu müssen. Ich hatte im Sommer drei Monate frei und konnte einen Steuerfrei arbeite, in meinem alten Job. Da hatte ich Glück.

Wenn es an die Existenz geht ist es wirklich schlimm. Dann wird sich das Problem aber doch leider auch auf Famulaturen und dem PJ ausweiten?

ehemaliger User_29072015
09.07.2013, 07:41
ich hab auch keinen Cent gesehen und die pj`ler und Ärzte haben kostenlos essen bekommen in der Kantine.
alles irgendwie unfair, aber man muss es hinnehmen.

maniac89
09.07.2013, 11:27
Kostenloses Essen sollte ja schon das Mindeste sein. Hab ich auch bekommen, sowie kostenfrei parken, gut Trinkgeld von den Patienten (um die 100€ kamen zusammen) und beides mal ein paar Scheine vom Stationsteam zum Abschluss. Paradiesische Umstände für ein KPP. :D

*katrinchen*
09.07.2013, 12:25
Und genau das finde ich nicht gerecht! Ein Mittagessen oder so wäre ja schon mal ein Anfang, aber nicht mal das gibt es.
Wenn du nichts machen darfst, wofür willst du dann Geld haben?

Hört sich jetzt vll hart an und zeigt nur eine Sicht auf, vll des Krankenhauses.
Selbst "richtige Pflegepraktikanten" die freiwillig bis zum Ausbildungsbeginn auf den Stationen oder im OP beschäftigt sind und zum Teil "richtig" arbeiten bekommen kein Geld dafür.

PumpkinSouup
09.07.2013, 15:46
Hey Leute,

ich mache kein KPP, sondern habe im Oktober mit der GuK-Ausbildung angefangen, habe jetzt aber gekündigt, weil ich (voraussichtlich) ab Oktober studieren werde. Habe dann also 10 Monate hinter mir.
Ich hoffe jetzt nur, dass ich diese Zeit als KPP angerechnet bekomme, ich halte es echt nicht nochmal 3 Monate als Praktikantin in der Pflege aus.
Hat jmd Erfahrung damit, wie man das dem LPA verkaufen muss um eine Anerkennung zu bekommen?