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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Depression und berufliche Möglichkeiten



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klappstuhl86
06.11.2011, 19:18
Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr schreckt nicht vor meinem leider etwas ausladenderen Posting zurück. Es tut mir leid, dass es so lang geworden ist.

ich habe gerade das Examen hinter mir und stehe vor einem großen Rätsel.
Ich leide seit einigen Jahren an wiederkehrenden depressiven Episoden.
Ich bin 25 Jahre alt und das Ganze geht etwa seit dem 18.Lebensjahr.
Vielleicht wird sich der eine oder andere sagen, so schlimm kann die Beeinträchtigung ja nicht gewesen sein, immerhin hat sie das Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen. Dazu muss ich sagen, es war für mich phasenweise sehr qualvoll und belastend. Ich habe zeitweise auch Antidepressiva genommen, wenn es gar nicht mehr ging.

Die depressiven Episoden gehen so weit, dass ich alles vernachlässige. Bzw es mich unheimliche Kraft kostet, alltägliche Dinge wie Haushalt, Körperpflege zu schaffen. Auch das Interesse an sozialen Kontakten und Hobbies kommt dann ganz zum Erliegen. In die Uni habe ich mich nur zu Pflichtveranstaltungen geschleppt. Alles andere hab ich weggelassen und so bin ich irgendwie trotzdem durchgekommen.


Momentan habe ich eine leichtere depressive Phase.
Ich traue mir zu, eine Arbeit anzunehmen, aber der Gedanke an den Klinikalltag löst wahnsinnige Angst in mir aus.

Das PJ war eine extreme Herausforderung für mich.
Ich hatte oft enorme Probleme mich zu motivieren jeden Morgen aufzustehen und es durchzuziehen.
Dazu kommt, der Krankenhaus-und vor allem der Stationsalltag war für mich ein enormer Stressor. Das soziale Interagieren, die Fähigkeit zur Kommunikation, ich kann das einfach nicht und fühle mich dermaßen unter Dauerstress. Ich habe ständig das Gefühl, irgendwie insuffizient zu sein in meiner Leistung, überfordert zu sein. Habe Angst davor, Fehler zu machen.
Für mich war es schwierig, einen ganzen Arbeitstag lang durchzustehen und war Abends immer nervlich komplett am Ende.



Ich habe so Angst vor der Zukunft und weiß nun nicht, wie es mit mir weiter gehen soll. Ich würde den Klinikalltag wohl nicht durchstehen, zunächst vllt schon, aber wenn wieder so eine Episode kommt, sehe ich schwarz.
Ich wünsche mir einen Job, egal als was (wenn ich mein Medizinstudium dabei verwenden könnte, umso besser) bei dem ich pünktlich nach Hause komme und, vor allen Dingen, wenig Kommunikation und Verantwortung habe.
Das mit dem pünktlichen Feierabend nicht, weil ich faul bin, ich schaffs einfach nervlich nicht, wie ich im PJ gemerkt habe.
Verdienst wäre mir ziemlich egal, nur davon leben sollte ich schon können.


Mein Wahlfach war Anästhesie, das würde mir prinzipiell schon auch als Weiterbildung gefallen. Aber auch da habe ich Angst, dass ich einfach den Anforderungen fachlich sowie persönlcih einfach nicht gewachsen bin.
Wenn dann evtl an einer kleinen Klinik, wo es noch persönlich zugeht und Schwächen nicht ausgenutzt werden (wie ich es teilweise im PJ erlebt habe, wenn man zb dem Pflegepersonal nicht selbstbewusst auch mal kontra gibt, ist man schnell unten durch)




Ich würde mich freuen, wenn mir hier jemand einen Tipp geben könnte.
Eventuell hat jemand eine Idee wie es für mich beruflich weitergehen könnte, welche Arbeit sich für jemanden wie mich eigen würde oder war evtl in einer ähnlichen Situation.

Ich freue mich über jegliche Gedanken und bedanke mich schon mal herzlich, dass ihr euch Zeit für mein Posting genommen habt !

Colourful
06.11.2011, 19:37
Hey!

Doch - wenn es flüssig und verständlich geschrieben ist, dann sind auch lange Posts problemlos lesbar. ;-)

Ich kann dir aber eigentlich nichts raten, außer, dass du es einfach versuchen könntest. In einer Fachrichtung deiner Wahl, vielleicht auch mit reduzierter Stundenzahl (80%? 75%?) und es mal ausprobierst, vielleicht erstmal längerfristig ein Antidepressivum nimmst und dann noch mal reevaluierst und schaust, ob es nicht vielleicht doch ganz gut geht.

Sonst wirklich mal schauen, wo du sonst arbeiten könntest - aber da können andere hier dir besser helfen, vielleicht auch mal beim Arbeitsamt etc. sehr großzügig informieren.

Und ja, wiederkehrende depressive Episoden sind verdammt doof und kosten verdammt viel Kraft. :-dagegen

Alles Gute, ich hoffe mal, dass noch ein paar schlaue Antworten kommen!

teletubs
06.11.2011, 19:47
Hey du!

Hm...irgendwie scheinst du mehr oder weniger stabil zu sein, was ja gut ist, aber auf der anderen Seite auch etwas, was hat "gefährlich" für den Job ist.
Machst du Therapie? Wenn ja, dann versuch doch mit ihr/ihm zu besprechen, was dir Angst macht?!
Letztendlich: probieren geht über studieren. Falls du trotz allem an deine Grenzen kommst, kann ich dir nur eine ambulante oder stationäre Therapie empfehlen...weiss nicht, aber das kann nochmal so den Kick geben für den Arbeitsalltag :-nix

Und glaub mir, du bist nicht die oder der erste, der deswegen ausfällt und der oder die das Studium ohne Fehlzeit geschafft haben :-keks

Alles Gute

Sait
06.11.2011, 19:47
Schon mal an eine Therapie gedacht? Gegen Stress kann man Lösungen finden, vieles ist meist eine Frage der Perspektive; eher psychologischer Natur als physischer, vllt. wäre eine kognitive Verhaltenstherapie eine Lösung!?

Colourful
06.11.2011, 19:52
Hm - klar Therapie machen! Ich war irgendwie davon ausgegangen, dass die TE das schon lange durch hatte.

LasseReinböng
06.11.2011, 19:53
Bzgl. "Probieren geht über Studieren": so einfach ist das leider nicht. Wenn man nach 5 Monaten nicht mehr kann und die Stelle kündigen muß bzw. längerfristig krankgeschrieben wird, ist das nicht gerade positiv für die weitere Laufbahn.

netfinder
06.11.2011, 19:59
Kommt immer auf die geplante Laufbahn an. Man muss sich ja nicht immer die hoechsten Ziele setzen.

teletubs
06.11.2011, 19:59
Man(n) oder Frau muss sie ja nicht gleich kündigen...aber man kann Therapie machen :-meinung Resp. mit der Situation dann zusammen mit seiner Therapeutin/Therapeut umgehen lernen. Alles ist möglich...

glücksdrache
06.11.2011, 20:05
Hi,

was wäre denn mit einem Fach wie die Arbeitsmedizin ? Da hat man doch eher regelmäßige Arbeitszeiten und es ist nicht zu stressig. Außerdem gibt es dann Regelmäßigkeit, die für einen depressiven sehr wichtig seien können.

Bis dann,

Drache

LasseReinböng
06.11.2011, 20:31
Man müsste schon in einem Fach arbeiten, wo man pünktlich Schluß hat oder aber gleich halbtags.

Parallel zur Kliniksroutine mit Überstunden dürfte ne Therapie schwierig sein, oder gibts Therapeuten, die noch um 20 Uhr Sitzungen abhalten bzw. am WE ?

netfinder
06.11.2011, 20:34
Klar gibts die, ausserdem gibt es durchaus Bereiche in denen man nicht bis 20 Uhr arbeiten muss.
Ich arbeite nie bis 20 Uhr...

Feuerblick
06.11.2011, 20:37
Ich auch nicht... wär ja noch schöner...:-dagegen

klappstuhl86
07.11.2011, 11:11
Vielen herzlichen Dank für eure Antworten !

