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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im PJ: Saft in Vene gespritzt - Kind tot



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Kandra
31.10.2012, 19:23
Zumal die "normalen" Blutabnahmen doch mit dem Thema eigentlich nix zu tun haben. Blut aus dem ZVK abnehmen darf bei uns auch nicht jeder bzw im Moment ist die Pflege wieder auf dem Trip, das ganze komplett zu verbieten wg der Infektionsgefahr.

StellaMaris
31.10.2012, 20:21
Finde auch, dass man Blutentnahmen nicht unbedingt mit der Gabe intravenöser Medikamente in einen Topf schmeißen kann, letzteres ist hat ja doch nochmal einen ganz anderen Gefährlichkeitsgrad (abhängig natürlich auch vom zu verabreichenden Medikament).
Im Übrigen bin ich froh, dass ich jetzt im PJ ausreichend Gelegenheit habe, Blutentnahmen und Viggo-Legen zu üben, solange man nicht nur dazu da ist, sondern auch andere Sachen machen bzw. sehen darf, ist es doch ok. Und als Assistenzarzt kommen später so viele neue Sachen auf einen zu, da ist man doch froh, wenn man wenigstens das schon kann.

Stephan0815
31.10.2012, 21:35
Konsequenz aus dieser ganzen Chose ist, wenn ich neu auf irgendeine Station komme, dann lasse ich mir das Prozedere, bei egal-welchem Eingriff zuerst einmal zeigen, bevor ich selbst hantiere. Auch und gerade bei simplen Tätigkeiten, wie zB. Blutabnahmen.
Gestern erst erlebt - ne Infusion sollte hängen, keine verifizierbare Angabe vor Ort, ob´s überhaupt der richtige Empfänger ist, ne Abkürzung für die Beimischung, die nicht bekannt.
Also erstmal in die ärztlichen Anordnungen kucken, Patient verifizieren, Lösung zuordnen... das zieht sich dann halt in die Länge. Ist mir mittlerweile aber auch egal, da anscheinend zwingend nötig.

Feuerblick
31.10.2012, 22:05
Wir mussten im PJ die iv-Medis und Erstantibiosen selbst aufziehen/mischen. So wussten wir auch, was in den Spritzen oder Infusionen drin war...

Logo
31.10.2012, 22:18
Wir mussten im PJ die iv-Medis und Erstantibiosen selbst aufziehen/mischen. So wussten wir auch, was in den Spritzen oder Infusionen drin war...

Joa, wobei den Studenten Barkeeper spielen zu lassen, finde ich auch daneben....

MissGarfield83
01.11.2012, 11:44
@stephan : Es kostet zwar Zeit und man erntet erstaunte Blicke - aber wenn man erklärt dass es ja der eigene Popo ist der am Fliegenfänger hängt wenn da was nicht stimmt, dann verstehen es die meisten. Gibt halt immer ein paar unbelehrbare die sich weigern die Medis neu aufzuziehen wenn man sie aufgrund mangelnder Ersichtlichkeit was überhaupt da drin ist verwirft - aber mittlerweile seh ich immer öfters dass die Schwestern es entweder draufschreiben oder die verwendeten Ampullen an die Infusion pappen. Es kommt zwar immer gut wenn man sich die Infusion selber aufziehen kann, aber ich bin da Logos Meinung dass das im Alltagsfall eher Schwesternaufgabe ist. Vielleicht bin ich durch chirurgische Schwestern einfach zu verwöhnt - denn mittlerweile krieg ich durch PJs in anderen Häusern mit dass das anscheinend nicht überall Gang und Gäbe ist.

epeline
01.11.2012, 12:12
ich finde auch, dass eine schwester eine medizinische fachkraft ist. ich muss mich darauf verlassen können, dass sie weiß, wie man medikamente richtet und auch das reinmischt, was drauf steht. dafür werden sie doch ausgebildet.. :-nix wenn ich hier jedes antibiotikum selbst mischen müsste, müsste jemand anderes blutabnehmen gehen ^^

btw: wir haben ein pj-log-buch, in dem steht ausdrücklich drin, dass blutentnahmen und zugänge legen im laufe des tertials zu einer routinemäßig durchführbaren tätigkeit werden sollen.

//stefan
02.11.2012, 19:24
(Blutabnahme) und periphervenöse Zugänge sind in meinen Augen viel weniger invasive Maßnahmen als Medikamente darüber zu verabreichen!

FirebirdUSA
12.11.2012, 12:05
(Blutabnahme) und periphervenöse Zugänge sind in meinen Augen viel weniger invasive Maßnahmen als Medikamente darüber zu verabreichen!

Bis du mal eine Arterie anstatt der Vene getroffen hast ;)

Keenacat
12.11.2012, 16:26
Bis du mal eine Arterie anstatt der Vene getroffen hast ;)

Muss Stefan da zustimmen. Finde nicht, dass eine Fehlpunktion so dramatisch ist - wird ja erst zum Problem, wenn du Medis drüber gibst. Eine VF ist schnell entfernt, und jemanden umbringen kannst du damit auch nicht, wenn du nicht grad ne G14 in die Carotis legst (und sie dann lang genug unbeobachtet auf lässt, dass der Patient ausbluten kann. Die Medikamente sind erst der richtig invasive Eingriff, und erst it Medi-Gabe kann es die richtig schlimmen Komplikationen geben.

