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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weg zum Medizinstudium



XxPankreas
13.07.2011, 21:08
Hallo

ich bin neu hier und bräuchte ganz dringend eure Hilfe. Ich komme gleich zur Sache:

Ich habe gerade mein Abitur in Bayern als erster Jahrgang des neuen G8 mit der Note 2,8 bestanden. Damit habe ich in Deutschland keinerlei Aussichten mein Studium in den nächsten 5 Jahren zu beginnen.=(

Meine erste Frage wäre, ob ich mit diesen Noten in Witten Chancen hätte genommen zu werden. Habe im Bio Abi 13 Punkte gehabt. Physik und Chemie hatte ich nur bis zur 10 (entspricht eurer 11) ,aber beide jeweils mit der Note 1 abgelegt. Vielleicht wäre auch Latein wichtig, deshalb schreibe ich die Note vorsichtshalber Mal mit dazu (10 Punkte im Abi)

Ich habe gehört, dass man in Ungarn Medizin auf Deutsch studieren kann und die Noten in naturwissenschaftlichen Fächern da besonders gewichtet werden. Wie stünden meine Chancen in Ungarn genommen zu werden? Ich möchte jetzt erstmal ein freiwilliges soziales Jahr machen, da ich gehört habe, dass dies ebenfalls positiv gewertet wird.

Das größte Problem wäre aber in beiden Fällen also Ungarn und Witten die Finanzierung. Meine Eltern sind leider nicht so vermögend und ich müsste also daher einen Kredit aufnehmen oä. Die lehnen mich in Ungarn doch 1000%ig ab, wenn die spitz kriegen, dass meine Eltern nicht so viel Geld haben oder irre ich mich da und sie geben auch Leuten wie mir mit wenig Geld eine Chance? Hat jemand von Euch vielleicht bis zum Physikum in Ungarn studiert und könnte mir weitere Tipps geben.?
Oder wäre eine Ausbildung das beste?

Ich wäre sehr dankbar für jeden Ratschlag.

Lg

Kackbratze
13.07.2011, 21:15
Willkommen bei uns. Nutze doch bitte die Boardsuche, da wirst Du viele Infos zu deinen Fragen finden.

prot
13.07.2011, 22:34
Darf ich fragen wie alt du bist?

Nehme mal an, dass du noch sehr jung bist, und deshalb würde ich in deinem Fall wohl die 5-7 Jahre warten. Dann würde ich aber kein FSJ machen, sondern gleich mit einer Ausbildung anfangen, damit du die letzten 3-4 Jahre, die du dann noch warten musst, einen Job machen kannst, bei dem du Geld verdienen kannst, und so auch ein bisschen was für das Studium zusammensparen kannst.

Gleichzeitig würde ich jedes Jahr (jetzt schon damit anfangen) den EMS in Österreich machen. Vielleicht ergibt sich ja dann ein Studienplatz in Österreich, während du auf einen Studienplatz in Deutschland wartest.

So würds ich machen. Viel Glück

XxPankreas
14.07.2011, 00:22
Hallo

Danke für deine Antwort. Um deine Frage zu beantworten ich bin 19 Jahre alt.

Welche Ausbildung wäre wohl die beste in der Situation? Rettungsassistent, Krankenpfleger oder doch Heilpraktiker (Habe von einigen gehört, dass das die sinnvollste sein soll bzw. wo man am meisten fürs Studium lernt.)

Ich will zumindest mal versuchen vielleicht über die Bundeswehr ein Studium zu bekommen. Was haltet ihr davon? Hab schon länger mit der Idee gespielt zum Bund zu gehen. Aber die Aufnahmeprüfung für Offiziersanwärter solls ja richtig in sich haben. Hat einer von Euch vielleicht Erfahrungen speziell mit einem Medizinstudium beim Bund gemacht?

