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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wann und wie promovieren



swalley
26.08.2011, 08:29
hallo an alle.

ich habe vor zu promovieren und ein paar fragen vorab.
und zwar nehme ich mir ein freisemester nach dem physikum um mich da ausschließlich der doktorarbeit zu widmen, danach studienbegleitend zu ende zu stellen.

1. wie sind die unterschiede auf dauer und vor allem welche vor und nachteile bringen experimentelle, statistische und klinische doktorarbeiten.
(warum entscheide ich mich für welche doktorarbeit, universitätskarriere/karriere an uniklinik nur mit experimenteller?)

2.was ist über die dauer zu sagen? statistische doktorarbeiten seien ja kürzer als experimentelle, ist es auch so??

3.sollte man so früh wie möglich promovieren, wie so viele behaupten? da man immer weniger zeit findet, je weiter man zum ende des studiums gelangt?

4.ich denke mir am anfang hat man mehr zeit, am ende weiß man aber in welchem fachbereich man sich spezialisiert und die doktorarbeit hätte "mehr sinn" für seine eigene qualifikation als späterer arzt.


was meint ihr?
würde mich über erfahrungen oder sämtliche informationen freuen, wo ich mich schlau machen kann.
im internet findet man sehr viel, aber alles sagt etwas anderes und so richtig schlau wird man daraus nicht, warum man sich nun für eine der gesagten doktorarbeiten entscheiden soll.
nur so viel steht überall, experimentell lang, statistisch kurz :D

vielen dank im voraus für hoffentlich ein paar hilfreiche beiträge. danke euch!

Mano
26.08.2011, 14:29
Eigentlich wurden all deine Fragen schon dutzendfach hier beantwortet...


"1. wie sind die unterschiede auf dauer und vor allem welche vor und nachteile bringen experimentelle, statistische und klinische doktorarbeiten.
(warum entscheide ich mich für welche doktorarbeit, universitätskarriere/karriere an uniklinik nur mit experimenteller)
2.was ist über die dauer zu sagen? statistische doktorarbeiten seien ja kürzer als experimentelle, ist es auch so??"

Ich würde behaupten: Kommt drauf an. Im Durchschnitt sind experimentelle Arbeiten sicherlich anspruchs- und zeitaufwendiger sowie risikoreicher (das man überhaupt ein Ergebnis innerhalb der nächsten 10 Jahre erhält) was sich im Gegenzug aber auch meist durch eine bessere Note auswirkt. Gute Noten und eine anspruchsvolle Arbeit sind sicherlich bei jeder Bewerbung ein Plus und natürlich besonders an Unikliniken - aber bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage würde ich vermuten, dass man auch mit einer 08-15-Arbeit noch alle Möglichkeiten hat.

Die Unterscheidung statistische vs. experimentelle Arbeit ist ansonsten sowieso allenfalls auf den Durchschnitt bezogen richtig. Im Einzelfall gibt es vollkommen anspruchslose experimentelle Arbeiten ("bei 30 Patienten mit Erkrankung x den Laborwert y mit einer etablierten Methode bestimmen und schauen, ob es eine Korrelation gibt") und super anspruchsvolle statistische Arbeiten (Auswertung von 100erten Patientendaten nach selbst erarbeiteter Fragestellung und mit komplizierten statistischen Verfahren). Ob also eine Arbeit anspruchslos oder anspruchsvoll ist, lässt sich nicht alleine von der Art der Arbeit abhängig machen sondern immer nur im Einzelfall und insbesondere unter Berücksichtigung der vom Betreuer geleisteten Vor- und Beiarbeit.


" 3.sollte man so früh wie möglich promovieren, wie so viele behaupten? da man immer weniger zeit findet, je weiter man zum ende des studiums gelangt?"

