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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Miniumfrage: der Ruf des Arztes



Jens
23.10.2011, 17:30
Hallo,
wir starten eine Miniumfrage zum Thema "der Ruf des Arztes". Die Presse ist voll mit Artikeln und Berichten über Ärztepfusch, Ärztestreik, Schlamperei bei der Doktorarbeit, Abrechnungsbetrug. Was ist eure meinung zu dem Thema? Sollte der Arztberuf unantastbar sein? Verliert der Ärztestand seinen guten Ruf? Zu Recht? Zu Unrecht? Ist eine gewisse Achtung vielleicht auch notwendig in der Arzt-Patienten-Beziehung?
Und was bewirken die Medien mit Ihrer Berichterstattung? Ist es richtig den Ärzten öffentlich auf die Finger zu schauen? Oder schüren einseitige berichte falsche Vorurteile und Angst?
Was kann oder muss verändert werden?
Los gehts!

Kackbratze
23.10.2011, 18:42
Hmm, die Fragestellung ist IMHO genauso tendenziös wie auch manche Berichterstattung im Fernsehen.
Ich versuche das mal ein wenig aufzudröseln mit meiner Meinung:


Sollte der Arztberuf unantastbar sein?

Nein, kein Beruf ist "unantastbar". Schweine, Verbrecher und "nix-Könner" dürfen sich nicht hinter einem Berlusconiesquem Mantel verstecken dürfen.


Verliert der Ärztestand seinen guten Ruf? Zu Recht? Zu Unrecht?

Teils, teils. Leute wie Mang und Co instrumentalisieren die Medizin für ihren eigenen Gewinn, gleichzeitig gibt es Abrechnungsbetrug (der mit der eigentlichen Medizin recht wenig zu tun hat), Fehlbehandlungen und Behandlungen, die nur aus monetären Gründen/für die Fallzahlen durchgeführt werden.
Dem entgegen stehen die Mediziner, die einen guten Job machen, aber keine Erwähnung finden, weil gute Nachrichten keiner hören will.



Und was bewirken die Medien mit Ihrer Berichterstattung? Ist es richtig den Ärzten öffentlich auf die Finger zu schauen? Oder schüren einseitige berichte falsche Vorurteile und Angst?

Der erste Punkt der 3 Fragen ist klar, "good news is bad news". Wenn alles gut läuft, interessiert es keinen, weswegen die Presse sich die Rosinen raussucht um da ordentlich Auflage heraus zu generieren.

Die 2 Frage kann man nur mit JA beantworten. Niemand sollte ohne Kontrolle arbeiten und agieren. Das wäre unverantwortlich.

Und die 3. Frage ist, wenn man sie genau betrachtet, tendenziös und ehrlich gesagt lächerlich, da man sie nur mit JA beantworten kann.
Oder gibt es jemanden, der bei unreflektiertem Konsum einer einseitigen Berichterstattung eine andere Meinung vertreten möchte?

Differenzierte Meinungen interessieren nur die wenigsten Menschen, schließlich müsste man ja darüber nachdenken und gerade im Bereich der Medizin, wo viele Dinge passieren, ohne das ein normaler Mensch sie wirklich versteht (bei der OP schläft man, Antikörpertherapie, MRT) sind Ängste vorprogrammiert. Besonders wenn man nicht davon betroffen ist und dementsprechend keinen reellen Kontakt damit hat.

jigaboo
23.10.2011, 18:47
Dazu immer noch mein Lieblingsbeispiel:

"Schauen Sie, um Ihre Krankheit optimal zu behandeln binden wir Sie an die XXX-Ambulanz der Y. Medizin an."
"Y. Medizin? Ist da nicht Prof X der Chef?"
"Ja."
"DAS IST DER GRÖßTE VERBRECHER sage ich Ihnen."
"Aber die Ambulanz ist ihm nur formal untergeordnet, die tatsächliche Leitung hat Prof Z."
"Prof Z? Ach, das ist auch so ein Verbrecher."