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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für alle, die gerade ihr KPP machen



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ehemaliger User_25062015
09.07.2013, 15:56
Evtl einfach PDL fragen, ob sie dir den Wisch fürs Praktikum unterschreibt? Kann mir vorstellen, dass die das nich so gerne macht, aber nen Versuch wärs wert.

pefan
09.07.2013, 16:14
ich kann mich momentan nicht beklagen, dass mein kpp ein totaler flopp ist - die ausbilderin der berufsschüler hat mich mit unter ihre fitische genommen und mir normgerechtes spritzen, blutabnehmen, infusionen machen usw. beigebracht, die ärzte das legen einer flexüle.

mein negativer beigeschmack ist einfach die ein oder andere schwester. die tag ein tag aus versuchen, einen ins offene messer laufen zulassen oder für die einfachsten tätigkeiten selbst zu faul sind, was mich eignl richtig ärgert. gerade wenn man das gefühl hat, den kompletten bereich allein zu machen während die schwester im "hauptquartier" ne ruhige kugel schiebt und nen kaffee trinkt.

prinzipiell ist es einfach so, dass das kpp ja auch einblicke in die pflege bringen soll und auch einen gewissen respekt vor den schwestern erzeugen - kann ich aus meiner sicht nicht wirklich sagen, mein respekt sinkt täglich mehr und mittlerweile fangen auch die streitgespräche mit schwestern an. glücklicherweise bin ich auch in der letzten woche der drei monate

PumpkinSouup
09.07.2013, 17:39
Evtl einfach PDL fragen, ob sie dir den Wisch fürs Praktikum unterschreibt? Kann mir vorstellen, dass die das nich so gerne macht, aber nen Versuch wärs wert.

ja, das habe ich vor, wenn ich die schriftliche Kündigung dann abgegeben habe. Schätze die aber eher so ein, dass sie das nicht so gerne unterschreibt ....
irgendwo hat mal jemand geschrieben, dass das LPA das auch so anerkannt hat, ich finde den Beitrag aber leider nicht mehr ... :/

THawk
09.07.2013, 17:47
Sollte auch so klappen. Einfach dein Arbeitszeugnis, aus dem der 10-monatige Zeitraum Pflegetätigkeit auf Normalstationen hervorgeht, beim zuständigen LPA einreichen mit der Bitte um Anerkennung. Dann hast du was schriftliches in der Hand und nur das zählt.
In den 10 Monaten wirst du ja auf 3 Monate Praxis gekommen sein (das wäre natürlich gut wenn es im Zeugnis explizit erwähnt ist).

FlameIngo
09.07.2013, 23:01
@ pefan: Darum beneide ich dich ja total. In meinem Spital durften Praktikanten nicht einmal Blutdruck messen. Weiß auch nicht, was schief gehen soll, wenn man unter Anleitung einfach mal Blut abnehmen übt. Habs zu Hause auch schon gemacht mit Zeug, das ich mitgenommen habe :)
Streitgespräche hatte ich ab einem gewissen Punkt auch, weil ich mich teilweise unfair behandelt gefühlt habe. Das scheint wohl überall ähnlich zu sein, egal ob in D oder der Schweiz. Bei mir haben sie dann auch nicht ganz verstanden, dass ich mit 26 noch so ein Praktikum mache, wo ich doch so viel mehr können müsste mit ´nem Studienabschluss. Mit meinem Alter und Lebenserfahrung, oder dass ich auch mal ganz normal mit den Ärzten geredet habe auf dem Gang, konnten nicht alle gut umgehen. Hinzu kam, dass ich der einzige Mann in Vollzeit war, auf einer Station mit 30 Betten.

iMario
09.07.2013, 23:06
ich kann mich momentan nicht beklagen, dass mein kpp ein totaler flopp ist - die ausbilderin der berufsschüler hat mich mit unter ihre fitische genommen und mir normgerechtes spritzen, blutabnehmen, infusionen machen usw. beigebracht, die ärzte das legen einer flexüle.

