Wie lange lernt ihr am Tag ???

[fruehlingsluft]

da ihr sowieso beim lernen seit hab ich da mal eine frage...wie ist es eigentlich mit den ganzen vorlesungen....bekommt man dann skripte oder sonstiges? bekommt man ein zettel mit den themen für die jeweilige klausur...oder weiß man manchmal selbst nicht..was alles gelernt werden soll...weil manchmal lese ich hier...dass einige aus diesen und jenem buch lernen...sicherlich gibt es von buch zu buch fachlich keine verschiedenheiten...aber durch das eine oder andere buch wird mehr in die tiefe gegangen...
also ich der schule lief es sonst bekanntlich immer so ab...dass der lehrer/in die themen ansagte..so ca. 2-4 wochen vor der klausur...

Teils-teils. In Histo hatten wir beispielsweise kein Skript, da orientiert man sich an den Präparaten, die man im Kurs bespricht (oder auch an der Vorlesung) und die jeweiligen Themen lernt man dann genauer aus nem Buch (und es ist vom Inhalt her wirklich relativ egal, welches man nimmt).
Chemie und Anatomie hatten wir jeweils sehr gute Skripten, aber ohne Bücher läuft natürlich trotzdem nichts.
Und gerade bei mündlichen Testaten, also Anatomie und bei uns Histologie, ists dreimal egal, wenn Bücher unterschiedliche Schwerpunkte haben - die Prüfer haben auch unterschiedliche Schwerpunkte, für manche ist dann das, was man in der Vorlesung hatte und im Skript steht in manchen Punkten zu ausführlich und in manchen zu ungenau (die lesen die Skripte ja nicht vorher). Nur wenn man den Professor selbst im Testat hatte, wusste man dank seines eigenen Skriptes genau, worauf er Wert legt...

[konstantin]

Welche Buecher du nimmst, ist echt ziemlich egal, es sei denn, du weisst, dass du von einem Dozenten geprueft wirst, der ein Buch zum Thema geschrieben hat. Dann kann's schon hilfreich sein, da mal reinzuschauen.

Ansonsten setzen die Buecher zwar unterschiedliche Schwerpunkte, aber es ist eben nicht so wie in der Schule, wo dir jeder Satz, den du irgendwie drauf haben solltest, vordiktiert wird (naja, mag sein, dass das in der Vorlesung so passiert, aber da bin ich nicht...).

Es gibt in der Regel Umfangsplaene, in denen die Themen drinstehen, die in der Klausur dran kommen koennten. Diese Umfangsplaene entsprechen in vielen Faechern aber schlicht dem Inhaltsverzeichnis eines beliebigen Lehrbuchs. Man sollte sich einfach so frueh wie moeglich daran gewoehnen, dass das, was in einem halbwegs gelungenen Kurzlehrbuch drin steht, schon irgendwie gewusst werden sollte. Und diese "Kurzlehrbuecher" sind halt auch nicht immer besonders schlank...

[MD/PhD]

Nur wenn man den Professor selbst im Testat hatte, wusste man dank seines eigenen Skriptes genau, worauf er Wert legt...


aber es ist eben nicht so wie in der Schule, wo dir jeder Satz, den du irgendwie drauf haben solltest, vordiktiert wird (naja, mag sein, dass das in der Vorlesung so passiert

Also scheint es mir ja eher sinnvoll zu sein, in die Vorlesungen zu gehen. Warum tut das dann 'keiner' ? Schlechtes Zeit/Nutzen Verhältnis? :-))

[fruehlingsluft]

Ach....in Anatomie bin ich in jede gegangen, die war erstens verdammt gut und zweitens mittags. In Histo war ich vielleicht zwei-, dreimal...die war mittelmäßig und immer um halb 8 morgens :-wow
Aber ja. Völlig sinnlos ist sicher keine Vorlesung, man muss nur Kosten/Nutzen abwägen ;-)

[konstantin]

Anatomievorlesung fand ich immer am nutzlosesten. Im ersten Semester bin ich am Anfang noch hingegangen, weil das im ganzen Semester die einzige Veranstaltung war, die irgendwie halbwegs was mit Medizin zu tun hatte, aber im Ernst: das, was dort erzaehlt wird, muss man ohnehin knallhart auswendiglernen. Mit Verstaendnis ist es in dem Fach einfach nicht weit her.

