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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 - A121/B3 - Diskriminativer Reiz



Unregistriert
24.08.2011, 16:44
Dachte, es sei bei der Aufgabe ein Bestrafungsreiz weil das Verhalten ja weniger auftritt... kann mir jdm. sagen was ein diskr. Reiz ist?


dankee :)

diejula
24.08.2011, 16:46
dachte es sei ein unkonditionierter reiz, weil ja nichts passiert, aber kp

bremer
24.08.2011, 16:48
Na ja, ich finde, die IMPP Aufgabe beschreibt den diskriminativen Reiz doch recht passend.

Unregistriert
24.08.2011, 22:28
halte ich auch für anfechtbar: die fehlende Belohnung (wie bei seiner Frau, Zuwendung) im Kreise seiner Freunde ist ja wohl als Bestrafung anzusehen. Die Freunde wenden sich ihm nicht zu und bestrafen ihn dadurch!

bremer
24.08.2011, 22:29
Fehlende Belohnung ist keine Bestrafung. Ich sehe da keinen Anfechtungsgrund.

Sahni
25.08.2011, 00:48
Fehlende Belohnung ist keine Bestrafung. Ich sehe da keinen Anfechtungsgrund.

bremer hat recht! (wo kein verhalten ist, muss auch keins geändert werden)

Unregistriert
25.08.2011, 06:54
Ich war auch für Bestrafung, da hierfür die Definition lautet: Entzug von Verstärkung, was in jedem Fall für das Beispiel zutrifft. Es klingt nur paradox weil das Beisein der Freunde lerntheoretisch eine Bestrafung ist, aber das ist der einzige Begriff, der hier passen würde.

Unregistriert
25.08.2011, 06:56
ausserdem gab es schon einmal eine IMPP Frage, die einen ähnlichen Sachverhalt beschrieben habt. Da hat der Arzt die Ausschweifungen der Erzählungen des Patienten mit dem Entzug seiner Aufmerksamkeit "bestraft".

Atheist
25.08.2011, 08:44
Fehlende Belohnung ist keine Bestrafung.

mir hat man in psycho per 4-Felder Tafel eingebläut, dass das entfernen einer Belohnung als Bestrafung anzusehen ist. So wie das entfernen einer "Bestrafung" als negative Verstärkung anzusehen ist.

Sahni
25.08.2011, 08:50
Bestrafung/Verstärkung bezieht sich auf Verhaltensweisen, die verstärkt oder reduziert werden sollen.
Wir haben in der Aufgabe nicht erfahren, ob er das Verhalten überhaupt mal bei seinen Freunden gezeigt hat. Daraus kann man schließen, dass seine Freunde einen anderen "Reiz" darstellen als seine Frau und er somit hier unterscheidet. (Diskriminativer Reiz)

Da gibts meiner Meinung nach nichts zu diskutieren...

Unregistriert
25.08.2011, 09:50
Also grundsätzlich finde ich diese Frage ziemlich fies, aber das sind wir ja vom IMPP gewohnt. In der Aufgabe sind die vier Komponenten des operanten Konditionierens beschrieben:
1. Die Frau stellt einen positiven diskriminativen Reiz dar. Sie ist quasi für den Mann der Hinweis, dass er Zuwendung bekommt, wenn er jammert.
2. Die Freunde stellen einen negativen diskriminativen Reiz dar. Sie sind der Hinweis, dass er keine Zuwendung erhält, wenn er jammert und deshalb das Verhalten nicht zeigen muss.
3. Die Zuwendung ist nun der Verstärker. Bei den Freunden haben wir sehr wohl eine Bestrafung, es wird der Verstärker entzogen! (Jetzt hab ich das Aufgabenheft nicht mehr vor mir, war nach dem Verhalten der Freunde oder den Freunden selbst gefragt!?!) Bei der Frau ist das natürlich eine positive Verstärkung.
4. Das Jammern ist das konditionierte Verhalten.

Man muss hier auch beachten, dass in der Aufgabe drin stand, dass seine Freunde ihm keine Zuwendung schenken und er DESHALB das Verhalten dort nicht zeigt. Es ist davon auszugehen, dass er es aber mal versucht hat, sonst würde er das ja nicht wissen.
Wenn also nach dem Verhalten der Freunde gefragt ist, dann reden wir hier sehr wohl von Bestrafung, aber wenn ich mich recht erinnere, sind die Freunde selbst gefragt und da trifft leider nur diskriminativer Reiz zu. (Ich bin auch drauf reingefallen -.-)

Vielleicht kann ja nochmal jemand den Orginallaut der Frage posten...