Mal angenommen ich bekäme jetzt einen Teilstudienplatz z.B in Göttingen dann hätte ich nach dem Physikm 4 WS. Habe ich das richtig verstanden, dass ich dann noch ungefähr 6 WS bräuchte bis ich den klinischen Teil meines Studiums fortsetzten könnte?

Tut mir leid, wenn ich so viele Fragen stelle aber ich muss mich in die ganze ZVS-Thematik erst "einarbeiten":-):-)

Caducea
14.07.2011, 02:00
Hmm, welche Ausbildung am Sinnvollsten ist, da scheiden sich die Geister. Manche schwören auf RettAssi, manche auf Krankenpflege. Es ist auch wichtig, dass du dir überlegst, in welchen bereichen du "Erfahrungen" sammeln willst... ich denk mit allen Ausbildungen sind die Wissensvorteile bei Studiumbeginn nach paar Semester wieder weg ;) Ich selbst empfehle eine MTA-Ausbildung, fange jetzt September eine an. Ich habe hier in Deutschland mein Abi mit 2,3 in 2008 gemacht und warte seitdem. Hab auch zwischendurch ne Ausbildung zur Arzthelferin angefangen, aber so wirklich viel nimmste davon nicht mit, weil das eher eine bürokratische Ausbildung ist... und ich war da auch stark unterfordert. Es ist aber überall individuell. Nutz die Wartezeiten, es gibt sehr sehr viele menschen die auf ihren Platz warten mussten/müssen, incl. ich... werde wohl erst mit 26 einen Platz kriegen.
Ansonsten was du noch machen könntest, ist dich einzuklagen, aber dafür brauchst du Geld, und 100%Erfolgsgarantie gibts auch nicht.

Was die Bundeswehr angeht, daran hab ich auch überlegt, aber hinterher verpflichtest du dich für ein paar Jahre. Kann also sein, dass du dann auch zu Auslandseinsätzen musst. Oder in die Fachrichtungen, die benötigt werden, sofern ich das richtig verstanden hab. Das ist nicht für jedermann was, sich so langfristig zu verpflichten und weniger Entscheidungsfreiheit zu haben.

Lg
Cadu

DeKl
14.07.2011, 07:36
... Ich selbst empfehle eine MTA-Ausbildung, fange jetzt September eine an. ...

Warum empfiehlst Du sie dann? So richtig auf Erfahrungen baut das ja nicht auf. Was sind also Deine Beweggründe? Mit diesen als Grundlage lässt sich das möglicherweise besser in Erwägung ziehen.

schmuggelmaeuschen
14.07.2011, 09:23
Ich würde, an deiner Stelle erst mal 6 Monate oder so ins Ausland, ich hab es damals nicht gemacht und bereue es jetzt...
Als Ausbildung würde ich dir MTA-L, R und GuK vorschlagen..
MTA-L wenn du auf naturwisschenschaften stehst, aber nicht unbedingt patientenkontakt die nächsten Jahre stehst...
MTA-R ist eher "technisch" dafür hast du mehr Patientenkontakt....
GuK geht eher in die "soziale" Richtung dafür viel PAtientenkontak, kannst auch noch RettAss machen (kannst du dann verkürzen)...
so weit jetzt muss ich weiter forschen ;-)

Frisko
14.07.2011, 10:46
Ich hab anno damals mein Abi mit 2,4 gemacht, hatte da aber auch noch nicht den Wunsch Medizin zu studieren. Ich hab dann die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger gemacht und durfte letztes Jahr dann in Kiel anfangen.

Wissensvorspung ist relativ. Du hast zumindest die meisten Begriffe schon mal gehört, kannst Verbindungen zu Krankheitsbildern aufbauen, eventuell effektiver lernen, weil auch für die Ausbildung ein Haufen Wissen gefordert wird, gerade nach den neuen Ausbildungsgesetzen.

Meinen Vorspung seh ich daher auch nicht in der Vorklinik. Hier laufen 19 jährige rum, mit denen in einfach nicht mithalten kann (ich bin 28). Die sind so fleissig, so lernerprobt, ich schwanke da immer zwischen Bewunderung und Mitleid. Ich hatte genau zehn Minuten in der ersten Zytologie Vorlesung das Gefühl mehr zu wissen, danach war ich genauso ab vom Schuss wie der Rest.

