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Die Niere
14.08.2011, 22:05
Warum diskutiert hier eigentlich das Gros der Anwesenden meine Lebensführung und zieht detailierte Schlüsse über meine Gegenwart und Zukunft? Was ist kaputt, dass ihr unwillig seid über die Inhalte zu reden und stattdessen auf mir als Person und meinen vermeintlichen Charakterfehlern rumhackt? Dann hast du leider die vielen Beiträge nicht ausführlich gelesen, wenn du nur persönliche Anfeindungen liest und nichts über die Sache selber findest. Die Persönlichkeiten sind nur aus dem Ton entstanden, den du angeschlagen hast.

Colourful
15.08.2011, 07:32
Na, Keena, dann zeig mir mal, wie du einen Fulltime-Job als Ärztin mit mindestens vierstündlichem Stillen (auch nachts) deines Kindes vereinbaren willst. Da wirst du selbst bei bestmöglicher Betreuungsinfrastruktur scheitern, fürchte ich.
Ich finde es völlig in Ordnung, dass es männliche und weibliche Verhaltensweisen gibt. Nur weil wir Menschen sind, müssen wir die nun wirklich nicht aufgeben. Du wirst es nicht ändern können, dass Mutter Natur uns Frauen zum einen mit den körperlichen Voraussetzungen und zum anderen auch mit den entsprechenden Hormonen für die Kinderaufzucht ausgestattet hat.

Für mich bedeutet Emanzipation, dass ich kein Problem damit habe, eine Frau zu sein und mir (wenn es denn mein Wunsch sein sollte) Dinge wie Brutpflege auf die Fahnen zu schreiben - ohne mich dafür minderwertig oder unterdrückt zu fühlen. Und eine gleichberechtigte Partnerschaft ist ganz sicher nicht dort zu finden, wo die Frau dem Mann ansagt, er müsse den Löwenanteil der Kindererziehung übernehmen, sonst würde das mit Kindern nicht laufen. Klar, jeder Mann DARF... aber nicht jeder Mann MUSS. Gilt auch für die Frau. Ich frage mich halt, warum man überhaupt über Kinder nachdenkt, wenn beide eigentlich keinen Bock auf die Erziehung derselben haben.

Ähnliches gilt auch für das Selbstbewusstsein berufstätiger Frauen. Es ist für mich absolut in Ordnung, wenn eine Frau NICHT bis ganz nach oben will und sich bewusst dafür entscheidet. Das hat nichts mit fehlender Emanzipation zu tun! Wer das als Problem sieht, hat in der Tat kein ausreichendes Selbstbewusstsein!

Das unterschreibe ich so - ich finde auch, dass Emanzipation bedeutet selbstbewusst das zu sein, was man ist und sich auch beruflich dementsprechend zu entscheiden.

Ich habe auch keine Lust auf die ganz große Karriere, obwohl ich dafür wahrscheinlich nicht weniger gut geeignet bin als viele Männer.
Aber nein, sollte ich Kinder bekommen, dann möchte ich die auch erziehen und nicht 24/7 meinem Job verpflichtet sein.

Was mich allerdings stört ist, ist die Vorverurteilung von gleichaltrigen Männern und dann auch nicht mehr potentiellen Partnern, die mir jetzt schon Unverantwortlichkeit und mangelnde Weiblichkeit vorwerfen, weil ich nur Medizin studiere, was ich dann auch wieder total abstrus und lächerlich finde.

LG!

Stephan0815
15.08.2011, 11:54
Was mich allerdings stört ist, ist die Vorverurteilung von gleichaltrigen Männern und dann auch nicht mehr potentiellen Partnern, die mir jetzt schon Unverantwortlichkeit und mangelnde Weiblichkeit vorwerfen, weil ich nur Medizin studiere, was ich dann auch wieder total abstrus und lächerlich finde.

LG!

Versteh ich nüscht. :-???
Vorverurteilung von gleichaltrigen Männern ("potentielle Partner"!! :-dafür)
Dann kommt der Vorwurf (aber nicht der Grund)
Hier sollte nun der Grund stehen ("weil ich nur Medizin studiere")
Und dann die eigene Bewertung ("total abstrus und lächerlich")

Oder meinste, daß du nur Medizin studierst, aber nicht Medizin ausüben willst, sondern statt dessen Kinder kriegen und die zuhause erziehen willst?