[flensburger]

ach so...ich dachte...dass einem bücher vorgegeben werden...denn dann würde es sich für mich plausibler anhören...da sich jeder optimal vorbereiten kann...
oder behandelt z.b jedes buch jedes thema der anatomie genauso gut ...wie das andere buch auch?...ich meine...bei einem steht mehr..bei dem anderen weniger und vielleicht bemerkt man es erst später..dass man einige fragen nicht beanworten kann...
mal rein hypothetisch: mal soll zur histologie thema a und b lernen...in 2 büchern steht etwas über a und b..... in dem einem buch steht über "a und b " 25 seiten ...im anderen nur 9....in beiden büchern steht etwas...und man denkt sich am ende...habe ich genug und überhaupt das richtige gelernt?

:-)
mfg

[flensburger]

Sorry, aber eins wollte ich gerne noch anfügen. Ich bin noch im Schuldenken, aber kann mir mal kurz einer beantworten, ob es sich bei Klausuren, immer ums "ankreuzen" handelt? Oder das schriftliche Beantworten, weil sich darauf meine Überlegung bezieht.

mfg

[konstantin]

In der Tat bestehen die allermeisten Klausuren aus Kreuzen. Sehr viele Pruefungen sind aber auch muendlich (gerade in den grossen Faechern), was den Nachteil hat, dass du halt wirklich alles auf den Punkt bringen koennen musst. Je nach Pruefer darfst du halt beim kleinsten Fehler direkt wieder nach Hause gehen.

Deine Sorge der Buecher wegen ist unberechtigt. Natuerlich steht, beispielsweise in Chemie, im Zeeck doppelt so viel Text wie im Thieme-Kurzlehrbuch. Deswegen ist letzteres ja auch ein Kurzlehrbuch, aber trotzdem deckt es alles Notwendige ab. Es mag immer mal wieder Fragen geben, die man, selbst wenn man das kurze Buch in- und auswendig beherrscht, nicht loesen kann, aber persoenlich bin ich erstens noch nicht wirklich ueber eine solche gestolpert und zweitens waere es mir bei einer Klausur mit 30 Fragen auch egal, wenn ich 2 oder 3 nicht loesen koennte, weil ich nur halb so viel gelernt habe wie andere. :-nix

Du siehst das alles viel zu engstirnig. Jedes Buch, das sich Anatomiebuch schimpft, beinhaltet das, was du wissen musst. "Schwerpunkte" gibt es in dem Sinne nicht. Natuerlich haelt sich der ein oder andere Autor mit gewissen Themen etwas laenger auf, aber das ist oft Geschwafel, welches zwar fuer das Verstaendnis ganz nett, aber in der Regel nicht wirklich pruefungsrelevant ist.

Bis auf ein oder zwei Pruefer weiss ich von keinem, bei dem man durchfallen koennte, weil man mit diesem oder jenem Buch gelernt oder nicht gelernt haette. Und bei den Pruefern, bei denen das so ist (zum Beispiel einem unserer Profs, der einen grossen Teil der Thieme-Kurzlehrbuecher geschrieben hat...), weiss man es auch einfach vorher und greift dann entsprechend zu dem jeweiligen Buch.

Selbiger Prof sagte in unserer ersten Anatomie-Vorlesung auch folgenden weisen Satz: "Die Studenten kommen dann immer zu mir an, und fragen mich, ob dieses Buch" (er haelt das kuerzeste Kurzlehrbuch der Anatomie hoch) "wirklich fuer die Klausur reichen wuerde... JA NATUERLICH reicht dieses Buch! Aber sie muessen auch einfach mal wissen, was da drin steht!"

