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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Miniumfrage: Nebenjob im Nachtdienst



Jens
30.09.2011, 10:59
Hallo,
das heutige Thema ist Nebenjob im Nachtdienst. Könnt ihr euch vorstellen im laufenden Semester Nachtschichten zu machen? Angebote gibt es ja einige beispielsweise im Schlaflabor oder auf Station den Schwestern bei der Pflege helfen. Was sind Vorteile und Nachteile? Wer hat Erfahrungen mit Nachtdiensten gesammelt und kann sie hier berichten? Ist studieren nebenbei möglich, oder ist man am nächsten Tag so ausgepowert das eigentlich gar nichts mehr geht?

Kiwi05
30.09.2011, 11:49
Ich mache seit meinem 2. Semester (mehr oder weniger regelmäßig, vor dem Physikum eher weniger.. *hust*) Nachtdienste auf einer Kinder-Intensivstation und meiner Meinung nach ist das prinzipiell gut neben dem Semester machbar.

Klar, ich saß auch schon müde in so mancher Vorlesung :-blush, aber vielleicht lag das ja auch nur bedingt an den Nachtdiensten... ;-)

Generell mache ich Nachtdienste nur, wenn ich am nächsten Tag keine Pflichtveranstaltungen habe und 2 - 3 Dienste/Monat waren (außer in der Zeit vorm Physikum...) immer drin, in den Semesterferien kann man ja dann entsprechend "vorarbeiten".

Also, an alle die, die noch überlegen, ob sie sich diese Zusatzbelastung wirklich zumuten möchten: Ich kann Euch nur dazu ermutigen, Nachtdienste zu machen, man lernt wirklich so einiges (ganz nach dem Motto: was man einmal gesehen hat, muss man nachher nicht mehr lernen...) und außerdem kommt auch oft (trotz so mancher nerviger Schwester ;-)) der Spaß nicht zu kurz!
Zusätzlich kann es sicher auch nicht schaden, die pflegerische Seite und ihre Tätigkeiten auch über das Pflegepraktikum hinaus kennen- und schätzen zu lernen...
Und klar, das Geld ist natürlich auch nicht zu verachten... :-D
:-meinung

Jemine
30.09.2011, 13:32
Hast du ne Ausbildung vorher gemacht oder bist du da so übers KPP oder so reingerutscht?

Kiwi05
30.09.2011, 13:53
Nein, habe keine Ausbildung gemacht, sondern wurde nach meinem 1. Pflegepraktikum von meiner Station der Pflegedirektion empfohlen, die hat sich dann mit mir in Verbindung gesetzt und mir die Stelle als studentische Aushilfe angeboten.

Es ist bei uns auf der Station auch so, dass bevorzugt Studenten genommen werden, die entweder als FSJ-ler oder Ex-Pflegepratikanten bereits im Haus gearbeitet haben.

lio
30.09.2011, 14:19
Ich hab während dem ersten und zweiten Semester in der Pflege (regulär in der Neurologie, gelegentlich als Sitzwache in der Psychiatrie) gearbeitet. Der Vorteil ist ganz klar, dass es nachts einen Zuschlag gibt und man zehn Stunden am Stück arbeitet, d.h. hier in Bonn bekommt man als ungelernte Aushilfe 110€ für eine Nacht… Gelernt hab ich nicht so wahnsinnig viel, die Aufgaben sind ziemlich monoton. Abendrunde (Medikamente, Schlaf- und Abführmittel verteilen), Tabletten für den nächsten Tag stellen, alles putzen, Schränke auffüllen, Essen für den nächsten Tag bestellen, mit der Taschenlampe durch die Zimmer gehen, lagern und ab halb drei dann die pflegerischen Aufnahmegespräche (meistens epileptische Anfälle nach Drogenkonsum… :-sleppy).
Im ersten Semester hab ich auch unter der Woche ein paar Nachtschichten gemacht, einmal musste einmal direkt um acht in einer Vorlesung (Unterschrift :-oopss) - das war extrem anstrengend. Aus dem Chemiepraktikum, das ich einmal am späten Nachmittag nach einer Nachtschicht hatte, hab ich nicht viel mitgenommen. Im zweiten Semester hab ich bei einem Histotestat daneben gelangt, weil ich nach Nachtschichten in den ersten Vorlesungswochen meinen Schlafrhythmus total verloren hab (zu den Vorlesung morgens um acht bin ich natürlich auch nicht :-))) und ein paar Wochen Schlafstörungen hatte, deshalb werd ich jetzt erstmal bis September 2012 pausieren und mich dann auf ner Intensivstation einarbeiten lassen.