Das ist ja super! Bin mittlerweile im 10. Monat der Ausbildung und habe noch nicht alle von deinen genannten Dingen gezeigt bekommen. Es hängt natürlich immer davon ab, mit wem du zusammen arbeitest... Damit steht und fällt eigentlich alles.


mein negativer beigeschmack ist einfach die ein oder andere schwester. die tag ein tag aus versuchen, einen ins offene messer laufen zulassen oder für die einfachsten tätigkeiten selbst zu faul sind, was mich eignl richtig ärgert. gerade wenn man das gefühl hat, den kompletten bereich allein zu machen während die schwester im "hauptquartier" ne ruhige kugel schiebt und nen kaffee trinkt.

Ich geb dir mal einen Tipp: sag einfach mal "Nö, mach' ich nich!" :D Erstens sind die Blicke/Reaktionen legendär und zweitens muss man sich wirklich nicht alles gefallen lassen. Ich mach das öfters und lasse es auf die Konfrontation ankommen, ob ich dann ne schlechte Abschlussbewertung von der Station bekomme ist mir ziemlich egal (hat ja eh keine Relevanz), aber irgendwo hört der "Schüler/Praktikantenstatus" halt auch mal auf. :)
Aber wie oben schon angerissen, es kommt immer auf die Leute auf der jeweiligen Station an. Drei von vier Stationen möchten mich gerne nach der Ausbildung haben, haben meine Arbeit geschätzt, aber die Station, auf der ich momentan arbeite, ist irgendwie alles anders - nunja ;D

SuperSonic
10.07.2013, 08:22
Wenn es an die Existenz geht ist es wirklich schlimm. Dann wird sich das Problem aber doch leider auch auf Famulaturen und dem PJ ausweiten?
Weswegen es auch dort Aufwandsentschädigungen geben sollte.



alles irgendwie unfair, aber man muss es hinnehmen.
Mit der Einstellung wird sich nie was ändern... Und wenn die schon so früh da ist, wird man sich später als Assistenzarzt munter weiter ausbeuten lassen - zu Lasten derer, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. :-???

EVT
10.07.2013, 10:25
so lange sich noch genügend dumme assistenten finden, die bei schlechten bedingungen schuften, wird sich leider auf manchen stationen nichts ändern.

Chaoskind
10.07.2013, 17:11
Bin mit meinem KPP im Moment auch recht glücklich.

Als ich erfahren habe, dass ich auf die Urologie muss, war ich natürlich nicht begeistert.... das hat sich aber jetzt geändert. Die Station auf der ich bin hat einen wirklich guten Ruf und ich weiß jetzt auch warum. Der Chefarzt ist wirklich nett, die Ober- und Assistenzärzte größtenteils auch. Die Schwestern sind größtenteils auch kooperativ, nur manche sind pampig und unfreundlich. Die Oberschwester ist ein kleiner Drachen, sie kann sehr sehr böse Sprüche ablassen, bis jetzt habe ich aber noch keinen abbekommen.

Ich habe das KPP einfach als Herausforderung genommen und mein bestes gegeben. Ich darf beim Morgenrundgang immer schon alleine losziehen und alle durchmessen (Temperatur, Puls, Blutdruck) und das auch in die Kurven eintragen. Patienten umziehen, auf Toilettenstühle bringen (und diese leeren) und ähnliches durfte ich natürlich auch schon machen, aber wenn der Patient schwierig ist oder ich unsicher bin, dann hilft mir eine Schwester. Waschen und Beine eincremen gehört ebenso dazu, an allen Stellen (Urologie eben). Essenausteilen mache ich manchmal, wenn die servicefrau Hilfe braucht. Steri wegbringen, Wäschewagen aufräumen und auffüllen und die Pflegearbeitsräume säubern gehört ebenso dazu wie die tägliche "Urinerunde" in der ich die Katheterbeutel aller Patienten leere und die Menge aufschreibe. Am Anfang war die Urolodie echt eine Herausforderung, aber man lernt auch unglaublich viel.

