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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu EKG Monitoring



xtra13
17.07.2011, 15:17
Hallo,
sicherlich leicht zu beantworten, aber ich hab jetzt mit google auf die schnelle nichts gefunden:
Auf einem Montior (z.B. Narkosemonitor) ist ja nur eine EKG-Kurve dargestellt.
Aber die Ableitung erfolgt doch über Einthoven-Ableitung, also man klebt drei Elektroden.. damit erhält man doch auch die drei Ableitungen (I,II,III).
1. das wäre doch dann ein 3-Kanal EKG oder?
2. Welche Ableitung wird denn jetzt auf dem Monitor angezeigt? I,II oder III? oder ist das eine Überlagerung oder ähnliches der drei Ableitungen?
3. Spricht man dann von einem Ein-Kanal-EKG wenn der Monitor nur eine EKG-Kurve anzeigt oder dennoch von 3-Kanal-EKG, weil ja drei Ableitungen möglich sind (über die nach Einthoven angeschlossen Kabel)?

danke für eure hilfe!
mfg

Zoidberg
17.07.2011, 16:03
1. ja
2. I II oder III, kann man einstellen
3. 3-Kanal, ist ja eine Vektordarstellung

Markus-HEX
19.07.2011, 08:35
I.d.R. wird Ableitung II eingestellt - diese Ableitung liegt in etwa gleich der elektrischen Herzachse des Herzens (re Arm, li Bein), somit erhält man da die größten Ausschläge und somit ein gutes Monitoring.

Ansonsten wird auch ganz gerne, vor allem bei Ischämiegefährdeten Patienten, eine 5-Kabel-Ableitung genutzt - hier hat man neben allen Extremitätenableitungen auch eine Brustwandableitung. In dem Fall wird II und V5 (entsprechend geklebt) eingestellt und die beiden Kurven monitorisiert - einfach weil beim Anzeien von zwei Kurven diese beiden die höchste Aussagekraft haben.

xtra13
19.07.2011, 15:59
hey,
danke erst mal!
da schließt sich gleich eine frage dran an:
ist es überhaupt möglich nur mit einem dreikanal ekg also z.b. über einthovenableitung eine pathologische st-streckenhebung, die dann auf einen vorwandinfarkt hinweißt, zu erkennen?
oder ist das - und ähnliche ekg veränderungen - nur mit einem 12 kanal ekg möglich oder reicht dann doch 5-kanal??
danke nochmals!
mfg

LieberInvasiv
20.07.2011, 18:34
Kommt ganz darauf an wo am Herzen der Infarkt "sitzt". Dafür muss man sich ansehen welche "Schnittebene" die EKG Ableitungen haben.
Die Extremitätenableitungen projezieren z.B. auf die Frontalebene, während die Brustwandableitungen auf die Transversalebene projezieren. Es ist also durchaus Möglich auch im 3-Kanal-EKG (nur Brustwandableitungen) einen STEMI zu diagnostizieren (z.B. Lateral/Anterolateral oder Inferior). Ausführlicher, einfach weil man mehr vom Herzen "sieht", ist aber natürlich das 12-Kanal-EKG. Daher ist das auch Standart. Ggf. ist es sogar noch notwendig das 12-Kanal-EKG zu "erweitern", d.h. zusätzliche Ableitungen zu kleben, um z.B. die Hinterwand besser beurteilen zu können.

emergency doc
20.07.2011, 19:06
Oder um es einfach zu sagen:
Ja, natürlich kann man einen ST-Hebungsinfarkt auf einem 3-Kanal EKG erkennen. Man kann ihn aber nur auf einem 12-Kanal EKG ausschließen.