//stefan
12.11.2012, 21:15
Habe ich in 3 Jahren Anästhesie 2 mal selber geschafft (1x Kind ~ 1,5 Jahre, 1x Erwachsener). Und in beiden Fällen kam es zu keiner Medikamentegabe, da die Fehllage vorher eindeutig zu erkennen war. Die Medikamentengabe ist nunmal das, was den Patienten schädigt.

Daher finde ich auch die Diskussion über das Zugang-legen durch Rettungsassistenten/nichtärztliches Assitenzpersonal immer so müßig. Mein Gott, der Pieks ist Körperverletzung. Da kann mir dann jeder der will mit seinem Anwalt kommen. Aber schaden tue ich erst durch Infusion/Medikamente. Daher spricht z.B. in der Rettung so gut wie nichts gegen eine periphervenösen Zugang ohne Infusion (vorher mit 10ml NaCl spülen, da kann nichts schief gehen).
Spritze ich hingegen Medikamente oder verabreiche Infusionen MUSS ich wissen was und wie und vor allem wie ich möglichen Komplikationen vorbeuge (Stichwort: Luftembolie) und wie ich entsprechend Handel (Stichwort: Anaphylaxie).

Habe ich eine unbeschriftete Spritze oder eine beschriftete Spritze mit einem mir nicht bekannten Namen, so wird sie gar nicht oder nur nach eindeutiger Identifizierung gespritzt.

Absolute Arrhythmie
13.11.2012, 09:47
Ich habs einmal erlebt bisher dass ein "Arterie-statt-Vene-getroffen"-Fall spektakulärer war als: Viggo rausziehen, drücken... Aber da hatte der Doc beim Versuch einen ZVK in die Subclavia zu legen ne Arterie getroffen an einer stelle, wo man besonders schlecht drücken kann. Aber auch das ließ sich problemlos beheben. Wobei ein in die Arterie gespritzes Medikament nicht so einfach rückgängig zu machen ist...

FirebirdUSA
19.11.2012, 13:14
Muss Stefan da zustimmen. Finde nicht, dass eine Fehlpunktion so dramatisch ist - wird ja erst zum Problem, wenn du Medis drüber gibst. Eine VF ist schnell entfernt, und jemanden umbringen kannst du damit auch nicht, wenn du nicht grad ne G14 in die Carotis legst (und sie dann lang genug unbeobachtet auf lässt, dass der Patient ausbluten kann. Die Medikamente sind erst der richtig invasive Eingriff, und erst it Medi-Gabe kann es die richtig schlimmen Komplikationen geben.

Stimme die grundsätzlich zu, eine Katastrophe ist es meist nicht. Aber man sollte es halt erkennen und lange genug drücken.

Schädelspalter
25.11.2012, 11:46
http://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=132908

für diejenigen, die es weiterverfolgen - es geht in die Berufung

ehem-user-19-08-2021-1408
14.08.2013, 21:55
Update:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/junger-arzt-wegen-tod-von-baby-verurteilt-a-914839.html

Student bekommt ne Gelstrafe von 90 Tagen, sodass diese nicht ins Führungszeugnis kommt.
Fraglich für mich, wie die auf nen Tagessatz von 20€ kommen. Die meisten deutschen Kliniken zahlen nichts an PJler. Und von Nebenverdienst steht da nichts

edit: link korrigiert

Denüse
14.08.2013, 21:56
Er ist ja kein PJler mehr, sondern wird nach seinem aktuellen Einkommen als Assistenzarzt veranlagt, oder nicht? :-nix

ehem-user-19-08-2021-1408
14.08.2013, 21:58
Zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt war er im PJ, das zählt.

SteveMcQueen
14.08.2013, 22:04
Junkies, Obdachlose und Hartzer haben auch i.d.R. kein Einkommen, müssen aber mit solchen Tagessätzen rechnen.

MissGarfield83
15.08.2013, 06:54
Jetzt werden wir zum Abschuss freigegeben... Und mal wieder ein schlecht recherchiert er Artikel ...
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/medizinstudium-und-klinikalltag-was-darf-man-in-pj-und-famulatur-a-916421.html

SteveMcQueen
15.08.2013, 09:19
Jetzt werden wir zum Abschuss freigegeben... Und mal wieder ein schlecht recherchiert er Artikel ...
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/medizinstudium-und-klinikalltag-was-darf-man-in-pj-und-famulatur-a-916421.html

Zumal der Schreiberling ja selbst Arzt ist.:-oopss


Auch wenn es sich fies anhört, aber mir hat dieser Vorfall in der Hinsicht geholfen, dass man sich im Nachhinein doch immer nochmal rückversichert hat, was man dem jeweiligen Patienten da spritzt. In Famulaturen hatte ich dieses Bewusstsein in der Art und Weise noch nicht. Wenn jemand gesagt hat, "häng das an", hat man das gemacht. Das war bei mir zumindest, danach anders.