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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwangerschaft, Rauchen und Alkohol



Guedo
26.09.2011, 10:54
Guten Morgen,

ich mache eine Ausbildung zur Heilpädagogin und suche Informationen zu der Fragestellung warum Frauenärzte heute noch starken Raucherinnen zu Beginn der Schwangerschaft davor warnen mit dem Rauchen aufzuhören? Und ob man von medizinischer Seite Schwangeren auch dazu rät, während der Schwangerschaft ein bestimmtes Maß an Alkohol weiter zuzuführen. Ist es ratsam zu Beginn der Schwangerschaft einen Alkoholentzug durchzuführen?

Wenn ich dazu einige Infos bekommen könnte wo ich dazu auch etwas nachlesen könnte, das wäre sehr nett. Meine bisherigen Recherchen nach Fachliteratur waren irgendwie nicht sehr erfolgreich.

Vielen Dank schon mal im voraus

Guedo

Kackbratze
26.09.2011, 12:00
Deine Recherchen sind deswegen erfolglos, da Nikotinkarenz und Alkoholkarenz weiter dringend empfohlen werden.
Alles Andere ist quatsch und eine Gefährdung für das ungeborene Kind.

Guedo
27.09.2011, 09:43
Genau das was du schreibst, habe ich auch nur nachlesen können, ist logisch und auch für Laien nachvollziehbar. Dann bleibt für mich aber die Frage, wieso Frauenärzte teilweise immer noch anders beraten? Zumindest was das Rauchen anbetrifft.

Gruß Guedo

Evil
27.09.2011, 10:19
Dann bleibt für mich aber die Frage, wieso Frauenärzte teilweise immer noch anders beraten? Zumindest was das Rauchen anbetrifft.
Tun sie das?
Von denen, die ich kenne, macht das keiner, das ist ein Kunstfehler.

Kackbratze
27.09.2011, 10:21
Absolut.

Hoppla-Daisy
27.09.2011, 10:25
Na, ich bin ja nicht immer dabei, wenn (rauchende) schwangere Bekannte von mir beim Gyn waren. Aber es waren doch immer welche dabei, die berichteten, dass ihr Doc aus den und den Gründen von einer absoluten Rauchkarenz abriet. Ob da jetzt der Wunsch Vater des Gedanken war und das so nicht gesagt worden ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es mitunter doch vorkommt, dass den Patientinnen es genau so gesagt wird, dass komplette Rauchkarenz (im konkreten Fall) nicht notwendig sei. Mit Sicherheit nicht aus der Überzeugung heraus, dass dies legitim sei, sondern wohl eher darin begründet, dass man einer starken Raucherin vielleicht eher ne Brücke bauen möchte, dass diese ggf. ihren Rauchkonsum VERRINGERN kann, ohne dass sie direkt Amok läuft.

Guedo
27.09.2011, 11:31
Das kann ich mir gut vorstellen.

Ich könnte mir auch denken, daß eine starke Raucherin bei einer Empfehlung zum absoluten Verzicht den Arzt wechselt.

Hoppla-Daisy
27.09.2011, 11:35
DAS wollte ich damit ausdrücken ;-).

Die Compliance dürfte eher gen NULL gehen, schätze ich.

epeline
27.09.2011, 12:21
also im gyn-seminar hat man uns - das war allerdings nur die persönliche meinung eines arztes - gesagt, dass man starken rauchern dazu rät, aufzuhören. wenn sie es nciht schaffen, dann aber nicht mehr als 2 am tag zu rauchen. das würe quasi den entzug u damit den stress für mutter u kind minimieren. der arzt selbst meinte aber auch, dass rauchen in der schwangerschaft jetzt auch nicht sooo schlimm wäre und alkohol viel schlimmer sei, was folgeschäden anbelangt.

HorstHützel
27.09.2011, 15:17
Heisst es nicht:

Man (Frau) könne Kinder klein rauchen und doof saufen ?

Kackbratze
27.09.2011, 20:13
Ja, aber das "Idiocracy"-Prinzip setzt sich langsam durch, weswegen die Leute eher einem Homöopathen, Heilpraktiker oder einem lügendem Arzt glauben als den Fakten.

Rauchen und Alkohol schädigen nachweisbar das Kind, aber da wird lieber der Arzt gewechselt als der Wahrheit ins Gesicht geschaut.
Und der "Arzt als Unternehmer" spielt dieses dämliche Spiel mit, weil er es im Endeffekt muss.:-?

Michael72
27.09.2011, 20:34
Ja, aber das "Idiocracy"-Prinzip setzt sich langsam durch, weswegen die Leute eher einem Homöopathen, Heilpraktiker oder einem lügendem Arzt glauben als den Fakten.

Naja, in gewisser Weise glauben die schon an die Fakten. Wenn dann nämlich das Kind trotz wiederholter Warnungen und Aufklärungen klein und doof auf die Welt kommt ist der Arzt schuld, der einfach nicht deutlich genug gesagt hat, dass die paar Ziggis (20/d) und das bissele Schorle dem Kind so schaden. Sonst hätte man das doch selbstverständlich GANZ anders gemacht!!1!

emergency doc
28.09.2011, 00:10
Meine Frau hat damals bei ihrer ersten Schwangerschaft nach dem positiven Test noch eine Zigarette auf den Schreck und dann noch eine bei ihrem Telefonat mit ihrer Schwester geraucht. Danach hat sie jetzt seit über 3 1/2 Jahren keine mehr geraucht. Und das von 1-1 1/2 Schachteln am Tag.
Wenn man will geht es immer.:-nix

Rico
28.09.2011, 20:42
Meine Frau hat damals bei ihrer ersten Schwangerschaft nach dem positiven Test noch eine Zigarette auf den Schreck und dann noch eine bei ihrem Telefonat mit ihrer Schwester geraucht. Danach hat sie jetzt seit über 3 1/2 Jahren keine mehr geraucht. Und das von 1-1 1/2 Schachteln am Tag.
Wenn man will geht es immer.Naja, ganz so einfach soll das ja mit den Suchterkrankungen nicht sein, Einzelfälle hin oder her.
Selber aufhören geht gerade bei starken Rauchern so oft schief, dass der Ratschlag "Sie müssen aber aufhören" bei dieser Patientengruppe ungefähr so effektiv ist wie der Rat "Sie müssen atmen" an den Asthmatiker.
Die Leute brauchen halt professionelle Unterstützung bei der Entwöhnung, dann stimmen auch die langfristigen Erfolge.
Mag sein, dass manche Kollegen unter der Vorstellung, dass es besser sei weniger zu rauchen und das wirklich duchzuhalten als zur kompletten Karenz zu raten, die dann aber nicht befolgt wird (werden kann), dann nur die Reduktion empfehlen.
Ist aber trotzdem nicht der beste Weg, korrekt wäre die professionelle Entwöhnung, gerade bei Schwangeren.

EzRyder
01.10.2011, 23:50
Ist aber trotzdem nicht der beste Weg, korrekt wäre die professionelle Entwöhnung, gerade bei Schwangeren.

Wie sieht die aus?

Kackbratze
02.10.2011, 00:28
Für Süddeutsche Kollegen:

http://www.medizin.uni-tuebingen.de/...9004&GROUP=011

Ansonsten gibt es überall professionelle und geführte Entwöhnungsprogramme.