[fruehlingsluft]

Klar KANN es sein dass du Pech hast, wenn du was gefragt wirst, was in deinem Buch nicht drin stand und gerade bei mündlichen Testaten kommt das ab und an mal vor. Aber in der Regel steht alles relevante überall drin. Wir hatten auch 2, 3 Prüfer, die bestimmte Sachen sehr genau wissen wollten (genauer als es jetzt zB im Prometheus drin stand) oder sich zB einen Dreck um das eigentliche Thema geschert haben und alles mögliche gefragt haben, was an der Leiche halt noch "so dranhing" - wenn man das nicht weiß - Pech. Dafür hat man Altfragen und die Warnungen der älteren.

Im Endeffekt war es dann in dem Bezug auch nicht anders als die Lernerei fürs Zentralabitur, die konnten im Prinzip ja auch fragen, was sie wollten.

[konstantin]

Eben. die Pruefungsthemen sind dann eben doch sehr weit gefasst. Wenn das Thema "Kopf/Hals" lautet, dann kannst du mit der Fachliteratur zu dem Thema ganze Bibliotheken fuellen, aber du musst dich halt fuer ein Werk entscheiden, welches dir das wichtigste in vernuenftiger Form praesentiert. Und das sind dann nun einmal die handvoll Anatomielehrbuecher, von denen hier auch staendig die Rede ist... Egal, ob das jetzt die Duale Reihe, der Zilles/Tillmann, der Benninghoff oder irgendein anderes Buch oder gar "nur" ein Atlas ist.

edit: Das dickste Lehrbuch zum Thema bringt dir rein garnichts, wenn du nicht daraus lernen kannst.

[flensburger]

Okay...
Die Altklausuren, von denen hier die Rede ist, kann man sich die von der jeweiligen Uni-Seite herunterladen?

mfg

[konstantin]

Die Physikumsaltfragen kannst du im Buchhandel erwerben. Die Altklausuren der eignen Unis werden meist nur unter der Hand zwischen den Studenten ausgetauscht bzw. den Studenten von den Dozenten zur Verfuegung gestellt, wobei dort der Zugang oft ueber Passwoerter und Logins funktioniert.

[DocEmmetBrown]

@flensburger
Viele von dir angesprochenen Themen sind auch einfach abhängig von der Universität. In Aachen sind beispielsweise die Klausuren in Biochemie, Biologie und Allgemeine Physiologie in offener Form gestellt. Mündliche Prüfungen werden hier zum Beispiel in OSPE-Form abgehalten, sodass Fragen, Lösungsskizze und Auspunktung dem Prüfer vorgegeben sind. Folien von Vorlesungen gibt es zudem sehr häufig im Internet. Die von manch anderen geschilderte Prüfervariabilität ist bei uns also z.B. deutlich weniger vorhanden.

[fruehlingsluft]

Bei uns gabs lang eine Homepage von den hiesigen Studenten, wo man die Altklausuren hochladen konnte, aber das hat dann irgendein Prof rausgefunden und letztes Semester wurde die aus rechtlichen Gründen dann geschlossen (irgendein Idiot hats dem Prof gesteckt :-keks ). Die war super, da war ALLES drin....Altklausuren, Altfragen, Histopräparate....hach...
Ansonsten läuft aber viel über höhere Semester (wir sind auch immer am Zusammenschreiben und Fragensammeln nach Klausuren/Testaten für unsere Nachfolger) und ab und an ist auch mal ein Prof selbst so freundlich und stellt was ins Netz :)

[Beau Frost]

Rechtzeitig (letztes Semester 5 Wochen vor den Klausurwochen) begonnen, jeden Tag, auch Samstag und Sonntag eigentlich fast immer 4-6 Stunden in der Bib gewesen, danach zu Hause feste abgegammelt, saugeil. Mach ich nun immer.

[Galenos]

Mehr als Du...

[McDübel]

Mehr als Du...
Ja, toller Beitrag! :-(