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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verfassungsbeschwerde gegen Wartezeit!



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konstantin
02.10.2011, 17:56
Eine moegliche Problemloesung waere wie in Oesterreich einen allgemein fuer alle verpflichtenden TMS zu machen, an Hand dessen Ergebnis dann Platz und Ort vergeben werden. Mir persoenlich gefaellt die Idee eines solchen Testverfahrens allerdings nicht, denn damit wuerde man nicht nur das Abitur als solches abwerten (wozu noch ein gutes Abitur machen wenn man Ende nur ein einziger Test entscheidet), man kann dabei auch eher zu Unrecht auf die Schnauze fliegen.

Das Abitur hat jeder selbst in der Hand. Trotz all der Subjektivitaet kenne ich keine Schule, an der es nicht moeglich waere, ein fuer eine Zulassung zum Medizinstudium ausreichendes Ergebnis zu erzielen. Waehrend der Qualifikationsphase ist jeder alt genug, um die Tragweite seiner Entscheidungen zu kennen. Dementsprechend halte ich die Abiturnote nach wie vor fuer das beste Auswahlkriterium, denn es geht im Studium in erster Linie um eins: um Leistung. Und wie kann man Leistungsbereitschaft wohl besser messen als mit einer guten, ueber Jahre hinweg erarbeiteten Abiturnote?

Und da braucht sich auch keiner beschweren, dass es doch eigentlich um das Menschliche ginge. Das Menschliche spielt vielleicht fuer Stromberg eine Rolle, aber es handelt sich hier eben um das "Studium der Humanmedizin" und nicht das "Studium des selbstlosen Arztes".

ehemaliger User_25062015
02.10.2011, 18:29
Eine moegliche Problemloesung waere wie in Oesterreich einen allgemein fuer alle verpflichtenden TMS zu machen, an Hand dessen Ergebnis dann Platz und Ort vergeben werden. Mir persoenlich gefaellt die Idee eines solchen Testverfahrens allerdings nicht, denn damit wuerde man nicht nur das Abitur als solches abwerten (wozu noch ein gutes Abitur machen wenn man Ende nur ein einziger Test entscheidet), man kann dabei auch eher zu Unrecht auf die Schnauze fliegen.

Das Abitur hat jeder selbst in der Hand. Trotz all der Subjektivitaet kenne ich keine Schule, an der es nicht moeglich waere, ein fuer eine Zulassung zum Medizinstudium ausreichendes Ergebnis zu erzielen. Waehrend der Qualifikationsphase ist jeder alt genug, um die Tragweite seiner Entscheidungen zu kennen. Dementsprechend halte ich die Abiturnote nach wie vor fuer das beste Auswahlkriterium, denn es geht im Studium in erster Linie um eins: um Leistung. Und wie kann man Leistungsbereitschaft wohl besser messen als mit einer guten, ueber Jahre hinweg erarbeiteten Abiturnote?

Und da braucht sich auch keiner beschweren, dass es doch eigentlich um das Menschliche ginge. Das Menschliche spielt vielleicht fuer Stromberg eine Rolle, aber es handelt sich hier eben um das "Studium der Humanmedizin" und nicht das "Studium des selbstlosen Arztes".

:-meinung

medizininteressiert
02.10.2011, 18:45
Und da braucht sich auch keiner beschweren, dass es doch eigentlich um das Menschliche ginge. Das Menschliche spielt vielleicht fuer Stromberg eine Rolle, aber es handelt sich hier eben um das "Studium der Humanmedizin" und nicht das "Studium des selbstlosen Arztes".

Allerdings wird von Bund und Länder Verfügbarkeit von Studienplätzen, gute Studienqualität, etc verlangt.


