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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im Bewerbungsgespräch nach Übernahme der Umzugskosten fragen, zu dreist?



FridolineM
18.09.2011, 12:49
Hallo,

werde dieses Jahr mit dem Studium fertig und habe übernächste Woche mein erstes Bewerbungsgespräch an einem größeren Haus in der Inneren (nicht Uniklinik). Die Ausschreibung klingt gut, die Klinik ist auch nicht mitten in der Pampa.
Sie suchen für ab sofort, ich bin aber erst ab Dezember nach dem Examen verfügbar. Sie haben mich aber trotzdem eingeladen.
In der Stellenausschreibung steht nichts über die Übernahme von Umzugskosten. Darin steht nur, dass vorübergehende Wohnungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Jetzt frage ich mich, ob ich danach fragen kann, oder ob das zu unverschämt ist und wenn ja, wie ich das am besten machen soll.

Ich würde die Stelle auch sonst annehmen, aber wär ja ärgerlich, wenn es theoretisch möglich wäre.
Soll man denn erzählen man hätte sich auch anderweitig beworben, auch wenn man es nicht getan hat, damit vielleicht von selbst so ein "Angebot" kommt?:-nix
Will aber keinen dreisten Eindruck machen und würde die Stelle eigentlich gerne haben....:-love

Für Kommentare und Tipps wäre ich sehr dankbar....

Thomas24
18.09.2011, 15:04
Die Umzugskosten können bei einem berufsbedingten Umzug in der Lohnsteuererklärung geltend gemacht werden, immerhin besser als nichts.

Solltest du vor deinem Stellenantritt arbeitslos sein, übernimmt ggf. das Arbeitsamt die Kosten deines Umzuges (da du aber vermutlich deine erste Stelle antrittst, und vorher nicht wirklich in die Sozialkassen eingezahlt hast, kann es sein, dass du auf diese Leistung aber noch keinen Anspruch hast- aber vielleicht schon beim zweiten berufsbedingten Umzug...).

Im Einstellungsgespräch zu fragen kostet zwar nichts, ich fände die Frage aber ziemlich befremdlich, wenn dir das Thema wirklich unter den Nägeln brennt, würde ich das Thema nicht den zukünftigen Chef und die OÄs im Gespräch fragen, sondern die Verwaltung. Mir ist es zwar nicht bekannt, dass Umzugskosten im grossen Stil von Arbeitgebern übernommen werden (zumindest nicht ausserhalb von strukturschwachen Gegenden und in den "nicht Mangelfächern"), aber lass mich da gerne eines anderen belehren.

Die "ich hab mich auch woanders beworben" Karte kannst, du auch spielen- aber im Gegenzug wirst du auch nicht die einzige sein, die zum Gespräch eingeladen wird.
Viel Glück für die erste Stelle!

GOMER
18.09.2011, 15:13
Wenn Du früh während des Gespräches den Eindruck bekommst, daß man sehr an Dir interessiert ist und es wenige andere Bewerber gibt, dann kannst Du m. E. schon nach solchen Boni fragen.

Fino
18.09.2011, 16:28
Ich wuerde so vorgehen, wie Thomas vorschlaegt: sieh zu, dass Du Dich im Bewerbungsgespraech tapfer schlaegst und wenn die angebissen haben, setz Dich mit der Verwaltung in Verbindung und frag nach.

Ich habe zwar keine Ahnung ueber die diesbezueglichen Gepflogenheiten in D, aber hier ist das Standard.

Viel Erfolg im Bewerbungsgespraech! :-top

FridolineM
18.09.2011, 17:04
Danke Euch! Ist ein guter Plan!
Fall sie mich nehmen, ruf ich irgendwann mal in der Verwaltung an und sage, dass ich schon eine Wohnung gefunden habe und deren vorübergehende Wohnmöglichkeit im Personalwohnheim nicht Anspruch nehmen werde und ob Sie denn alternativ anbieten würden sich an den Umzugskosten zu beteiligen.

Ich habe die letzten Jahre immer wieder Hiwi-Jobs gehabt. Insgesamt bestimmt mindestens 12 Monate. Vielleicht hab ich ja dann doch ein Anrecht auf eine Übernahme der Kosten durchs Arbeitsamt...

