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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jeweils 50% Stelle bei 2 Arbeitgebern



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Blauer Engel
11.10.2011, 08:26
Hallo.

Ich habe die Möglichkeit angeboten bekommen bei 2 Kliniken jeweils auf einer 50% Stelle zu arbeiten. Diese beiden Kliniken haben sich untereinander abgesprochen und mir dieses Angebot quasi gemeinschaftlich gemacht.
Da dies meine erste Stelle sein wird, habe ich die Frage an euch, ob ich auf etwas spezielles achten muss.
Beide Arbeitgeber haben jeweils eine Weiterbildungsermächtigung. Meine Krankenkasse (GKV) hat mir auch gesagt es wäre angeblich kein Problem, dann würde ich halt mehrfachbeschäftigt sein.
Aber was ist dann mit dem Versorgungswerk?

Habe ich sonst noch irgendetwas übersehen? Denn noch sind die Verträge nicht unterschrieben, noch kann ich Sachen klären.

Habe ich in irgendeiner Hinsicht einen Nachteil?

Muriel
11.10.2011, 12:45
Ganz wichtig: Du wirst bei einem AG auf Lohnsteuerklasse 6 arbeiten müssen, was eine finanzielle Katastrophe ist. Das würde ich doch bedenken.

Blauer Engel
11.10.2011, 14:06
Stimmt, daran habe ich nicht gedacht.

Aber das bekomme ich dann doch später wieder erstattet, wenn ich eine Lohnsteuererklärung mache, oder?

sodbrennen
11.10.2011, 14:08
Ja, das müsste sich doch rückwirkend durch Steuererklärung wieder geben.

Hoppla-Daisy
11.10.2011, 14:57
Aber erstmal isses weg! :-nix

Ich glaub, ich hätte die Befürchtung, mich da aufzureiben. Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig gleich gut dienen :-meinung

KingLoui
11.10.2011, 15:37
Juhu und doppelte Überstunden!

Blauer Engel
11.10.2011, 15:41
Ja, ihr habt ja Recht. Es wäre "nur" Übergangslösung max für 1 Jahr. Aber ich muss zugeben, daß ich vieles von euren Bedenken nicht in Betracht gezogen habe. Ich danke euch für eure Tipps!

netfinder
11.10.2011, 16:37
Darf man fragen, welchen Job du ausueben wuerdest, der es noetig macht, sich zu "teilen"

Rico
11.10.2011, 18:03
Ganz wichtig: Du wirst bei einem AG auf Lohnsteuerklasse 6 arbeiten müssen, was eine finanzielle Katastrophe ist. Das würde ich doch bedenken.Kann man nicht auf der zweiten Lohnsteuerkarte sowas wie nen Freibetrag eintragen lassen wenn eh klar ist, dass Du massig rauskriegst? Mir war irgendwie so, aber bin steuertechnisch nicht so die Leuchte... ich mach immer nur was das Programm mir befiehlt. :-blush

Brutus
11.10.2011, 18:06
Aber erstmal isses weg! :-nix

Ich glaub, ich hätte die Befürchtung, mich da aufzureiben. Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig gleich gut dienen :-meinung

Naja, so schlimm isset ja nicht. Ich hatte einen Kollegen der das seit mittlerweile über 10 Jahren so macht.
Der war bei uns Anästhesist, und hatte da eigentlich keinen Bock mehr drauf. Er hat dann reduziert auf 3/4 und hat bei der Feuerwehr auch eine 1/4 Stelle bekommen. Seitdem ist er Ärztlicher Leiter Rettungsdienst.
Im Verlauf hat er dann auf 1/2 und 1/2 geteilt. Das hat er immer noch, mit der Ausnahme, dass er vom KH freigestellt ist, um bei der FW den 2. NA zu besetzen... Also alles nicht sooo schlimm.
Und zu den Überstunden... Wieso sollten die doppelt so hoch sein? Du arbeitest ja nicht erst 8 Stunden da und direkt danach 8 Stunden hier. :-))
Wenn Du in beiden Stellen ÜS machst, dann würdest Du ja nicht weniger bei nur einer Stelle machen...