Kiwi05
30.09.2011, 14:32
Aus dem Chemiepraktikum, das ich einmal am späten Nachmittag nach einer Nachtschicht hatte, hab ich nicht viel mitgenommen. Im zweiten Semester hab ich bei einem Histotestat daneben gelangt, weil ich nach Nachtschichten in den ersten Vorlesungswochen meinen Schlafrhythmus total verloren hab (zu den Vorlesung morgens um acht bin ich natürlich auch nicht ) und ein paar Wochen Schlafstörungen hatte, deshalb werd ich jetzt erstmal bis September 2012 pausieren und mich dann auf ner Intensivstation einarbeiten lassen.

Also Nachtdienste auf einer Intensivstation kann ich dir wirklich nur empfehlen! :-top
Klar, man sieht so einiges und es ist einfach verdammt anstrengend, ich hatte auch schon Nachtdienste ganz ohne Pause...
Aber dafür lernt man wirklich viel, gerade wenn Ärzte sich nachts die Zeit nehmen, einem Dinge zu erklären, ist das einfach toll :)
Und man sieht viele Krankheitsbilder, die man eben oft nur aus den Büchern kennt, gerade der Bereich der Intensivmedizin ist ja ziemlich breit gesteckt - ich glaube, ich habe noch nie 2 Kinder versorgt, die exakt das gleiche Krankheitsbild hatten.. ;-)

Ich wünsche dir noch eine erfolgreiche und auch interessante Vorklinik-Zeit, vielleicht sieht man sich ja dann mal auf dem Berg (oder auf der Intensivstation ;-))!

otos16
01.10.2011, 19:35
Ich fang jetzt zum Oktober mein Studium an und kann mir ehrlich gesagt schwer vorstellen, neben der Vorklinik noch Nachtschichten zu schieben.
Zwar habe ich während meines Pflegepraktikums auch die ein oder andere Nacht mitgemacht, aber das war ja keine wirkliche Arbeit, die ich als Praktikantin nachts machen durfte.
Wird man also entsprechend eingearbeitet, dass man auch wirklich was tun kann, obwohl man kaum Praxiskenntnisse/Ausbildungserfahrungen etc. hat? Hat jemand von euch Erfahrungen damit in Göttingen?

Strodti
02.10.2011, 22:42
Ich mache eigentlich recht gerne Nachtdienste... Es macht wirklich was auf dem Lohnzettel aus, ob man im Nachtdienst oder im Tagdienst seine Stunden macht. Bei uns auf Station bucht man dann am Wochenende immer drei Nächte (Freitagabend rein und Montagmorgen raus), das geht halt nicht immer. Wenn ich am Montag erst um 14 Uhr Seminar oder so habe, mache ich das. Bei Vormittagsveranstaltungen lasse ich das mit den Nachtdiensten sein.

Michael72
02.10.2011, 23:16
Ich mache seit dem Physikum 4-5 Nächte pro Monat am Wochenende. Aus der Nacht raus in die Uni oder von der Uni in die Nacht rein sind nach entsprechender Gewöhnung eigentlich kein großes Problem mehr und ein gutes Training für die Post-Hex-24-Stunden-Dienste. Zu Studienbeginn und bis vor dem Physikum hatte ich einen Bürojob mit 10 Stunden/Woche und das war deutlich nerviger als die Wochenendnächte (und schlechter bezahlt).

Strodti
03.10.2011, 00:22
Von der Uni in den Nachtdienst ist auch ok... meist hab ich dann halt 2-3 Stunden dazwischen frei, in der ich etwas ruhe habe und dann gehts.

Kana
04.10.2011, 13:50
Und was sind so eure Tätigkeiten bei den Nachtdiensten? Seid ihr auch mal bei Notfällen dabei?