Ich arbeite aber mittlerweile seit über sechs Jahren in Krankenhäusern und kenne einfach bestimmte Abläufe schon, kenne den Umgangston, kenne den Konflikt zwischen Ärzten und Schwestern und das ist mindestens genau so wichtig auf dem Weg (imho)...

Generell musst du schauen, ob du wirklich motiviert bist, drei Jahre etwas zu machen, wo du von Anfang an weißt, dass du es nicht weitermachen willst, eine Kollegin von mir hat deswegen wieder aufgehört.

Vorteile sind natürlich, dass du das KPP nicht mehr machen musst und eigentlich in jeder Unistadt einen Super bezahlten Nebenjob kriegen kannst, weil generell alle Häuser suchen. Und du verbringst die Zeit sinnvoll. Meine Entscheidung würde zwischen Rettungs-Assi und Krankenpfleger fallen. Auch wenn ichs nochmal machen würde. (Wobei letzteres glaube ich, noch ein wenig besser bezahlt wird)...

Sonna
14.07.2011, 10:49
In deinem Fall würde ich entweder eine Ausbildung oder ein Bachelor Studium im Ausland ( Wartesem.) empfehlen. Je nach dem, ob du eher praktische Erfahrungen sammeln möchtest oder schon mal wissenschaftlich arbeiten möchtest. Dann könntest du ja eine Naturwissenschaft studieren. Wäre sicher von Vorteil was das Wissen angeht.
Eine Ausbildung bringt dir aber auch einiges. Wie schon geschrieben wurde, wird der Wissensvorsprung nach den ersten Semestern wieder weg sein, aber denk auch an die anderen Erfahrungen, die du sammelst.
Ich mache eine Ausbildung zur GuK und bin im großen und ganzen zufrieden damit. Es hängt sehr von dem Einsatzort ab, wo man gerade arbeitet. Manche Stationen sind klasse, andere wiederum weniger. Aber das weißt du ja sicher selbst ;) Auch aus der finanziellen Sicht ist eine AUsbildung GuK doch gut ! Das Ausbildungsgehalt ist nicht schlecht. Ein weiterer Vorteil bei GuK ist, dass man während der AUsbildungszeit in alle Bereiche kommt. Praktisch eine MINI Medizinstudium ;) So hast du von allem schon mal eine Vorstellung. Das wäre bei eher spezialisierten Ausbildungen wie Ret.Assi oder Laborberufen nicht der Fall. Würde aber auch eine Uni Klink empfehlen!
In Witten kannst du es sonst ja auch schon mal versuchen. Bis 2,8 ist bestimmt noch ok. Und die nehmen auch Leute, die es finanziell nicht so dicke haben.
Keine Ahnung, wie das in Ungarn aussieht. Meiner Meinung nach, nutzen die aber Leute mit weniger gutem Abi aus...

gnuff
14.07.2011, 13:00
...Ich arbeite aber mittlerweile seit über sechs Jahren in Krankenhäusern und kenne einfach bestimmte Abläufe schon, kenne den Umgangston, kenne den Konflikt zwischen Ärzten und Schwestern und das ist mindestens genau so wichtig auf dem Weg (imho)...
Auch wenn Du den Vorteil momentan nicht sehen kannst, weil es Dir in der Vorklinik natürlich nichts bringt, später im Beruf, also dem Teil auf den es ankommt, sind diese Erfahrungen mehr als Gold wert, das garantiere ich Dir.

Kiddo
14.07.2011, 16:21
Hallo,

ich mache aktuell die Ausbildung zur OTA. Wie viel mir das während des Studiums bringen wird, vermag ich nicht zu sagen, aber ich denke, dass ich zumindest dann Vorteile haben werde, wenn es an die ersten Praxiseinsätze und das erste Mal im Rahmen des Studiums in den OP geht. Ich weiß mittlerweile, dass ich Medizin studieren will und ich weiß, wofür ich Jahr um Jahr warte.