WackenDoc
11.10.2011, 18:14
Ich finde es aber schon einen Unterschied, ob man in der Weiterbildung/als Anfänger zwei halbe Stellen haben soll, oder als Facharzt. Kommt bei letzteren ja schon mal vor, wenn sie z.B. Freiberufler sind.
Ist ja schon schwer genug, den Ablauf von einer Station geregelt zu bekommen- aber 2? Man hätte dann 2 verschiedene Abläufe, 2 Teams, 2 Chefs etc. Und ich stelle mir vor, dass es dann noch schwerer ist, an die interessanten Weiterbildungsinhalte zu kommen als ohnehin.

Wie stellen die sich das denn vom allgemeinen Ablauf vor? Mo-Mi in Haus A, Donnerstag und Freitag in Haus B, oder wochenweiser Wechsel,oder morgens A-nachmittags B?

Haben die das irgendwie begründet? Besser wäre doch in einem Haus anzufangen und dann in das andere zu rotieren oder nach einer bestimmten Zeit zu wechseln (ist ja in Weiterbildungsverbünden auch nicht so selten)

Blauer Engel
11.10.2011, 18:42
Momentan ist das noch nicht geregelt, wie der Ablauf geplant ist. Aber das werde ich mit in die Verhandlungen nehmen.

abcd
12.10.2011, 11:56
Wir hatten eine Kollegin, die 50% - in ihrem Fall halbtags - gearbeitet hat. Pünktlich kam sie eher selten aus der Klinik. Das hängt sicher damit zusammen wie man diese 50% arbeitet. Volle Tage oder wirklich halbtags und welchen Aufgabenbereich man hat. Wenn man bei beiden 50% Stellen so eingesetzt ist, dass man nicht einfach alles fallen lassen kann (überspitzt formuliert), kann das tatsächlich zu mehr Überstunden führen als in einer Vollzeitstelle.

Grombühlerin
12.10.2011, 12:49
ich stell es mir echt stressig vor, die Dienste zu koordinieren.... nicht, dass du plötzlich an 2 Standorten für Nachtsdienst eingeteilt bist!

Wenn du wegfahren willst musst du auch an beiden Stellen Urlaub kriegen.
Also mir wär die Organisiererei zu blöd.

Was für ein fach ist es denn? Und wie soll sich das ganze aufteilen? Tageweise? Wochenweise?

Blauer Engel
12.10.2011, 16:57
ich stell es mir echt stressig vor, die Dienste zu koordinieren.... nicht, dass du plötzlich an 2 Standorten für Nachtsdienst eingeteilt bist!

Wenn du wegfahren willst musst du auch an beiden Stellen Urlaub kriegen.
Also mir wär die Organisiererei zu blöd.

Was für ein fach ist es denn? Und wie soll sich das ganze aufteilen? Tageweise? Wochenweise?

Ich bin ja noch in Verhandlungen und wollte mir durch eure Tipps dafür Ratschläge holen. Das ist total super. Vermutlich soll es tageweise laufen.

Feuerblick
12.10.2011, 17:10
Bist du denn so örtlich gebunden, dass du dich auf sowas einlassen musst? Ganz ehrlich: Gerade am Anfang hat man schon Probleme genug, in EINEM Haus klarzukommen. In zwei Häusern und dann noch im tageweisen Wechsel? Keine Chance. Für Fachärzte ist das etwas anders, aber als frischer Assistenzarzt? Würd ich mir nur im alleräußersten Notfall antun!:-meinung

Brutus
12.10.2011, 17:28
Wir hatten eine Kollegin, die 50% - in ihrem Fall halbtags - gearbeitet hat. Pünktlich kam sie eher selten aus der Klinik. Das hängt sicher damit zusammen wie man diese 50% arbeitet. Volle Tage oder wirklich halbtags und welchen Aufgabenbereich man hat. Wenn man bei beiden 50% Stellen so eingesetzt ist, dass man nicht einfach alles fallen lassen kann (überspitzt formuliert), kann das tatsächlich zu mehr Überstunden führen als in einer Vollzeitstelle.
Also die Rechenlogik verstehe ich NICHT! Wenn ich eine Woche in Klinik A arbeite, und die nächste Woche in Klinik B, dann muss ich damit rechnen, dass sowohl in Klinik A als auch in B Überstunden anfallen! Aber die Überstunden fallen ja in beiden Kliniken an, nur dass ich ja immer nur in einer anwesend bin! Somit fallen nicht mehr Stunden an, als wenn ich nur in einer Klinik arbeite, wo ja auch ständig Überstunden anfallen.
Anders wäre das natürlich, wenn ich morgens in A und nachmittags in B arbeite. Dann hättest Du recht, aber das ist ja organisatorisch überhaupt nicht machbar.


