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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitszeiten: Früh- & Spätdienst, Nachtdienste nur über Notaufnahme



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antonia123
02.11.2011, 09:11
Hallo!
Ich war gestern bei einem Bewerbungsgespräch das mir eigentlich sehr gut gefallen hat. Allerdings irritiert mich das Arbeitszeitmodell, weil ich das so überhaupt nicht kannte.

Scheinbar wird es so gehandhabt, dass man entweder im Früh- oder Spätdienst arbeitet (letzterer geht von Nachmittags scheinbar bis 23 Uhr). Nachtdienste macht man auf Station überhaupt nicht, weil die von der Notaufnahme abgedeckt werden.
Leider habe ich vergessen zu fragen, wie viele von diesen Spätdiensten man pro Monat machen muss.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Modell? Zumindest was das Geld betrifft dürften sich die fehlenden Nachtdienste ja sicherlich bemerkbar machen. Wie sieht es mit der Arbeitsbelastung bzw. alltagsverträglichkeit dieses Modells aus?

Ich würde mich sehr freuen, ein paar Tipps oder Hinweise dazu zu hören!

LG

Feuerblick
02.11.2011, 09:21
Welches Fach und wer besetzt die Notaufnahme?

Fino
02.11.2011, 09:57
Welches Fach und wer besetzt die Notaufnahme?

Genau das solltest Du herausfinden und am besten mit den jetzigen Assis reden und fragen, wie dieses Modell denn so funktioniert. Gut organisiert, koennte es gehen. Aber wenn die NA tobt, kann's ganz schoen stressig werden...

antonia123
02.11.2011, 10:26
achso entschuldigung das habe ich ganz vergessen..

das ist in der inneren medizin und in die notaufnahme rotiert man wohl nachdem man auf der "eigenen" station war (hämatoonko und gastro) und in die kardio rotiert ist)

abgesehen von den nachtdiensten: wie kommt man mit dieser früh-/spätschicht regelung zurecht?

FirebirdUSA
02.11.2011, 10:41
Geld: Ja man bekommt weniger, da man ja keine "zusätzlichen" Nachtdienste macht. Mir persönlich wäre aber weniger Geld und dafür keine Nachtdienste echt lieber... muss aber jeder selber wissen.

Schichten: Wenn du einen festen Schichtplan hast 1 Woche früh, 1 Woche spät ist das glaube ich ganz gut erträglich. Ich schichte im Moment mit täglich wechselnden Früh-/Spätschichten (dann aber nur bis 21:30 Uhr) und das ist sozial sehr unverträglich.

Lava
02.11.2011, 10:46
Bei uns im Haus ist das so ähnlich. Die Internisten rotieren für ein Jahr in die Notaufnahme, wo es einen Schichtdienst gibt. Die "Stationärzte" stellen dann nur noch einen Hausdienst. Da es aber nur einen Hausdienst für alle internistischen Abteilungen gibt, hält sich die Anzahl in Grenzen.

antonia123
02.11.2011, 11:14
"deine internisten" arbeiten auf station aber keine früh- oder spätschichten. Mich interessiert vor allem noch das Verhältnis von früh zu spätschichten also wie viele spätschichten im Monat und wie oft das wechselt aber das wird wohl je nach klinik individuell sein

Lava
02.11.2011, 11:29
OK, da hast du Recht.

So ein früh/spät System hat in meinen Augen erstmal folgenden Nachteil: Spätdienste sind sozial sehr, sehr unverträglich. Man steht auf, wenn Schatz schon längst weg ist und kommt heim, wenn er/sie schon wieder schläft. Mit Freunden was unternehmen geht auch nicht. ABER: man kann morgens ausschlafen! Das kann auch seeeehr wertvoll sein. :-)

Weißt du, wie die Wochenenden geregelt sind? Viele freie Wochenenden sind meiner Meinung nach wichtiger als die Regelung unter der Woche.

Muriel
02.11.2011, 12:15
Die Bezahlung wäre mir in dem Fall erst mal schnurz. Wenn es ein Schichtsystem mit reinen Nachtschichten, also keine 24h-BD ist, dann ist die Mehrbezahlung (15% Nachzuschlag) ja auch nicht wirklich das, was die Lohnabrechnung fett macht. Wie lava schon sagte, ist ein Spätdienst absolut unverträglich für ein normales Sozialleben, aber der Wechsel von Früh und Spät ist dabei noch mit dem Biorhythmus in Einklang zu bringen. Nachtdienste hingegen können einen im Wechsel ganz schön fertig machen und lasen das Sozialleben natürlich auch nicht besser dastehen. Dieses System alleine, aus der Ferne betrachtet, wäre für mich erst einmal kein Hinderungsgrund, die Stelle anzutreten, ganz im Gegenteil.