Und da braucht sich auch keiner beschweren

Damit ist ja alles gesagt. :-party

Pullo
02.10.2011, 18:56
Zitat von Konstantin: „…einen allgemein für alle verpflichtenden TMS“ einzuführen wäre sicherlich eine Möglichkeit, die von außen betrachtet auch logisch (und für viele gerecht) erscheint.
Die Frage wäre, in wie weit dem Gesetzgeber durch bisher erfolgte Urteilssprüche der Gerichte dahingehend ein Handlungsspielraum gegeben wäre.
Da das Bundesverfassungsgericht durch Apothekerurteil, Wartezeiturteil, etc. schon bedingt ein Rahmen vorgegeben hat, würden große Änderungen im Vergabeverfahren eventuell nicht so schnell und einfach durchzusetzen sein.
Das österreichische Recht ist dem deutschen ja sehr ähnlich, aber durch einzelne Richtersprüche wird zusätzlich eine Rechtskultur begründet, die sich dann stark zu anderen Rechtssystemen und Auffassungen unterscheiden kann. (z.B. durch das Apothekerurteil)
Für einen interessierten Laien ist die deutsche Rechtskultur daher sicherlich schwer zu durchschauen und eine Abschätzung der zukünftigen Entwicklung meiner Meinung nach eher hypothetischer Natur. Ich denke, dass selbst Rechtswissenschaftler nicht so leicht eine sichere Prognose über Zukünftige Möglichkeiten des Zulassungsverfahrens geben können.

Zitat aus Spiegel online:

„Die Richter stellten klar, dass sie nicht das komplette Zulassungsverfahren verwerfen wollen. Das Verfahren sei geeignet, den grundrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Durch eine "vergleichsweise überschaubare Modifikation" des Auswahlsystems wäre es möglich, Fälle wie den von Martin zu vermeiden. Wer aber im Einzelfall trotzdem die Wartezeit von zwölf und mehr Semestern erreiche, dem müsse ein "aus dem Teilhaberecht folgender Zulassungsanspruch zuerkannt werden".


Ich denke, dass die Verlautbarungen, Wünsche und vermeintlichen Erfolge der klagenden Anwälte ebenfalls nicht immer den gewünschten Tatsachen entsprechen. Da sich Anwälte auf Prüfungsrecht bzw. Zulassungsrecht spezialisieren, kommt dabei auch immer ein gewinnmaximierendem Eifer zum Zuge, um weitere potentielle Medizinstudenten als neue Kunden zu werben (und eventuell mit Versprechungen zu ködern, die so nicht einfach umzusetzen sind)

Im Enddefekt hat jeder in diesem Forum, der sich einen Studienplatz erhofft, seine eigene Strategie diesen auch zu bekommen. Dementsprechend wird jeder natürlich die Entscheidungen hinsichtlich dieser Problematik sinnvoll finden oder nicht und eventuell dementsprechend sich hier zu Wort melden und andere Standpunkte mehr oder weniger verteufeln/als ungerecht benennen.

Melina93
02.10.2011, 19:12
Abiturdurchschnitt schön und gut, aber wenn es so weitergeht, dann wird man bald minimal 1,2 oder 1,3 brauchen. Ganz abgesehen davon, dass es immer mehr Abiturienten gibt und folglich auch mehr Einserabiturienten. Ob die Note dann noch als alleiniges Kriterium gelten kann, wage ich zu bewzweifeln.

fallenangel30487
02.10.2011, 19:43
Abiturdurchschnitt schön und gut, aber wenn es so weitergeht, dann wird man bald minimal 1,2 oder 1,3 brauchen. Ganz abgesehen davon, dass es immer mehr Abiturienten gibt und folglich auch mehr Einserabiturienten. Ob die Note dann noch als alleiniges Kriterium gelten kann, wage ich zu bewzweifeln.

Ich finde das ADH von Heidelberg / Mannheim richtig gut... Kombi aus DN, Ausbildung und Test. Da hat jeder die Chance zu seiner Abi Note noch einen Bonus zu bekommen. Im Gegenzug find ich es ziemlich bescheuert dass Unis wie Homburg nur nach DN gehen obwohl sie die Möglichkeit haben auch andere Kriterien zu berücksichtigen.

Das Verfahren an sich mit 20 - 20 - 60 % find ich generell nicht schlecht. Nur sollten die Unis das ADH dann auch nutzen. Problem ist einfach dass es für die Anzahl von Bewerbern nicht genug Plätze gibt. Unsere tollen Politiker hätten einfach mal sich ein bisschen mehr gedanken über die Folgen von G8 machen müssen!

Melina93
02.10.2011, 19:51
Ich finde das ADH von Heidelberg / Mannheim richtig gut... Kombi aus DN, Ausbildung und Test. Da hat jeder die Chance zu seiner Abi Note noch einen Bonus zu bekommen. Im Gegenzug find ich es ziemlich bescheuert dass Unis wie Homburg nur nach DN gehen obwohl sie die Möglichkeit haben auch andere Kriterien zu berücksichtigen.