Mano
19.09.2011, 19:07
Würde die Frage zumindest im Bewerbungsgespräch auf keinen Fall stellen. Bestenfalls bekommst du den Zuschuss und hat ein paar hundert Euro gespart - schlechtestenfalls stößt die Frage irgendwo komisch an und sie behalten einen seltsamen Eindruck von dir zurück. Gibt IMHO wesentlich entscheidenere Dinge als 500 Euro für den Umzug...
Allenfalls wenn du die Stelle eh nur als Übergangslösung siehst und die Klinik wirklich verzweifelt nach Bewerbern sucht... (aber selbst dann würde ich als Chef vermuten, dass der Bewerber nach ein paar Wochen/ Monaten wieder weg ist, wenn ihm sowas genauso wichtig wie die Weiterbildung an sich ist).

Bei der Verwaltung nach der Unterzeichnung nachzufragen schadet sicher nicht - würde mir aber keine großen Hoffnungen machen.

stennadolny
19.09.2011, 20:39
Job ist Job, bei Akademikern in anderen Brachen und Fachkräftemangel automatisch drinnen - wenn man in Österreich als deutsche Klitsche bereits die Bezahlung von Heimflügen anbieten kann, dann sollten innerhalb Deutschlands wohl Umzugskosten drinne sein.

Nicht DU brauchst DIE, DIE brauchen DICH !

LasseReinböng
19.09.2011, 22:23
Nicht jedes Haus sucht so verzweifelt Ärzte, daß einem jeder Extrawunsch erfüllt wird.

GOMER
20.09.2011, 10:15
Wenn Kopfgelder von mehreren Tausend Euro bezahlt werden, dann ist es nicht vermessen nach Umzugskosten zu fragen. It's a buyer's market.

LasseReinböng
14.02.2013, 14:33
Ich habe in letzter Zeit mehrere Stellenanzeigen gelesen, in denen mit einem fixen Umzugskostenzuschuss geworben wurde, bei einer Anzeige waren es 3500 Euro.

Weiß jemand, ob solch ein Zuschuss steuerlich irgendwie gesondert behandelt wird ? Oder fällt das einfach unter das zu versteuernde Gesamteinkommen ?

EntenFreundin
14.02.2013, 18:46
Wenn die die Kosten übernehmen, denn werben die eigentlich schon in der Stellenanzeige damit. Ich hatte mal ein Gespräch in einem Haus, die damit geworben haben, und dort wurde das von der Dame von der Personalabteilung, die mit im Gespräch saß, extra nochmal erzählt, dass sie die übernehmen. Wenn die das nicht schon im Vorfeld von sich aus sagen oder schreiben, denn ist das i.d.R. nicht der Fall. Aber wenn, denn solltest Du - wie schon erwähnt - in der Personalabteilung nachfragen und nicht den Chef. Der hat darauf ohnehin keinen Einfluss.

Dr. Psycho
14.02.2013, 21:34
@ Fridoline:
Habe mich damals nach dem Studium für ein paar Wochen arbeitssuchend gemeldet- ein Vorteil war, dass das Arbeitsamt anstandslos die Fahrtkosten für Bewerbungsgespräche übernommen hat. Habe mich damals aus dem Süden weg in den Norden beworben, da war die Fahrtkosten-Erstattung durchs Arbeitsamt für den Studi-Geldbeutel schon extrem hilfreich.
Auch die Übernahme der Umzugskosten durch das Arbeitsamt war überhaupt kein Problem - nach meinen Nebenjobs hat mich da kein Mensch gefragt. Soweit ich mich entsinne, wollten die ne Kopie des unterschriebenen Arbeitsvertrages haben und das wars dann. Musste dann Kostenvoranschläge von drei Umzugsunternehmen einreichen und das Günstigste wurde dann übernommen.
Insofern hab ich mir die Frage in Vorstellungsgesprächen geschenkt.:-winky

LasseReinböng
15.02.2013, 11:55
Das ist ein alter Fred von 2011. Ich habe ihn nochmal reaktiviert wegen der Frage der Versteuerung der vom Arbeitgeber gezahlten Umzugskostenpauschale.