Strodti
04.10.2011, 17:06
Krankenpflege halt: Ich mach alles! ;-)

Ich arbeite halt auf einer Neurochirurgischen Normalstation. 95% der Tätigkeit sind natürlich nicht besonders spannend: Abendrundgang und Schlaf- und Schmerzpillchen verteilen, bettlägerige Patienten regelmäßig lagern und evtl. sauber machen, die Tabletten für den nächsten Tag richten, die Nachtantibiose fertig machen und anhängen und alle 2-3 Stunden einmal durch die Zimmer gehen und nach den Patienten schauen. Sonst halt Klingeln bedienen.

Frisch operierte Patienten müssen manchmal etwas engmaschiger überwacht werden (manche kommen erst spät oder sogar nachts aus dem OP), es gibt auch schonmal Krampfanfälle zu beobachten zu behandeln, ab und zu hat man das Gefühl, dass jemand schlechter wird, schlechter ansprechbar wird etc, dann muss ich halt abwägen wieviel ich da draus mache (also Arzt anpiepen, Notfallteam anpiepen oder erstmal schauen und später nochmal nachsehen). Wir haben auch schon mal Patienten, die notfallmäßig ins CT/MRT müssen, vor allem wenn man erhöhten Hirndruck befürchtet.

Fazit: Viel, viel Routine aber insgesamt machts mir Spaß und bleibt spannend :-)

medi.freak
11.10.2011, 23:27
Ich fang nächste Woche mit dem Studium an und find das eigentlich ne ganz coole Geschichte mit den Nachtschichten. Ab welchem Semester hat man denn ne Chance da genommen zu werden? Sollte man das KPP schon gemacht haben/ oder währenddessen mal im Krankenhaus fragen ob die einen gebrauchen könnten?

Tina87
12.10.2011, 07:06
Ich fang jetzt zum Oktober mein Studium an und kann mir ehrlich gesagt schwer vorstellen, neben der Vorklinik noch Nachtschichten zu schieben.
Zwar habe ich während meines Pflegepraktikums auch die ein oder andere Nacht mitgemacht, aber das war ja keine wirkliche Arbeit, die ich als Praktikantin nachts machen durfte.
Wird man also entsprechend eingearbeitet, dass man auch wirklich was tun kann, obwohl man kaum Praxiskenntnisse/Ausbildungserfahrungen etc. hat? Hat jemand von euch Erfahrungen damit in Göttingen?

mich würd auch interessieren, wie das in Göttingen ist?!! bei meiner Immatrikulation hat mir der nette Mensch von der Uni erzählt, dass es einen "Pool" gibt von Freiwilligen, die einspringen können, wenn da mal "not am Mann" ist..hat jemand Erfahrungen??
und allgemein: gibt es ausgebildete Krankenschwestern, die neben dem Studium arbeiten/Nachtschichten machen??

Die Niere
14.10.2011, 13:06
Klar gibt es viele Pfleger und Pflegerinnen (heute hab ich wohl meinen politisch korrekten Tag :-D), die regelmässig nachtdienst machen - die kann man ja auch am besten mit einem Unistundenplan abgleichen.

Ich habe während des Studiums fast immer zwei Jobs gehabt ab der Klinik. Der eine war nen Pflegerjob mit 3 - 4 nachtdiensten pro Monat und der andere nen Job bei einer Werbeagentur mit freier Zeiteinteilung...und dann noch ein paar Gelegenheitsjobs nebenbei. Unter den damaligen Zeitplänen an der Uni sehr gut vereinbar.


lg, n

Asclepia
16.10.2011, 20:54
Ich plane auch an der Universität Göttingen zu studieren. Über einen Pflegepool würde ich mich sehr freuen, bin selber auch examinierte Krankenpflegerin. Allerdings würde ich weiterhin gerne auf Intensiv arbeiten, ich hoffe da wird es Möglichkeiten geben. 400€ Basis wäre gut.
Gibt es eigentlich schon ein Herzzentrum in Gö oder wird das gebaut? Ich habe mal sowas im Radio gehört, das wäre nämlich spitze :-)