Das Verfahren an sich mit 20 - 20 - 60 % find ich generell nicht schlecht. Nur sollten die Unis das ADH dann auch nutzen. Problem ist einfach dass es für die Anzahl von Bewerbern nicht genug Plätze gibt. Unsere tollen Politiker hätten einfach mal sich ein bisschen mehr gedanken über die Folgen von G8 machen müssen!


Ja, ich finde die Kombi aus DN, TMS und Ausbildung auch gut. Aber die Universitäten gehen leider den einfachen Weg und wählen nach DN. Bei 1 oder 2 Unis ist das auch ok, aber ich finde inzwischen kommt man mit dem Argument á´la " Hättest du dich in der Schule mehr angestrengt und einen für das Medizinstudium ausreichenden Schnitt bemüht- Pech gehabt". Der NC ist dafür eigentlich schon zu hoch. Den TMS für alle verpflichtend zu machen, wurde hier ja schon vorgeschlagen und ich finde es eine gute Idee. Eventuell sollte man jedes Jahr teilnehmen können, dann wäre das Problem mit den Wartenden auch irgendwie unterzubekommen.
Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn ich mich dann nächstes Jahr bewerbe. Wie heißt es so schön: Schlimmstes erwarten und Bestes hoffen? Oder so:-)
Aber mir geht der Arsch echt auf Grundeis, wenn ich die Auswahlgrenzen sehe. Glaube so langsam, dass das nichts wird mit dem Medizinstudium:-nix

fallenangel30487
02.10.2011, 20:18
Ja, ich finde die Kombi aus DN, TMS und Ausbildung auch gut. Aber die Universitäten gehen leider den einfachen Weg und wählen nach DN. Bei 1 oder 2 Unis ist das auch ok, aber ich finde inzwischen kommt man mit dem Argument á´la " Hättest du dich in der Schule mehr angestrengt und einen für das Medizinstudium ausreichenden Schnitt bemüht- Pech gehabt". Der NC ist dafür eigentlich schon zu hoch. Den TMS für alle verpflichtend zu machen, wurde hier ja schon vorgeschlagen und ich finde es eine gute Idee. Eventuell sollte man jedes Jahr teilnehmen können, dann wäre das Problem mit den Wartenden auch irgendwie unterzubekommen.
Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn ich mich dann nächstes Jahr bewerbe. Wie heißt es so schön: Schlimmstes erwarten und Bestes hoffen? Oder so:-)
Aber mir geht der Arsch echt auf Grundeis, wenn ich die Auswahlgrenzen sehe. Glaube so langsam, dass das nichts wird mit dem Medizinstudium:-nix

Naja das Argument ..." in der Schule mehr angestrengt" find ich ziemlich bescheurt...das kann man bei >2,5 sagen aber nicht bei z.b 1,5.
Ich hab mein Abi nach der Ausbildung als PT gemacht, da ich mich in der Ausbildung erst für das Studium entschieden hab. Hab erst BOS 1 gemacht, das war 2008 da war der NC in Homburg noch 1,7....also was hab ich gemacht aus meinem Fachabi von 2,1 wurde 2009 ein Abi von 1,7...was war der Nc in Hom war 1,7 mit Dienst...was hab ich gemacht...3 mal darfst du raten...genau ein FSJ...als ich dann 2010 1,7 mit Dienst hatte war der NC 1,6....mmmm...es nervt....
Vor ein paar Jahren ist man noch mit 2,...reingekommen und jetzt soll aufeinmal 1,7 nicht mehr reichen....wenn das so weiter geht kommt man nur noch mit 1,0 rein...das kann ja wohl auch nicht sinn der Sache sein...

Auch wenns hier wahrscheinlich keiner hören will, aber es gibt schlicht weg einfach zu wenige Plätze! Klar kostet das richtig Kohle, aber wenn man sowas wie G8 einführt und einfach nicht über die Konsequenzen nachdenkt ist man selbst dran Schuld wenns soweit kommt!

Es ist weder sinnvoll die Wartezeitquote abzuschaffen, noch die Wartezeitquote zu erhöhen...

Ich seh es ja echt noch ein wenn man mit 3,0 zw. 3-4 Jahre auf einen Platz warten muss. Aber mit >1,7 über 6 Jahre warten find ich mehr als bedenklich....

Die Verfassungsbeschwerde finde ich ist ein Schritt in die richtige Richtung um einfach mal unseren ach so tollen Politikern die Grenzen aufzuzeigen...und wenn wir mal ganz ehrlich sind wär das ohne G8 nie soweit gekommen!

