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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hammer-Examen-Frühjahr 2012



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fusselviech
28.03.2012, 14:36
ich danke Dir!

Fr.Pelz
28.03.2012, 15:45
Yay erster Tag H09 73%. Gut UND ausbaufähig. Andererseits: 2 1/2 Monate Dauerlernen und das Ergebnis sind grad mal 10 Prozentpunkte... Naja was solls, dafür hatte ich ein viel besseres Gefühl beim Kreuzen. Irgendwie als ob ich das IMPP jetzt besser einschätzen könnte. Was mich aber wirklich nervt, dass ich in Pharma immer noch so schwach bin.... Na das wird wohl auch nichts mehr. Mal gucken wie dann das Endergebnis ist.

anmajan
28.03.2012, 16:09
Glückwunsch Frau pelz...da kannste och ein gutes gefühl haben. Kanntest du denn schon die eine oder andere frage oder sind alle ganz neu? Will morgen auch starten mit 2009...:-)

Fr.Pelz
28.03.2012, 17:00
Nö, ich kannte keine Frage. Hab auch zu Studiumszeiten selten Mediskript gekreuzt, wir hatten immer Altklausuren, die natürlich immer relevanter waren. Aber mal gucken was die anderen Tage noch bringen.

Juko
28.03.2012, 17:48
warum ist eigentlich endokarditis hier so ein thema? war doch schon 10/10 ein fall dran?!

nini.k
28.03.2012, 17:50
Glückwunsch Frau Pelz.
Das gleiche Gefühl hatte ich auch als ich gekreuzt habe...ich meine ich bin vollkommen mit 70 Prozent zufieden ( es geht ja nur ums bestehen) aber soviel lernen und doch nur mittelmässig....

Ich finde aber allgemein wenn man die Lerntexte liest, kann man da schon sehr viel rausholen.
Was mich mittlerweile beunruhigt ist , ein Fall zu bekommen was ich vielleicht am Anfang der Lernphase gelesen habe und mich somit gar nicht mehr erinnere was genau die Ursache, Therapie .....ist :-(

Anne1970
28.03.2012, 19:02
Hm, sobald man die Antworten herausfindet, ohne die Fragen zu lesen, hat man genug wiederholt, was? :grins:

juhanna
28.03.2012, 19:38
Hi,,zusammen.

juhanna
28.03.2012, 19:42
Bin ganz neu hier...Gibts hier einige der nächste semester exam machen:::?

Fr.Pelz
28.03.2012, 19:48
Hallo Juhanna,hier sind hauptsächlich Leute, die in 20 Tagen ihr Examen machen. Aber du kannst natürlich trotzdem gern mitquatschen :-)

Anne1970
28.03.2012, 20:13
Genau. Ich habe zwar nicht wesentlich gepostet, aber das regelmäßige Mitlesen des Threads unserer direkten Vorgänger hat mir sehr geholfen...z.B. einen Plan zu machen... zuletzt habe ich richtiggehend mitgefiebert :-blush und schließlich, zu Beginn des Examens, konnte ich mich nicht zurückhalten, diesen Thread zu eröffnen :jump::cool::grins::rock::-lesen:-kaffee

bristol
28.03.2012, 22:00
Kann mir wer mit dieser Frage weiterhelfen (ist umformuliert):

Eine Frau hat mit einem Mann ein Kind mit einem seltenen rezessiven Erbleiden. Nachdem der Mann verstirbt, will sie mit dessen Bruder ein Kind haben. Wie groß ist das Risiko des Kindes, dieses Erbleiden zu bekommen?


Ich dachte mir:
Frau ist gesund und heterozygot für das Gen, das sie mit 50% vererbt.
Mann (Bruder des Mannes) ist gesund und zu 2/3 Genträger, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass das Gen weitergibt, liebt bei 1/3 --> Kind ist zu 1/6 krank.