Evil
02.11.2011, 12:48
Für die Kontinuität auf den Stationen ist das System nicht schlecht, weil auf den Stationen nicht ständig jemand im Dienstfrei ist. Und eine Zeitlang mal keine Nachtdienste machen zu müssen, weil man auf Station eingeteilt ist, klingt doch auch nicht schlecht.
Umgekehrt sind Nachtdienste auchnicht so übel, wenn Du Dir keine Gedanken um die Kontinuität auf Station machen mußt.

Ich würd mir das Gehalt mal durchrechnen lassen, aber prinzipiell klingt das doch sinnvoll.

antonia123
02.11.2011, 14:11
der chef hat mich gerade angerufen um mir die stelle zuzusagen. ich habe ihn noch mal gefragt wegen den schichten er meinte er könnte das gar nicht so genau sagen hat mir aber die nummer von demjenigen gegeben der das wohl einteilt. da werde ich jetzt noch mal nachfragen.. zu den früh-/spätschichten kommen zusätzlich halt noch wochenendschichten dazu

Rico
04.11.2011, 21:44
Also ich arbeite in genau so einem System (Dreischicht auf ITS und NA, ansonsten Früh/Spät) und bin damit eigentlich hochzufrieden.

Dass man außerhalb der Notaufnahme und Intensivstation keine Nächte machen muss ist für mich ein dickes Plus.
Spätdienste (11:30-22.00) sind bei uns nicht so wild, da der SD bloß die Zeit zwischen regulärem Arbeitsende und Eintreffen des Nachtdiensts überbrücken muss (da ist traditionell außer ein paar Blutentnahmen nicht mehr viel los) und bei uns im Spätdienst auf Station deshalb genau einer arbeitet und sich das dann auf die Assistentenschaft verteilt, d.h. man hat so im Schnitt zwei Spätdienste im Monat - da hält sich auch die soziale Deprivation in Grenzen.
Bei uns kommen dann noch Visitendienste am Wochenende dazu, das sind dann jeweils die Vormittage - im Schnitt 1,5-2x im Monat, meistens mit Freizeit in der Folgewoche ausgeglichen.
Bezahlung ist schon weniger als im Bereitschaftsmodell (meine Frau hat ca. 8-10k brutto mehr im Jahr), dafür arbeitet man aber auch weniger.
Als Assistent in fortgeschrittener Weiterbildung kann man sich bei uns auch mit Hintergrunddiensten noch ein bisserl was dazuverdienen...

Leelaacoo
05.11.2011, 11:25
Ich stell mir nur schwierig vor, die Informationsweitergabe auf Station zu organisieren. Erfahrungsgemäß ist die Innere ja gesprächsintensiv...wie macht ihr das mit den Übergaben, wenn z.B. die Angehörigenflut mit den ganzen Fragen erst nach 15 Uhr anrückt? Ist dann der Spätdienst dafür da? Oder bleibt im Endeffekt der Frühdienst doch länger als gewollt/gewünscht? Oder hab ich das mit den Spätdiensten falsch verstanden...ich habe die TE so verstanden, dass es mehrere Spätdienste gibt...also quasi eine Doppeltbesetzung auf Station...oder nur einen Spätdienst, der sich eben ab 12 Uhr z.B. nur um Aufnahmen kümmert und ab z.B. 16 Uhr die gesamte Klinik übernimmt? Aber bei den schon stationären Patienten keine reguläre Arbeit (Briefe, Gespräche, Therapieumstellungen etc.) macht? Das wäre jetzt ja kein so wahnsinnig außergewöhnliches Modell, das haben wir auch...

LG Lee

Rico
05.11.2011, 15:00
Also der SD ist bei uns nicht als Fortsetzung des regulären Stationsdiensts konzipiert, sonder eher als Bereitschaftsdienst, der für alle neu auftretenden Probleme sowie in der Zeit fällige Routinesachen (Blutentnahmen, Kontrollsonos, Patienten, die spät von Eingriffen zurückkommen nochmal anschauen, selten Neuaufnahmen) zuständig ist. Übergeben werden nur kritische Patienten und absehbar anstehende Aufgaben, aber keine komplette Übergabe. Der Frühdienst geht je nach Station bis 17 bzw. 17.30 Uhr und wir haben feste Angehörigensprechzeiten von 16-16.30 Uhr - das erledigt also alles der Stationsarzt und es betrifft den SD also gar nicht.