:-meinung

Rico
02.10.2011, 20:33
Ja, ich finde die Kombi aus DN, TMS und Ausbildung auch gut. Aber die Universitäten gehen leider den einfachen Weg und wählen nach DN. Warum sollten sie auch was anderes machen? Schließlich studiert jeder zugelassene einigermaßen erfolgreich zu ende, es gibt da außer der Abinote keine echten Prädiktoren - auch TMS, Auswahlgespräche, gewichtete Noten, Ausbildung, etc. - ist alles Show um dem Volk zu suggerieren, man Suche sich tatsächlich die "Besten" aus, aber es gibt AFAIK keine einzige Studie, die das belegen würde.
Über den Studienerfolg entscheiden die Unis mit ihren didaktischen Konzepten in viel stärkerem Maße als es die Auswahl tut.
Ein schönes Beispiel: Tübingen.
Seit jeher bei der ZVS (bzw. HSS) recht gefragt, gemütliche Vorklinik ohne Fächer mit exorbitanten Durchfallquoten... aber im Physikum immer irgendwie bloß im Mittelfeld.
Dann entschließt man sich vor dem Physikum Repititorien anzubieten und zackbumm... seither gehört man immer häufiger zur Spitzengruppe - ohne dass sich an der Auswahl der Studenten groß was geändert hätte.

Melina93
02.10.2011, 21:28
Warum sollten sie auch was anderes machen? Schließlich studiert jeder zugelassene einigermaßen erfolgreich zu ende, es gibt da außer der Abinote keine echten Prädiktoren - auch TMS, Auswahlgespräche, gewichtete Noten, Ausbildung, etc. - ist alles Show um dem Volk zu suggerieren, man Suche sich tatsächlich die "Besten" aus, aber es gibt AFAIK keine einzige Studie, die das belegen würde.
Über den Studienerfolg entscheiden die Unis mit ihren didaktischen Konzepten in viel stärkerem Maße als es die Auswahl tut.
Ein schönes Beispiel: Tübingen.
Seit jeher bei der ZVS (bzw. HSS) recht gefragt, gemütliche Vorklinik ohne Fächer mit exorbitanten Durchfallquoten... aber im Physikum immer irgendwie bloß im Mittelfeld.
Dann entschließt man sich vor dem Physikum Repititorien anzubieten und zackbumm... seither gehört man immer häufiger zur Spitzengruppe - ohne dass sich an der Auswahl der Studenten groß was geändert hätte.


Das wird dazu führen, dass ich mit meine vorraussichtlichem Abi, für das ich mich angestrengt habe, nicht mehr reinkomme. Und ich habe keine schlechten Noten oder so, aber es wird bald nicht mehr reichen. 2 Jahre arbeite ich hart für meinen Schnitt, mit dem mich später alle belächeln werden, weil das viel zu schlecht für Medizin sein wird. Super, was juckt es dich, du hast ja deinen Platz gehabt.
Ich sage ja nicht, dass die DN gar nichts aussagt, aber wie fallenangel30487 gerade noch einmal gesagt hat, wird es - wenn e sso weitergeht- wirklich irgendwann bei 1,0 landen.
Das finde ich beunruhigend- da kannst du noch so oft geschwollene, neunmalkluge Antworten schreiben.

Coxy-Baby
02.10.2011, 21:31
Das finde ich beunruhigend- da kannst du noch so oft geschwollene, neunmalkluge Antworten schreiben.

Willkommen in der richtigen Welt, magste nen :-keks

Nynaeve
02.10.2011, 22:09
Würde es den Langzeitwartern und 'schlechten' 1er Abiturienten denn etwas nützen, wenn alle Unis TMS Ergebnisse berücksichtigen würden resp. der TMS zur Pflicht für alle Bewerber gemacht würde?
Ich wage zu behaupten, jeder, der es schafft, einen Abiturschnitt von 1,2 oder besser hinzulegen, der schafft es auch, ein spitzen TMS Ergebnis zu erzielen (mit gründlicher Vorbereitung soll dies ja möglich sein...das ist zumindest das, worauf alle spekulieren, die den unbedingt machen wollen, um ihre Chance zu verbessern).
Die Verteilung der Studienplätze würde also die gleiche sein; die mit dem besten Abischnitt und gutem TMS vor denjenigen mit nicht ganz so gutem Abischnitt und gutem TMS. :-nix

