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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An der Charité Berlin studieren?



Julia<3
18.10.2011, 21:21
Hi,

nachdem ich Tübingen leider ad acta gelegt habe;), wollte ich mich nun in Berlin bewerben, und zwar zum nächsten SS.
Nun habe ich dazu noch ein paar Fragen:

1) Was denkt ihr, wie die Chancen mit 960-970 Punkten stehen? Die letzten Punktzahlen von 2011 stehen ja wie bei Tübingen nicht im Netz-.-

2) War schonmal jmd. bei einem Auswahlgespräch? Wenn ja, auf was sollte man achten?

3) Wie ist die Reputation der Charité?
Und die Situation an der Uni allgemein?

Vielen Dank schonmal!:)

Lg

Die.kleine.helene
18.10.2011, 21:25
Also ich habe gelesen, dass die Mindestpunktzahl zur Einladung zum Auswahlgespraeche dieses Semester 990 betrug.. wies im Sommer war, weiss ich nicht.

Die Reputation ist spitze, allerdings solltest Du weniger auf die Reputation, sondern vielmehr auf die Qualitaet der Lehre und den spezifischen Studiengang achten. Moechtest Du z. B. im Modellstudiengang studieren oder waere Dir der regulaere lieber? Sowas ist wichtig! Sonst bekommst Du vielleich eine Sinnkrise.

Julia<3
18.10.2011, 21:30
Also ich habe gelesen, dass die Mindestpunktzahl zur Einladung zum Auswahlgespraeche dieses Semester 990 betrug.. wies im Sommer war, weiss ich nicht.

Die Reputation ist spitze, allerdings solltest Du weniger auf die Reputation, sondern vielmehr auf die Qualitaet der Lehre und den spezifischen Studiengang achten. Moechtest Du z. B. im Modellstudiengang studieren oder waere Dir der regulaere lieber? Sowas ist wichtig! Sonst bekommst Du vielleich eine Sinnkrise.

Danke schonmal...
ok davon habe ich noch nichts gehört - muss man zwischen den beiden wählen??? Was sind überhaupt die Unterschiede?:-nix Da muss ich mich wohl mal informieren...

Die.kleine.helene
18.10.2011, 21:38
Also ich bin keine Medizinstudentin, habe ein solches Studium nur mal in Betracht gezogen, mich dann aber auf Grund von gegensaetzlichen Interessen und einer anderen, vielleicht unprofitablen (im ideologischen Sinne) Ideologie dagegen entschieden.

Aber was ich weiss ist, dass der Modellstudiengang versucht ist, ein praxisnahes Studium anzubieten. Das bedeutet z. B., dass man, sagen wir in Berlin, anders lernt. Man lernt nicht erst alle Gefaesse, wie frueher, sondern auch mehr interdisziplinaer - alle mit der Aorta zusammenhaengenden Ablaeufe im Koerper. Auch hat man einfach mal viel frueher Kontakt mit dem Patienten!

Du musst Dich da echt schlaumachen, weil Modellstudiengang auch nicht gleich Modellstudiengang ist! In Aachen lernt man anscheinend wieder anders als in Berlin!

Im Regelstudiengang wird Medizin wie eh und je gelehrt.. das Ganze ist etwas theorielastiger und man lernt anders. Aber auch hier ist es so, dass an manchen Unis Anatomie grossgeschrieben wird (frueher Kiel) und an anderen eher die Biochemie!

Du musst schauen, was Dich am meisten interessiert.. am besten Du holst Dir dazu ganz viele Studienablaeufe ein.

amy-mia
18.10.2011, 23:56
Berlin bietet seit WS 10/11 nur noch Modellstudiengang an.
Ich habe einige Studenten dazu gehört, also wie sie klarkommen und so.
Fand es nicht sehr toll, was die Studenten berichteten.

aber vielleicht war es auch nur so in den Anfangsschuhen.
Im Prinzip hört es sich das System nicht schlecht an, aber ich persönlich würde nie in Berlin studieren (deswegen), obwohl ich Berlin liebe, als Stadt.
Und Uni-Wechsel geht auch nicht !!!

Es gibt Unis, die das alles schon länger machen, und die auch beides anbieten. also Regel- und Modellstudiengang.

Aber im Endeffekt, auch da muss man viel lernen und bestehen... die Approbation bekommt man dann regulär und es unterscheidet sich nicht zu einem Regelstudiengang.

dos
19.10.2011, 00:03
bin regelstudent und ich finde den modellstudiengang unter aller kanone (diplomatisch ausgedrückt), und damit stehe ich nicht alleine da ..... :-D

Julia<3
19.10.2011, 00:51
Danke, ihr beiden, für eure Antwort.

Aber jetzt die Frage: Was haben die anderen Studenten denn so Schlechtes darüber berichtet? Oder was findest du daran so schlecht?

prot
19.10.2011, 10:04
bin regelstudent und ich finde den modellstudiengang unter aller kanone (diplomatisch ausgedrückt), und damit stehe ich nicht alleine da ..... :-D

Ein Prof. bei uns hat vor einiger Zeit mal ein Jahr lang im Modellstudiengang unterrichtet, und der ist nun der gleichen Meinung wie du.

amy-mia
19.10.2011, 21:04
Danke, ihr beiden, für eure Antwort.