Was behaupten denn viele? Kommt auch sehr auf die Studiengestaltung deiner Uni an (wie sind die Veranstaltungen über die Semester verteilt, wann ist viel, wann wenig). Vorteil eines frühen Anfangs ist natürlich die größere Chance bis zum Examen wirklich fertig zu sein. Ansonsten ist es wohl vor allem von den eigenen Wünschen abhängig.
Bevor man sich ein Freisemester nimmt sollte man aber meiner Meinung nach ein Thema mit fest umrissenem Themen- und Zeitplan haben und sich auch schon einigermaßen eingelesen und eingearbeitet haben - sonst stellt man nach drei Wochen Freisemester fest, dass der Ethikantrag noch drei Monate braucht, das Labor grad renoviert wird oder einem das Thema schlicht und einfach doch nciht behagt.

" 4.ich denke mir am anfang hat man mehr zeit, am ende weiß man aber in welchem fachbereich man sich spezialisiert und die doktorarbeit hätte "mehr sinn" für seine eigene qualifikation als späterer arzt."

Grundsätzlich richtig. Aber ich bezweifel, dass es einen Unterschied macht wenn ich Kardiologe werden will, ob ich nun irgendeinen Kaliumkanal des Herzens oder oder das Verhalten eines Verdauungsenzyms erforscht habe. Zumindest die meisten Themen (gerade die experimentellen) sind so speziell, dass sie wenig bezug zur Praxis haben. Bei klinischen und statistischen Arbeiten ist der Effekt wahrscheinlich auch nicht so groß...
Allenfalls hilfreich ist es, wenn man das Fach in dem man promovieren möchte schon aus Semester oder Famulatur kennt - dann kann man vielleicht ein wenig besser die eigene Forschung im Kontext zur Klinik sehen (und weiß, wie Patienten mit erkranktem Kaliumkanal aussehen ;-).

swalley
28.08.2011, 15:23
vielen dank erstmal für deine antwort/tipps.
damit hab ich schonmal einen gewissen ansatz und bin einen schritt weiter.

also sollte ich vor einem freisemester schon um die organisation gekümmert haben.
da ich an keiner uni zu der zeit eingeschrieben sein werde und danach nicht weiß, wohin ich komme...macht es sinn eine doktorarbeit anzufangen?
also gibt es doktorarbeiten, die ich in dem freisemester praktisch beenden kann und den theoretischen teil/das schreiben an einen xbeliebigen ort bewältigen kann?
kann ich auf sowas spekulieren, denn mit ortswechsel wäre die weiterarbeit vor ort ja nicht machbar.
worauf sollte ich achten? welche doktorarbeiten bieten sich dafür amn ehesten an und wo finde ich diese?
internet und einfach die unis = schwarzes brett und kliniken abgrasen.
oder gibt es da erfahrungsgemäß bessere anlaufstellen?
(ich weiß selbst, man wird rumsuchen müssen und mit studenten sprechen, aber vielleicht gibt es ja noch einen ganz heißen tipp dazu)

vielen dank schonmal..

DerSalamander
07.03.2012, 16:26
Ich will keinen neuen Fred aufmachen und eigentlich passt das Thema ja auch hier rein: Würdet ihr sagen, dass man das Fach in dem man promovieren will, schon gehabt haben sollte, bevor man ne Doktorarbeit anfängt?
Ich denk mir, dass das nicht unbedingt nötig ist, denn man kann sich in die teils doch recht spezifischen Fragestellen doch auch so einlesen?!
Wurde auch bestimmt schon beantwortet, ich find nur grad nix passendes...

-Julchen-
07.03.2012, 17:32
Also ich hab jetzt im fünften Semester, also eigentlich mit null Vorwissen, ne Doktorarbeit in der Onkologie angefangen. Beim Gespräch meinte der Doktorvater selbst, dass dieses Thema, auf das er sich spezialisiert hat, sehr speziell ist und im Studium so eigentlich garnicht gelehrt wird. Ich muss mir es also eh selber anlesen, da das Wissen auch in höheren Semestern nicht mehr wird =)

dreamchaser
07.03.2012, 22:58
Vorwissen ist bei experimentellen oder statistischen Arbeiten weniger erforderlich, als bei klinischen, wo man evtl. (je nach Thema) untersuchen können sollte/etwas klinische Erfahrung haben sollte. Kann man aber hier auch nicht generell sagen, das hängt sehr vom Thema ab. Und prinzipiell kann man sich mit Interesse alles anlesen und die Fähigkeiten erwerben.

