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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist das Medizinstudium echt so leicht ??



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Medizingeist
25.08.2011, 16:29
Aus einem anderen Forum habe ich folgendes gefunden :"Was glaubst Du denn, warum Medizin so beliebt ist? Es gibt kein anderes Fach, bei dem man mit vergleichbar wenig Intelligenz vergleichbar schnell einen respektierten Beruf erreichen kann.
Das Fach lebt besonders von den Mythen, die sich um es ranken. Es sei schwer und würde lange dauern usw. Wer aber etwas genauer hinguckt, merkt, dass das alles gar nicht so schwer ist und auch nicht lange dauert. Denn in keinem anderen Fach hat man nach nur sechs Jahren einen Doktor. Zwar kann man ein Diplomfach in der Regel in 10 Semestern abschließen (also zwei weniger als bei Medizin), aber dann braucht man noch etwa 3-5 Jahre bis zum Doktortitel, so daß z.B. es zum promovierten Chemiker locker mal drei Jahre länger dauern kann. Und dann ist das medizinstudium auch wirklich ein reines Lernfach, dass jeder mittelmäßig Begabte schaffen kann. Aber weil die breite Öffentlichkeit das nicht weiß, erntet man als Mediziner auch noch besonderen Respekt, auch schon als Student. Und schlussendlich ist auch das Einkommen einzigartig, auch wenn es der Ärztelobby immer wieder gelingt, das Gegenteil zu behaupten. Zusammenfassend spricht also folgendes für das Medizinstudium:

- relativ leicht Bewiesen durch minimale Abbruchquoten (nur ca. 15 %) im Gegensatz zu 30-40 % in "harten" Stdienfächern wie Jura oder Physik
- kurze Studiendauer
- hohes Prestige
- sehr hohe Einkommen"

-Julchen-
25.08.2011, 16:44
Ich hoff ja mal, dass das nicht die gängige Meinung in diesem Forum ist!? So ein Quatsch! Das hört sich an, als ob jeder Trottel mal so schnell Medizin studieren und promovieren könnte! Das ist ja wohl mal ganz klar nicht so!! Und vllt bin ich auch einfach zu unintelligent, aber man muss schon ganz schön was tun im Studium! Wenn man sich da die Freizeit manch anderer Studiengänge anschaut, werd ich glatt neidisch... Und diese "Medizin ist reine Fleißsache, nur auswendiglernen, dann klappt das"-Einstellung hasse ich eh. Toller Arzt, der jeden Muskel, Nerv, Kanal und was weiß ich denn noch alles schön brav auswendig gelernt hat, aber null Verknüpfung zum realen Patientenalltag herstellen kann! Find das ja schon fast bisschen unverschämt, natürlich muss man was drauf haben um studieren zu können! "Jeder mittelmäßig Begabte" ist da sicher nicht für geeignet, ganz davon abgesehen, dass mittelmäßig Begabte gar keinen Platz kriegen! Und genau daran hängen auch die niedrigen Abbruchquoten: Wer mal einen der begehrten Plätze hat, würde einen Teufel tun, den wegen irgendeiner kleinen Unannehmlichkeit im Stuidum gleich wieder hinzuschmeißen! Und was das mit der kurzen Studiendauer soll, kann ich auch nicht nachvollziehen. 6 Jahre sind nicht grad kurz, danach ist nicht gesagt, dass du deine Doktorarbeit schon fertiggestellt hast. Geschweige denn irgendeinen Facharzt gemacht!
Ich hoff erstens, dass das kein Medizinerforum war und zweitens, dass das nicht todernst gemeint ist...

konstantin
25.08.2011, 16:55
So ganz unrecht hat er ja nicht... Selbst wer nichts anderes als auswendig lernen kann, kann dieses Studium bestehen. Das liegt aber auch einfach in der Natur der Sache: Der Mediziner muss ueber sehr viel Faktenwissen verfuegen, und das kann man sich zu einem grossen Teil einfach nur auswendig ins Hirn pressen. Niemand kann sich mit seinem ueberragenden Intellekt herleiten, dass da ein Muskel am Arsch "M. piriformis" heisst, weil er ja ach so birnenfoermig aussieht.