ich stell es mir echt stressig vor, die Dienste zu koordinieren.... nicht, dass du plötzlich an 2 Standorten für Nachtsdienst eingeteilt bist!
Wenn du wegfahren willst musst du auch an beiden Stellen Urlaub kriegen.
Also mir wär die Organisiererei zu blöd.
Was für ein fach ist es denn? Und wie soll sich das ganze aufteilen? Tageweise? Wochenweise?
Naja, wenn es Wochenweise geregelt wird, dann geht das mit den Diensten ja noch. Allerdings könnten dann niemals Sonntagsdienste gemacht werden, da ja am Montag im anderen Haus gearbeitet werden müsste...
Mir wäre es wohl auch zuviel. Zumal man ja wirklich von 2 Chefs abhängig wäre. Und dann ist die Urlaubsplanung über eine Woche hinaus schon fast nicht machbar...


Bist du denn so örtlich gebunden, dass du dich auf sowas einlassen musst? Ganz ehrlich: Gerade am Anfang hat man schon Probleme genug, in EINEM Haus klarzukommen. In zwei Häusern und dann noch im tageweisen Wechsel? Keine Chance. Für Fachärzte ist das etwas anders, aber als frischer Assistenzarzt? Würd ich mir nur im alleräußersten Notfall antun!:-meinung
Recht hat sie! Am Anfang macht eine feste Stelle mehr Sinn. Dann kann man ja immer noch nach einiger Zeit dahin wechseln...
Wenn die so einen akuten Bedarf haben, warum richten sie nicht eine ordentliche Rotation ein, so dass jeder mal für ein paar Tage dahin rotiert?

Hellequin
12.10.2011, 20:52
Also die Rechenlogik verstehe ich NICHT! Wenn ich eine Woche in Klinik A arbeite, und die nächste Woche in Klinik B, dann muss ich damit rechnen, dass sowohl in Klinik A als auch in B Überstunden anfallen! Aber die Überstunden fallen ja in beiden Kliniken an, nur dass ich ja immer nur in einer anwesend bin! Somit fallen nicht mehr Stunden an, als wenn ich nur in einer Klinik arbeite, wo ja auch ständig Überstunden anfallen.
Anders wäre das natürlich, wenn ich morgens in A und nachmittags in B arbeite. Dann hättest Du recht, aber das ist ja organisatorisch überhaupt nicht machbar.

Doch wenn sie so wie sie schreibt tageweise wechselt ist das Risiko für mehr Überstunden schon recht hoch. Insbesondere wenns um ein Fach mit Stationsbetreuung geht. Da kannst du dich nämlich mindestens 2mal in der Woche komplett neu auf Station einarbeiten weil du die Patienten nicht kennst und dir jedesmal erstmal einen Überblick über alles verschaffen musst. Zumal das Risiko relativ hoch ist das du dann jeweils als Lückenbüsser eingesetzt wird, d.h. noch weniger Kontinuität vorhanden ist.:-meinung

LasseReinböng
12.10.2011, 21:31
Ich bin echt gespannt, um was für ein Fach es sich hier handelt und wie das Modell konkret aussieht.

Sollte es sich um ein Fach mit Stationsarbeit handeln wäre das für mich der reinste Horrortrip.

Sebastian1
12.10.2011, 23:44
@BlauerEngel: Es wäre schön zu wissen, in welchem Beruf und ggfs in welcher Fachrichtung das passieren soll. Wenn es um eine Stelle als Ärztin geht, dann muss man bei der aktuellen Arbeitsmarktsituation sagen, dass man, ausser vielleicht in wenig verbreiteten Fächern wie vielleicht Rechtsmedizin oder Humangenetik, so dermassen gute Bedingungen bei der Jobsuche hat, dass man sich ein solches Modell auf Teufel komm raus ganz sicher nicht geben muss.
Wenn wir von Stellen in Massenfächern wie Innere, Chirurgie, Anästhesie, Neuro etc sprechen ganz sicher auch nicht. Weder auf dem Land, noch in Ballungsgebieten.