Laut Kommentar ist die richtige Antwort aber 1/8, mit der Begründung "unter den gesunden Geschwistern von Genträgern befinden sich 1/2 heterozygot gesunde Personen" - kann mir das jemand erklären?!

fusselviech
29.03.2012, 06:58
Moin,

ich glaube, Du muss den Bruder so berechnen: die Eltern des Bruders sind rD und DD weil es ein "seltenes" Erbleiden ist (also nicht beide heterozygot). Dann sind die Kinder (also in dem Fall der Verstorbene und sein Bruder) rD/rD/DD/DD also zu 1/2 heterozygot (und alle gesund).
An der Frage saß ich auch schon... ;)

Veke
29.03.2012, 07:58
Also, ich habe mal einen Fall aus der Praxis. Ein Kleinkind 5 Jahre alt, hat seit einigen Tagen etwas Husten, geringfügig Schnupfen. Es wird vom Kindergarten abgeholt und alles ist normal. Eine Stunde später liegt das Kind schläfrig mit hochroten Wangen und weißer Aussparung um den Mund auf dem Boden. Es hat Gelenkbeschwerden und kann nicht mehr laufen. Das Fieber ist 39,8. Dazu folgende Sensationen: rechte Wange brennt - berührungsempfindlich. Kopfschmerzen. Kind friert. Besonders am Bauch. Hände sind eiskalt und zeigen Raynaud Syndrom in extremer Variante. Fingerkuppen beider Hände dunkelrot, restliche Hand schneeweiß. Mutter gibt dem Kind Paracetamol Zäpfchen, damit sinkt das Fieber nur kaum. Kind ist weiterhin extremst schläfrig und klagt weiterhin über Gelenkbeschwerden und frieren an Händen und Bauch. Schmerz inzwischen am Sprunggelenk am heftigsten. Laufen unmöglich. Die Mutter gibt nach 1 Stunde noch einen Löffel Ibuprofensaft. Daneben hustet das Kind nun verstärkt ganz trocken. Durch einen Anruf einer Mutter erfährt sie, dass ein dreijähriges Kind und andere Kinder im Alter von 3 und darunter in den letzten Tagen hohes Fieber hatten, aber nach 3 Tagen wieder fit waren. Die Mutter schläft in der Nach neben dem Kind, macht Wadenwickel, gibt Ibuprofensaft. Die Mutter ist morgens völlig gerädert, das Kind ist morgens topfit und will spielen. Kein Fieber mehr, immer noch Raynaud Symptomatik. Inzwischen fällt beim Bruder eine Schuppung der Handkuppen auf. Die Babysitterin ruft an und teilt mit, dass sei eine Pharyngitis hat (was sie seit Wochen hat und angeblich mal Antibiotikum genommen hat...) Frage: was hat das fünfjährige Kind, was sein Zwillingsbruder, was der Babysitter und ist das ganze identisch mit dem was die 3 jährigen haben?
So, ganz praktischer Fall aus meinem Leben. Lösungsvorschläge erbeten.

DrSkywalker
29.03.2012, 08:21
Streptokokkeninfektion. Gute Besserung. Die arme Mutter!

Healix
29.03.2012, 08:36
So, da es mir momentan echt schwerfällt, bei längeren Fragen die Konzentration zu wahren und Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden, hab ich versucht, mir eine Systematik anzugewöhnen:


Für "was hat der Patient"-Fragen:

Die Frage lesen und mit den Angaben meist 1-3 unpassende bis abstruse Antwortmöglichkeiten eliminieren. Nachdem man sich für eine Verdachtsdiagnose entschieden hat, die Probe: Erklärt die Verdachtsdiagnose alle angegebenen Symptome? Nicht ablenken lassen, falls nur ein Symptom aus der Reihe tanzt, dass ein Ablenkungsmanöver seien könnte oder durch Nebendiagnosen erklärt werden kann. Hier muss man aber sicher sein, dass man wirklich alles gelesen hat, ein einziger Satz kann den Unterschied machen. Der Patient mit Ödemen, Aszites, Halsvenenstauung, feuchten Rasselgeräuschen über beiden Lungenunterfeldern kann einfach nur herzinsuffizient sein. Wenn man aber in einem Nebensatz überlesen hat, dass im Echo ein echofreier Randsaum zu sehen war oder auf dem EKG den elektrischen Alternans nicht erkannt hat, sieht es schon anders aus ;)
Dann die Gegenprobe: Gibt es für die Verdachtsdiagnose formale Diagnosekriterien, die erfüllt sein müssen? Besonders wichtig für Psychiatrie, wo häufig Zeiträume die Unterschiede machen - schizophrene Episode oder Schizophrenie? Gibts aber auch für Innere / Pädiatrie mit Kawasaki, Rheumatischem Fieber etc. Passen die sonstigen Angaben zum Patienten zur Verdachtsdiagnose? Alter, Geschlecht, Exposition, Medikamente, Nebendiagnosen...
Für den Sonderfall, dass die Symptome wirklich durch zwei Antwortmöglichkeiten erklärbar wären: Welche Diagnose ist für diesen Patienten wahrscheinlicher? Was tritt besonders häufig auf, was wird durch Alter, Ethnizität etc. begünstigt?