Nun das Positive. Die Oberschwester gehört zu der Sorte Mensch, bei der man mit Motivation und Arbeit viel erreichen kann. Ich bin jetzt 2,5 Wochen auf Station und letzte Woche (in der 2.) durfte ich mit in den OP. Es war eine 2,5 stündige Scott Sphinkter OP. Meine erste OP und das war nicht nur eine kleine, sondern direkt eine größere, bei der ich sehr viel sehen konnte, da der Patient in der Steinschnittlage lag und ich über die Schulter der Ärzte den perfekten Blick auf die freigelegte Harnröhre hatte :D

Heute durfte ich noch einmal in die Endourologie. Der Chefarzt hat eine Brachytherapie gemacht (radioaktive Seeds wurden in die Prostata "geschossen" um die Tumorzellen zu zerstören. Vor allem das Zusammenspiel zwischen dem Ultraschall und dem Computersystem war unglaublich.
Anschließend durfte ich noch bei einer Sättigungsbiopsie und einer TUR Blase dabei sein. Dabei wurde laparoskopisch ein Blasentumor entfernt.

Zu den Ärzten ist noch zu sagen, dass sie alle sehr nett sind, vor allem der Chefarzt hat mir alles genau erklärt was er da macht (was ich als 5-Wochen praktikantin nie und nimmer erwartet hätte, wäre ja eigentlich schon froh gewesen, wenn man mich eines Blickes gewürdigt hätte) und somit habe ich wirklich interessante Einblicke bekommen, vor allem bei OPs, die nicht viele Ärzte hier in Deutschland durchführen (Brachytherapie).

So, ich hoffe ihr werden von meinem kleinen Bericht über mein sehr anstrengendes aber auch sehr lehrreiches KPP nicht erschlagen :D

Liebe Grüße!

*katrinchen*
10.07.2013, 20:49
Chaoskind, das hört sich ja echt super an!!! Die Ärzte ignorieren mich, manchmal gibt's ein mildes Lächeln oder ein "Guten Morgen", aber das war es dann auch schon. Bei der Morgenrunde darf ich nichts machen außer Betten beziehen, die Tische abwischen und Temperatur messen. Für das Essen austeilen bin ich meistens ganz alleine verantwortlich und das nimmt dann bei etwa 40 Patienten recht viel Zeit in Anspruch. Zwischendurch laufe ich dann immer zu den Klingeln (Bettpfannen bringen, Urinbeutel leeren usw.), sorge für frischen Kaffee oder räume den Schmutzraum auf. Mir hat bis jetzt noch nicht mal jemand gezeigt wie man Blutdruck misst... -.- vom OP bin ich ungefähr so weit entfernt wie die Erde vom Mars

EVT
10.07.2013, 23:16
naja, sowas besonderes ist brachytherapie jetzt nicht^^

lekabo
11.07.2013, 08:18
falls ihr probleme habt bei eurem KPP könnt ihr ja mal folgende pdf-datei ausdrucken und eurer stationsleitung hinlegen:

http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/Checkliste_fuer_Krankenpflegepraktikum.pdf

dort wird beschrieben, was ihr in eurem KPP lernen sollt..
ich habe das auch schon meiner stationsleitung vorgelegt und sie war begeistert, da ja oftmals die schwestern nicht wissen was man so lernen soll.. meine stationsleitung hat es damals sogar der PDL weitergeleitet und die haben dann diese liste als standards für alle stationen verteilt.. hoffe das klappt bei euch auch! ;-)

Nessiemoo
11.07.2013, 19:25
Ich finde man muss sich einfach ein Krankenhaus aussuchen, dass nicht zu Krankenpflegepraktikanten gewöhnt ist - wie auch später bei Famulaturen.

Wenn man KPP in Unikliniken, oder in anderen grossen Kliniken in unistädten macht, findet man oft Stationen, die ohne FSJ'ler und Pflegepraktikanten (die entsprechend dann kommen, wenn FSJler im Urlaub sind), gar nicht funktionieren können. Dann wird man schnell in Basistätigkeiten eingearbeitet (Blutzucker messen, Essen austeilen, Vitalzeichen messen, Patiententransport/ Strümpfe wechseln/ Tropfen richten/ Nochmal BZ messen/Essen austeilen/ Katheterrunde. Und wenn du es nicht machst (als unbezahlter Praktikant), macht es sonst keiner. Inkl. Blutdruck messen bei teilweise instabil (oder gefährdet) Patienten.

Und das fand ich schon inakzeptabel, das eine superreiche Uniklinik nicht ohne kostenlose Arbeitskräfte funktionieren kann.

