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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich brauche hilfe!!!



arztarzt
03.10.2011, 20:38
Hallo Leute!

erstmal, sorry für mein Deutsch...ich lerne es gerne, aber muss noch weiter üben..))

also, meine kurze Geschichte..

Ich komme ursprunglich aus Russland, ich habe da medizinische Uni absolviert, bin Arzt für allgemeinmedizin...aber ich wollte schon als Student immer wissenschaftliche Arbeit durchführen..))

In 2005 bin ich nach Berlin gekommen. Erst arbeitete ich als Wisseschaftler, und dann letzte 3 Jahre in Heidelberg wo ich mein Dr.med bekommen habe (leider nur Cum laude....es ist eine grosse unangenehme geschichte....probleme mit gutachter, superviser...etc...).

Jetzt bin wieder in Berlin, Charite, Neurocure...wieder als Wissenschaftlicher mitarbeiter tätig....ich mag meine Arbeit, sehr interresant, viel zu tun...ich beschäfitge mich mit Gedächtnis, Gehirnanatomie, Verhalten.

Aber ich fühle es mehr und mehr, das ich zurück in medizin will....viele faktoren sind dabei....und einer von dieser ist dass meiner meinung nach, die grundforschung irgendwo weit von der klinik stehet....
Ja , ich arbeite mit Ratten und Mäuse....aber ich will eine Brücke zu klinik aufbauen ...nämlich, ich will weiter in Pathologie gehen, bzw. Neuropathologie.

Deshalb habe ich mehrere Fragen...wenn Ihr könnte, ich bitte um hilfe und Rat..))

1. Ich bin 32 und mein Project dauert ungefähr noch 3 Jahre ...dann bin ich schon 35...bin ich dann zu alt um wieder in Medizin zurückkehren?

2. Wie gesagt , ich will in Pathologie gehen....wie schwierig ist es? ( ich mag histologie, ich habe es an der Med. Uni 2 jahre unterrichtet, aber weiss nicht wie schwer ist es um einen Arzt für Pathologie zu werden..))

3. Meine Cum laude....es ist mir sehr peinlich, ich habe mit Magna gerechnet.....das Papier mit den Ergebnisse ist in einem guten Zeitschrift publiziert...wie gesagt Probleme mit dem Superwiser...so, die Frage, ist es sehr schlecht für die Zukinft wenn man nur Cum laude bekommt?

Vielen Dank im Voraus,
noch mal sorry für mein Deutsch..))

arztarzt

Evil
04.10.2011, 11:41
1. Nein, Du bist nicht zu alt für die Rückkehr in die kurative Medizin.

2. In der Pathologie gibt es nicht so viele Stellen, aber im Zuge des Ärztemangels und wenn Du räumlich ungebunden bist, sollte sich da was finden lassen. Einfach bewerben!

3. Die Note der Dissertation ist meist herzlich egal, hauptsache, Du hast die Promotion.

4. Aussagekräftige Überschriften können in einem Forum hilfreich sein!

p4uL
09.10.2011, 13:35
1. nein

2. wirst was finden

3. nein (es gibt einige ärzte in deutschland komplett ohne dissertation, das macht absolut rein garnichts)

ärztemangel überall wirds auch für dich richten ;) . viel glück

flopipop
09.10.2011, 19:11
1
2. In der Pathologie gibt es nicht so viele Stellen

ich habe eher gehört (auch von pathologen), dass kein fach so viele stellen unbesetzt hat, wie die pathologie und dass fachkräfte händeringend gesucht werden. (zumindestens an unikliniken)

Evil
10.10.2011, 06:49
ich habe eher gehört (auch von pathologen), dass kein fach so viele stellen unbesetzt hat, wie die pathologie und dass fachkräfte händeringend gesucht werden. (zumindestens an unikliniken)
Die aktuellste Entwicklung kenne ich nicht, aber vor 2-3 Jahren wurden sowohl Pathologie- als auch rechtsmedizinische Institute gekürzt und Stellen gestrichen. Möglich, daß der Ärztemangel das mittlerweile aufwiegt.

arztarzt
10.10.2011, 20:15
Vielen Dank für die Antworten..))! Bin jetzt sehr ermutigt..)!

Noch andere Frage.....wann fangt man mit Spezialisation an? Ich meine ich will tief in die Neuropathologie gehen....Macht man die Spezialisation schon als Assistenzarzt oder erst als Facharzt für die Pathologie?