Leicht ist das Studium trotzdem nicht. Im Gegenteil, es ist verdammt hart, wenn ich alleine mal den Arbeitsaufwand mit dem von Kommilitonen aus anderen Bereichen vergleiche. Meine Freundin studiert sogar drei Geisteswissenschaften im Doppelstudium und hat nicht annaehernd so viel zu tun wie ich und schreibt glatt noch bessere Klausuren.

Die Abbruchquote ist tatsaechlich minimal und spricht dafuer, dass man das Studium schon irgendwie packen kann, wenn man erstmal drin ist. Die hohen Abbrecherquoten in anderen Faechern wie zum Beispiel Jura haben aber nicht unbedingt damit zu tun, dass diese Faecher ungleich schwieriger waeren, sondern auch damit, dass die Zulassungsvorraussetzungen da ganz andere bzw. teilweise de facto nicht vorhanden sind. Wenn sich an einer Universitaet jeder Hans Wurst mit seinem 2,8er-Abitur fuer Jura einschreiben kann, ist es kein Wunder, dass viele nach kurzer Zeit merken, dass es vielleicht doch nicht das richtige gewesen ist (aber ausprobieren kann man es ja mal, Jura ist schliesslich auch Prestigebelastet).

Die Vorauswahl bei Medizinern ist halt eine andere, entsprechend "elitaer" und fleissig sind die Studenten.

Ms. Chocolate
25.08.2011, 17:03
Also, die niedrigen Abbruchquoten haben wohl eher damit zu tun, dass das Bewerbungsverfahren im Gegensatz zu Physik z.B. sehr aufwendig ist, der Andrang ist einfach viel größer und somit die Konkurrenz um die Plätze. Dieses Heckmeck tun sich wohl die wenigsten völlig unüberlegt an. In anderen Bereichen (Jura, Geisteswissenschaften, Lehramt, BWL,...) gibt es sicher viel mehr Studenten, die wegen der geringeren Hürden oder auch einmach mal so mit dem Studium anfangen und dann irgendwann merken, dass es für sie doch nicht so das Wahre ist und eben abbrechen.

Und kurz? Findest du 6 Jahre kurz? Wenn du dich auf die Promotion fixierst, gibt es in Medizin bestimmt leichtere Wege, den Doktor zu machen als in so manch anderem Fach. Aber für mich sind 6 Jahre bis zum Abschluss alles andere als kurz. Mit dem Bachelor kannst du immerhin schon nach drei Jahren arbeiten gehen. Drei Jahre wären jetzt für Medizin sicher zu wenig, aber kürzer wird das Studium dadurch auch nicht.

Hohes Prestige? Längst nicht mehr in dem Ausmaß, wie das früher mal war. Zumindest nicht, wie ich das so mitbekomme... Muss ja auch gar nicht sein und sollte vor allem nicht zum entscheidenden Faktor pro Medizinstudium werden! Prestigegelüste helfen bestimmt nicht über Durststrecken hinweg...

Hohes Einkommen... Das kommt wirklich sehr darauf an, in welchem Bereich, man arbeitet und auf welcher Sprosse der Karriereleiter man sich befindet. Und wie immer gilt auch hier: Zahlen sind relativ ;-)

Edit: Mal wieder zu langsam... :-))

Latlab
25.08.2011, 17:13
bah das Mediziner sich immer für was besseres halten ist auch so ein interessantes phänomen ;P

Ich denke an der Aussage ist schon ne Menge dran. Das Studium ist mehr eine fleißarbeit als ein intelligenzakt der geistigen Elite. Bei Jura sieht das übrigens nicht viel anders aus. Damit will ich aber nicht sagen, dass es nicht auch schwer ist.

Guckt man sich aber wirkliche Grundlagen Studiengänge an, wie Mathematik, Informatik, Ingenieurswissenschaften, Chemie und nicht zuletzt die königsdiziplin Physik dann hat das für mich schon eher was mit Leistung zu tun. Hier bringt einem Fleiß nämlich nicht mehr weiter, man muss die Sachen einfach bis ins Detail verstehen, da kann man dann noch so lange über seinen Büchern brüten und Sachen auswendig lernen. Es bringt einem einfach nichts.

