Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IMPP-Ärger: #Repostion am Unfallort
Moin!
Ich meine aktuell im Notfallkurs/Schockraum-Management gelernt zu haben das "vorsichtige Reposition am Unfallort mittels Längszug" wie es in vielen Büchern steht und das IMPP auch so abfragt (*Hmpf* *Grrrr*) nicht mehr ganz State of the Art ist... Sofern:
- Zeitnahe Bildgebung/Versorgung in Klinik gewährleistet ist (in DE quasi immer)
- Periphere Pulse intakt sind (mal abgesehen davon gibt es ja auch Ischämie-Toleranz-Zeiten...)
- die Extremität nicht "abartig wegsteht"
etc.
Der Trend geht doch eher zu "Load & Go" (Pat. stabilisieren, Analgosedierung, Pat. lagern, Wunde steril abdecken, abfahren...).
Präklinisch kann man auch schnell mal was kaputt machen (Nerv, Arterie) bei Repositionsversuch ohne Bildgebung/OP-Situs... Oder?!
Mag sich vllt kurz mal jemand dazu äußern - der suffiziente Infos hat?
Muß weiterkreuzen und finde auf die schnelle keine aktuellen Statements dazu!
Danke!!!
Gruß
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WackenDoc
30.07.2011, 14:27
Kann sein, dass das vom Gelenk abhängt.
Bei der Patellalux, die ich vor kurzem in´s örtliche Krankenhaus geliefert hab, hat der Chirurg gesagt, dass es gut war, dass wir noch vor Ort reponiert hatten. So von wegen geringerer Weichteilschaden und so.
Mal davon abgesehen wäre der Transport mit noch luxierter Patella nicht so der große Spass geworden. Läge auch im Bereich des Möglichen, dass beim Transport noch weiter was kaputt gegangen wäre.
An den luxierten Finger vom gleichen Tag hab ich mich allerdings dann doch nicht ran getraut. Nach Erzählungen des Patienten wurde der im Krankenhaus allerdings auch einfach reponiert und dann erst Bildgebung gemacht.
Ok, hilft dir jetzt beim Kreuzen nicht weiter- aber wenn es so in deinem Kurs gelehrt wurde, es so in den Büchern steht und es in den Altfragen richtig war, dann mach dir zum Examen keinen weiteren Kopp drum.
Ja, danke für die Antwor!
Es ging um ne offene distale Oberschenkel-# nach VU (in der Bildgebung dann bikondyläre# mit Trümmer# des distalen OS). Da hätte ich NIE präklinisch gewagt dran rumzuzuppeln.
Ich meine mich auch zu erinnern, daß ne kaputte Poplitea nicht so witzig zu rekonstruieren ist - würde ich durch Repo-Versuch auch nicht provozieren wollen...
IMPP und Bücher behaupten halt ich hätte Reposition machen sollen :-nix
WackenDoc
30.07.2011, 14:51
Ah ok-da hätte ich wohl auch die Finger von gelassen.
Aber versuch nicht zu viel Energie auf diese einzelne Frage zu vergeuden.
Wenn IMPP und Bücher sagen, dass du reponieren sollst, dann kreuzte das brav an. Was du dann im realen Leben machst, ist dann ne andere Frage.
Hm, aber durch Längszug kann man jetzt eigentlich auch nicht mehr kaputt machen, als vorher schon kaputt war :-nix
Hm, aber durch Längszug kann man jetzt eigentlich auch nicht mehr kaputt machen, als vorher schon kaputt war :-nix
:-dafür
Das ist ebenso die Meinung sämtlicher notfallmedizinisch tätiger Unfallchirurgen, die ich bisher getroffen habe: vorsichtiger Längszug unter Analgesie, aber niemals mit Gewalt drehen oder drücken.
Markus-HEX
02.08.2011, 09:10
Vom Notarztkurs habe ich noch im Kopf:
Patella-, Finger/Zehen-, und OSG sollte draußen repositioniert werden, ansonsten alle Dinge mit neurologischen und oder vaskulären Beeinträchtigungen sowie extreme Fehlstellungen (hier nur grob achsengerecht - ergibt sich aber ohnehin, damit man den Patienten in den RTW bekommt).
Ansonsten ist sicher die vor kurzem neu erschienene Poly-Trauma-Leitlinie (zu finden über leitlinien.net) ein guter Ratgeber - dort steht auch einiges Drin, auch jeweils mit Evidenzbeurteilung
Sebastian1
02.08.2011, 09:59
Vom Notarztkurs habe ich noch im Kopf:
Patella-, Finger/Zehen-, und OSG sollte draußen repositioniert werden, ansonsten alle Dinge mit neurologischen und oder vaskulären Beeinträchtigungen sowie extreme Fehlstellungen (hier nur grob achsengerecht - ergibt sich aber ohnehin, damit man den Patienten in den RTW bekommt).Habe ich auch so gelernt. Zusätzlich noch die kindliche Radiusköpfchen-Subluxatio.
LieberInvasiv
03.08.2011, 10:54
Nichtraumatische Schultergelenle kann man auch vor Ort machen..
Und natürlich die Kiefergelenksluxation nicht zu vergessen :P
(natürlich auch nur nichttraumatisch)
Was den vorsichtigen Längszug (bis 5kg) bei der genannten Femurfraktur angeht: :-meinung
Das verkleinert ggf. das Volumen (weniger wo es reinbluten kann), nimmt Druck von Nerven, Gefäßen und Gewebe (verhindert Folgeverletzungen) und dem Pat. häufig ein gutes Stück Schmerzen. Wird daher auch immer noch empfohlen.
Wenn man hat kann man ja extra dafür gebaute Traktionsschienen verwenden.
Hat aber natürlich nichts mit einer richtigen Reposition zu tun.. vllt daher die Verwirrung.
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