Wenn alles glatt läuft, fange ich nach meinem OTA- Examen die Ausbildung zur ATA an und danach kann ich dann hoffentlich studieren. So der Plan ;).

Vielleicht könnte der OTA auch was für dich sein.

lg, Kiddo

EKT
14.07.2011, 17:28
Welche Ausbildung wäre wohl die beste in der Situation? ... oder doch Heilpraktiker (Habe von einigen gehört, dass das die sinnvollste sein soll bzw. wo man am meisten fürs Studium lernt.)

Wer erzählt denn so ´nen Schmarr´n?
Für den Heilpraktiker braucht man keinerlei Ausbildung, lediglich eine Prüfung, die nachweist (nachweisen soll?), daß man niemandem schaden wird....:-nix

Frisko
14.07.2011, 17:55
Den hab ich bewusst in meinem Argument auch mal außen vor gelassen... :-)

Wahrscheinlich hat man da neben der Prüfungsvorbereitung am meisten Zeit für andere Dinge, deswegen vielleicht...

Coxy-Baby
14.07.2011, 23:36
Wer erzählt denn so ´nen Schmarr´n?
Für den Heilpraktiker braucht man keinerlei Ausbildung, lediglich eine Prüfung, die nachweist (nachweisen soll?), daß man niemandem schaden wird....:-nix

Ich hatte mich schon gefragt wer zuerst darauf antwortet ein Arzt oder ein HP..., aber du hast schon recht HP ist so ziemlich die blödeste und sinnloseste Ausbildung die es gibt ....


PS: Flameposts wie immer gerne als PN an mich...

konstantin
15.07.2011, 11:44
heilpraktiker.... lol...

epeline
15.07.2011, 16:14
Mal angenommen ich bekäme jetzt einen Teilstudienplatz z.B in Göttingen dann hätte ich nach dem Physikm 4 WS. Habe ich das richtig verstanden, dass ich dann noch ungefähr 6 WS bräuchte bis ich den klinischen Teil meines Studiums fortsetzten könnte?


davon mal abgesehen, dass deine fragen nicht neu sind und schon zig mal beantwortet wurden, bequeme ich mich mal hierzu.

also, wenn du dich über die wartezeitquote dann bewirbst, musst du noch mindestens 8 semester warten.

den weg musst du aber nicht gehen, da du dich bereits nach dem 1. semester an den unis direkt für ein so genanntes höheres fachsemester bewerben kannst. da stehen die chancen nciht so schlecht, da gerade nach dem physikum doch noch viele ihren studienort wechseln. und man kommt dann dort unter.
ich hatte auch in gö angefangne und habe zum 4. semester dann in gießen einen vollen platz bekommen.
keiner meiner freunde und bekannten mit teilplatz (und das sind einige) haben nach dem physikum länger als 2 semester gewartet.

probieren kannst du es also.

allerdings sind diese teilplätze doch recht rar und darauf bauen würde ich nicht.

Latlab
15.07.2011, 16:32
Mhh wenns sonst keiner MAcht gehe ich mal auf die Bundeswehrsache ein:

Bundeswehr sollte nur eine Option sein, wenn du in erster Linie Soldat und Offizier sein willst. Medizin ist dort dann die Nebensache.

Der Einstellungstest beim Bund ist nicht sonderlich schwer, ist natürlich ein subjektiver Eindruck. Mittlerweile sieht es intern so aus, dass es einige Quotenregelungen gibt. Solltest du also aus den alten Bundesländern kommen und weiblich sein, dann solltest du so gut wie keine Schwierigkeiten haben einen Platz bei der Bundeswehr zu bekommen. Auf das bestehen des Offizierslehrgang wird dann erstmal auch nicht so viel Wert gelegt, die BW ist da recht nachlässig geworden.