Das würde zwar einen Sinn ergeben, aber schlussendlich bloß meinen Anatomie-Prof bestätigen, der sowieso für die heutige Zeit sehr, sehr konservative Ansichten verlautbaren lässt. :-oopss

Und da sagt jemand, Frauen und Männer, kein Unterschied, alle gleich oder hätten die selben Voraussetzungen. Geht ja gar nicht, wenn Man(n) schon gar nicht versteht, was Frau überhaupt sagen will.
Ich wollte jetzt eigentlich noch was zu dem "Spektakel" von gestern schreiben, aber ich verkneifs mir lieber aus Eigenschutz... :-D

bremer
15.08.2011, 12:10
Um mich mal selber zu zitieren



Wo könnten die Ursachen[des sinkenden beruflichen Selbstvertrauens bei Frauen] liegen?

Nach dem Durchlesen dieser Seiten habe ich zumindest mal eine Idee, wo die Ursachen liegen könnten.

McDübel
15.08.2011, 13:10
Ich wollte jetzt eigentlich noch was zu dem "Spektakel" von gestern schreiben, aber ich verkneifs mir lieber aus Eigenschutz... :-D

Hast du etwa Angst davor uns deine Meinung über den "Slutwalk" mitzuteilen??! Ach komm....:-notify :-peng

LasseReinböng
15.08.2011, 22:04
Aus http://de.wikibooks.org/wiki/Elementarwissen_medizinische_Psychologie_und_mediz inische_Soziologie:_Arzt-Patient-Beziehung:




Wo könnten die Ursachen liegen?


Weiß man wohl nicht - aber hier ein Lösungsansatz:

http://youtu.be/mh6pZQX22CQ ;-)

Gelbes_U
16.08.2011, 08:59
Um zur Ausgangsfrage zurück zu kehren:

Ich könnte mir vorstellen, dass das sinkende Selbstvertrauen unmittelbar mit dem Job und der vorhergehenden Sozialisierung als Mädchen/Frau zu tun hat. Im Khs-Alltag kann man oft mal nicht allen so helfen wie es angebracht wäre - von Frauen und Mädchen wird aber von Kindheit an häufiger eine aufopferungsvolle Hingabe-Haltung gefordert. Da zerbrechen dann manche dran. Ich hatte da einige Kolleginnen mit Schweißausbrüchen vor Nachtdiensten, Männer haben das entweder nicht gezeigt oder hatten es nicht. Ich denke häufiger Letzteres, denn Männer/Jungs werden eher auf das "Wo gehobelt wird fallen Späne" getrimmt...

Kackbratze
16.08.2011, 09:29
Wieviel die hier mitreden haben eigentlich schon im KH als Arzt gearbeitet?

Colourful
16.08.2011, 09:49
Versteh ich nüscht. :-???
Vorverurteilung von gleichaltrigen Männern ("potentielle Partner"!! :-dafür)
Dann kommt der Vorwurf (aber nicht der Grund)
Hier sollte nun der Grund stehen ("weil ich nur Medizin studiere")
Und dann die eigene Bewertung ("total abstrus und lächerlich")

Oder meinste, daß du nur Medizin studierst, aber nicht Medizin ausüben willst, sondern statt dessen Kinder kriegen und die zuhause erziehen willst?



Ja, ich erlebe es häufig, dass ich schon gleich als potentielle Rabenmutter verurteilt werde, weil ich eben arbeiten und Kinder haben möchte, und diese Verurteilung finde ich lächerlich.

Aber vielleicht sind viele Leute in meinem Umfeld auch einfach besonders konservativ.

Colourful
16.08.2011, 09:54
Da zerbrechen dann manche dran. Ich hatte da einige Kolleginnen mit Schweißausbrüchen vor Nachtdiensten, Männer haben das entweder nicht gezeigt oder hatten es nicht. Ich denke häufiger Letzteres, denn Männer/Jungs werden eher auf das "Wo gehobelt wird fallen Späne" getrimmt...