Mr. Pink online
14.03.2012, 20:02
Ich könnte auch nen Tipp gebrauchen, vllt. von jemandem der schon Erfahrung mit "leichten" Doktorarbeiten hat. Mir gehts eigentlich nur um den Titel, also ich will so schnell wie möglich, mit so wenig wie möglich Aufwand, fertig werden.
Der Grund is, dass ich zum 7. Semester ein Jahr ins Ausland gehe, also frühestens ab Beginn 9. Semester mit meiner DA anfangen kann. Studienbegleitend hab ich dann also noch ein Jahr etwa.
Meine eigentliche Frage is nun: gibt es DAs, die in mein Profil passen? Wenn ja, wie komm ich da am besten ran? (hab schon die Doktorandenbörse durchforstet, aber da gibts ja fast nur experimentelles, und das meiste läuft über 12-18 Monate)
Wann sollte ich mit der Suche/Bewerbung beginnen?

Vielen vielen Dank schonmal! Ich hoffe ich finde hier ein paar Antworten auf meine Fragen! :)

easy-bisy
17.03.2012, 10:42
Hallo Mr. Pink- ich hatte eine ähnliche Ausgangssituation- wollte flott durch und ein wenig Spass. Hab dann ganz banal was Molekulargenetisches gemacht- und nein, ich bin kein Biochemie Freak. Die experimentellen Sachen sind oft gar nicht so schlecht, weil da A die Methodik oft schon etabliert ist- ist dann wie kochen nach Kochbuch und B das Schreiben hauptsächlich aus dem Abschreiben der Grundlagen bei alten Dissertationen der Arbeitsgruppe (Material und Methoden komplett, ein Großteil der Einleitung) und Beschreibung der eigenen Versuche besteht. Ich fand Laborarbeit ganz nett und hatte vor allem keinen Bock auf wochenlages Rumsitzen in irgendwelchen Archiven um Daten für was statistisches rauszusuchen.
Meistens muss man etwas suchen, bis man eine Arbeit findet, auf die man dann auch Bock hat; und das ist wohl die Grundvoraussetzung. Vielleicht gibt es ja auch eine Forschungskooperation mit deiner Auslands-Uni. Eine Doktorandenkollegin hatte, allerdings als Zusatzjahr- ein Forschungsstipendium an einem Partnerinstitut in Kalifornien bekommen.
Vorteile und Nachteile der verschiedenen Arten von Doktorarbeiten wurden hier glaube ich schon ausführlich diskutiert- jetzt schon mal ein paar Gespräche zu führen, wäre sicherlich ein guter Einstieg.
Wenn du schon genau weißt, in welche Fachrichtung es mal gehen soll, gibt eine entsprechende Doktorarbeit sicherlich Extrapunkte.

Mr. Pink online
18.03.2012, 08:15
Danke für deine Antwort. Leider weiss ich noch nicht welche Fachrichtung mich interessiert. Während dem Auslandsjahr möchte ich noch keine Arbeit beginnen, weil mich das Bestehen aller Scheine dort schon ausreichend beschäftigen wird. Allerdings kann es ja nicht schaden schon mal in der Klinik Klinken putzen zu gehen. Vielleicht finde ich jetzt schon was für 2013. Ob experimentell oder Statistisch ist mir ja letztendlich egal, solange es in mein Zeitfenster passt. Hast du deine Doktorarbeit denn studienbegleitend gemacht oder hast du für die Laborarbeit ausgesetzt?

flopipop
18.03.2012, 11:15
wollte flott durch und ein wenig Spass. Hab dann ganz banal was Molekulargenetisches gemacht

:jump: