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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Härtefallantrag - Hüfterkrankung



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Hyperforin
19.08.2011, 15:27
Hallo,


ich wollte mich erkundigen ob ich mit meinem Fall Aussichten habe oder ob ein Härtefallantrag sinnlos wäre.
Also ich bin mit 12 Jahren an Epiphyseolysis capitis femoris erkrankt. Die Krankheit wurde von meinem damals behandelnden Arzt lange nicht erkannt, weshalb die Krankheit sehr weit fortschritt und die Hüfte reponiert werden musste. Mir wurde damals auch gesagt das der Hüftkopf fast komplett abgerutscht wäre, was wohl dramatische Folgen haben könnte.

Die Krankheit wurde operativ behandelt (3 Operationen) und konnte relativ gut behandelt werden, jedoch wurde mir versichert das ich früher oder später eine künstliche Hüfte brauche. Auch das Ausüben eines Berufes der schweres Heben oder extrem langes stehen voraussetzt scheidet aus.
Und hier kommt die Krux. Ich würde gerne nachdem ich mein Abitur abgeschlossen habe eine Ausbildung zum Krankenpfleger, einige Jahre arbeiten und dann durch die Wartezeit zugelassen werden. Jedoch ist dieser Berufszweig für mich keine Option aufgrund meiner Erkrankung.

Auch viele andere Berufe die ich ursprünglich ausüben wollte (ich war Realschüler und wollte etwas handwerkliches machen, aufgrund meiner Krankheit kam es nicht in Frage weshalb ich auf die FOS ging - und nun die 13. besuchen werde.) sind für mich nicht mehr drin.


Nun meine Frage: Habe ich Aussichten mit einem Härtefallantrag oder "geht es mir noch zu gut"?


MfG

Roke
19.08.2011, 15:43
Den Antrag kannst du gerne stellen, jedoch mit wenig Aussicht auf Erfolg.
Du musst begründen können, warum du nicht warten kannst wie jeder andere auch. Du kannst ja einen Bürojob machen, dem steht nichts im Wege z.b.. Nur weil du körperlich nicht in der Lage bist Krankenpfleger zu werden, bekommst du keinen Medizinstudienplatz. Außerdem denke ich, du hättest trotz deiner Krankheit (die sehr früh mit 12! war) ein gutes Abi schaffen können. Falls die Krankheit dich gehindert hätte, ein sehr gutes Abi zu machen, musst du das beweisen, was kaum möglich sein dürfte..

schnibuslav
19.08.2011, 15:45
Ich glaube nicht, dass das reicht.
Kannst es natürlich versuchen. Müsstest begründen, dass dir eine sinnvolle Überbrückung der Wartezeit, aufgrund deiner Krankheit nicht möglich ist.

Hyperforin
19.08.2011, 15:50
Ich glaube nicht, dass das reicht.
Kannst es natürlich versuchen. Müsstest begründen, dass dir eine sinnvolle Überbrückung der Wartezeit, aufgrund deiner Krankheit nicht möglich ist.


Hm ja, was ist sinnvoll? Ja, ich kann viele Büroarbeiten machen - finde ich aber im Bezug auf Medizin nicht sinnvoll.
Dazu das meine Krankheit mit 12 war, ja war sie. Aber wie gesagt ich wurde 3 mal operiert, in Behandlung war ich bis ich 18 war. Übrigens läuft bis heute ein Verfahren gegen den Arzt der das damals nicht erkannt hat (kann dies den Verlauf irgendwie begünstigen?)

Weiter noch, ich wurde bereits 7 mal an meinen Ohren operiert. Weswegen ich ein eingeschränktes Hörvermögen habe. Jedoch weiß ich nicht ob das der Sache wahnsinnig dienlich ist.
Ich denke ich werde mal mit meinem Hausarzt reden, der kennt die ganze Situation. Wenn er mir auch keine Aussicht auf Erfolg gibt dann werde ich den Aufwand mit den Fachärzten gleich lassen. ;)

freak1
19.08.2011, 15:54
Ich glaube du missverstehst was Härtefallantrag bedeutet:

http://www.hochschulstart.de/fileadmin/downloads/Merkblaetter/M07.pdf


[...]