Das glaube ich nicht - es sollte jedem klar sein, dass das so ist. Und jedem klar sein, auch jedem Mädchen, das man Fehler macht. Das ist normal.

@Kackbratze
Ich bilde ich mir auch nicht ein, dass ich davon Ahnung hätte, wie es tatsächlich ist. Das werde ich noch früh genug merken. :-)

Gelbes_U
16.08.2011, 10:04
Wieviel die hier mitreden haben eigentlich schon im KH als Arzt gearbeitet?

Ich hab es nicht lange ausgehalten oder zumindest fand ich es besch... (siehe oben) und die Konsequenzen gezogen, wieso?

Die Niere
16.08.2011, 14:06
Und jetzt müsste man noch diskutieren (dies ist in meinen Augen die Kernfrage), ob bestimmte Verhaltensweisen bei Frauen anerzogen oder angeboren sind. Es handelt sich ganz sicher um eine Mischung aus beidem, aber Männern vorzuwerfen, sie würden die gesamte Last der Erziehung auf die Frauen abwälzen, sie unterdrücken und sie als Rabenmutter ansehen, wenn sie früher arbeiten gehen, ist lächerlich.

Insbesondere diesen Rabenmuttervorwurf höre ich hier in der Schweiz viel seltener, weil es hier keine (in meinen Augen perverse) 3 Jahre Mutterschutz gibt, sondern nur 16 Wochen (was wiederum das andere Extrem ist).

Ich kenne eine Unmenge an erfolgreichen Frauen im Job, die sehr ernst genommen werden und trotzdem Mutter sind. Viele von denen haben nach der Geburt ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgesetzt (nur wenige länger) und schaffen nun 50% oder mehr. Eine Unterdrückung oder ein schief angeschaut werden, kenne ich von niemanden, der diesen Weg gegangen ist.

gruesse, die niere

Rico
16.08.2011, 14:57
Insbesondere diesen Rabenmuttervorwurf höre ich hier in der Schweiz viel seltener, weil es hier keine (in meinen Augen perverse) 3 Jahre Mutterschutz gibt, sondern nur 16 Wochen (was wiederum das andere Extrem ist).Der Mutterschutz in Deutschland geht auch nur von 6 Wochen vor dem errechneten Termin bis 8 Wochen dannach, ergo 14 Wochen. Den Mutterschutz gibt es - logischerweise - nur für die Mutter und der trägt den körperlichen Belastungen der Schwangerschaft und Entbindung sowie dem Wochenbett Rechnung.
Im Mutterschutz DARF die Frau nicht arbeiten, egal ob sie will oder nicht - das hat wenig mit Rabengemütter zu tun.

Das bis drei Jahre dauernde ist die Elternzeit und das ist was gaaaanz anderes, die KÖNNEN beide Eltern nehmen (nacheinadner, gleichzeitig, wie auch immer) wenn sie wollen oder auch nicht. Dafür muss der Arbeitgeber einen beurlauben, ob der will oder nicht (mit wenigen Ausnahmen). Hat aber gar nichts mit dem Mutterschutz zu tun.

McBeal
16.08.2011, 15:02
Niere, hier beträgt der MuSchu 14 Wochen (6 Monate vor und 8 Wochen nach der Geburt). Meinst Du mit 3 Jahren die mögliche Elternzeit, die man nehmen kann? Das Elterngeld gibts allerdings nur bis zum ersten Geburtstag bzw. wenn man es auf 2 Jahre aufsplittet jeweils die Hälfte monatlich bis zum 2.

Bei uns ist es auch völlig normal, nachher mit 50% einzusteigen, da werden einem auch keine Steine in den Weg gelegt. Eine unserer OÄ hatte auch eine 50%-Stelle, inzwischen ist sie wieder bei 75%.