Für "was machen sie als nächstes"-Fragen:

1. Die Antwortmöglichkeiten bestehen nur aus Diagnostik. Das wählen, was a) für den Patienten am wenigsten unangenehm ist, b) die meisten Differentialdiagnosen eliminiert und / oder die Verdachtsdiagnose am ehesten bestätigen kann c) am günstigsten ist.

2. Man hat nur Therapiemöglichkeiten zur Auswahl. Erste Frage hier: Ist der Patient stabil? Ist also eine Notfallintervention nötig oder kann direkt die (Langzeit)-Therapie der Ursache begonnen werden? Dann mit dem niedrigsten einsteigen, das für die momentane Patientensituation angemessen ist. Beispiel Normaldruckhydrozephalus: Einstieg mit Azetazolamid, chirurgische Shunts erst als ultima ratio. Gleichzeitig muss die Therapie alles therapiewürdige im Fall erfassen, Beispiel internistisches Polytrauma: 80-jähriger Bauer kommt zum ersten Mal zum Arzt und hat Nüchternblutzucker und LDL > 200 sowie einen RR von 160/90. Nichtmedikamentöse Maßnahmen wie Diätumstellung / mit dem Rauchen aufhören empfehlen, zugleich aber schon medikamentöse Maßnahmen für alle Baustellen initiieren.

3. Man hat sowohl Therapien als auch weitere Diagnostik zur Auswahl. Hier ist die Frage: Muss ich meine Diagnose erst weiter verifizieren, weil noch Differentialdiagnosen im Raum stehen? Muss ich sofort therapeutisch intervenieren? Oder wird auf Verdacht ein empirischer Therapieversuch unternommen? Hier auf Stolperfallen achten, Beispiel: Mit Anti-dsDNS-Antikörpern und florider Klinik hochgradiger Verdacht auf Lupus. Obwohl der Reflex eine immunsuppressive Therapie wäre, muss aber erst per Nierenbiopsie die Krankheitsaktivität obligatorisch abgeklärt werden, obwohl der invasive Eingriff intuitiv "over the top" erscheint. Gleichzeitig muss man im Falle empirischer Therapie auch immer wieder die restlichen Patientenangaben berücksichtigen, Beispiel frontaler Hirnrundherd mit randständigem Kontrastmittelenhancement: Bei HIV-Patienten erst einmal Verdacht auf Toxoplasmose mit entsprechender Antibiose, bei einem jungen Mann ohne Krankheitsvorgeschichte mit Sinusitis jedoch Verdacht kontinuierliche, anaerobische Infektion mit Abszessbildung.

Bei Therapiefragen natürlich immer auf Kontraindikationen überprüfen. Außerdem die Nebenerkrankungen berücksichtigen: Eine ansonsten gesunde 50-jährige Patientin mit idiopathischem Hypertonus und leichter Raynaud-Symptomatik bekommt einen Ca-Antagonisten, auch wenn formal nichts gegen andere Medikamente sprechen würde. Auch darauf achten, ob der Fragentext Hinweise gibt, dass das Therapieregime des Patienten schon umgestellt / angepasst wurde: hier evtl direkt auf 2nd-line-Therapeutika ausweichen.


Wenn man schon ewig viele Fragen mit ellenlangem Text hatte, muss man sich natürlich dazu immer ein wenig aufraffen, aber es reduziert die Flüchtigkeitsfehler ;)

@ Veke: klingt nach Scharlach!

Fr.Pelz
29.03.2012, 08:42
veke, immerhin gehts der kleinen besser und du weißt ja Allgemeinmediziner brauchen oft keine Diagnose, nur das Abwenden eines gefährlichen Verlaufs und das hast du ja geschafft :-)

healix, ich glaube intuitiv mache ich ein paar von deinen Gedankengängen, aber gut, dass du das mal ausklamüsert hast. sind echt viele gute Punkte dabei.

Keenacat
29.03.2012, 08:50
@ Veke: klingt nach Scharlach!

:-dafür
Ganz klassisch eigentlich: periorale Blässe, Schuppung an den Fingern.
Vielleicht doch nochmal über Penicillin nachdenken.

bristol
29.03.2012, 08:56
@fusselviech:
Danke!!! (Ist ja eigentlich ganz simpel, aber wenn man dann davor sitzt...aaaah)

Sarilala
29.03.2012, 09:01
Hätte auch auf Scharlach getippt Veke..:-dafür