fallenangel30487
02.10.2011, 22:16
Würde es den Langzeitwartern und 'schlechten' 1er Abiturienten denn etwas nützen, wenn alle Unis TMS Ergebnisse berücksichtigen würden resp. der TMS zur Pflicht für alle Bewerber gemacht würde?
Ich wage zu behaupten, jeder, der es schafft, einen Abiturschnitt von 1,2 oder besser hinzulegen, der schafft es auch, ein spitzen TMS Ergebnis zu erzielen (mit gründlicher Vorbereitung soll dies ja möglich sein...das ist zumindest das, worauf alle spekulieren, die den unbedingt machen wollen, um ihre Chance zu verbessern).
Die Verteilung der Studienplätze würde also die gleiche sein; die mit dem besten Abischnitt und gutem TMS vor denjenigen mit nicht ganz so gutem Abischnitt und gutem TMS. :-nix

Eine TMS Pflicht halte ich nicht für sinnvoll. Denke aber eben dass eine Kombi aus unterschiedlichen Faktoren z.b Abi + Ausbildung + TMS o.ä bei allen Unis im ADH besser wäre, als nur die DN. Ich meine deswege gibts doch das ADH. Dann hat man die Chance mit einem Abi von z.b 1,6 eine Ausbiludung z.b zum RA zu machen und danach mit dem Bonuns nen Platz zu bekommen...

bb-freak
02.10.2011, 23:46
Wobei man aber meiner Meinung nach bei der Diskussion nicht vergessen sollte, dass ein gutes bzw. sehr gutes Abi in der Regel bedeutet, dass sich der-/diejenige halt mit Lernstoff gut auseinandersetzen kann und mitunter auch mal "größere" Lernmengen verarbeiten kann (auch wenn ich heutzutage viel lieber nochmal Abi als eine Klausur aus der Uni machen würde, was zumindestens den Schwierigkeitsgrad angeht....wobei die Klausuren mittlerweile deutlich interessanter sind als im Abi). Und welche Aussagen über einen möglichen Studienerfolg kann sich die Uni bzw. ZVS sonst holen über den Studenten? Jede Uni is doch logischerweise daran interessiert, dass möglichst viele Studis gut abschließen. Und gerade in der Vorklinik gehts ja Stand heute vor allem darum schnell viel Lernstoff zu bewältigen. Da ist der TMS meiner Meinung nach zumindestens was den möglichen Studienerfolg angeht eher nicht so aussagekräftig.
Ich will jetzt aber nicht die DN hypen und mich hier total gegen die Wartezeitquote aussprechen. Ganz im Gegenteil: so manche von den Abibesten haben viel mäßigeren Erfolg bei uns als teilweise Warter. Nur sollte die DN meiner Meinung nach halt auch nicht komplett in Hintergrund gedrängt werden dank TMS usw....(so wie es hier tlw bisschen durchkam im Thread)

Melina93
03.10.2011, 06:57
Also wenn ich so sehe, wer bei uns teilweise wie seine Punkte bekommt, wage ich zu bezweifeln, dass die DN so unantastbar an ihrer Aussagekraft ist. Aber eine Kombination aus DN und Bonuspunkten wie TMS oder Ausbildung scheint doch gut. Ich denke, es sollte auch Unis geben, die nur nach DN gehen, damit man sie einfach auf der Liste wählen kann, wenn man eben keinen TMS hatte aber ein gutes Abitur.
Aber es muss sich doch was ändern...sonst steht nächstes Jahr bei Kiel 0,8 und bei Münster "0,9" :-?

@Nynaeve
Es gibt auch Leute, die mit einer DN von 1,0 einen schlechteren TMs haben, als Leute mit 2,0. Kann man jetzt darüber diskutieren, ob das daran liegen könnten, dass sie ja wissen, dass sie auch ohne TMS reinkommen und so eventuell nicht ausreichend motiviert sind und sich vorbereiten. Aber solche Fälle gibt es auch.

konstantin
03.10.2011, 07:33
Irgendwie verkennt ihr bei der ganzen Geschichte, dass es ueberhaupt nicht um eure ach so tragischen Einzelschicksale geht, sondern um ein System, dass fuer alle gueltig und dessen Ziel einzig und allein ist, die Studienplaetze so zu vergeben, dass am Ende moeglichst viele Studenten moeglichst gut ihr Studium abschliessen.