Ich habe heute mir Neuropathologie Lehrbuch angeschaut....600 seiten...und ungefähr 400 beschreiben die unterschiedliche Tumorarten...)) Manchmal histologische Struktur ist so fine und kompliziert, dass ich mich jetzt frage, wie lange es dauert bis man wirklich ohne zweifel Biopsien analisieren kann und sicher Diagnose stellt?....Ich finde es persönlich sehr schwer und auch Verantwortlichkeitsgrad ist sehr hoch. Falls man eine Diagnose nicht richtig stellt, bekommt dann ein Patient nicht richtige Behandlung mit den schweren konsequenzen..))

Evil
11.10.2011, 07:12
wie lange es dauert bis man wirklich ohne zweifel (...) sicher Diagnose stellt?....Ich finde es persönlich sehr schwer und auch Verantwortlichkeitsgrad ist sehr hoch. Falls man eine Diagnose nicht richtig stellt, bekommt dann ein Patient nicht richtige Behandlung mit den schweren konsequenzen..))
Tja, das gilt wohl für alle Fachrichtungen. Die Antwort muß jeder für sich selber herausfinden.

arztarzt
12.10.2011, 14:20
Ja, siehet so aus.:))

Dr. Rock
15.10.2011, 14:50
Hallo,

Mit Patho werden Dir sicherlich Türen offenstehen, wenn Du örtlich mobil bist. Wenn Du Dich für Neuropatho interessierst, würde ich mir vielleicht ein Institut aussuchen, daß das mit unter einem Dach bietet.

Den reinen Facharzt für Neuropathologie würde ich nicht unbedingt anstreben, weil da die Zukunftsaussichten m.E. nicht so toll sind. Die Verwaltungsdirektoren schauen ja heute schon nach der Rentabilität der Abteilungen. Geld wird in der Pathologie jedoch in der Masse der Fälle verdient. Die einzelne Untersuchung in der Neuropathologie ist jedoch häufig methodisch und damit finanziell vergleichsweise aufwendig, was den Umfang an Immunhistochemie, Histochemie etc. betrifft. Das führt dazu, daß reine Neuropathologien kein Geld erwirtschaften, wenn nicht gar ein Zuschussgeschäft sind. Das wird die Schaffung von Stellen und Instituten nicht eben fördern.

Die Bedeutung der Pathologie als Gesamtfach wird sicher eher noch zunehmen, da ja auch immer mehr molekulare Marker zur individuellen Therapieplanung bestimmt werden.

Das mit der Diss und Deinem Alter würde ich als irrelevant oder nur zweitrangig betrachten. Du hast ja nicht herumgegammelt, sondern Erfahrungen gesammelt, also was soll´s.

Gruß, Doc Rock

arztarzt
15.10.2011, 19:25
Hallo Dr. Rock,

erstmal vielen Dank für Ihre Ratschläge und wörtlche Unterstutzung, das ist mir sehr wichtig, da ich erst am Amfang des Weges stehe..)).

Nun, bezüglich Neuropatologie, erste Überraschung....ich dachte dass es gut ist wenn man sich für speziales Gebiet der Pathologie spezialisiert.....ich habe oben geschrieben, dass in einem Neuropathologie Buch nur Tumoren umfassen ungefähr 400 Seiten.....und es gibt viele andere Krankheiten...vasculare, degenerative usw......also, ziemlich viel zu lesen und lernen..)) Aber wenn Sie sagen dass es finanziel nicht wirklich gut aussiehet....das könnte ich ja erst nicht annehmen..))! Also, wenn ich richtig verstehe besser alles lernen, so viel wie möglich, machen specialization in Neuropatholgie, aber nicht vergessen alles was vorher gelernt wurde, richtig?

Ich habe schon in Berlin mich umgehört, und ja, es gibt da Institut für Neuropathologie, unter Professor Frank Heppner, ich habe sein CV gelesen, sehr beindruckend, aber ich vermute dass Herr. Prof. die Wissenschaft mag, und zwar sehr. Das kann für mich problematisch sein, weil ich zurück in Medizin will, und ich muss so viel wie möglich lernen bezüglich Medizin..... Es wurde schon hier darüber gesprochen...so muss noch nachdenken.

Meine andere Frage ist, wie viele Dokumenten muss man ausfühlen wenn man Obdukzionen macht und Histologie beschreibt? Ich stelle diese Frage weil ich befürchte dass wegen meines Deutsch es kann problematisch sein...Ich meine, ich verstehe alles, lese (ich habe Pathologie Bücher im Internet gelesen - gar kein Problem, verstehe alles, als ob ich auf Russisch lese), aber ich bin mir nicht immer sicher wenn ich schreibe.....also ich habe Zeit noch mein Deutsch zu verbessern, aber muss man wirklich viel schreiben in Pathologie?

Was macht eigentlich der Assistenzarzt 1 Jahres?

