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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hat Ihr die Unterstützung eurer Familie?



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ehemaliger User_29072015
22.08.2011, 12:56
Hallo,
ich bin 28 und werde wohl leider schon 29 sein, bis ich mit dem Studium beginnen kann.
Da mich meine Familie keineswegs ernst nimmt, vor allem mein Vater, was mich sehr kränkt würde ich mal gerne wissen, wie es bei euch so ist.

Die absolute Unterstützung habe ich von meinem Mann, der sogar täglich 120 km Fahrstrecke (hin und zurück) auf sich nehmen würde, damit ich gut studieren kann. Meine Mutter interessiert es am Rande und meinem Vater nach "hab ich sie nicht mehr alle und sollte mich mit meinem sicheren Bürojob zufrieden geben". Tja, sowas kann nur wer sagen, der absolut keine Ahnung hat, wie einen so ein eintöniger Dreck unterfordern kann. Seit meiner Kindheit wollte ich Ärztin werden und durfte mir immer wieder anhören "das packst du doch eh nicht, lern lieber im Büro". Dumm wie ich damals war, hab ich mit 16 den Realschulabschluss gemacht und habe eine Ausbildung in der Justiz angefangen, bei der ich schon nach wenigen Monaten absolut unterfordert und gelangweilt war. Hab es dann durchziehen müssen und Abi gemacht, leider "nur" mit 1,7, wo damals schon gelost wurde (Ortbindung). Nun ja und so warte und warte ich eben... Jedenfalls bin ich seit dem von Bürojob zu Bürojob und muss mich als billige Tippse unterbezahlt Tag für Tag hier durchschlagen.
Mein Vater erwartet nach wie vor eine Ausbildung von mir zur Finanzwirtin und wenn ich ihm erzähle, dass mich das nen Dreck interessiert schaltet er auf stur und hört mir eh nicht mehr zu. Egal, bin alt genug, aber es nervt brutal ab, so ein dummes Verhalten.

ehemaliger User_25062015
22.08.2011, 13:05
Was heißt Unterstützung, sie haben sich denke ich mal damit abgefunden. Meine Mutter mehr als mein Vater, aber es wäre ihnen beiden lieber, wenn ich später nen Job mit weniger Verantwortung und besseren Arbeitszeiten hätte. Mein Vater hat allerdings auch ein Steinzeitdenken und es wär ihm wahrscheinlich lieber, wenn ich bis 25 arbeiten, studieren etc. würde und dann heiraten, Kinder kriegen und als Hausfrau versauern würde.

Edit: War der Thead nur für Warter gedacht? Wenn ja dann tuts mir Leid. ^^

Yannic12
22.08.2011, 13:14
Mein Vater hat mich am Anfang auch nicht für voll genommen und werde erst unterstützt seitdem ich es auch mit schulischen Leistungen zeige, dass ich will. Ich denke wenn du weisst dass das Medizinstudium genau das richtige für dich ist dann lass dein Vater doch reden und schau nach dir selbst. Meine Großeltern haben meiner Mutter früher auch immer gesagt sie soll was "gescheites" lernen und heute ist sie super unglücklich mit ihrem Job und ärgert sich dass sie damals auf ihre Eltern gehört hat. Deswegen hör auf dein Herz und tu was du für richtig hälst :) Wenn man will kann man alles schaffen, egal ob die Eltern auf deiner Seite stehn oder nicht.

Viele Grüße,
Yannic

konstantin
22.08.2011, 13:19
Kann deinen Vater in gewisser Hinsicht schon verstehen... Aber so lange er nicht aktiv gegen deine Studienwuensche steuert, ist doch alles paletti.

Rhiannon
22.08.2011, 13:19
Hey!

Meine Familie war am Anfang auch gar nicht begeistert, weil einfach keiner verstanden hat, warum ich nach nem abgeschlossenen Studium nochmal von vorn anfangen will und weil ich eben "so lange kein Geld verdiene". Mein Mann stand allerdings von Anfang an voll hinter mir (gerade auch, was die Finanzierung des Ganzen angeht) und das war mir dann auch wichtiger, obwohl ich auch von den Zweifeln/der Ablehnung meiner Eltern echt gekränkt war und auch dadurch teils Selbstzweifel gekriegt hab.