Es war in einem kleinen Krankenhaus komplett anders - da ist man halt mitgelaufen, und hat auch alles selbst gemacht, aber man hatte nicht das Gefühl, dass man irgendwie... ausgenutzt wird für Arbeiten. Wenn es mehrere Aufgaben waren (zB Patient in OP bringen), haben auch Schwestern Blutdruck/ Puls gemessen - fand ich sehr nett von ihnen.

MEDusa123
11.07.2013, 20:32
So...dann gebe ich meinen Senf auch mal dazu.
Ich habe im März meine ersten 30 Tage hinter mich gebracht. Meine Aufgaben waren: Betten schieben, Essen austeilen, Bettpfannen leeren, Patienten waschen, Betten machen, Botengänge, Braunülen ziehen, Blutzucker messen, natürlich hier und da mal was putzen und Wäschewagen auffüllen. Das ist ja auch nix Neues. Muss glaub ich jeder KPPler irgendwie durch. Heftig war ein Ausnahmefall, wo ich mit einer Pflegehelferin zusammen die komplette Station morgens versorgen musste (Hygiene, mobilisieren, Betten machen). Die Schwester teilte Medis aus und hat die Vitalzeichen gemessen. Zwei weitere waren mit dem Papierkrams überfordert. :D Es gab auch Momente, wo ich keine Hilfe mit schweren unbeweglichen Patienten bekam. Dann wurde auch gern mir unter die Nase gerieben, dass ich dabei zu langsam war. Oder dauernd allein zu den Clostridienpatienten rein musste, weil die Schwestis sich zu fein für waren. Auch so beim täglichen morgendlichen Waschen wars nett die schwer umgänglichen Patienten zu bekommen, zu denen sich auch kaum jemand alleine traute/ nicht gerne allein machte, damit sich die überlasteten Pflegerinnen auf der Station mal eine Auszeit gönnen.
Das klingt irgendwie alles negativ. Aber irgendwie waren nicht mal die unangenehmen Arbeiten schlimm, sondern der Umgang mit mir als Praktikantin. Zum Schluss wurde mir zwar mit einem kleinen Present gedankt, aber es kam in der letzten Woche zu mir durch, dass man deutlich "mehr" von mir erwartet hätte. Diesen Seitenhieb find ich immer noch witzig und frage mich was das genau hätte sein sollen. :D Ich hätte mich ja auch sicherlich noch mehr anstrengen können. Aber bei dem Verhältnis auf der Station mit Null Vergütung sicherlich nicht. Man wird als Praktikant ausgenutzt und kriegt noch sozusagen den Arschtritt gratis. Ich will hier nicht die Schwestern/Pflegehelferinnen schlecht machen. Ich hab totalen Respekt vor dieser Arbeit. Werde den Eindruck aber nicht los, dass die meisten Praktikanten mit ihrem KPP irgendwie nicht so recht glücklich werden. Gründe wurden schon häufig genannt. Mir fiel besonders ins Auge: die unterbesetzten Stationen und der Typ Mensch, den man häufig antrifft: Bloß sich nicht verantwortlich fühlen, andere schuften lassen (Stichwort Hierarchie).
Zum Chefarzt was bringen durfte ich nie. Da wurde eine Praktikatin hingeschickt, die schon ein paar Monate auf der Station war. Die Assistenzärzte waren aber freundlich und anfangs sehr reserviert mir gegenüber. Zum Ende hin gabs aber auch Tipps von Ihnen und als Höhepunkt 2 mal Dabeisein bei einer Visite. :)

Naja mir steht nächsten Monat weiterer 30 Tage Abschnitt bevor. Ich habe Angst. Auch davor, dass nicht viel neues Wissen hinzukommt. Trotzdem erhoffe ich mir mehr Einblicke in den Arztberuf/OP dort und freue mich irgendwie wieder auf den Umgang mit Patienten.

Gesocks
11.07.2013, 21:26
Hab' ich absolut andersrum erlebt: Im Kreiskrankenhaus Pflegemangel (und Ärztemangel) bis unter den Teppich; ich habe wenig gedurft und gelernt, die Arbeitsatmosphäre war weniger harmonisch, die Organisation ineffizienter. In den freiwilligen Nachtdiensten war ich - habe ich aber erst später erfahren, sonst hätte ich erheblich mehr als "Aufwandsentschädigung" verlangt - als volle Pflegehilfe eingeplant. Hätte sonst mit dem Personal/Patienten-Schlüssel wohl gar nicht hingehauen...

