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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MFT Resolution "Zur Abschaffung der Wartezeit"



nadie
02.08.2011, 19:49
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www.mft-online.de

Resolution
Rostock, 24.06.2011

Zur Abschaffung der Wartezeitquote

Ausgangssituation
Entsprechend dem Hochschulrahmengesetz (§ 32 Abs. 3 Nr. 2) und dem Staatsvertrag der Länder über die Errichtung einer gemeinsamen Einrichtung für Hochschulzulassung (Art. 10 Abs. 2) werden ca. 20 Prozent der Studienplätze in der Medizin aufgrund der Wartezeit vergeben. Als Wartezeit wird hierbei die verstrichene Zeit seit dem Erwerb der Hochschulzulassungsberechtigung gezählt, in der nicht an einer inländischen Hochschule studiert wurde. Primär ist die Wartezeit unabhängig von der Abiturnote. Erst in einem zweiten Schritt zählt bei gleicher Wartezeit die Abiturnote als nachrangiges Kriterium. Die für die Zulassung in dieser Hauptquote durchschnittlich benötigte Wartezeit stieg in den letzten Jahren – auch bedingt durch wachsende Abiturientenzahlen – an. Zum Frühjahr 2011 liegt sie bei nunmehr 13 Semestern. Dieses Verfahren ist aus mehreren Gründen problematisch.

Problemlage
Durch den stetigen Anstieg der Wartesemester müssen die Bewerber eine nicht kalkulierbare sehr lange Wartezeit in Kauf nehmen, in der sie innerhalb Deutschlands auch kein verwandtes Studium aufnehmen dürfen. Zudem liegt bei dem späten Studienbeginn die Schulzeit so weit in der Vergangenheit, dass viele der Studienanfänger große Probleme damit haben, dem Studientempo und den Inhalten zu folgen. Dies führt zu einer drastisch höheren Zahl von Studienabbrüchen der Studierenden aus der Wartezeitquote im Vergleich zu den nach Abiturnote oder den Auswahlverfahren der Hochschulen Zugelassenen. Davon abgesehen ist es volkswirtschaftlich nicht vertretbar, durch die Wartezeitquote gezielt Bewerber zuzulassen, die nach dem Studium eine deutlich verringerte Tätigkeitszeit als Ärztin oder Arzt haben. So gibt es über 50jährige Studienanfänger, die sofort einen Studienplatz über die Wartezeit erhalten.

Empfehlungen
Der Medizinische Fakultätentag empfiehlt, die Zulassung nach Wartezeit abzuschaffen oder deutlich zu reduzieren. Als Alternative empfiehlt er das Losverfahren. Jeder hochschulreife Bewerber sollte sich in dieser neuen notenunabhängigen Hauptquote nur zu drei Zulassungszeitpunkten bewerben dürfen, wobei die geltende Altersgrenze von 55 Jahren unbedingt abgesenkt werden muss. Mit den drei Chancen zu einem frühzeitigen Studienbeginn wird dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 18. Juli 1972 zur Zulässigkeit des absoluten Numerus clausus für Studienanfänger besser entsprochen als mit der bestehenden Praxis, die relativ viele Aussteiger aus Studium und ärztlicher Praxis produziert.

Diese Änderungen hätten drei entscheidende Vorteile:
1) Abiturienten wüssten nach drei Bewerbungen, also möglicherweise schon im Jahr nach ihrem Abitur, ob sie einen Medizinstudienplatz erhalten oder nicht. Die meisten Studienanfänger hätten dann einen geringen zeitlichen Abstand zum Abitur und könnten somit im Studium besser an die Lerninhalte der Schule anknüpfen.
2) Die so zugelassenen Absolventen wären in der Summe deutlich jünger und könnten länger den Arztberuf ausüben.
3) Durch diese Änderung würde die Zahl der Studienabbrüche in dieser Hauptquote deutlich sinken und mehr Ärztinnen und Ärzte würden die Universitäten verlassen.

In Anbetracht des prognostizierten Ärztebedarfs könnte durch eine entsprechende Änderung eine weit größere Wirkung erzielt werden als durch Modifikation anderer Zulassungsverfahren.


http://www.mft-online.de/dokumente72_omft/Resolution_Wartezeitquote_72oMFT.pdf

Coxy-Baby
02.08.2011, 19:55
Das ist jetzt der glaub ich 3. thread zum Thema.....

nadie
02.08.2011, 19:58
Prima, dann überspring ihn einfach! ;-)

konstantin
02.08.2011, 20:11
Ich bediene mich selten einer solchen Sprache, aber mit Verlaub... Das ist Bullshit.

edit: Und als Begruendung... spaetestens bei


In Anbetracht des prognostizierten Ärztebedarfs könnte durch eine entsprechende Änderung eine weit größere Wirkung erzielt werden als durch Modifikation anderer Zulassungsverfahren.

hoert jede sachliche Diskussion auf. Es werden nicht mehr Aerzte ausgebildet bzw. mehr Studienplaetze verfuegbar, nur weil man die Auswahlkriterien veraendert. Das ihr das einfach nicht kapieren wollt...

Von den Ideen zur Aenderung der Quote brauchen wir dann garnicht mehr zu sprechen. Das ist ganz schrecklich grosser Unsinn, aber das werden euch andere hier noch zu Genuege breittreten.

Keenacat
02.08.2011, 20:19
Jeebus on a pogo stick, was ist kaputt bei euch? Logik-Modul durchgeschmort?? *bruzzel*

Darla
02.08.2011, 20:35
Empfehlungen
Der Medizinische Fakultätentag empfiehlt, die Zulassung nach Wartezeit abzuschaffen oder deutlich zu reduzieren.

Mag zwar für diejenigen, die in den nächsten Jahren verlockend klingen... wären da nicht mal wieder eine "übergangsphase"...
Denn werden dann bspw. nur noch 10% oder 5% der Plätze nach Wartezeit vergeben, müssten, die, die jetzt schon warten, grob gerechnet doppelt oder viermal so lange warten...
Oder werden die dann in die dann anderwertig vergebenen Plätze miteinbezogen? Dann bekommen zwar vielleicht alle mit 13, 12 oder 11 Wartesemestern endlich einen Platz, dafür dürfen aber dann mehr mit weniger Semestern warten...
Damit hätten wir also lediglich eine Umverteilung und die Wartezeit wäre vllt. nur noch 1-stellig...

nadie
02.08.2011, 20:39
Natürlich, das ist der allergrößte Bullshit!
Aber wie die Überschrift schon sagt, es ist eine Resolution und deshalb kann man doch in einem Forum mal schön seinen Senf dazugeben. Irgendwie muss man sich ja die Tage bis zum 10.08. beschäftigen.. ;-)
Egal wie sich die Zulassungskriterien entwickeln, es fehlt halt an Plätzen, aber das scheinen sich die "wichtigen Leute des Landes" ja nicht einzugestehen.

Strodti
03.08.2011, 00:08
Bitte nur ein Thread pro Thema!

Hier ist der Link zu dem anderen MFT-Vorschlag Thread. (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=64931)

Gruß, Strodti
Moderator