PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nach Medizin noch ein Bachelor Psychologie?



Mystiqer
07.10.2011, 12:14
Hey liebe Leute,

bin ein Mensch der gerne weit vorraus plant, Ziele haben muss und gerne herumfantasiert. Aus diesem Grund auch schon jetzt meine Frage, obwohl ich erst im 3. Semster Humanmedizin in Hamburg bin.

Interessiere mich aktuell sehr für Psychatrie/Psychotherapie/Psychologie. Habe meinen Zivildienst teilweise in der Akutpsychatrie gemacht und kann mir gut vorstellen in diese Richtung meine berufliche Laufbahn zu planen.

Auch das Studieren an sich macht mir sehr viel Spaß und ich habe keinerlei Interesse, so früh wie möglich ins Berufsleben zu starten. Aus diesem Grund habe ich mich gefragt, ob hier Leute Meinungen oder konkrete Erfahrungen dazu haben, nach dem Humanmedizinstudium noch einen Bachelor in Psychologie nachzuschieben.

Meint ihr, dass man bei der Bewerbung im medizinischen Bereich Vorteile durch den weiteren Abschluss hat? Gibt es irgendwelche Probleme/Schwierigkeiten der ZVS bei Bewerbung?(Abi 1,3) Ich habe ein Bisschen die Befürchtung, dass man nach weiteren 3 Jahren Studium schon wieder einige wichtige, medizinisch Fakten vergessen hat. Was meint ihr dazu?
Wie "schwierig" ist es nach dem PJ wieder in die Uni einzusteigen? Wolltet ihr da unbedingt danach praktisch arbeiten? Wie schwierig ist ein Doktor in Psychologie? "Dr. Dr. XXX" hört sich natürlich auch sehr fein an :P
Sonst noch weitere Anmerkungen?

Vielen Dank für ein paar Meinungen,
T

Coxy-Baby
07.10.2011, 12:25
Ich glaub das Thema hatten wir schon öfters, Quintessenz: Wozu Psychologie studieren, Arzt mit anschliessendem FA ist doch eh viel besser......

konstantin
07.10.2011, 12:32
Wenn du ganz hart bist, machst du den Bachelor Psychologie einfach neben der Klinik im Doppelstudium...

Peter_1
07.10.2011, 13:18
Ich glaub das Thema hatten wir schon öfters, Quintessenz: Wozu Psychologie studieren, Arzt mit anschliessendem FA ist doch eh viel besser......

Schliesse mich an, völlig unsinnig. Was meinst du denn als Psycholge klinisch anders machen zu können (psychotherapieren darfst du als Arzt auch, medikamentöse Therapie sogar ausschl. als Arzt)? Auch die Psychologen können mit abgeschlossenem Studium (d.h. Bachelor+Master, bzw. Diplom) nicht eigenständig klinisch tätig werden sondern müssen eine Psychotherapieausbildung anschliessen. Die kannst du aber als Arzt genauso machen. Wenn noch was anderes studieren, dann doch was was dir irgendeinen Vorteil bringt. Psychologie und Medizin als Kombi ist quasi verschwendete Zeit. Anders rum kann es sicher Sinn machen, d.h. wenn man sich als Psychologe überlegt Medizin anzuschliessen.

lala
07.10.2011, 13:34
Auch die Psychologen können mit abgeschlossenem Studium (d.h. Bachelor+Master, bzw. Diplom) nicht eigenständig klinisch tätig werden sondern müssen eine Psychotherapieausbildung anschliessen. Die kannst du aber als Arzt genauso machen.

Und man sollte im Hinterkopf haben, dass die Ärzte ihre PT-Ausbildung oft teils während der Arbeitzeit und oft auch zu unterschiedlichen Teilen vom Arbeitgeber finanziert machen können. Die Psychologen hingegen zahlen dafür gerne mal 15000-20000 Euro und bekommen für ihr PIA-Jahr (vglb zum AiP) einen Hungerlohn oder in manchen Kliniken auch nichts!
Aber man kann ja auch erst Medizinstudium, dann Psychologiestudium und dann FA-Ausbildung Psychiatrie und in dem Rahmen die PT-Ausbildung machen - wenn man will....ob man da allerdings viel von hat.... außer einige Jahre, in denen man kein Geld verdient, nichts in die Rentenkasse zahlt und immer älter wird ;-)

fruehlingsluft
07.10.2011, 18:59
Ich hab den Eindruck, ihr geht es gar nicht so sehr um den beruflichen Vorteil, sondern um das Studieren und das zusätzliche Wissen an sich - weil eben Interesse da ist und das "studieren an sich" Spaß macht.

Absolute Arrhythmie
08.10.2011, 12:15
Ich studier ja Psychologie an der Fernuni Hagen, was man ja wenn man total viel Zeit hat auch durchaus paralell zu seinem Hauptstudium machen kann.
Zum Ablauf kann ich nur das bestätigen, was hier schon geschrieben wurde: Du musst erst den Bachelor machen, dann noch ein Master-Studium - danach kannst du dann ne Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten machen, die sehr lange dauert und sehr teuer ist.
Die mAsterplätze sind begrenzt, und gerade der Schwerpunkt klinische Psychologie ist mehr als überrannt. Da brauch man dann sehr gute B.Sc. Noten um da einen Platz zu bekommen.
Wie viel du für einen Dr. tun musst kann ich dir nicht sagen, meine Schwiegermutter hat nen Dr. in Psychologie, da ich aber selber noch keine Doktorarbeiten in beiden Fächern geschrieben habe, dürfte das schwer zu vergleichen sein.

Das Studium an sich ist ganz interessant, allerdings streckenweise auch seeeehr zäh und ermüdend. Sehr viel philosophisches, sozialwissenschaftliches, usw. Die halbe Zeit des Studiums beschäftigst du dich mit Statistiken und Studien
Ich hab jetzt gerade erfolgreich das erste Semester hinter mich gebracht (ich brauch ein wenig länger, da Teilzeitstudentin), steh aber für organisatorische Fragen zum Psychostudium zur Verfügung.

Ich würde selber definitiv den Weg über den FA für Psychiatrie vorziehen!
Wenn du nur aus Interesse noch Psycho studieren willst, viel Spaß :)

Peter_1
12.10.2011, 14:20
Ich hab den Eindruck, ihr geht es gar nicht so sehr um den beruflichen Vorteil, sondern um das Studieren und das zusätzliche Wissen an sich - weil eben Interesse da ist und das "studieren an sich" Spaß macht.

Ja, schon, nur würde ich dann was studieren wovon ich auch was habe. Wenn es um Interesse an klinischer Psychologie geht, dann bringt ein Bachelor in Psychologie einem auch nicht mehr Erkenntnis als ein Medizinstudium, da klinische Psychologie halt nur ein Teilbereich des Faches Psychologie ist. Ein grosser Bestandteil des Studiums hingegen besteht aus Methoden (v.A. Statistik). Nachher ist die Enttäuschung sonst groß, da bei sehr vielen Menschen erfahrungsgemäß keine Vorstellungen über die Inhalte eines Psychologiestudiums vorhanden sind.
Es ist ja nicht so als gäbe es nicht genug andere Studiengänge die man mit Medizin kombinieren kann (z.B. Public Health, oder z.B. Physik, Biologie, Chemie, Philosphie, Epidemiologie....). Für mich zumindest wäre da der Gewinn deutlich höher als in der Kombi Psych./Medizin, aber letztlich isses ja aus gutem Grunde jedem selber überlassen was er mit seiner Zeit (und seinem Geld, Stichwort Rentenkasse) anfängt.