In der Uniklinik durfte ich ausnahmslos alles machen, die Personalsituation war auch nicht entspannt, aber viel besser, im Schnitt eindeutig hellere Köpfe und angenehmere Arbeitsatmosphäre (obligatorischer sporadischer Affenbesuch vornehmlich von Ober- und Chefarztebene natürlich ausgenommen). Die hätten auch ohne mich funktioniert, und v.a. war fast allen klar, dass ich Praktikant und keine Pflegehilfe bin.

Wertschätzung für meine Mitarbeit habe ich auf beiden Stationen zu Genüge bekommen; zumindest an der Uni habe ich auch bleibenden Eindruck hinterlassen (und vice versa). Moral von der Geschicht': KH (und Station) wählen, von dem v.a. nicht abgeraten wurde.

Sticks
11.07.2013, 22:58
Ich kann mich noch an meine Stationszeit in meiner Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten erinnern. Ich war am Wochenende mit einer Schwester und einer Praktikantin alleine und habe die hälfte der Zimmer komplett alleine versorgt. Plus alles was man als Schüler an Bootengängen etc machen muss. Aber es war auch gut, einfach mal einwenig flottes organisiertes arbeiten und vor allem Stress, was ich relativ gerne mag. Hab auch nicht mehr Geld bekommen…. Als OTA Azubi durfte ich dann die OP Verbände wechseln, alleine.
Aber, je besser man sich anstellt und je kompetenter man ist, desto weniger muss man sich auch von mies gelaunten "Arbeitskollegen" sagen lassen/gefallen lassen. Und damit meine ich sowohl die Beziehungen zwischen Praktikant und Schwester oder Arzt und Schwester. Aber was mir hier so auffällt ist das man als KPP anscheinend hilflos ausgeliefert ist, weil man einfach keine Ahnung hat und nichts darf/dazu lernt.
Das erinnert mich an meinen ca 10 Wöchigen Ambulanzeinsatz als Schüler, indem ich Wochenlang EKG`S schreiben durfte ohne wirklich etwas erklärt zu bekommen. Nicht einmal eine i.m Spritze durfte ich geben. Oder siebe Wochen in einer Orthopädischen Klinik in der ich den ganzen Tag am Tisch stehen musste und zwischen den Punkten keine Zeit für ein Schluck Wasser oder die Toilette war, und von mir verlangt wurde das ich die Anatomie und den OP-Ablauf1A kenne und keine Fragen stellen durfte. Insgesamt hatte ich sehr gute Praktische Einsätze in meiner Ausbildung! Bei ein zwei hatte ich dann auch einmal den Mittelfinger in der Tasche, aber solange ich was gelernt habe war die Schmerzgrenze relativ hoch. Ansonsten, etwas suchen das man lernen kann!

Was mir aber immer wieder auffällt ist, dass das Verhältnis unter den Ärzten zu den Pflegern im OP oft viel besser ist als auf Station.