Eine Therapie habe ich gemacht (ambulant). Die ist natürlich irgendwann zu Ende und momentan mache ich keine. Ich habe nicht vor, in der Region hier zu bleiben, deswegen würde es keinen Sinn machen, mich jetzt erneut um einen Platz zu bemühen, aber an meinem Arbeitsort später würde ich das definitiv wieder anstreben.
Es war für mich immer eine kleine Stütze, an der Gesamtsituation hat es aber nie viel geändert. Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen.

Halbtags oder 75 % wäre natürlich ein Traum.
Aber wie erkläre ich einer Klinik, ich möchte von vorne herein nur eine reduzierte Stundenzahl (oder meinetwegen schon nach einem halben bis einem Jahr) ?
Ohne Kind, ohne sonstige Verpflichtungen, ohne "harte" Kriterien für eine Reduzierung der Arbeitszeit ?
Beim Einstellungsgespräch schon sagen, ich habe Depressionen und ich würde am liebsten gleich reduziert einsteigen bzw es kann sein, dass ich in absehbarer Zeit reduzieren muss oder aber sogar ganz ausfalle ?
Wer stellt denn so jemanden ein ?

Arbeitsmedizin ist auch ein sehr brauchbarer Vorschlag.
Ich habe mir mal viele Stellenausschreibungen dazu angesehen.
Allerdings wird dort in den allermeisten Fällen mindestens 1-2 Jahre klinische Erfahrung, va in der Inneren, gefordert.
Generell habe ich den Eindruck, viele ärztliche Berufsfelder mit "geregelter" Arbeitszeit (wie Arbeitsmedizin, öffentliches Gesundheitswesen, Labor) sind werden erst mit etwas klinischer Erfahrung zugänglich

Vielleicht sollte ich es einfach probieren, wie auch vorgeschlagen wurde.
Was anderes wird mir wohl auch gar nicht übrig bleiben.
Wenn ich aber nur daran denke kriege ich schon Angst und die Erinnerung ans PJ kommt wieder hoch. Und da habe ich ja noch mehr Verantwortung bzw überhaupt Verantwortung.
Ich weiß auch, wenn ich einmal "drin" bin, fällt es mir sehr schwer, mir selbst mein Unvermögen einzugestehen. Noch schwererer fällt es mir, es anderen zu zeigen. Ich versuche immer, die Fassade zu wahren. Ich traue mich nicht, zu sagen, was wirklich los ist, aus Furcht, jemand könne denken, ich suche eine Ausrede für Faulheit oä.
Bis ich aufgebe, bin ich innerlich meistens schon ziemlich weit unten.
Das war im Studium schon so. Ich bin dann so antriebslos, dass ich alleine Monate gebraucht habe, bis ich einen Arzttermin bei meinem Psychiater ausgemacht und dann auch tatsächlich wahrgenommen hatte.

Darin sehe ich die Gefahr im "einfach Anfangen".



Weitere Anregungen und Ratschläge aller Art sind natürlich willkommen.

Nochmals Danke für eure Postings !

netfinder
07.11.2011, 16:51
Es gibt auch Fächer mit geregelten Arbeitszeiten, die keine 2 Jahre Vorlaufzeit haben, so z.B. Radiologie oder Nuklearmedizin. Was du aber mit Sicherheit haben wirst, ist Verantwortung.

Miss
07.11.2011, 18:01
Hmh, warum nicht schon mit reduzierter Stundenzahl anfangen? Im Endeffekt muß man doch gar nicht sagen, warum man weniger arbeiten möchte. Man braucht halt länger für die Facharztausbildung, aber das spielt ja keine wirklich Rolle, wenn man sonst gar keine FAAusbildung wahrnehmen kann, oder? Und außerdem bist Du ja auch wirklich noch sehr jung, da hast Du sowieso auch viel Zeit für Gelassenheit.

Ich würde *einfach anfangen und mal ausprobieren* nur mit professioneller Hilfe starten. D.h. wenn Du noch nicht genau weißt, wo Du später arbeiten willst, Dir dann halt einen Therapeuten suchen, wenn Du eine Stelle hast. Ich denke nur, daß man den anfänglichen Stress (und dann auch den anhaltenden, aber anderen Stress) viel besser auffangen kann, wenn man quasi eine Rückfallstufe (ein Fangnetz) hat. Das ist doch bestimmt auch viel weniger aufreibend als Dich dann, wenn gar nichts mehr geht, mühsam aus dem Loch wieder rauszuarbeiten. Ziel sollte doch sein, gar nicht erst dorthin zu kommen.