Notwendig ist daher der Nachweis einer besonders schwerwiegenden persönlichen Ausnahmesituation. Diese Ausnahmesituation kann sich nur auf gegenwärtige bzw. künftige Umstände beziehen. Eine solche Situation wäre beispielsweise eine Erkrankung mit der Tendenz zur Verschlimmerung, die es bei einem verzögerten Studienbeginn nicht mehr ermöglichen würde, das Studium zu Ende zu führen.

[...]

Nach deiner Beschreibung trifft das in keinstem Fall auf dich zu.

konstantin
19.08.2011, 15:55
Es gibt auch noch andere medizinische Ausbildungsberufe, mit denen man die Wartezeit auf ein Medizinstudium sinnvoll ausfuellen kann. Beispielsweise den des MTA. Vielleicht nicht gerade MTRA, wo du Fotoplatten unter zentnerschwere Patienten schieben musst, aber als Medizinisch-Technischer Assistent im Labor kann man sicher auch mit einer kaputten Huefte und eingeschraenktem Hoervermoegen arbeiten.

Hyperforin
19.08.2011, 15:58
Und wie willst du begründen das es nicht möglich war ein entsprechendes Abi zu bekommen? Hast du unter stärksten Schmerzen gelitten und hast deinen Körper mit Chemo vollgedröhnt bekommen, was das Lernen beeinflusst hat? Falls nein oder das ganze nicht damals schon attestiert wurde fürchte ich sieht es eher schlecht aus... Scha.de

Ich wusste nicht das man auch die Noten im Abiturzeugnis begründen muss. Ich dachte es genügt einen der vorgegebenen Punkte zu erfüllen.
Siehe hier:
1.6 Beschränkung in der Berufswahl oder Berufsausübung infolge Krankheit; dadurch Hinderung an einer sinnvollen Überbrückung der Wartezeit (fachärztliches Gutachten).
An den MTA habe ich auch gedacht. Eine solche Ausbildung kann ich mir aber nicht leisten, oder gibt es da mittlerweile die Möglichkeit MTA zu werden und bezahlt zu werden (evtl. Bafög)

Roke
19.08.2011, 16:00
Hm ja, was ist sinnvoll? Ja, ich kann viele Büroarbeiten machen - finde ich aber im Bezug auf Medizin nicht sinnvoll.


Das ist Ansichtssache... Andere finden Krankenpfleger nicht sinnvoll.
Fakt ist, du kannst die Wartezeit ohne Probleme überbrücken, vll. nicht als Krankenpfleger, aber sonst sehr gut.
Ich würde an deiner Stelle versuchen zu begründen, dass du auf Grund deiner Krankheiten kein gutes Abi hinbekommen hast.
Dafür musst du aber auch nachweisen, dass du z.b. vor der Krankheit wesentlich besser in der Schule warst.
Die Argumentation mit dem Krankenpfleger würde ich lassen, denn so wird dein Antrag gleich in der Luft zerissen.
Und wenn dur dir die MTA Ausbildung nicht leisten kannst, hast du, so hart wie es klingt, Pech gehabt. Wie willst du dir aber dann ein Studium finanzieren? Abgesehen davon gibts Schüler-Bafög und Kredite. Kannst nach der Ausbildung ja arbeiten und dann den Kredit abbezahlen... Du machst es dir hier sehr einfach...

freak1
19.08.2011, 16:04
Ich würde an deiner Stelle versuchen zu begründen, dass du auf Grund deiner Krankheiten kein gutes Abi hinbekommen hast.
Dafür musst du aber auch nachweisen, dass du z.b. vor der Krankheit wesentlich besser in der Schule warst.

Würde nichts bringen da für den Härtefallantrag, wie ich bereits gezeigt habe, nur gegenwärtige oder zukünftige Gründe gewertet werden können, schlechte (oder zumindest nicht ausreichende Leistungen) können also nicht mit einer früheren Erkrankung gerechtfertigt werden.