Das Geisteswissenschaften eine andere Definition für Arbeitsumfang haben sei mal dahin gestellt.

Colourful
25.08.2011, 17:20
Stimmt doch...
Und das meine ich gar nicht despektierlich, das ist eben so. Fleiß, Ausdauer und nicht vollkommen bescheuert sein - das reicht für das Studium.

Ich habe mich auch schon öfters gefragt, warum ich nicht hätte etwas studieren können, wo man mehr denken und weniger auswendig lernen muss, da das gerade etwas ist, was mir persönlich nicht liegt.

Kackbratze
25.08.2011, 17:22
Das Medizinstudium ist leicht für die, die es einfach drauf haben, weil sie echt geile Macker sind.
Die Mythen und das Blabla drumherum sagt doch alles aus. Es ist und bleibt ein Studium und ein Beruf, wie jeder andere auch.

Melina93
25.08.2011, 17:25
Viele, die selbst Medizin studieren behaupten ja selbst, dass es mit Fleiß eigentlich gut machbar sei. Ich denke, dass stimmt auch. Man muss viel auswendig lernen. Klar hilft es einem, wenn in Naturwissenschaften gut war und diese logischen Zusammenhänge schnell versteht. Aber ob das obligatorisch ist...wohl eher nicht.
Also ich finde 6 Jahre sehr lang und wenn man bedenkt, dass man dann noch Jahre als Assistenzarzt arbeiten muss, ist das schon hart.
Außerdem hat man im Medizinstudium viele Prüfungen und folglich auch viel Druck und Stress- man möchte ja schließlich auch gute Noten schreiben. Ich denke, dass das durchaus hart sein kann, 6 Jahre so unter Druck zu stehen.
Wenn man mit Leidenschaft und Ehrgeiz dabei ist, dann ist fast alles machbar. Ich denke, dass ist beim Medizinstudium nicht anders. Aber leicht ist es bestimmt nicht.

Healix
25.08.2011, 17:28
Man bedenke zudem, dass quasi fast alle Medizinstudenten (wie man auch hier im Forum immer wieder lesen kann) lieber alle Möglichkeiten ausreizen, um doch noch irgendwie weiterstudieren zu können, als das Studium einfach abzubrechen. Ich glaube kaum, dass andere Fächer ähnlich viele Leute haben, die im x-ten Vorklinik/Vordiplomsemester sind und vier Klausuren zum dritten Mal schreiben, weil sie es einfach in die Klinik schaffen wollen.

eXiland
25.08.2011, 18:10
aber auf jeden Fall!! das medizinstudium ist eine fantastische wahl, selbst wenn man nur die rahmenbedingungen bedenkt: nahezu jobgarantie, überakademikerdurchschnitliches gehalt und jawohl immernoch prestischsch

ob es leicht ist? naja das kommt v.a. auf dich und deine ambitionen an. allerdings würde ich schon sagen das sich die minimalanforderungen im oberen mittelfeld aller studienfächer befinden. klar es ist kein mathe/physikstudium, aber gut schwerer als mathe/physik gehts ja auch nicht.....

ich versteh übrigens auch nicht wieso hier alle von "nur" fleißarbeit sprechen. jeder der tatsächlich medizin studiert weiss das fleißarbeit niemals "nur" ist!!

Hippietyp
25.08.2011, 19:16
Vielleicht sind die Abbrecherquoten auch deshalb so gering, weil es einfach weitergeht wie in der Schule, während man in vielen anderen Fächern plötztlich denken soll.

Melina93
25.08.2011, 19:55
Vielleicht sind die Abbrecherquoten auch deshalb so gering, weil es einfach weitergeht wie in der Schule, während man in vielen anderen Fächern plötztlich denken soll.


You made my day :)

Zrkh
25.08.2011, 21:32
Na super, da freut man sich auf etwas Anspruch im Studium und dann sowas.. :/
Mag sich vllt mal jemand der gerade Medizin studiert dazu äußern?