Und ich würde vielleicht kein Fach nehmen, wo der Stress oder Überstunden (Innere) vorprogrammiert sind. Anästhesie wäre vielleicht für den Anfang gut, wenn Du das auf andere Fächer anrechnen lassen könntest (geht das vielleicht auch für Arbeitsmedizin?), dort hat man nämlich gerade am Anfang sehr geregelte Arbeitszeiten und wird sehr gehütet. Der Stress kommt leider dann später schon, Intensivstation, Kreißsaal, Dienste mit Notfällen, Reanimationsteam etc.
Ein Fach wie Derma hätte zumindest nicht diese große Dienstbelastung, wäre das was? oder ein anderes theoretisches Fach?

Drücke Dir auf jeden Fall die Daumen und wünsche Dir, daß die depressiven Phasen Dich nicht zu sehr bei Deinem Weg behindern :-winky

klappstuhl86
08.11.2011, 17:49
ja, also wie lange ich für den Facharzt brauche ist mir ziemlich egal.
Und wenn ich es nie schaffe wäre das auch nicht schlimm.
Von der Seite her wäre also eine reduzierte Stundenzahl kein Problem für mich.

Aber ich nehme schon an, dass ich von einem zukünftigen Chef gefragt werde, warum ich denn nicht voll arbeiten will, oder ? (habe keine Ahnung von Bewerbungsgesprächen)
Da kann ich doch nicht einfach was erfinden oder sagen, das geht Sie nichts an....
Und wenn ich die Wahrheit sage, stell ich mir damit ja selbst ein Bein.

Es ist wirklich nicht so einfach

Ja, es gibt schon Fächer, bei denen man relativ geregelte zeiten hat und auch als Anfänger genommen wird. Radiologie wäre ok. Leider sind für mich bildgebende Verfahren bislang sehr rätselhaft gewesen, ich habe da nie richtigen Zugang zu gefunden. Ich befürchte, ich bringe dafür nicht ausreichend Interesse und vllt auch Talent mit.

Arbeitsmedizin wäre super, aber da kommt man wie gesagt nur über ca 2 Jahre Innere rein.


Noch was... ich war fürs Chirurgietertial in der Schweiz.
An dem (kleinen) Spital hatte ich den Eindruck, es gehe ein Stück weit "menschlicher" zu bzw man wird nicht ganz so schnell ins kalte Wasser geworfen wie hierzulande. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, es in der Schweiz mit einer Stelle zu probieren.
Ist mein Eindruck einfach nur bedingt durch die geringe Größe des Krankenhauses oder ist das ein auf andere Häuser übertragbares Phänomen ?
Vllt kann mir jemand, der in der Schweiz tätig ist/war da was zu sagen.


Dann habe ich noch mehrere Stellenangebote gefunden für Ärzte die klinische Studien betreuuen. Kennt sich damit jemand aus ?
Würde das nur machen, wenn es eine Festanstellung ist, also ohne den Druck den ein Freiberufler da hätte.


Ich weiß nicht, ich suche zwanghaft nach einem Job, dem ich mich wirklich gewachsen fühle.
Das war bis jetzt nur bei einem früheren 400Euro-Job als Putzkraft gegeben. Ich fühl mich irgendwie nicht in der Lage, eine ärztliche Tätigkeit auszuüben, bin damit einfach überfordert.

Wenn es mir schlecht geht, kann ich mich nicht konzentrieren.
Ich schlafe schlecht, esse zu wenig, bin gedanklich abwesend bzw nirgendwo.
Ich würde gerne Anästhesie machen, aber wenn mir das da passiert ?

Mich hat es zb in der Inneren (in dem Tertial ging es mir schlecht) immer so fertig gemacht, weil ich dauernd Dinge vergessen habe und mich dann vorallem die Schwestern auch noch runtergeputzt haben.
Jeden Tag hatte ich das Gefühl, ich bin völllig ungeeignet. Und es hat mich solche Überwindung gekostet, nicht abzubrechen.