el suenio
13.07.2013, 12:33
Ich hatte in den letzten Wochen insgesamt drei Praktikanten, die mir zugeordnet wurden. Ich fand das super, denn ich freu mich, wenn sich jmd. interessiert und ich ihm was erklären kann. Krankenpflegepratikanten haben wir bei uns nicht, die waren alle drei erst in der 9.Klasse. Ich habe denen jeweils gleich am Anfang das Blutdruckmessen erklärt und was man da überhaupt misst. Dann durften sie es in meinem Beisein auch machen. S.c.-Injektionen und Infusionen richten haben ich auch gezeigt und erklärt, aber das durften sie leider nicht selber machen. Außerdem hab ich ihnen gezeigt, wie die Werte in die Kurve eingeschrieben werden. Das konnten sie dann wieder selber machen.
Sicher bleibt es in der Pflege nicht aus, dass Patienten gewaschen werden müssen, das Essen ausgeteilt werden muss und die Leute einen Schieber brauchen, aber das hat auch noch niemandem geschadet, solche Aufgaben zu erledigen. Schließlich sind das auch menschliche Bedürfnisse. Wenn man natürlich gar nichts Medizinisches machen darf, ist das schon blöd. Das kenn ich als KrPfl-Schüler ja auch zur Genüge. Auf der Pädiatrie durfte ich auch nicht wesentlich mehr Aufgaben übernehmen als die Praktikantin aus der 9.Klasse. Aber ich versuche dann wenigstens, eine spannendere Tätigkeit für die Praktikanten einzubauen. Ich kann auch Schwestern nicht verstehen, die Schüler/Praktikanten den ganzen Tag mit den Aufgaben beglücken, die sie selber nicht erledigen wollen. Aber irgendwann kennt man die Schwestern und sucht sich die heraus, bei der man mal was machen darf.
In den Ambulanzen finde ich es als Schüler immer seeeeehr interessant. Aber dort darf man ja sein KPP nicht machen. Zurzeit bin ich in der Strahlenambulanz und es ist echt total spannend. Von der Brachytherapie kann ich auch nur schwärmen: Spickungen, Goldmarkerimplantation und die gesamte Afterloading-Technik sind dann mal eine gute Abwechslung zum Stationsalltag. Auch darf ich in den ärztlichen Sprechstunden sitzen und die Patienten mitdiskutieren. Wer wirklich etwas lernen möchte, der kann in so einem Bereich ja mal 5 Tage verbringen. Bringt zwar nichts für's KPP, aber persönlich hat man doch recht viel davon.

miiira
14.07.2013, 03:01
Also, 3 Monate sind niemals zu viel. Natürlich möchte man immer mehr machen, als man darf. Aber die Leute die eine ausbildung machen, haben dieses Problem 3 Jahre, da sollte man sich als Student nicht über 3 Monate beschweren. Ich habe 5 Jahre in der Pflege gearbeitet, bevor ich beschlossen habe Medizin zu studieren. Natürlich dachte ich auch ziemlich schnell, dass ich bereits einen guten einblick in den Klinikaltag habe, aber das stimmte natürlich nicht, wie ich dann später feststellen musste. Patientenkontakt ist sehr wichtig und den hat man eben vor allem in der Pflege und nicht bei einer 2-Minuten -Visite als Arzt. In unserer Klinik sind übrigends sehr viele Ärzte, die vorher eine Ausbildung in der Krankenpflege gemacht haben und man merkt einfach, dass sie sowohl zu den Patienten als auch zum Klinikpersonal einen besseren Kontakt haben. Außerdem passieren weniger unrealistische Anordnungen.Was man außer dem Patientenkontakt allgemein noch lernt ist die Krankenbeobachtung. Es fallen einem mehr Symptome auf, wenn man mal länger mit Patienten gearbeitet hat und nicht nur schnell eine untersuchung macht. Jedenfalls denke ich sicher nicht, dass 3 monate zu viel sind und sie reichen auch ganz sicher nicht, um sich einen realistischen Eindruck vom Klinikaltag zu machen.

dudette
17.07.2013, 09:45
Also, 3 Monate sind niemals zu viel. Natürlich möchte man immer mehr machen, als man darf. Aber die Leute die eine ausbildung machen, haben dieses Problem 3 Jahre, da sollte man sich als Student nicht über 3 Monate beschweren.

Medizinstudenten haben dieses Problem ja nun auch nicht bloß drei Monate. Famulaturen, PJ... Im Übrigen dürfen die Pflegeschüler auf meiner Station immer noch erheblich mehr als ich. Was diese drei Monate KPP so lang werden lässt, ist aber noch nicht mal, dass ich nur relativ simple Aufgaben erledigen darf. Das habe ich nicht anders erwartet, ich bin ja auch weder geschult noch erfahren. Ich bin beinahe glücklich, wenn ich im Ausleerraum stehe und Infusionsständer desinfiziere, weil ich dann wenigstens meine Ruhe habe. Wirklich stressig finde ich, ständig parat stehen und Arbeitsbereitschaft signalisieren zu müssen, auch wenn es für mich eigentlich nichts zu tun gibt. Schön ist es auch, wenn ich mich von einzelnen Schwestern dafür anmotzen lassen muss, dass ich Aufgaben nicht erledige, die mir von der Stationsleitung untersagt wurden. Derartige Ungerechtigkeiten sind wahrscheinlich selten echter Bösartigkeit geschuldet, die meisten setzen Praktikanten schlicht mit Pflegeschülern gleich und haben entsprechende Erwartungen, aber auf diese Weise sammelt sich nun mal Frust an, und der muss auch irgendwo hin. Im Zweifelsfall eben hier ins Forum, nachdem man vorher acht Stunden gute Miene zum bisweilen recht bösen Spiel gemacht hat.