Unregistriert
25.08.2011, 09:50
das finde ich nicht. operantes Konditionieren hat nicht zwingend mit dem Willen ein Verhalten zu verändern zu tun.

vgl. Instrumentelle oder operante Konditionierung ist ein Paradigma der behavioristischen Lernpsychologie und betrifft das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten. Die Häufigkeit eines Verhaltens wird durch seine angenehmen oder unangenehmen Konsequenzen nachhaltig verändert. In der Alltagssprache ist das „Lernen am Erfolg“ oder „Lernen durch Belohnung/Bestrafung“

Damit stellen die Freunde nach Klassischer Konditionierung einen US da, nach
Operanter sind sie ein negativer Verstärkerreiz da das Verhalten durch entzug einer positiven Konsequenz nicht gefördert wird.
Ich halte hier beide für richtig!

bremer
25.08.2011, 10:29
Wie gesagt, Entzug von Belohnung ist eine Form der Bestrafung, das stimmt. Im Text gibt es aber keine Anhaltspunkte dafür. Es ist lediglich von einer fehlenden Belohnung die Rede. Darin unterscheidet sich auch dieses Szenario mit dem des zuhörenden Arztes.

Man kann sich da Vorgeschichten zusammenreimen bzw. das Verhalten interpretieren, wie man möchte, aber da fehlt die Basis in dem Text dafür. In der Frage steht, womit sich der lerntheoretische Gesichtspunkt am besten beschreiben lässt. Und das ist offensichtlich der diskriminative Reiz.

Ihr könnt es natürlich versuchen, ich glaube aber nicht, dass eine Anfechtung Erfolg hätte.

Unregistriert
25.08.2011, 10:52
Kann mal bitte jemand die Fragestellung posten??

Wenn es um das Verhalten der Freunde geht, ist es eine Form der Bestrafung. Und das man beim IMPP auch hin und wieder weiter als die Fragestellung denken muss, ist jetzt auch nichts Neues. Insofern ist das hier definitiv ein Streitpunkt.

bremer
25.08.2011, 10:57
Kann mal bitte jemand die Fragestellung posten??

Wenn es um das Verhalten der Freunde geht, ist es eine Form der Bestrafung. Und das man beim IMPP auch hin und wieder weiter als die Fragestellung denken muss, ist jetzt auch nichts Neues. Insofern ist das hier definitiv ein Streitpunkt.

Die Fragen sind urheberrechtlich geschützt, also kann man die nicht posten. Warum das Verhalten der Freunde keine Bestrafung ist, habe ich doch schon erläutert.

Unregistriert
25.08.2011, 11:01
Super. Warum es auch als Bestrafung anzusehen ist, hab ich auch schon gepostet.

Wenn man die Fragestellung nicht posten darf, kannst du ja wenigstens mal sagen, ob nun nach Freunden oder Verhalten der Freunde gefragt ist.

bremer
25.08.2011, 11:05
Da du dich nicht registriert hast, kann ich deine Beiträge nicht zuordnen, was ich hier gelesen habe, hat mich jedenfalls nicht überzeugt.

Es ist danach gefragt, wie man die Anwesenheit der Freunde am besten beschreibt. Es ist also ganz klar nach einem Reiz gefragt. Und von allen angebotenen Lösungsmöglichkeiten passt der diskriminative am besten.

kmv70
25.08.2011, 13:42
Wie jetzt? Ich seh das genau umgekehrt:

das wegfallen der belohnung ist doch laut definition die bestrafung...

Bestrafung = negative Verstärkung = wegfallen einer positiven Konsequenz

oder vertue ich mich da jetzt komplett?

Atheist
25.08.2011, 14:21
Wie hier im Thread schon erläutert, ist der Knackpunkt wohl, dass nicht nach dem Verhalten der Freunde gefragt wurde, sondern nach den Freunden selber.

Bin selber drauf reingefallen. So ist das IMPP halt. 60% der Fragen kann man mit durchschnittlichem Wissen eines Medizinstudenten beantworten, die restlichen 40% sind fiese Fallen.