Und wer macht histolgishe Schnitte und alle Färbungen? Arzte oder technische Assistenten? Für mich es ist ja kein Problem alles selbst zu machen, ich kenne viele klassische histologische Methoden, habe es an der Uni unterrichtet, auch für meine Doktorarbeit ich musste viel Immunohistochemie machen, ich kann auch schneiden...frozen section, oder Vibratom oder Parafin.....eigentlich was nutzt man heute in Pathologie, noch Parafinschnitte oder Cryoschnitte, oder, ich vermute, es hangt von der Färbung an?

Lange Arbeitszeit ist für mich nicht so problematisch, bin daran während meines Studiums gewöhnt. Ohne mühe kriegt man einfach nix..))!

Danke noch mal,
Arztarzt

Feuerblick
15.10.2011, 19:40
Auch wenn ein Chef einer Abteilung viele, viele Forschungsprojekte und Publikationen auflisten kann, braucht er doch auch die Leute, die die Arbeit seiner Abteilung machen. Du wirst schon ausreichend zum "klinischen" Arbeiten kommen, da würde ich mir weniger Sorgen machen. :-nix

arztarzt
15.10.2011, 20:17
Hallo, ja das denke ich so auch, aber ich glaube zusätzlich zu den klinischen Arbeiten der Abteilungsleiter will auch wissenschaftliche Arbeit..)) das heisst wochenende opfern usw....und nicht genuz zeit für Medizin..))

Dr. Rock
16.10.2011, 10:01
Hallo, also wir können uns auch duzen hier ;-)

Zur Sprache: wenn das Schriftdeutsch, das Du hier bringst, repräsentativ für Dich ist, sehe ich da keine Probleme, ich finde das beachtlich. Die Fachterminologie mit den blumigen Beschreibungen wird ja im Rahmen der Makro- und Histodiktate so oft wiederholt, daß sich das automatisch einschleift.

Mit dem frühzeitigen Entscheiden ist natürlich prinzipiell richtig, da Neuropatho ja ein separater Facharzt ist. Mann kann natürlich eine Zeit als Ausbildungsassistent in der Patho für den Facharzt Neuropatho anrechnen lassen und umgekehrt, aber ist schon ein separates Curriculum.
Ich war aber auch schon an einer Uniklinik ohne separate Neuropatho, da wurde das von der allgemeinen Abteilung miterledigt. Wenn man Neuropathologe werden will, dann wird man das mit größerer Wahrscheinlichkeit, als das in der Pathologie ist, an einer Uniklinik. Damit kauft man sich natürlich die Notwendigkeit zur Forschung ein (worauf ich jetzt überhaupt keinen Bock hätte).

Das mit der Größe des Faches Pathologie ist schon so eine Sache, die einen einschüchtern kann, weil man ja einen sehr breiten Bereich der Medizin abdecken muss. Ich bin froh, daß ich da so etwas naiv hineingeraten bin, sonst hätte ich es mir vielleicht gar nicht zugetraut.

Daß Du die technischen Verfahren kennst und kannst ist gut, weil das ja auch zum Curriculum gezählt wird, aber das musst Du praktisch dann als Arzt nicht mehr durchführen.

Du beginnst sehr wahrscheinlich mit Sektionen und dem makroskopischen Zuschnitt von Biopsaten und Operationspräparaten, um dann nach einer Zeit der Einarbeitung mit Nachmikroskopieren fertiger Präparate mit dem Befunden zu beginnen. das läuft ja unter Supervision, d.h. Du zeigst dann die Präparate noch mal dem Chef, OA oder FA, der das dann abnickt oder korrigiert, dann diktierst Du das und fertig.

Das mit den langen Arbeitszeiten war schon teilweise mächtig, aber wie Du sagst, wonn nix kommt nix.

Gruß, Doc Rock

arztarzt
21.10.2011, 21:37
Danke für diese ausfürhliche antwort..))!

Ich habe gelesen: ''Einschlägige Weiterbildungs- oder Tätigkeitsabschnitte können ggf. auf die Weiterbildungszeit angerechnet werden. Über die Anerkennung entscheidet die Ärztekammer.''....was heist es....? z.B. wenn ich histologie 2 jahre unterrichtet an der uni, kann es auf die weiterbildungszeit angerechnet werden?...und, überhaupt, macht es überhaupt sinn, oder besser alles langsam von anfang an machen? ( es ist ja wirklich ein schwerer und langer weg....6 jahre!!!))....

Dr. Rock
23.10.2011, 10:08
Hallo,
das mit der Anerkennung anderweitiger Tätigkeiten ist theoretisch ganz nett. das bringt aber nichts, weil Du einfach mindestens sechs Jahre, eher mehr dafür brauchst, um halbwegs einen Überblick in Patho zu haben, eben aufgrund der Breite des Faches. Man hat ja auch einen Katalog an Dingen, die man erfüllen muß, wie Anzahl an histologischen und zytologischen Präparaten die man befundet hat, Schnellschnitten, Obduktionen etc. . Die Zahlen sind aber zum Teil auch reduziert worden, um z.B. der sinkenden Obduktionszahl Rechnung zu tragen. Man muß auch keine Gutachten mehr vorweisen können (bei uns waren es noch fünf).