Fuer die entsprechenden Stellen heisst das vor allem eins: Die Wahrscheinlichkeit maximieren, dass die ausgewaehlten Abiturienten ihr Studium erfolgreich abschliessen werden, und gleichzeitig die Kosten fuer die Auswahl so gering wie moeglich zu halten. Mit der reinen Auswahl nach Durchschnittsnote bzw. Punktzahl scheint man dabei - siehe Uni Muenster - doch gut zu fahren.

Sicher ist das bloed fuer diejenigen, die dann im Abitur im wahrsten Sinne des Wortes um jeden Punkt kaempfen muessen, aber darum geht es auch ueberhaupt nicht.


Das finde ich beunruhigend- da kannst du noch so oft geschwollene, neunmalkluge Antworten schreiben.

Jaja, du und viele anderne, ihr wollt es ja auch einfach nicht hoeren: es kann noch so beunruhigend fuer euch sein, es geht nicht um euch sondern um die adaequate Verteilung von Studienplaetzen an die vermeintlich besten Bewerber. Wer da den Anforderungen nicht gerecht werden kann (egal, ob es sich nun wie momentan groesstenteils um die Durchschnittsnote bzw. Punktzahl handelt oder in Zukunft um irgendein anderes Kriterium), der muss halt entweder damit leben, dass nicht alles immer funktioniert so wie man sich das wuenscht, oder einige Jahre Wartezeit in kauf nehmen, wenn er unbedingt meint auf seine "Grundrechte" pochen zu muessen.

Melina93
03.10.2011, 07:44
Irgendwie verkennt ihr bei der ganzen Geschichte, dass es ueberhaupt nicht um eure ach so tragischen Einzelschicksale geht, sondern um ein System, dass fuer alle gueltig und dessen Ziel einzig und allein ist, die Studienplaetze so zu vergeben, dass am Ende moeglichst viele Studenten moeglichst gut ihr Studium abschliessen.

Fuer die entsprechenden Stellen heisst das vor allem eins: Die Wahrscheinlichkeit maximieren, dass die ausgewaehlten Abiturienten ihr Studium erfolgreich abschliessen werden, und gleichzeitig die Kosten fuer die Auswahl so gering wie moeglich zu halten. Mit der reinen Auswahl nach Durchschnittsnote bzw. Punktzahl scheint man dabei - siehe Uni Muenster - doch gut zu fahren.

Sicher ist das bloed fuer diejenigen, die dann im Abitur im wahrsten Sinne des Wortes um jeden Punkt kaempfen muessen, aber darum geht es auch ueberhaupt nicht.



Jaja, du und viele anderne, ihr wollt es ja auch einfach nicht hoeren: es kann noch so beunruhigend fuer euch sein, es geht nicht um euch sondern um die adaequate Verteilung von Studienplaetzen an die vermeintlich besten Bewerber. Wer da den Anforderungen nicht gerecht werden kann (egal, ob es sich nun wie momentan groesstenteils um die Durchschnittsnote bzw. Punktzahl handelt oder in Zukunft um irgendein anderes Kriterium), der muss halt entweder damit leben, dass nicht alles immer funktioniert so wie man sich das wuenscht, oder einige Jahre Wartezeit in kauf nehmen, wenn er unbedingt meint auf seine "Grundrechte" pochen zu muessen.



Warum wirst du eigentlich so pampig? Ist ja gut, wir sehen doch bald, ob sich was ändern wird:-oopss

konstantin
03.10.2011, 07:58
Rumgepampt hat hier vor allem eine:


Das finde ich beunruhigend- da kannst du noch so oft geschwollene, neunmalkluge Antworten schreiben.

Sowas muss nicht sein. Vor allem nicht gegenueber einen der wenigen erfahrenen Forenuser, der sich solcher Diskussionen ueberhaupt noch annimmt.

Kyutrexx
03.10.2011, 08:32
Auch wenns hier wahrscheinlich keiner hören will, aber es gibt schlicht weg einfach zu wenige Plätze! Klar kostet das richtig Kohle, aber wenn man sowas wie G8 einführt und einfach nicht über die Konsequenzen nachdenkt ist man selbst dran Schuld wenns soweit kommt!
Rund 2800 Euro im Monat, um das mal einzuwerfen.
Abgesehen davon entstehen jedes Jahr etwa 40 Studienplätze mehr - das ist jedoch eben ein Witz im Gegensatz zu etwa 500 bis 1500 Bewerbern mehr (jedes Jahr).