Mitterweile haben sie allerdings auch kapiert, dass es mir einfach Spaß macht und mir wichtig ist und stehen auch hinter mir und dem, was ich mache und unterstützen mich. Wünsch dir, dass es sich bei dir auch so entwickelt.

ehemaliger User_29072015
22.08.2011, 14:22
das beruhigt mich ja, dass ich da nicht allein dastehe.

ich sage mal so, wenn er es nicht akzeptieren kann, hat er gelitten, ich werde meinen Traum nicht wegwerfen. meine mutter meinte ja schon, ob ich nicht was anderes machen will, wenn es nächstes jahr wieder nicht klappt, aber außer einem "ich schmeiße meinen traum sicher auch dann nicht weg", hab ich nichts mehr dazu gesagt, diese ablehung geht mir gehörig auf die nerven.

Kandra
22.08.2011, 14:25
Das mit der Justizausbildung kommt mir bekannt vor :-oopss Habe auch nebenbei mein Fachabi nachgeholt, dann mein Erststudium gemacht und studiere jetzt ab Oktober noch Medizin.
Ich hatte aber, im Gegensatz zu dir, immer die volle Unterstützung meiner Eltern und meines Freundes. Dadurch, dass sie gesehen haben, dass ich alles, was ich mir vornehme (Abi, Ingenieursstudium mit ner 4 im Matheabi ^^) auch schaffe, war es überhaupt keine Diskussion wert, ob ich noch Medizin studiere oder nicht. Geldtechnisch wird es ab 30 etwas kritisch, da ich (leider) privatversichert bin und dann ab 30 ca. 300 Euro Krankenversicherung im Monat zahlen darf :-dagegen Der Kommentar meiner Mutter: "Kriegen wir schon irgendwie hin, fang erstmal an".

Ich wünsche dir, dass deine Eltern die Kurve noch kriegen. Ansonsten lass dir bloß von keinem Einreden, was gut für dich ist und was nicht. Solange dein Mann dich unterstützt und ihr das finanzielle hinbekommt, versuch dein Möglichstes, dir deinen Traum zu verwirklichen.

Oleander
22.08.2011, 15:08
Das scheint irgendwie ein Vaterproblem zu sein. Habe realschule gemacht, danach bei der KK gelernt und dann mein Abi nachgeholt. Nächstes Jahr bin ich fertig und will Medizin studieren. Allerdings muss ich sehen wie mein Schnitt wird. Im schlimmstenfall studiere ich mit 28. Mein vater kann das gar nicht verstehen, ich soll was vernünftiges, solides machen mit geregeltem Einkommen. Dass ich nach der Ausbildung das Jobangebot ausgeschlagen habe um Abi zu machen, darüber ist er hinweg. Er gewöhnt sich immer schritt für schritt an meine "schnapsideen", aber wirklich was von hören will er nicht. Im Endeffekt unterstützt er mich aber doch bei sachen wie umzug und geld.
Meine Mama(die es übrigens auch bereut früher in der ddr kein abi gemacht zu haben-aus politischen gründen) steht von anfang an hinter mir und ebenso mein freund, der längst ausstudiert hat wenn ich 28 bin. er würde mich demnach finanziell, wie auch seelisch unterstützen :)

Unsere Väter sind eben noch von der alten schule ;)

Feuerblick
22.08.2011, 17:43
Bei mir ist und war es in allen Belangen eher meine Mutter, die gerne Spaßbremse spielt. Das mag aber einfach daran liegen, dass sie ein gewisses Sicherheitsbedürfnis anerzogen bekommen hat und nicht verstehen kann, dass man heute nicht eine Ausbildung macht und in diesem Betrieb bleibt, bis die Rente winkt.
Ist eben so. Aber - und das ist etwas, was man früher oder später sich zu eigen machen muss - es ist DEIN Leben. DU musst es leben und DU must damit klarkommen. Das gehört zum Erwachsenwerden von Eltern dazu!

Muriel
22.08.2011, 19:42
Aber - und das ist etwas, was man früher oder später sich zu eigen machen muss - es ist DEIN Leben. DU musst es leben und DU must damit klarkommen. Das gehört zum Erwachsenwerden von Eltern dazu!

Jaja, wie war das noch mit den Wurzeln und den Flügeln... Habe Gott sei Dank nie solche Probleme mit meinen Eltern gehabt, die waren einfach stolz :-)

Oleander
22.08.2011, 20:03
Na ja stolz sind bei mir trotzdem beide wenn ich den weg gehe, so ists nicht :)

Rettungsmausi
22.08.2011, 23:42
ich hab da auch so nen Problem mit meiner Familie... schon seit ewigen Jahren fasziniert mich ganz besonders die Notfallmedizin. Meine Familie meinte immer ich will das nur machen weils im Fernsehen so toll rüberkommt und der Job ist zu hart für mich und so. Und ich sollte doch gefälligst was "anständiges lernen" (damit waren Bürojobs gemeint, hilfe...). Irgendwann hab ich mich dann einfach mal über die Diktatur meiner Familie hinweggesetzt und hab bei ner großen bekannten HiOrg im Sanitätsdienst bei Veranstaltungen angefangen. Und je mehr ich dort mitbekommen habe desto mehr hab ich gemerkt, dass es genau mein Ding ist, das was ich schon immer machen wollte. Meine Familie findet sich so langsam damit ab dass ich bei der Rettung arbeite, auch wenn sie es bis heute nicht richtig gut finden... aber mir egal.

