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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 - A 6 / B 26 - Leistenbruch



Hanna1980
05.10.2011, 17:22
E soll richtig sein?
ich würde mich nicht für eine OP entscheiden, zumindest nicht sofort. Der kleine Wurm wiegt 2,3 kg und soll als Frühchen, ohne Beschwerden oder Hinweis auf Inkarzeration unters Messer?
Ich habe mich für B entschieden. Sollte angegangen werden aber erst, wenn der kleine etwas größer ist oder natürlich, falls Beschwerden auftreten.

Flauscheding
05.10.2011, 17:25
Willst du denn drauf warten, dass es inkarzeriert und dann ein Notfall wird?
Ich bin für E, eindeutig! ;-)

Unregistriert
05.10.2011, 17:26
natürlich muss man das operieren und nicht erst warten, bis da was einklemmt...

Unregistriert
05.10.2011, 17:27
ich dachte auch noch 6 monate warten weil das kind hypotroph ist aber scheinbar ist das wohl zu viel der fürsorge

god0t
05.10.2011, 17:28
Habe ich mir auch so gedacht: Notfallmäßig ist durch den Hinweis (unkomplizierte Hernie) ausgeschlossen. Dennoch besteht bei der Leistenhernie eine Inkarzerationsgefahr, so dass ein zügiger Eingriff geplant werden sollte

Das Warten war für mich auch falsch, weil in den sechs Monaten eben einiges passieren kann. Gerade weil der kleine Darm noch ein wenig wachsen wird. Daher sollte zeitnah operiert werden.

Unregistriert
05.10.2011, 17:29
tolle Begründung, aber in unser PJ-Klinik wurden die Frühchen immer vor Entlassung operiert... :)

Unregistriert
05.10.2011, 17:29
Zeitnahe auf den Tisch!!!

Unregistriert
05.10.2011, 18:06
Also in meinem PJ-tertial auf der Kinderchirurgie haben wir die ehemaligen Frühchen erstmal etwas wachsen lassen und sie dann mit ca 6 Monaten operiert... Eine narkose ist doch viel zu gefährlich bei so einem kleinen Wurm...

Unregistriert
05.10.2011, 18:16
nen bruchband tuts auch, die Narkose bei nem Kleinem, hat auch so seine Risiken...

Unregistriert
05.10.2011, 18:17
Ich hab echt wenig bis keine Ahnung weil ich beim Gedanken an Pädiatrie immer schreiend die Flucht ergreife aber mal ehrlich: Wer will das Risiko ein so kleines Frühgeborenes ohne wirklich relevanten Anlass zu operieren eingehen. Ein halbwegs fähiges Elternteil müßte doch eigentlich fähig sein die Hernie bei jedem Windelwechsel zu checken so dass man unter engmaschigster Kontrolle warten könnte bis das Kind ne größe erreicht hat bei dem ich irgendwie bock hätte ne Narkose zu machen????

Unregistriert
05.10.2011, 18:17
Bei Erwachsenen werden unkomplizierte Hernien doch auch sehr elektiv angegangen. Warum dann bei einem Frühchen anders verfahren? Aber ich bin gerne bereit mich dem Druck der Mehrheit zu beugen :P

pillepalle321
05.10.2011, 18:18
Also in meinem PJ-tertial auf der Kinderchirurgie haben wir die ehemaligen Frühchen erstmal etwas wachsen lassen und sie dann mit ca 6 Monaten operiert... Eine narkose ist doch viel zu gefährlich bei so einem kleinen Wurm...

so hatte ich das von meinem PJ in der Neonatologie auch in Erinnerung.. außer es ging nicht anders

Unregistriert
05.10.2011, 18:18
nen bruchband tuts auch, die Narkose bei nem Kleinem, hat auch so seine Risiken...

ein bruchband nicht gell?

wiki:

Heutzutage wird diese Maßnahme nicht mehr angewandt, da der Nutzen gering ist, das Schadpotential hingegen sehr hoch. Meistens kommt es unter dem Einfluss des Bruchbandes zu einer Hodenatrophie mit Verödung des jeweiligen Hodens. Auch schädigt der ständig anliegende Druck das Gewebe und führt zu Hautulzerazionen, bis die Hernie durch die Haut bricht.