Ich finde es aber auch nicht so schlimm, wenn man mehr als sechs Jahre braucht. Einerseits ist das Assistenzarztgehalt heute ja nicht schlecht, da hat sich ja einiges getan im Vergleich zu früher, auch hinsichtlich des Mißverhältnisses zwischen Arbeitszeit und finanziellem Ertrag.
Andererseits sind die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten in der Patho m.E. auch nicht schlecht, alleine dadurch, daß es nur ca. 1400 Pathologen in D gibt. Man kriegt demnach auch regelmäßig Anfragen von Headhuntern. So was kann sich auch positiv bemerkbar machen, wenn man gefragt ist :-)

arztarzt
27.10.2011, 20:09
Ja, das stimmt, ich bin mir sicher dass Pathologie, als medizinisches Fach, eine Grosse Zukunft hat.....es gibt so viele neue Färbungen, Immunofluorescence, Immunohistochemie gegen unterschiedliche rezeptoren....alle das zusammen gibt dem Fach so zusagen frische Luft und macht viele neue unterschiedliche diagnistische Perspektiven auf.

Jetzt frage ich mich..ok, selbstverständlich, man muss Histologie sehr gut kennen...aber was ist mit der Anatomie? Soll man auch alle alle kleine Nerven, Arterien, Tuberculum(s), kanalen usw. wissen??

Eigentlich, als Assistenzarzt erstes Jahres, soll ich Histolgie sehr gut kennen, oder ich lerne es innerhlab erstes Jahres?

Dr. Rock
29.10.2011, 15:22
Jetzt frage ich mich..ok, selbstverständlich, man muss Histologie sehr gut kennen...aber was ist mit der Anatomie? Soll man auch alle alle kleine Nerven, Arterien, Tuberculum(s), kanalen usw. wissen??

Eigentlich, als Assistenzarzt erstes Jahres, soll ich Histolgie sehr gut kennen, oder ich lerne es innerhlab erstes Jahres?


Hallo,

ach wo, Du mußt nur wissen, wo man es zur Not nachlesen kann. Die normale Histo wiederholt sich von selbst beim Einarbeiten. Du machst Dir viel zu viele Gedanken ;-)

Gruß, Doc Rock

milz
01.11.2011, 08:17
Ja , ich arbeite mit Ratten und Mäuse....aber ich will eine Brücke zu klinik aufbauen ...nämlich, ich will weiter in Pathologie gehen, bzw. Neuropathologie.

Neuropathologie lohnt sich nur, wenn du eine Unikarriere in Erwägung ziehst oder es erst nach dem FA Pathologie als Zusatzqualifikation machst. Außerhalb der Uni ist NP für sich genommen brotlose Kunst.


2. Wie gesagt , ich will in Pathologie gehen....wie schwierig ist es? ( ich mag histologie, ich habe es an der Med. Uni 2 jahre unterrichtet, aber weiss nicht wie schwer ist es um einen Arzt für Pathologie zu werden..))

Das einzige negative in der Pathologie sind die vielfach schlechten Arbeits- und/oder Ausbildungbedingungen. Aber vielleicht kann dir im Forum jemand ein Institut empfehlen, wenn du sagst, in welches Bundesland du willst.

stennadolny
01.11.2011, 08:30
Arbeitsbedingungen in Ö und der Schweiz sollen in der Pathologie (noch) annehmbar sein, in Ö jedenfalls ist man häufig der einzige Ausbildungsassi auf der Abteilung. Wermutstropfen: Sehr begehrt vor allem bei Ösi-Frauen, die meits auch noch im Haus den Turnusarzt (Allgemeinmediziner) gemacht haben.

D gilt zwischenzeitlich in der Routineversorgung als recht furchtbar, weil reinstes Fließband.

Neuropatho geht schon auch in Praxis, allerdings nur in großer und nach dürren Ausbildungsjahren bei Maximalversorgern.

arztarzt
04.11.2011, 19:56
Hallo,

ok danke für die Tipps und Emfehlungen..))!

Ich bin in Berlin. Ich weiss dass es ein grossen Institut für Pathologie an der Charite ist.
Und auch noch andere institut für Pathologie in Unfallkrankenhaus Berlin...

Hat jemand erfahrungdamit ? Hat jemand da mal gearbeitet? Würde mich sehr freuen, wenn Ihr eure experience mitteilt!
Danke im Voraus.!