Im Übrigen müsste jede Uni FÜNFMAL so viele Plätze zur Verfügung stellen, um allen Bewerbern einen Platz geben zu können.
Das sprengt jede Kapazität.

Selbst 10 bis 20 neue Studienplätze bringen Präpkeller, Praktikumsräume und Co. in der Regel dann komplett zum Überlaufen.
Das hieße, man müsste komplette zusätzliche Räumlichkeiten schaffen, was in der Regel schon auf Grund des topographischen Aufbaus der meisten Campus-Anlagen kaum möglich ist.

Zudem sind viele Med. Fakultäten heute schon hemmungslos überlaufen und 10 Stunden prügeln sich darum, wer am Leichnam mal irgendwas sehen darf.

Zum Thema Ausbildung. Das hört man häufiger.
Angenommen eine Ausbildung wäre eine Art Pflichtfaktor, was dann? Dann stürmen die Leute die Arztpraxen und Krankenhäuser und lassen sich ausbilden, nur um am Ende dann nicht mehr im KH / der Praxis zu arbeiten. Das würde dem gesamten System nochamls zig Millionen Euro an Kosten aufbürden für Kräfte, die am Ende dann trotz Ausbildung fehlen.


Ich möchte das vorhandene System nicht verteidigen, aber im jetzigen Zustand ist es an seinen Grenzen.
Meinen Vorrednern muss ich da zustimmen: wer weiß, dass er Medizin studieren will, dem bleibt beim jetzigen Stand schlicht nichts anderes übrig, als sich Gedanken zu machen, ob man entweder das Abitur entsprechend gut hinbekommt oder sich überlegen, wie man die Wartezeit nutzt.

Man muss dabei auch erwähnen, dass es völlig egal ist, ob das Abitur etwas über einen selbst aussagt oder nicht.
Es ist aber die Eintrittskarte ins Studium, also kann man entweder versuchen irgendwie den möglichst besten Schnitt rauszuholen oder man lässt es.

Im Übrigen solltest du, Melina, und auch alle anderen, die noch im Abi stecken, nicht vergessen, dass wir anderen hier den selben Abiturquark wie ihr durchhabt.
Wir haben uns genauso mit Differentialrechnung, Nathan der Weise und "Globalisation" rumgeplagt wie ihr.

Ich glaube kaum, dass denen, die es schon hinter sich haben, das wesentlich mehr Spaß gemacht hat als euch.

Es ist aber einfach die notwendige Voraussetzung.

Sicherlich ist es auch so, dass diejenigen, die vor x Jahren mit dem Studium begonnen haben, damals leichter an einen Platz kamen (niedrigerer NC).
Das darf man denjenigen aber nicht übel nehmen.

Das wäre als wenn ein Bachelor-Student sauer ist auf einen Diplomer, weil der damals mehr Zeit im Studium hatte.

medizininteressiert
03.10.2011, 08:41
Also wenn ich so sehe, wer bei uns teilweise wie seine Punkte bekommt, wage ich zu bezweifeln, dass die DN so unantastbar an ihrer Aussagekraft ist.

Subjektivität und Voreingenommenheit gegenüber den Leuten tun ihr übriges.


Aber eine Kombination aus DN und Bonuspunkten wie TMS oder Ausbildung scheint doch gut. Ich denke, es sollte auch Unis geben, die nur nach DN gehen, damit man sie einfach auf der Liste wählen kann, wenn man eben keinen TMS hatte aber ein gutes Abitur.

Bis vor ein paar Jahren war das so möglich. Siehe Erlangen/Nürnberg.


Aber es muss sich doch was ändern...sonst steht nächstes Jahr bei Kiel 0,8 und bei Münster "0,9" :-?

Daran zeigt sich eben auch, wer wohin gerne will. 0, wirkt abschreckend, allerdings weißt du ja um seine Bedeutung. DN+TMS+Bonierung.


Seit jeher bei der ZVS (bzw. HSS) recht gefragt, gemütliche Vorklinik ohne Fächer mit exorbitanten Durchfallquoten... aber im Physikum immer irgendwie bloß im Mittelfeld.
Dann entschließt man sich vor dem Physikum Repititorien anzubieten und zackbumm... seither gehört man immer häufiger zur Spitzengruppe - ohne dass sich an der Auswahl der Studenten groß was geändert hätte.

Spricht ja eigentlich alles für Tübingen ;-)