Ich finde diese herangehensweise sowieso lächerlich: "Ich bin zu schlecht aber ich hatte da mal was... mimimi Härtefallantrag wirds schon regeln!".

Was soll das? Wenn man will schafft man auch bessere Noten wenn man krank ist. Einer aus meiner Stufe hatte Krebs, mit Chemo und Strahlentherapie hat trotzdem 1,3 geschafft, studiert aber kein Medizin.

Problem?

Hyperforin
19.08.2011, 16:05
Das ist Ansichtssache... Andere finden Krankenpfleger nicht sinnvoll.
Fakt ist, du kannst die Wartezeit ohne Probleme überbrücken, vll. nicht als Krankenpfleger, aber sonst sehr gut.
Ich würde an deiner Stelle versuchen zu begründen, dass du auf Grund deiner Krankheiten kein gutes Abi hinbekommen hast.
Dafür musst du aber auch nachweisen, dass du z.b. vor der Krankheit wesentlich besser in der Schule warst.
Die Argumentation mit dem Krankenpfleger würde ich lassen, denn so wird dein Antrag gleich in der Luft zerissen.

Achso, wenn ich das richtig sehe muss ich selbst begründen warum ich dies und jenes nicht kann, ich dachte das ist komplett eine Sache des Arztes. Kann ich dann auch ein zusammenspiel mehrere Faktoren einbringen? Hüfterkrankung, vermindertes Hörvermögen etc.?


Würde nichts bringen da für den Härtefallantrag, wie ich bereits gezeigt habe, nur gegenwärtige oder zukünftige Gründe gewertet werden können, schlechte (oder zumindest nicht ausreichende Leistungen) können also nicht mit einer früheren Erkrankung gerechtfertigt werden.

Ich finde diese herangehensweise sowieso lächerlich: "Ich bin zu schlecht aberi ch hatte da mal was... mimimi Härtefallantrag wirds schon regeln!".

Was soll das? Wenn man will schafft man auch bessere Noten wenn man krank ist. Einer aus meiner Stufe hatte Krebs, mit Chemo und Strahlentherapie hat trotzdem 1,3 geschafft, studiert aber kein Medizin.

Problem?

Nunja, mal um eines klar zu stellen, ich habe mein Abi noch gar nicht. Hättest du meinen Text richtig verflogt mache ich erst nächstes Jahr Abi. Vielleicht schaffe ich meinen Schnitt ja, ich möchte mich eben vorher erkundigen. Und ja der Grund ist auch gegenwärtig. Meine Hüfte ist so Gesund wie die eines 70jährigen, ich bin nicht nur etwas eingeschränkt ich kann kaum Berufe ausüben die ich ursprünglich machen wollte. Ich finde es etwas lächerlich wenn du dich hier aufspielst, ich finde die Notensache eh lächerlich. Vergleich mal ein Abi mit Bremen mit dem aus Bayern....

Und die Härtefallanträge sind schließlich da das sie genutzt werden, ich bin bestimmt nicht extremst schwer Krank, aber besonders Gesund eben auch nicht. Also bitte lass das, sei glücklich das es dir gut geht und du dein Studium bekommen hast. Ich war da ursprünglich nicht scharf drauf, ich wollte einen normalen Beruf lernen, aufgrund der Vorfälle bin ich in diese akademische Schiene mehr oder weniger gezwungen worden.

ehem-user-25-04-2022-1131
19.08.2011, 16:12
ein hoch auf den sekundären Krankheitsgewinn...

Roke
19.08.2011, 16:14
Natürlich muss der Arzt das begründen bzw. die Gutachten liefern, dass kein gutes Abi möglich gewesen. Man kann auf diese Art eine Durchschnittsverbesserung erreichen, allerdings max. auf den Schnitt, den man vor der Erkrankung hatte.
Das wäre ein Sonderantrag auf Durchschnittsverbesserung.
Ein Härtefallantrag wird bei dir wohl kaum durchgehen, da du die WZ gut rumkriegen wirst, auch mit anderen Berufen als Krankenpfleger. Persönliche Ansichten, Wünsche oder finanzielle Gründe spielen dabei keine Rolle.