Auf einer Normalstation halte ich eine Besetzung im Schichtbetrieb von 7 bis 23 Uhr für völlig übertrieben. :-meinung

antonia123
05.11.2011, 19:24
naja also 8-10000 / jahr ist ja schon ne hausnummer

und der schichtdienst bringt - soweit ich das einschätze - ja eigentlich auch nur wirklich was, wenn man dafür im frühdienst auch einigermaßen pünktlich nach hause kann

Rico
05.11.2011, 20:56
naja also 8-10000 / jahr ist ja schon ne hausnummer Naja, am Hungetuch nage ich trotzdem nicht, meine Frau arbeitet dafür aber auch an zwei Wochenenden im Monat (einmal Freitag/Sonntag und einmal Samstag) je 24h, dazu noch drei bis vier Wochentage und kriegt das alles bezahlt, wohingegen ich außer den zwei Spätdiensten im Schnitt alle 3 Wochen Samstag+Sonntag jeweils 4h arbeite und das dann als Freizeitausgeich in der Folgewoche kriege und ansonsten bloß ne Woche Hintergundrufbereitschaft mache und damit ist der Dienst-Keks für mich gegessen und ich arbeite einfach an 20 von 22 Arbeitstagen Frühschicht mit geregelten Arbeitszeiten.

Aber Du hast schon recht, wenn einem Freizeit nicht so wichtig ist und dafür aber das Geld, dann fährt man mit diesem System schlechter. Hab aber bei uns noch keinen gefunden, der lieber Bereitschaftsdienste schieben würde...

und der schichtdienst bringt - soweit ich das einschätze - ja eigentlich auch nur wirklich was, wenn man dafür im frühdienst auch einigermaßen pünktlich nach hause kannWie gesagt: Kommt darauf an wie das bei Euch konzipiert ist:
Wenn es tatsächlih so gedacht sein sollte, dass der Spätdienst die komplette Station übernimmt und dann weiterarbeitet, dann sollte ein pünktlicher Abgang drin sein. Das kann ich mir aber so recht nicht vorstellen, wie das aufgehen soll und v.a. was ein Spätdienst pro Station da den ganzen Abend machen soll - soviel Arbeit gibt es ja auch nicht und nach 17 Uhr ist ja alles andere an klinischer Infrastruktur gebraucht wird (Röntgen, Sono, Endo, OP, Sozialdienst, Belegungsmanagement, etc.) nur noch im Notbetrieb oder gar nicht mehr vorhanden, sodass die Möglichkeiten was ein Spätdienst um 20 Uhr so treiben kann ja schon sehr limitiert sind (Briefe diktieren...). :-nix Sogar die Pflege ist da schon mit weniger Personal vertreten, sodass man nichtmal schnell irgendwelche größeren Verbände oder Punktionen machen könnte wo man Assistenz braucht, weil die Pflege sonst mir ihrem übrigen Geschäft nicht rum kommt.
Wie gesagt, für eine ordinäre Normalstation macht sowas IMHO wenig Sinn.

Wenn aber bloß - wie bei uns - ein Spätdienst die Stellung in der ganzen Abteilung hält, dann verhindert der Dir auch keine Überstunden, das ist klar - aber Du hast auch nicht (mit Ausnahme de zwei Tage) die Nachteile des Schichtdienstes, sondern arbeitest halt fast ausschließlich früh.

antonia123
05.11.2011, 23:54
ich hab mit dem OA gesprochen, der die dienstpläne macht und er meinte es wären 2-5 spätdienste pro monat + wochenenden. an den wochenenden würde es wohl so aussehen, dass man im monat ca. 2 schichten hat wobei eine samstag und eine sonntag wären.. und da - so wie ich es am telefon verstanden habe - entweder spät oder früh.. :-nix

was genau die offiziellen aufgaben des spätdienstes sind weiß ich leider auch nicht.
mir ist eigentlich eher meine freizeit als das geld wichtig aber so wirklich einschätzen kann ich dieses ganze system noch nicht..
kann man mit solchen fragen auch noch mal andere leute in der klinik belästigen? :-)) verschiedene leute sagen einem ja natürlich immer noch verschiedene dinge.. auf der seite der klinik gibt es leider keine liste der assistenten, sodass ich ohne weiteres keine möglichkeit hab die mal direkt zu fragen.

Thomas24
06.11.2011, 10:59
Du kannst immer auch mal hospitieren und dir den begleitenden Assi mal zur Seite nehmen... :-oopss

Rico
06.11.2011, 11:12
ich hab mit dem OA gesprochen, der die dienstpläne macht und er meinte es wären 2-5 spätdienste pro monat Also bei 2-5 Spätdiensten wird das eher ein Abteilungsspätdienst sein und kein Stationsspätdienst.
Glückwunsch! :-top

antonia123
06.11.2011, 12:19
ja so wie ich die verstanden habe deckt man im spätdienst mehrere stationen ab