LG
Ally, deren Chef quasi monatlich mit neuen Schwangerschaftsmeldungen rechnet

Michael72
16.08.2011, 17:07
Und jetzt müsste man noch diskutieren (dies ist in meinen Augen die Kernfrage), ob bestimmte Verhaltensweisen bei Frauen anerzogen oder angeboren sind. Es handelt sich ganz sicher um eine Mischung aus beidem, aber Männern vorzuwerfen, sie würden die gesamte Last der Erziehung auf die Frauen abwälzen, sie unterdrücken und sie als Rabenmutter ansehen, wenn sie früher arbeiten gehen, ist lächerlich.

Das ist eine gute Frage! Irgendwie glaube ich aber, wenn Kindererziehung Männeraufgabe wäre, würden wir vermutlich nicht versuchen, das auf die Frauen abzuwälzen, sondern mit einem lapidaren "das können wir eh viel besser" auf unser Recht auf Kindererziehung pochen. Zugegeben, das ist leicht überzeichnet, trifft aber den Kern der Sache.

Miss
16.08.2011, 17:20
Das ist eine gute Frage! Irgendwie glaube ich aber, wenn Kindererziehung Männeraufgabe wäre, würden wir vermutlich nicht versuchen, das auf die Frauen abzuwälzen, sondern mit einem lapidaren "das können wir eh viel besser" auf unser Recht auf Kindererziehung pochen. Zugegeben, das ist leicht überzeichnet, trifft aber den Kern der Sache.
Ehrlich gesagt hab ich auch einfach noch keinen Mann getroffen, der sagt, ich will alle 3 Jahre machen :-nix
Und ich hatte schon diverse mittlerweile Ex-Freunde, die eigentlich grundsätzlich nicht total unmodern waren, die Ansichten wie folgende hatten:

1. Erziehung ist Frauensache.
2. Arbeiten und Kinder geht nicht.
(aha)
3. Wenn man beruflich was erreichen möchte, sollte man keine Kinder haben.
(aber hallo, das haben bestimmt schon einige Frauen gehört, aber noch keine (bis wenige????) Männer.)

Und das waren wirklich keine absoluten Machomänner, aber an Fragen solchen Art haben wir uns z.T.sehr erzürnt.

Ich will ja keine 80std. Woche nebenbei arbeiten und CÄ werden, aber trotzdem beruflich erfolgreich bzw. ausgefüllt sein. Ich erwarte ja gar nicht, daß ich nach der Geburt das Kind an meinen Mann abgebe, der sich dann darum kümmert. Nee, ich würde mich da ja auch sehr freuen und Zeit verbringen wollen (und man sieht das wahrscheinlich noch ganz anders, wenn man dann erstmal das eigene Kind in den Händen hält :-) ). Aber ich möchte einfach ein Kind gemeinsam bekommen, es gemeinsam aufziehen und gemeinsam Zeit investieren. Sich so gegenseitig unterstützen, daß man sich trotzdem noch mit Kind weiterentwickeln und selbstverwirklichen kann.
Eine unzufriedene Mama ist nämlich auch keine gute Mama.
Also entweder wir wollen beide ein Kind mit allem, was dazu gehört -oder ich will sonst halt einfach keins.

Kackbratze
16.08.2011, 17:22
Um ehrlich zu sein, ich bin schon nach 12 Stunden total überfordert, das wird von meiner besseren Hälfte wesentlich besser organisiert, strukturiert und auch vertragen...

McDübel
16.08.2011, 17:37
Irgendwie glaube ich aber, wenn Kindererziehung Männeraufgabe wäre,

...und genau da liegt wohl das Problem :-notify

Kindererziehung ist zu gleichen Teilen sowohl Männer- als auch Frauensache....:-meinung

Michael72
16.08.2011, 17:43
...und genau da liegt wohl das Problem :-notify

Kindererziehung ist zu gleichen Teilen sowohl Männer- als auch Frauensache....:-meinung

Ich habe doch gar nichts anderes behauptet? Wäre ist doch immer noch Konjunktiv, oder?

konstantin
16.08.2011, 17:54
Okay, neues Problem: Wenn jetzt Mann und Frau gemeinsam gleich viel Zeit und Muße in die Kindererziehung investieren, dann kann eventuell letztendlich keiner von beiden eine wirkliche Karriere verwirklichen... Finanziell ist das dann im Alter sicher der Hit. :-))