PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MRT vs. CT



Srey
10.08.2011, 15:56
hey Leute,

wie erkenne ich, wenn mir ein bild vorgelegt wird, ob es ein CT oder ein MRT ist.

was wird wo wie (hell/dunkel etc.) dargestellt?

es würde mir sehr weiterhelfen, wenn mir jemand dazu ein paar Fakten schreiben könnte....

Dankeee
LG

konstantin
10.08.2011, 16:45
Schau dir einfach mal ein paar MRTs und CTs an. Bei MRTs kannst du Weichteilstrukturen viel, viel deutlicher erkennen als auf CTs. Wenn man weiss, wie das eine oder das andere aussieht, erkennt man es eigentlich auf den ersten Blick.

Beau Frost
11.08.2011, 11:40
http://www.radiologie-sachsenhausen.de/Bilder/ctabdcor.jpg

CT Abdomen

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/radiologie/radiodiagnostik/Fallsammlungen/images/normalbefunde/mriabdt2cor/mrabdt2cor1.jpg

MRT Abdomen


beides Schnittbildverfahren, dass CT arbeitet im Prinzip mit Röntgenstrahlung und kann sehr gut Bilderserien darstellen. Das ganze hat was mit der Schwächung der Strahlen in unterschiedlichen Geweben zu tun und dadurch entstehen Kontraste, die man unterscheiden kann, mal besser, mal schlechter. Wenn der Kontrast schlecht ist kann man mit zB Jodhaltigen Kontrastmitteln (KM) nachhelfen, die durch ihre hohe Ordnungszahl relativ viel Röntgenstrahlen absorbieren. Der ganze Krempel wird dann von einem Computer in Graustufen umgerechnet. Leider kann das menschliche Auge nur 20 Graustufen unterscheiden, daher kann man mit verschiedenen Fenstern arbeiten, die Lungen, Weichteile oder Knochen besonders gut darstellen und auf bestimmten Dichtewerten, den Houndsfield-Units beruhen. Das CT ist halt bei der Abgrenzung von kleinen, weichteildichten Strukturen und Lagebeziehungen überlegen. Die Strahlenexposition für den Patienten ist sehr hoch, viel höher als beim normalen Röntgen-Thorax, es ist aber billiger und viel weiter verbreitet als das MRT. Knochen sind im CT immer weiß.

Das MRT ist auch viel komplizierter. Der Kernspin hat was mit Eigendrehimpulsen :-top von Protonen zu tun und nach deren Bestrahlung mit dem Hochfrequenzimpuls irgendwelchen tollen Signalen und Umrechnungen, nachher entsteht ein Bild. Auf jeden Fall ist es viel, viel besser zur Kontrastauflösung als Röntgen (x1000) und CT (x10) geeignet, vieles Körpergewebe kann man auch ohne KM darstellen. Je mehr Wasser im Gewebe ist, desto besser lassen die sich magnetisieren, grob gesagt, daher kann man besonders gut Weichteile darstellen. Dann gibts da noch Wichtungen nach T1 und T2, dass ist sehr kompliziert und hat was mit dem Verhalten nach dem Hochfrequenzimpuls zu tun und wie sich die Protonen danach wieder verhalten in einer bestimmten Zeit :-oopss Naja. Zur Vereinfachung gesagt sind in T1-gewichtete Bildern Flüssigkeiten schwarz, in T2 signalintensiv, also weiß. Als KM hier kann man Gadolinium zu Darstellung von luminalen Körperhöhlen oder Eisen als Schwarzmacher verwenden.

Naja, viel Text, ich hoffe, es hilft Dir etwas. Gerade MRT finde ich aber total kompliziert in der Theorie.

patrick23
11.08.2011, 11:45
hey Leute,

wie erkenne ich, wenn mir ein bild vorgelegt wird, ob es ein CT oder ein MRT ist.

was wird wo wie (hell/dunkel etc.) dargestellt?

es würde mir sehr weiterhelfen, wenn mir jemand dazu ein paar Fakten schreiben könnte....

Dankeee
LG

Im 4. Semester???

Srey
11.08.2011, 14:48
Hey Beau Frost,
vielen Dank. Das hilft mir sehr weiter... !


@ patrick23
hab nächste Woche mündl. Physikum und einen Prof., der seine Freude daran hat. Sicher kein Grund zum Durchfallen... aber wäre gut zumindest den Unterschied zu erkennen...

Hoppla-Daisy
11.08.2011, 14:52
Wir bekamen die damals auch im 3. Semester vorgelegt bei den Präp-Testaten. In der Vorklinik wurde schon Wert drauf gelegt, dass man den Unterschied erkennt und weiß, was man da vor Augen hat. War m. E. auch sehr sinnvoll.

wanci
11.08.2011, 16:35
Weiß nicht, ob das wirklich in jeder MRT-Wichtung stimmt, aber finde die Regel einigermaßen einfach und zuverlässig:

Einfach aufs subcutane Fettgewebe schauen. Im CT ist es dunkel und im MRT hell.
Alternative: Knochen im CT hell, im MRT dunkel.

Zack
12.08.2011, 12:54
Einfach aufs subcutane Fettgewebe schauen. Im CT ist es dunkel und im MRT hell.
Alternative: Knochen im CT hell, im MRT dunkel.

Nein, das ist nicht richtig.

In der T1 Wichtung ist Fett hell und Wasser dunkel (fettgewichtete Bilder)
In der T2 Wichtung ist Fett dunkel und Wasser hell (wassergewichtete Bilder)

In T1 und in T2 sind dunkel:Luft, dichte Verkalkungen, fibröse Gewebe

Der Knochen ist wie oben beschrieben ne gute Unterscheidung zwischen CT und MRT (dort gibt es vereinfacht gesagt 3 Dichtegruppen Luft/Fett, Wasser,Knochen)