Aber jetzt die Frage: Was haben die anderen Studenten denn so Schlechtes darüber berichtet? Oder was findest du daran so schlecht?

also als allererstes würd ich dir empfehlen vielleicht nochmal im Lokalforum zu stöbern bzw. dort nochmal einen Thread zu öffnen.

was ich gehört habe:
also, der Modellgang ist in sog. Modulen aufgeteilt. Keine Ahnung z.B. Haut oder Kreislauf oder sowas.... und soweit ich das mitbekommen habe, gehen die im Modul auf diesen Bereich von Anatomie, Physiologie und soweiter auf das jeweilige Thema ein... an sich ja nicht schlecht, aber auch wenn es im Regelstudiengang sehr anstrengend ist, erstmal die ganzen Vorkenntnisse zu erlangen und gar kein Bezug hat und erst später alles einen Sinn ergibt, im Modul scheint es nicht ganz so genau genommen zu werden mit den Vorkenntnissen....
Die fangen halt irgendwo bei D anstatt A an, und irgendwann muss man dann das Gelernte miteinander verknüpfen.
Im regelstudienganz wird erstmal A-Z gemacht um dann A mit anderen Dingen zu verknüpfen und dann versteht man auch zusammenhang A, S und X.
Im Erklären bin ich nicht gut, aber ist das ungefähr angekommen, was ich sagen wollte?

Ich hab sogar noch ein Beispiel, was die eine Studentin erzählt hat.
Thema Fettstoffwechsel.
Normalerweise fängt man ja an mit Aufbau von Fetten, Vorkommen und so ... (zumindest im Regelstudiengang), aber dort haben die gleich mit Lipolyse oder so'n Kram angefangen.
Man setzt im Prinzip voraus, dass alle Studenten mit Abiturvorwissen starten.
Das ist aber weder bei jedem Abiturienten so (z.B. gibts ja etliche die Chemie nicht mehr im ABi hatten) und gerade nicht bei den Wartezeitlern.
Für so überflieger nachm Abi mag das vielleicht genau das richtige sein, aber für mich definitiv nicht.
Der Modellstudiengang soll wohl auch mehr praxisnah sein... was auch nicht schlecht ist. Gerade für die, die noch nie Patientenkontakt hatten vorher, aber ich persönlich habe 3 Jahre in der Klinik gearbeitet.

Außerdem kommt hinzu dass es kein Physikum gibt und ich glaube nach 5 oder 6 Jahren dann erst die entscheidene Prüfung??? bin mir aber nicht 100% sicher.
Aber das bedeutet, wenn du nicht effizient arbeitest, dann setzt du dein ganzes Studium in Sand.
Die Prüfungsmethoden sind neu... keine Ahnung wie das abläuft, ob man auch mit Altklausuren üben kann? Gibt es MC? solche Sachen weiß ich nicht.
Vieles wird in Kleingruppen aufgeteilt (unter 200 studenten gibt es glaube ich über 40 Gruppen) und jede Gruppe muss dann u.a. selbstständig arbeiten. (was ist wenn man sich mit seiner Gruppe nicht versteht??)

achja es gibt soviele Eckpunkte.
Aber im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden und vielleicht ist es auch besser einen studenten zu befragen!
Ich weiß dass die Steffi_Chap (oder so ähnlich) hier im Forum, nach 7 Jahren endlich genommen wurde, und in Berlin seit diesem WISE studiert.
Vielleicht schreibt sie dir was.

LG
und viel Glück

easygoing
20.10.2011, 15:09
Was ist der logische Grund, warum die Diskrepanz der Auswahlgrenzen zwischen Sommer & Wintersemester so groß ist (zumindest an der Charite)? Bisher waren die Grenzen zum Sommer ja immer softer oder? Klar, zum Sommersemester gibt es keine Frischabiturienten aber alle die im WS nicht genommen worden sind werden sich doch nun drum reißen !? Und gibt es nicht generell zum SS weniger freie Plätze?
Ich hab 990 Pkte fürs Adh. Im WS wär ich wahrscheinlich raus, aber was denkt ihr, zum SS müsste es jetzt gehen oder?

roxolana
24.10.2011, 10:56
bin regelstudent und ich finde den modellstudiengang unter aller kanone (diplomatisch ausgedrückt), und damit stehe ich nicht alleine da ..... :-D

dito.

Zrkh
24.10.2011, 21:12
dito.

Wäre schön wenn ihr euch da vllt noch etwas näher erläutern könntet.
Ich persönlich höre fast nur gutes über den Modellstudiengang (und das auch aus den Reihen der Regelstundenten).
Würde mich einfach mal interessieren, was euch genau missfällt, schließlich bin ich jetzt auch frischgebackener Modelli ;)

roxolana
25.10.2011, 12:23
Wäre schön wenn ihr euch da vllt noch etwas näher erläutern könntet.
Ich persönlich höre fast nur gutes über den Modellstudiengang (und das auch aus den Reihen der Regelstundenten).
Würde mich einfach mal interessieren, was euch genau missfällt, schließlich bin ich jetzt auch frischgebackener Modelli ;)

- das semester geht drei (?) wochen länger
- mehr anwesenheitspflicht. bei einem modul, das über 4 wochen geht, führt schon 1x fehlen dazu, dass das modul wiederholt werden muss
- doofe lehrpläne: wie oben schon erläutert kein aufeinander aufbauendes wissen. kürzung wichtiger praktika
- chaos bei der organisation: stundenpläne fürs nächste modul werden erst kurz vorher bekannt gegeben
- familienunfreundlichkeit

das ist das, was ich so von dozenten und lehrverantwortlichen aufgeschnappt habe.