PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was würdet ihr machen?



Kiddo
13.07.2011, 22:01
Hallo Leute,

in diesem Herbst werde ich mein OTA- Examen machen. Seit knappen zwei Jahren schlägt mein Herz aber mehr für Anästhesie als OP.

Ich plane später Humanmedizin zu studieren, doch bei einem Abischnitt von 2,8 werde ich leider noch eine ganze Weile warten müssen (aktuell komme ich gerade mal auf sieben Wartesemester).

Nun bieten sich mir zwei Alternativen nach dem Examen.

1. Ich könnte in der eigenen Klinik die Ausbildung zur ATA (Anästhesietechnische Assistenz) machen.
2. Ich könnte an drei halben Tagen bei großen urologischen OPs erste Assistenz machen und an den restlichen Tagen in der Zentralsterilisation arbeiten und ab und an Dienste in der OP- Pflege absolvieren.

Ich kann mich leider überhaupt nicht entscheiden.

Was denkt ihr, was mir in Hinblick auf das Studium mehr bringen würde? Das theoretische Wissen in der Anästhesie und die Tatsache, dass ich dabei nicht aus dem Lernen raus kommen würde oder eher das Assistieren, weil man gewisse Strukturen doch besser sieht, wenn man direkt mit macht. Aber andererseits würde es sich im großen und ganzen um vier oder fünf verschiedene OPs handeln.

LG. Kiddo

agouti_lilac
13.07.2011, 22:03
Wie hast du denn die Finanzierung des Studiums geplant?

prot
13.07.2011, 22:05
Wenn es keinen gravierenden Grund gibt (wovon ich mal ausgehe, sonst würde dir die Entscheidung bestimmt leichter fallen) die eine Möglichkeit der anderen vorzuziehen, dann würde ich ganz klar diejenige auswählen, die mir am meisten Spaß macht.

Kiddo
13.07.2011, 22:11
Ich habe gedacht, dass ich während des Studiums in der Klinik arbeiten könnte, um mir einen großen Teil zu verdienen. Ich habe in den letzten Jahren auch schon etwas gespart und ich denke, dass es so ganz gut klappen könnte.

Das Problem ist, dass ich beides unheimlich gerne machen würde. Nur die große Zeit, die ich wahrscheinlich im Steri verbringen würde, trübt das Ganze etwas, denn die Arbeit dort kenne ich durch meine OTA- Ausbildung etwas und ich finde sie sehr langweilig. Dafür ist der urologische Chefarzt aber echt cool.

gnuff
13.07.2011, 23:10
Ich würde mich jetzt auf das konzentrieren, wo Du dann später im Studium leichter arbeiten kannst...
Alternativ kann man es so sehen: wenn Du jetzt noch Anästhesie machst bist Du vielseitiger einsetzbar wenn Du später als Aushilfe jobben willst. Allerdings weiss ich nicht wie verbreitet ATAs mittlerweile sind.

Kiddo
13.07.2011, 23:20
Ja, da ist was dran. Dank dir für den Denkansatz.

Ich denke irgendwie auch, dass ich in der ATA- Ausbildung auf die drei Jahre betrachtet mehr lernen würde als beim Hakenhalten in der Urologie. Klar wird das wahrscheinlich schon Spaß machen, aber wirklich was lernen wird man da denk ich nicht.

Wie sind denn eure Prognosen was Wartezeit angeht? Denkt ihr, sie wird runter gehen? Weil dann würde ich mir mit dem ATA ein Eigentor schießen, denn die Ausbildung dauert drei Jahre ;).

Kiddo
13.07.2011, 23:23
Ich denke, dass man sowohl in der OP als auch in der Anästhesiepflege gut einen Job finden wird. Anästhesiepflege hat denk ich den Vorteil, dass man während der Arbeitszeit etwas mehr Zeit zum Lernen hat als in der OP- Pflege.

gnuff
13.07.2011, 23:35
Ausserdem solltest Du natürlich mit einberechnen, dass die Anästhesie die absolute Krönung der medizinischen Schöpfung ist... logisch, oder? Das wird viel zu selten festgestellt, finde ich, also ehrlich... :-top

Kiddo
14.07.2011, 16:08
Kann ich daraus schließen, dass du gerade dabei bist, den Facharzt für Anästhesiologie zu machen ;)?

Ja, ich finde, dass Anästhesie was ganz Besonderes hat.

Heute durfte ich Haken halten bei einer Cystoprostatourethrektomie mit Ileum-Conduit. Es macht ja schon Spaß, aber ich bezweifel, dass es das nach einem halben Jahr immer noch tun wird, weil es ja irgendwie schon oft ähnlich ist.

Wobei unser Chefarzt mich heute fragte, ob ich die Lymphknoten resezieren wollte. Doch für meine allererste Assistenz bei einer großen urologischen OP war mir das dann doch zu heavy muss ich gestehen. Also dürfte ich mitunter dann halt schon ein bisschen was machen, wenn ich das machen sollte, aber wahrscheinlich wird auch das nach einer Zeit langweilig. Ich würde gerne einmal selbst operieren, aber bis dahin verstreicht wohl noch etwas Zeit.

Latlab
14.07.2011, 19:05
Seit wann hat OTA was mit Hakenhalten zu tun? OTA macht doch eigentlich nichts anderes als ein OP-Pfleger, sprich anreichen und Springerdienste? Wäre mir neu, wenn man zum Hakenhalten ne 3jährige Ausbildung machen muss.

Ach back to topic. Ich würde noch die Ausbildung zur Anästhesiepflege mitnehmen. Zum einem kann man nie genug lernen zum anderen hat man so auch ein wenig mehr Patientenkontakt, wenn der noch wach ist.

Strodti
14.07.2011, 19:07
In kleineren Häusern, die keine PJler oder Studenten haben, macht das auch mal die OP-Pflege.

Latlab
14.07.2011, 22:49
In kleineren Häusern, die keine PJler oder Studenten haben, macht das auch mal die OP-Pflege.

Ahh gut zu wissen. Hab ich bei uns nämlich noch nie gesehen

Kiddo
14.07.2011, 22:54
Vielen Dank für eure Antworten!!

Die Klinik, in der ich arbeite, ist recht klein.

Ich habe mir überlegt, dass ich unseren Pflegedienstleiter einfach fragen könnte, ob ich nicht ein Jahr Haken bei den Urologen halte und danach den ATA verkürzt auf zwei Jahre mache.

Wenn er sich nicht darauf einlässt, dann wirds der ATA werden, denn ich denke, dass es nicht schaden kann, im Lernen drin zu bleiben und ich denke auch, dass ich für mein späteres Berufsleben eine Menge daraus mitnehmen kann.

Kiddo
25.07.2011, 17:56
Es ist der ATA geworden und noch fühlt sich die Entscheidung richtig an.