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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 - A 14 / B 39 - Untergewichtige Jugendliche



nikilaus
06.10.2011, 18:20
Huhu,
bin ich die einzige, die die Frage komisch findet? Wieso geht eine Bulimikerin wegen "unklarer Gewichtsabnahme" zum Arzt? Die würde doch nicht selbst zum Arzt gehen udn sagen, dass sie trotz Heißhunger immer weiter abnimmt?!? Oder habe ich da gerade einen Denkfehler oder verstehe ich die Frage wieder einmal falsch???

Unregistriert
06.10.2011, 18:24
fand ich auch seltsam. aber abgesehen davon hat bulimie ja gut gepasst. vielleicht hat mutti sie hingeschleppt oder so ;)

Maja85
06.10.2011, 18:25
Vielleicht haben sie ihre Eltern hingeschickt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die freiwillige Vorstellung beim Arzt in diesem Fall für ne somatische Krankheit sprechen soll, wenn doch sonst alles nach Bulimie schreit? Oder was hattest du?

nikilaus
06.10.2011, 18:26
Naja, für mich hat eben die "unklare Gewichtsabnahme", die sie zum Arzt geführt hat, eine Bulimie oder Anorexie ausgeschlossen, weil ich das einfach noch nie gehört habe....

nikilaus
06.10.2011, 18:28
Und dann sagt sie ja noch, dass sie trotz Heißhunger an Gewicht verloren hat.....würde ne Bulimikerin direkt erzählen, dass sie Heißhungerattacken hat? das ist denen doch meistens peinlich und die vertuschen das und so....
also die Frage ist für mich nicht plausibel...


sonst schreiben sie doch immer..."Eine Mutter kommt mit ihrer Tochter oder ihrem Sohn"....dann wäre es eindeutig gewesen....fies.....mal muss man bei IMPP in die Richtung deuten und mal nicht...ich finde es irgendwie naja.

Flauscheding
06.10.2011, 18:31
Was spricht gegen die bulemische Anorexie?
Bulemiker sind doch meist oder oft normalgewichtig, BMI von 19, naja eher knapp, oder?
Das fand ich mal wieder klasse und hab mich aufgrund des BMIs für die Anorexie entschieden ...

Unregistriert
06.10.2011, 18:32
damit du ne anorexie diagnostizieren kannst muss er aber noch niedriger sein (unter 17, wenn mich nicht alles täuscht)

edit: 17,5

Flauscheding
06.10.2011, 18:34
Neee, normal ist bis 25 Jahre 19 - 25, unter 19 Anorexie ... ist irgendwie dasselbe wie gestern die PSA-Diskussion (meiner Meinung nach) und Bulemikerinnen sind normalgewichtig, teilweise sogar mit BMI über 25 und nicht zwangsläufig sehr schlank ....

Flauscheding
06.10.2011, 18:36
*patsch* unter 19 ist untergewichtig... danach kommt anorektisch ... Mist!

Unregistriert
06.10.2011, 18:37
Geh in eine psychiatrische Klinik, da findest du lauter Bulimiker, die dir von ihrer Ess-Brech/Diarrhö Taktil erzählen - in Details die du gar nicht wissen willst..
was ich sagen will, nicht alle Bulimiker verschweigen ihre Krankheit, die mit histrionischen Zügen erzählens dir mit viiiiiieeeeel Drama

Unregistriert
06.10.2011, 18:37
bei Bulimie *kann* sie auch leichtes Untergewicht haben, aber damit es ne (bulimische oder nicht) Anorexie sein dürfte müsste der BMI definitiv niedriger sein. und 19 ist doch noch im Rahmen, wenn auch knapp.

Unregistriert
06.10.2011, 18:56
ja ich hab die Frage auch verbaselt. Waren so viele scheiss Formulierungen dieses mal...

nikilaus
06.10.2011, 19:38
Ja das die mir das in ner psychiatrischen Klinik erzählen glaube ich auch, aber ich habe noch nie davon gehört, dass ne Bulimikerin zum Arzt geht und sagt: Ich habe ohne erkennbaren Grund anGewicht verloren.


Die beschäftigen sich ja echt viel mit ihrem Gewicht und denen wäre ja dann schon klar, warum sie das Gewicht verloren haben oder?

zoe*
06.10.2011, 22:45
Ich find, das ist malwieder eine richtig bescheidene Fragestellung.

Meine Antwort dazu ist Malabsorption und zwar weil
a) die Patientin ja offenbar zum Arzt geht weil sie ohne Grund erheblich an Gewicht verloren hat und zudem auch noch Heißhunger angibt ( und dann soll die Bulimikerin also sagen "ich hab immer so nen Heißhunger und weiß nicht wieso ich so dünn bin, finden Sie mal raus woran das liegt..."?? wenn die das Essen danach wieder erbricht, was auch hier nicht steht!)
deswegen b) es steht da was von (anhaltendem) Heißhunger, also da steht weder dass es Attacken sind, noch dass ebenso
c) typische Zeichen der Ess-Störung wie wiederholtes Erbrechen, Körperschemastörung o.ä. vorliegen.

Deswegen würde ich PRIMÄR an etwas Organisches denken, es gibt genügend Malabsorptionsstörungen, die mit einer Sicca-Symptomatik (daher Parotisschwellung --> Xerostomie --> Karies) einhergehen können, insbesondere da Autoimmunerkrankungen oft gemeinsam vorliegen...

Sollte eine Essstörung diagnostiziert werden, müsste man wohl wenigstens einen Hinweis auf Essverhalten und Selbstbild der Patientin geben denn ich denke nicht, dass ein Psychiater an Hand der vorliegenden Hinweise hinreichende Kriterien für eine solche Diagnosestellung vorliegen hätte?!

pamifr
07.10.2011, 09:18
Im echten Leben, ja, aber im Schnellschussdiagnosenwunderland des IMPP stellst du halt anhand von dämlichen Stichworten und nicht anhand einer gründlichen Untersuchung und Beobachtung des Patienten deine Diagnosen...
Malabsorption hätte ich angekreuzt, wenn da mehr von anderen somatischen Symptomen gestanden hätte und nach ner Krankheit, nicht ner Störung gefragt gewesen wäre. Im echten Leben machste halt ne Blutentnahme (Anämie z.B.) und fragst nach Durchfällen.
Trotz Heißhunger "habe" die Patientin an Gewicht verloren klingt für mich halt auch stark nach Anlügen. Wenn ich meine Bulimie vertuschen wollte, würde ich auch behaupten, das ich genug essen würde, damit niemand auf die Idee kommt, ich sei magersüchtig. Der Konjunktiv ist hier halt vorhanden...
Letzten Endes aber auch wieder dämlich, denn eine freiwillige Vorstellung von ner Bulimikerin wegen "unklarer" Gewichtsabnahme könnte nur vorstellbar sein, wenn a. fremdinduziert (sie ist allerdings 18 Jahre) oder b. sie einen unterbewussten Wunsch hat, aufgrund ihrer Symptome, von einem Arzt Hilfe zu erhalten, sie sich aber nicht traut, dies ausreichend zu verbalisieren.
Wie so oft sind die psychiatrischen Fragen des IMPP der letzte Mist mit Ausnahme der Medikamentenfragen.