Hyperforin
19.08.2011, 16:23
Natürlich muss der Arzt das begründen bzw. die Gutachten liefern, dass kein gutes Abi möglich gewesen. Man kann auf diese Art eine Durchschnittsverbesserung erreichen, allerdings max. auf den Schnitt, den man vor der Erkrankung hatte.
Das wäre ein Sonderantrag auf Durchschnittsverbesserung.
Ein Härtefallantrag wird bei dir wohl kaum durchgehen, da du die WZ gut rumkriegen wirst, auch mit anderen Berufen als Krankenpfleger. Persönliche Ansichten, Wünsche oder finanzielle Gründe spielen dabei keine Rolle.

Hm, nur eines Frage ich mich schon. Wer kann eine Wartezeit nicht überbrücken? So ziemlich jeder kann noch irgendeinen Beruf ausüben, ich meine wer in der Lage ist ein MediStudium auszuüben wird auch noch irgendeinen Beruf zwischenzeitlich ausüben können.

Roke
19.08.2011, 16:29
Nö, gibt ja Leute die würden die WZ nicht überleben bzw. die Krankheit würde so fortschreiten, dass ein späteres Studieren unmöglich ist. Ob diese Leute dann mal als Arzt arbeiten, steht natürlich auf nem anderen Blatt.

MetroTrash
19.08.2011, 17:28
Was mich gerade interessieren würde..willst du den Beruf Arzt ausführen oder eher was forschungsmäßiges? Es wäre nämlich auch eine Überlegung wert, um du den Beruf des Arztes wirklich ausführen kannst, ohne dir selbst Schaden zuzufügen..Ärzte stehen und gehen ziemlich viel. Dazu kommt, dass der Gehörsinn ja nicht ganz unwichtig ist..

LacrimaCor
19.08.2011, 18:18
Mit Härtefallantrag kommste auf keinen Fall weiter.
Kann es sein, dass du vllt den Nachteilsausgleich meinst?
Das würde eher zu deiner Situation passen. Du brauchst aber neben einem Gutachten deines Arztes einen Nachweis von der Schule, dass sich deine Leistungen aufgrund deiner Erkrankung verschlechtert haben und dass du ohne diese ein besseres Abi schaffen würdest.

Siehe hier: http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe910

Hyperforin
19.08.2011, 19:42
Mit Härtefallantrag kommste auf keinen Fall weiter.
Kann es sein, dass du vllt den Nachteilsausgleich meinst?
Das würde eher zu deiner Situation passen. Du brauchst aber neben einem Gutachten deines Arztes einen Nachweis von der Schule, dass sich deine Leistungen aufgrund deiner Erkrankung verschlechtert haben und dass du ohne diese ein besseres Abi schaffen würdest.

Siehe hier: http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe910

Hi,

ich glaube das kommt für mich eher nicht in Frage. Ich habe (wenn man von Familiären Problemen (Krebsfall in der Familie) absieht, was man glaube ich auch muss) keinen Nachteil bei meinem Abitur.

Es geht mehr darum dass ich meinen gewünschten Beruf nicht ausüben kann, was für mich noch bleibt ist was medizinisches, vielleicht auch Pharmazie - mal sehen!

Bille11
19.08.2011, 20:05
das versteh ich nicht. Du kannst genau so gut auch Psychologie, Mathematik, Germanistik, Buchhändler, Philosophie, Jus, BWL, VWL uswpp studieren und ausüben.

Hyperforin
19.08.2011, 20:09
das versteh ich nicht. Du kannst genau so gut auch Psychologie, Mathematik, Germanistik, Buchhändler, Philosophie, Jus, BWL, VWL uswpp studieren und ausüben.

Möchte ich aber nicht. Aber gut das Leben ist kein Wunschkonzert nicht wahr, allerdings Frage ich mich welcher Härtefall nur Medizin studieren kann.

Bille11
19.08.2011, 20:11
keiner.

btw. --> hast du dir schon überlegt, wie das arbeiten sein wird? rollstuhl? oder möchtest du dich von notfällen auch befreien lassen?