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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anästhesie-Dokumentation



gnuff
07.11.2011, 18:37
Moin!

Da hier ja doch einige Betäuber vertreten sind möchte ich gerne in die Runde fragen wer aktuell mit einem elektronischen Anästhesiedokumentationssystem arbeitet, welche das sind und wie Ihr sie jeweils findet?

Wir stecken mitten in einer grossen Ausschreibung und ich würde gerne ein bisschen fachsimpeln und Erfahrungen austauschen. Am meisten interessieren mich dabei die Fehler, Bugs und Nachteile die Ihr in den einzelnen Programmen seht.

:-kaffee

Bille11
07.11.2011, 18:58
wir habens leider noch nicht, sollen es aber angeblich bald* bekommen.

*Die Definition von bald ist keiner zeitlichen Fixkonstante zugeordnet..

lara162
07.11.2011, 19:42
Wir haben sowohl im Saal, als auch auf der ITS das COPRA. Da ich aus meinem PJ/Heimatuni noch das Handschreiben inkl. ggf. einscannen kenne, weiß ich unser Programm samt Arbeitserleichterung und automatischer Werteübernahme sehr zu schätzen.

Einarbeitungsphase sicher länger als in das Papierprotokoll, dann geht es aber recht fix mit dem ausfüllen/erstellen. Mitunter lange Ladungszeiten, besonders bei vielen "Aktenleichen" nerven mitunter (ist aber wohl ein hausgemachtes Problem). Ansonsten könnte ich am ITS Copra ein paar Dinge aufzählen, die ich verbesserungswürdig finde, Saal war ich schon so lange nicht mehr...
Schön ist, dass man über den überall vorhandenen PC auch auf andere Funktionen zugreifen kann (Archiv mit Altakten, Befunde, Röntenuntersuchungen ect.....oder den Email Server :-kaffee ) und jeden Patienten überall aufrufen kann (von Saal in die Angio und wieder in Saal etc.). Saal Copra und ITS sind bei uns allerdings 2 paar Schuhe (gleiche Grundsystem mit verschiednen Schwerpunkten und Seitenaufbauten, d.h. Patientin müssen neu aufgenommen werden).

gnuff
07.11.2011, 22:06
...Saal Copra und ITS sind bei uns allerdings 2 paar Schuhe (gleiche Grundsystem mit verschiednen Schwerpunkten und Seitenaufbauten, d.h. Patientin müssen neu aufgenommen werden).

DAS ist ein echter Schwachpunkt...

Wir hatten bisher Präsentationen von Philips, iMDsoft, PICIS und GE. Momentan schreiben wir den Anforderungskatalog um dann hoffentlich irgendwann in die Testphase einzusteigen.
Selbst gearbeitet habe ich bisher nur mit ICUData bzw. NarkoData, aber das ist ne ganze Weile her.

Sebastian1
07.11.2011, 22:56
Wir arbeiten mit electronic Anaesthesia Record (eAR), das allerdings bisher ausschliesslich in Prämedikation, OP und AWR, es gibt auch ein entsprechendes Programm für die ICU, welches bisher aber bei uns noch nicht zum Einsatz kommt. Vorteil sind die automatische Datenübernahme (wobei die Importfilter nicht immer 100% das abgreifen, was ginge, zB klappt es mit unseren Monitorsystemen mit ToF/DBS noch nicht automatisch, obwohl das Programm es prinzipiell vorsieht).
An einigen Stellen (Achtung, persönlicher Eindruck) finde ich, dass das Programm übersichtlicher und bedienfreundlicher sein könnte, das betrifft auch die Konfigurierbarkeit per Adminkonsole, welche teilweise für Basiseinstellungen direkte Fummelei auf der serverseitigen Datenbank bedarf, was einfacher ginge. In den letzten Jahren kamnen allerdings kontinuierlich Updates, welche konsequent Verbesserungen dargestellt haben. Nicht so ganz gelungen finde ich das Modul für den Akutschmerzdienst, welches die Schmerzdokumentation an das jeweilige Narkoseprotokoll bindet.
Nett dagegen ist die Möglichkeit, komplexe Einleitungen zu einem Standard zusammenzufassen und dann alle Eintragungen per Knopfdruck erledigen zu können, wobei dann die entsprechenden Zeiten und Daten teilweise noch den "echten" Bedingungen angepasst werden müssen.
Die Updates des letzten Jahres habe ich allerdings wegen Einsatz auf der ICU nicht mitbekommen, da hat sich offenbar auch noch mal einiges getan.
Mangels Kenntnis anderer Programme fehlt mir die direkte Vergleichbarkeit zu einer "besser/schlechter als..."-Wertung.

Bei weitergehenden Fragen gerne PN.

Asclepia
08.11.2011, 13:26
Wir verwenden auch COPRA auf der ITS und Anä und sind insgesamt sehr zufrieden. Einfache Handhabung, verbunden mit der Laborsoftware (Lauris) für Blutprodukte, Blutwerte etc und Orbis (Anmeldung von Konsilen, Rö, Patientendaten).

lara162
08.11.2011, 20:23
DAS ist ein echter Schwachpunkt...

Da das Programm alle Patientendaten mittels einmaliger Patientennummereingabe selbständig einliest, finde ich das nicht schlimm. Außerdem unterscheiden sich die Protokolle ja wesentlich, so dass ich mich frage was die alternative wäre (nochmal 5 Seiten mehr am ITS-Programm, falls der Patient mal eine Narkose bekommt?).

gnuff
08.11.2011, 20:33
Da das Programm alle Patientendaten mittels einmaliger Patientennummereingabe selbständig einliest, finde ich das nicht schlimm. Außerdem unterscheiden sich die Protokolle ja wesentlich, so dass ich mich frage was die alternative wäre (nochmal 5 Seiten mehr am ITS-Programm, falls der Patient mal eine Narkose bekommt?).

da hab ich Dich missverstanden... er importiert also doch was... wobei die Systeme, die ich bisher gut fand eine "Verlegung" z.B. via drag and drop angeboten haben, was noch simpler und sicherer ist als eine Nummer einzugeben.

Vomex H
14.11.2011, 12:48
Hallo,

ganz allgemein find ich's erschreckend, wie häufig im Jahr 2011 noch Blutdrücke und andere Parameter von einem Monitor auf ein Papier mit Durchschlag abgepinselt werden. Die elektronische Dokumentation ist einfacher, übersichtlicher (jeder kann es lesen!) und genauer. Bei einem Stellenwechsel würde ich wahrscheinlich nirgends hingehen, wo noch von Hand geschrieben wird.
Wir verwenden schon seit Jahren ein elektronisches Anä-Protokoll (nicht mehr auf dem Markt) und demnächst soll dies mit der kompletten Klinik-EDV erneuert werden.