Therapie der Wahl beim Leistenbruch ist die alsbaldige Operation. Hierfür stehen neben den klassischen offenen Verfahren (Operation nach Bassini und ihre Variationen, Operation nach Shouldice oder Stoppa) auch offene und minimal invasive Verfahren mit Verstärkung der Leiste durch ein Polypropylen-Netz (offen: Lichtenstein-Operation; minimal-invasiv: TAPP oder TEP) zur Verfügung.

;-)

Flauscheding
05.10.2011, 18:19
Naja, aber willst du, eben weils so ein kleines Würmchen ist, eine einklemmung riskieren?
Dann haste doch wirklich die Sch** am dampfen, oder nicht?

Unregistriert
05.10.2011, 18:24
Naja, aber willst du, eben weils so ein kleines Würmchen ist, eine einklemmung riskieren?
Dann haste doch wirklich die Sch** am dampfen, oder nicht?



Ja, klar hat keiner Lust auf ne eingeklemmte Hernie. Die Frage ist nur: Welches Risiko ist größer: Das ne unkomplizierte Hernie, die unter permanenter Kontrolle ist, einklemmt oder das Narkose und OP Risiko? Ich weiss es in diesem Falle wirklich nicht und die PJ/Famulatur/Arbeits-Erfahrungen hier im Thema sind ja anscheinend doch alle sehr unterschiedlich. Ich tippe nur irgendwie drauf das ne Narkose gefährlicher ist :-)

Flauscheding
05.10.2011, 18:26
Ja, klar hat keiner Lust auf ne eingeklemmte Hernie. Die Frage ist nur: Welches Risiko ist größer: Das ne unkomplizierte Hernie, die unter permanenter Kontrolle ist, einklemmt oder das Narkose und OP Risiko? Ich weiss es in diesem Falle wirklich nicht und die PJ/Famulatur/Arbeits-Erfahrungen hier im Thema sind ja anscheinend doch alle sehr unterschiedlich. Ich tippe nur irgendwie drauf das ne Narkose gefährlicher ist :-)

Das stimmt sicherlich.
Nur die Hernie kann überwacht sein, wie sie will. Wenn sie einklemmt, hilft die kontinuierliche Überwachung ja auch nix mehr ...

Unregistriert
05.10.2011, 18:38
ich hab mich zwar während der Prüfung für B (nach 6 Monaten) entschieden
aber laut Dt.gesellschaft für Kinderchirurgie _Leitlinie werden Frühchen vor Entlassung operiert,
dass wäre dann wohl E

http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-030l-S1_Leistenhernie_Hydrozele.pdf

Grübler
05.10.2011, 18:48
Kontrovers sieht man den Zeitpunkt der operativen Hernienkorrektur bei hochgradiger Frühgeburtlichkeit mit sehr niedrigem Geburtsgewicht. (...) Die tendenziell eher niedrigere Inkarzerationstendenz (13% versus 24%) bei Früh- im Vergleich zu den Reifgeborenen und die Situation, dass Frühgeborene mit niedrigem Gewicht hospitalisiert sind, kann man zuwartendes Prozedere durchaus als gerechtfertigt vertreten (Misra 1994; Rajput 1992). Nach unseren Erfahrungen sollten Frühgeborene für die Hernienkorrektur ein Gewicht von etwa 2kg erreicht haben.
Aus: "Kinderchirurgie: Viszerale und allgemeine Chirurgie des Kindesalters", Schweinitz, Ure, 2009

Wenn die sich jetzt darauf und ne S1 Guideline beziehen für ihre Frage!


EDIT: Im Zweifel steht immer dabei, dass bei unkomplizierten Leistenhernien 1 Monat gewartet werden kann... vielleicht liegt der Fehler in B ja auch in der Zeitangabe...