Also merke: wenn etwas dein Traum ist dann mach es, ob mit oder ohne elterliche Unterstützung. Du wirst es sonst in 10 oder 20 Jahren bereuen dass du es nicht gemacht hast.

answerai
23.08.2011, 01:30
Ich will ja nichts sagen, aber der Arztberuf entwickelt sich auch immer weiter zum "Bürojob"

konstantin
23.08.2011, 08:24
Pssst!

medizininteressiert
23.08.2011, 09:01
Ist eben so. Aber - und das ist etwas, was man früher oder später sich zu eigen machen muss - es ist DEIN Leben. DU musst es leben und DU must damit klarkommen. Das gehört zum Erwachsenwerden von Eltern dazu!

mit finanzielle Unterstützung ist diese Aussage allerdings auch einfach zu tätigen. Wenn man diese allerdings nicht gewährt bekommt bzw. nicht gewährt bekommen kann, dann sieht die Welt anders aus.

Den Spieß könnte man schnell umdrehen:

Ist eben so. Aber - und das ist etwas, was man früher oder später sich zu eigen machen muss - es ist DEIN Leben. DU musst es leben, DU must damit klarkommen und DU musst es finanzieren. Das gehört zum Erwachsenwerden von DIR dazu!

schmuggelmaeuschen
24.08.2011, 13:47
Ich bekomme unterstützung, auch wenn mein Vater bisheute denk ich würde mich falsch bewerben und nur weil ich in köln bleiben will müsste ich warten. *kotz*

Ich habe aber schon vor, mich wenigstens zum Teil selber zuversorgen mit der abgeschlossenen Ausbildung müsste das iwie möglich sein

DrBest
25.08.2011, 10:07
@MediNaddl:

Mach dir keinen Kopf! Zieh es durch. Mein Augenarzt hat mit 32 angefangen zu studieren, ist jetzt ende 50 und kann sich den vorzeitigen Ruhestand leisten, weil seine Praxis so eingerannt wird. Wann man angefangen hat spielt keine Rolle. Der Weg ist das Ziel ;)

Und wenn die Familie sich gegen einen stellt, dann wird das sicher eine schwerere Lebensprüfung, aber da hilft nichts, wenn du es wirklich willst. Dann musst du stark bleiben und seinen Traum zur Realität werden lassen.

Viel Erfolg auch allen Anderen, die es schwer mit der Familie haben!

//stefan
25.08.2011, 18:22
Ich werde uneingeschränkt unterstützt... liegt aber vll auch daran, dass ich nach dem ABI den Zivildienst im Krankenhaus abgearbeitet habe, dann den Rettungssanitäter gemacht habe. Nahtlos daran angeschlossen die Krankenpflegeausbildung und seit dem Examen in der Anästhesie arbeite. Somit verdiene ich seit 4/5 Jahren genug Kohle, um meinen Lebensunterhalt mehr als großzügig zu besteriten und dazu noch fürs Studium zu sparen. Ausserdem fahr ich seit 6 Jahren weiter 1-2 mal RTW im Monat, was auch nochmal Kohle, Spaß und Erfahrung bringt.

Dadurch, und wie ich über meinen Job erzähle, sind meine Eltern gut beraten, mich (momentan mehr psychisch, danke hochschulstar.de) weiter zu unterstützen.

Zeig denen, dass du es MACHST, nicht nur WILLST!

ehemaliger User_29072015
25.08.2011, 20:26
mach ich, aber mein Vater rafft es vermutlich erst, wenn ich ihm mal das Leben retten muss ;-)

Hoffen wir mal, dass es zum nächsten WS endlich klappt, die Zeit bis dahin kommt mir nur soooooooo unendlich lange vor *kotz**würg*

Rettungsmausi
25.08.2011, 22:33
mach ich, aber mein Vater rafft es vermutlich erst, wenn ich ihm mal das Leben retten muss ;-)



dito!
aber glaub mir: irgendwann kapieren auch die stursten Eltern, dass es dein Leben ist, und wenn sie merken dass du damit glücklich bist werden sie es irgendwann akzeptieren (wenn sie es schon nicht gut finden)