In unserer Klinik sind übrigends sehr viele Ärzte, die vorher eine Ausbildung in der Krankenpflege gemacht haben und man merkt einfach, dass sie sowohl zu den Patienten als auch zum Klinikpersonal einen besseren Kontakt haben. Außerdem passieren weniger unrealistische Anordnungen.

Dass eine Krankenpflegeausbildung sich so auswirkt, kann ja gut sein. Trotzdem kann man in Frage stellen, ob es sinnvoll ist, alle Medizinstudenten drei Monate lang in der Pflege arbeiten zu lassen, ohne dass es im Hinblick auf Lernziele und Inhalte irgendwelche bindenden Vorgaben gäbe. Nach den Berichten, die ich hier gelesen habe, scheint es im Wesentlichen Glückssache zu sein, ob man drei Monate lang Vitalzeichen misst und zu OPs mitgeht oder Essen austeilt und putzt. Auch mir als Praktikantin ist eher unklar, was genau ich eigentlich lernen soll, wobei das mit den realistischen Anordnungen ja schon mal ein guter Denkansatz ist. Dafür reichen allerdings in der Tat weder die drei Monate aus, noch die tatsächlichen Einblicke in die Organisation und Arbeit der Pflege, die ich bekomme.

miiira
17.07.2013, 22:13
Habe mir geraden den Thread "Dinge die man im Studium nicht lernt..." durchgelesen und da sind doch einige dinge bei, die man schonmal annähernd im Praktikum mitbekommt. Z.B der Ärger immer zwischen den Anordnungen des OA und denen des Chefs zu stehen.Am häufigsten wurde genannt, dass es vielen schwer fällt mit Patienten zu sprechen und auf deren Probleme zu reagieren. Das ist etwas, was man im Praktikum auf jeden Fall lernen kann, allerdings muss man dafür evt. etwas Eigeninitiative zeigen und einfach mal die Menschen ansprechen, wenn man gerade nichts zu tun hat. Was noch hilfreich sein kann, ist den Pflegekräften einfach mal zu zuhören, wenn sie über die Probleme in der Zusammenarbeit mit den Ärzten reden. Natürlich ist mir klar, dass das nicht immer konstruktive Kritik ist, aber im Ansatz ist meistens was dran ( natürlich gibt es die Probleme auch andersherum)[-::-]
Das Praktikanten weniger dürfen als Krankenpflegeschüler ist ja logisch.

Klar kann ich verstehen, dass man sich manchmal ausgenutzt fühlt, weil man die Drecksarbeit erledigen muss, aber das ist leider in fast jedem Praktikantenjob so. Ich habe selbst 1 Jahr Praktikum in der Pflege gemacht und war auch nicht immer glücklich über meine Aufgaben und meine Kollegen.und auch jetzt müssen in unserer Klinik die examinierten Pflegekräfte noch Betten putzen, Essen veteilen... . Es gibt allerdings auch Ärzte, die sich nicht zu schade sind nichtmedizinische Tätigkeiten zu verrichten und auch mal beim Lagern helfen.Da sist noch so ne Kleinigkeit, die man nicht auf der Medizinischen Seite im KH lernt. Patienten nicht einfach aus der Lagerung nehmen um besser Blut abnehmen zu können und dann ohne bescheid zu sagen so liegen lassen.

Wenn man allerdings wirklich daran interessiert ist,als Praktikant was zu lernen kann man fragen ob man (ggf. nach Dienstende) bei Ops, Gastros, Echos, usw. zusehen darf. muss man halt wissen, ob es einem das wert ist, seine Freizeit zu opfern, aber ich fand das teilweise sehr interessant.