Meine Alternative zu Medizin ist Maschinenbau-Ing, ist das wirklich soviel anspruchsvoller?
Hatte nämlich eig schon vor auch etwas zu verstehen und nicht ausschließlich auswendig zu lernen (auch wenn wenn mir klar ist, dass das bei Medizin einen wesentlichen Teil ausmacht habe ich eig gehofft, dass trotzdem etwas naturwissenschaftlicher Anspruch besteht, zumal mich insb. Berufsfelder in der Forschung interessierenn :/)

Kackbratze
25.08.2011, 21:35
Jeder Studiengang ist anders und hat andere Schwerpunkte, was dich davon am meisten interessiert musst Du selber rausfinden.

-Julchen-
25.08.2011, 21:37
Klar ist vorallem Anatomie quasi reines Auswendiggelerne. Aber ich find in Biochemie und besonders Physio kommt es sehrwohl auf Verständnis an! Und Medizin und Ingenieur sind zwei verschiedene Fächer, die unterschiedlich nicht sein könnten! Das kann man nicht vergleichen.

milz
25.08.2011, 21:49
- relativ leicht Bewiesen durch minimale Abbruchquoten (nur ca. 15 %)

Hat das vielleicht damit zu tun, dass nur 1,x-Abiturienten und hartnäckige Wartezeitler rein kommen und so schon kräftig gesiebt wurde?


Na super, da freut man sich auf etwas Anspruch im Studium und dann sowas.. :/

Das liegt hauptsächlich an dir, was du daraus machst. Ich meine, als Dünnbrettbohrer ist man im Studium und vor allem im Beruf verkehrt.

SkYSkYSkY
25.08.2011, 22:00
also unterfordert ist man ganz sicher nicht, auch nicht die Kandidaten die notenmäßig immer schon sehr gut waren. Gerade in Physio is das Verständnis meiner Meinung nach essentiell. Und wenn es dann später darum geht, Zusammenhänge zu erkennen, differentialdiagnostisch zu denken, dann kommt es eben auf eine sinnvolle Verknüpfung von Faktenwissen an und dazu muss man es eben auch verstanden haben.

Kensington
25.08.2011, 22:03
Ist doch müssig darüber zu diskutieren. Vor allem, da ja jeder Niveau anders definiert, andere Stärken sowie Schwächen hat. So keep calm :)

Herzkasperl
25.08.2011, 22:23
Na super, da freut man sich auf etwas Anspruch im Studium und dann sowas.. :/
Mag sich vllt mal jemand der gerade Medizin studiert dazu äußern?

Meine Alternative zu Medizin ist Maschinenbau-Ing, ist das wirklich soviel anspruchsvoller?
Hatte nämlich eig schon vor auch etwas zu verstehen und nicht ausschließlich auswendig zu lernen (auch wenn wenn mir klar ist, dass das bei Medizin einen wesentlichen Teil ausmacht habe ich eig gehofft, dass trotzdem etwas naturwissenschaftlicher Anspruch besteht, zumal mich insb. Berufsfelder in der Forschung interessierenn :/)

Mach beides. Maschinenbau ist halt wesentlich freier in der Fächerwahl im Master. Aber die ersten vier Semester sind definitiv härter fürs Verständnis aber auch leichter von den Lernanforderungen - da gibt es einfach n Haufen Leute die kapieren es nie - mit noch so viel Aufwand - und andere tun fast gar nix.

Im Master kann man es sich hart einschenken oder auch ganz gechillt zu Ende studieren. Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich Medizin anfangen bis zum 1., dann zwischenrein mal den Maschinenbau-Bachelor, dann wieder Medizin und irgendwie sehen, dass man noch nen Master in Maschinenbau hinlegt, da kann man dann Medizintechnik machen, ganz easy, dürfte auch neben Klinik klappen. Insgesamt ist man dann 10 Jahre beschäftigt, aber glaub mir, Du hättest Möglichkeiten, von denen können andere nicht mal träumen.

Ach ja, Medizin hab ich noch vor mir - ist nun die Kür, das Wunschkonzert, das ich seit 11 Jahren möchte. Habe ich auch bewusst so gemacht, denn ich denke, dass die technischen Fächer mit dem Alter überproportional schwerer werden, von Medizin heisst es hingegen, dass man das mit genug Fleiß auch noch in meinem Alter schafft. Mal sehen.

Meuli
25.08.2011, 22:46
mit Bayern-Abi ist das Studium ein Klacks^^