Kann mir jemand irgendeinen Tipp geben was Häuser angeht ?
Ich bin wirklich für vieles offen, ob klein, ob groß und egal wo gelegen.
Ich weiß, überall muss man seine Leistung bringen, aber vllt gibt es irgendwo Abteilungen/Chefs/Stellen, die für jemanden wie mich etwas Verständnis haben ?
Ich weiß, die Frage ist irgendwie blöd. Wer wünscht sich denn nicht einen verständnisvollen Chef und ein gutes Team ? Sowas wird ja nicht extra für mich freigehalten...


Hatte neulich ein Gespräch mit einer Versicherungsberaterin.
Diese hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.
Auf den Kommentar von ihr "Sie freuen sich ja gar nicht" (übers bestandene Examen) antwortete ich, dass die Zeit vor dem Examen ziemlich belastend für mich gewesen sei. Sie fragte gleich, ob ich mir psychologische Hilfe geholt hätte. Ich meinte, nein, darauf sie: "na das ist auch gut so. Hätte bloß die Versicherung teurer gemacht."
Da dachte ich mir, was, wenn ich von meiner Vorgeschichte erzählt hätte. Damit würde ich wahrscheinlich von vorneherein ganz abgeleht werden bei der Berufsunfähigkeitsversicherung.
Hat damit jemand Erfahrung oder kennt sich aus ?


Danke für eure Meinungen

Solara
08.11.2011, 17:55
Ähm ja, mit der Versicherung könnte es teuer bis schwer werden.
Aber wer weiß, ob man überhaupt noch was von der Versicherung bekommt - in diesem Finanzchaos Europas.

Was du bei kleineren Häusern mitbedenken solltest:
Sobald du Dienste machst, stehst du da allein da, je nach Fach. Also im Dienst dann.

Wie schaut es aus, wenn du als Assistent (für was auch immer) in einer Praxis anfängst?

PsychoFan
08.11.2011, 20:43
Bzgl. Versicherungen: der deutsche Versicherungswahn ist mir als Ausländer fremd. Habe selbst keine BU-Versicherung und bin trotzdem glücklich. Wie die Mehrheit der Bewohner des Planeten Erde.

Wäre ich in Deiner Situation, würde ich zwingend eine ärztliche Tätigkeit antreten und mich anstelle der gesetzlichen Rentenversicherung bei der Ärzteversorgung versichern. Nach 3-4 Jahren Berufstätigkeit hätte ich Anspruch auf eine EU-Rente in einer Höhe, die ein sorgenfreies, wenn auch sparsames, Leben ermöglicht. Rentenanspruch ohne Mindestbeschäftigungszeit - darauf kommt es an, wenn jederzeit eine Erwerbsunfähigkeit droht. Was nützt einem Erwerbsunfähigen die abstrakte Aussicht einer Rente ohne Verweis auf eine fachfremde ärztliche Tätigkeit, wenn er weder Facharzt ist noch Anspruch auf eine Rente hat?

Da ich täglich auf Arbeit erlebe, dass Privatversicherte eine schlechtere psychiatrische Behandlung erhalten als gesetzlich Versicherte, würde ich um den hohen Beitrag bei den PKV nicht trauern. Eher wäre ich froh, dass ich die Wahl habe, auf eine PKV zu verzichten. Diejenigen, die nach Eintritt in die PKV psychisch krank werden, haben diese Wahl leider nicht.

Soweit meine Meinung.:-meinung Nur Meinung - kein Ratschlag und kein Rat.

LasseReinböng
08.11.2011, 22:20
Dann habe ich noch mehrere Stellenangebote gefunden für Ärzte die klinische Studien betreuuen. Kennt sich damit jemand aus ?
Würde das nur machen, wenn es eine Festanstellung ist, also ohne den Druck den ein Freiberufler da hätte.


An der Uniklinik jedenfalls ist man als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt.

Sicherlich eine Möglichkeit, ins Berufsleben einzusteigen und den Kontakt zur Medizin zu wahren.

KingLoui
08.11.2011, 22:32
Mir sind spontan Patho/Rechtsmedizin und Labormedizin eingefallen. Zumindest in der Patho wird meistens händeringend gesucht. Das würde ich mal versuchen, viel Glück!