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DerBlinde
16.05.2003, 04:11
Hmmm, wobie sich jetzt die Frage stellt, ob HNOler wirklich Chirurgen sind....:rolleyes:

Ich denke: NEIN! HÖHLENFORSCHER SIND KEINE CHIRURGEN! :D :D :D

btw: Plastiker sind auch keine! Auch wenn sie sich gerne "Oberflächenchirurgen" schimpfen ;) :D :D

RS-USER-Gasmann
16.05.2003, 06:08
Original geschrieben von Claudi
Manchmal gibt es auch nur eine durchgestrichenes "R" auf der Krankenakte.
das heißt dann "Rauchverbot für den Patienten?" ;)

DerBlinde
16.05.2003, 07:14
ROFL!
Oder "Keine Rückübernahme garantiert!" :D

RS-USER-Claudi
16.05.2003, 13:06
na ja fast! Es heißt "no retour" :D , kein zurück ins Leben - oder aber "Patient vom Umtausch ausgeschlossen".

Preoxygenators
16.05.2003, 19:19
Wir Anästhesisten sind aber auch zum Teil die letzten, die den Weg des Patienten noch beeinflusse können. Welcher PAtient (Angehörige !!) wagt es denn die Entscheidung des Chirurgen, der ihn schon wesentlich länger begleitet und den er besser kennt in Frage zu stellen.
Mir ist es schon oft genug passiert, daß Patienten schlampig auf die OP vorbereitet wurden - als Beispiel : 80 jährige Dame wird zur elektiven LH einbestellt, ist einen Tag vorher gestürzt Synkope ??!! und hat ein Systolikum über der Aortenklappe bis in die Karotiden, daß mir fast das Stethoskop aus den Ohren fliegt. EKG und Thorax stehen noch aus, aber auf die Idee ein Echo zu machen, kommt keiner. Aber dann einen Aufstand machen, weil ich die Patientin nicht freigeben kann.
Wäre der chirurgische Kollege, der die Patientin um 12.00 h gesehen hat, alleine auf die Idee mit dem Echo gekommen, hätte ich sie freigeben können.

Stattdessen kriege ich zu hören : "Wir wollten mal sehen, ob wir sie bei Euch nicht auch so durchkriegen".

Bitte, der Patient ist unser gemeinsames Interesse nicht unser gemeinsamer Feind !!

Aber es geht immer schneller, höher und weiter, da hat der Patient nur noch wenig Spielraum für eigene Standpunkte.

Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, daß ein gemeinsames Gespräch Chirurg - Anästhesist - Patient - Angehörige sehr gute für alle beriedigende Ergebnisse liefert. Es lohnt sich !!

Hubschrauberfanatiker
22.05.2003, 22:56
Da muss ich zustimmen. In meiner 8 wöchigen Famulatur ist es x-mal vorgekommen das den Patienten erst von den Anästesisten gesagt wurde wie schwer die op ist. Wie eventuell Intensiv, ich dachte ich gehe Übermorgen nach Hause.

DerBlinde
22.05.2003, 23:01
Da ich wirklich sehr, sehr wenig allgemeinchirurgische Erfahrung habe, kann ich dazu nichts sagen. Meine/unsere Patienten wissen, daß sie sicher nicht am nächsten Tag nach Hause gehen (es sei denn, OP fällt aus und sie wollen heim ;)).

RS-USER-Claudi
22.05.2003, 23:04
... oder sie sterben vorher und verzichten somit auf die Op. :-p

DerBlinde
22.05.2003, 23:05
Nö, vorher nicht. Nicht, wenn die schon im Haus sind. Dann wird nämlich im Zweifelsfall ein Assist-Device reingebastelt und dann ist Essig mit sodirnichtsmirnichts Sterben...

Abendstern
23.05.2003, 01:39
Original geschrieben von DerBlinde
Hmmm, wobie sich jetzt die Frage stellt, ob HNOler wirklich Chirurgen sind....:rolleyes:

Ich denke: NEIN! HÖHLENFORSCHER SIND KEINE CHIRURGEN! :D :D :D


Wer macht dann die großen LE's mit Neck bds. und Unterarmlappen ? Der Schuhmacher???
Man kann das nicht verallgemeinern - kommt auf den HNO'ler an !!
:o

DerBlinde
23.05.2003, 01:47
Wenn ich mir überlege, WIE die das manchmal machen, wäre der Schuhmacher vielleicht garnicht so schlecht... :-p ;)

Abendstern
23.05.2003, 01:58
Dann sollte ich dir so 4 oder 5 unserer Ärzte vorstellen. Ich seh ja Vorher/Nacher von denen täglich - ich würd denen meine ganze Familie anvertrauen OP-Technisch.
Und das Op-Personal ist bis auf ganz kleine Ausnahmen wirklich gut.

DerBlinde
23.05.2003, 02:01
Nicht verspannen, bitte. Ich wollte Dich nur ein wenig aufziehen (was auch recht gut geklappt hat ;))...:)

Abendstern
23.05.2003, 02:04
Noch gehts - keine Heulausbrüche ;) ;) Und sinnlos rumbrüllen tue ich auch noch nicht.

Hubschrauberfanatiker
23.05.2003, 10:47
Hilfee, ich komme gerade nicht mit.
Dachte immer Schuhmacher fährt Formel 1 und was bitteschön ist LE mit Neck??
Lymphknotenextraktion mit Neckdisssektion oder was??

Abendstern
23.05.2003, 13:08
Original geschrieben von Hubschrauberfanatiker
Hilfee, ich komme gerade nicht mit.
Dachte immer Schuhmacher fährt Formel 1 und was bitteschön ist LE mit Neck??
Lymphknotenextraktion mit Neckdisssektion oder was??

LE = Laryngdektomie (totale Entfernung des Kehlkopfes)
oft im Zusammenhang einer Neckdissektion und Anlage einer Provox-Prothese.
Provox-Prothese= Stimmventil welches zw. Ösophagus und Trachea zwecks Stimmbildung eingesetzt wird.

Ghoose
23.05.2003, 14:06
Ich würde auch gerne noch etwas zum Thema "Return to Sender" sagen. Was ich über unkritische Maximaversorgung halte, habe ich, glaube ich zumindest, in einem anderen Thread geäussert. *räusper*und möchte denen von Euch recht geben, die sagen, es sollte eine GEMEINSAME Entscheidung sein. Weil man sonst sehr schnell sehr einsam werden könnte (und das bezieht sich nicht nur auf die Einzelhaft...;) ) Und wenn die Entscheidung einfach noch nicht getroffen wurde, wenn es hart auf hart geht, ...na gut, dann muss man halt in den sauren Apfel beissen und halt doch kräftig drücken...ABER: was mich ein klitziklitzikleinesbischen ungehalten macht, ist die ethische Feigheit und Verantwortungslosigkeit *sorry, wollte nicht beleidigend werden* derjenigen, die nur aus Bequemlichkeit oder weil so ein Gespräch zu unangenehm ist, solche Diskussionen, besonders mit den Betroffenen selbst (!) tunlichst meiden. So kann man das Problem auch lösen. Wie Claudi sehr schön gesagt hat: das Sterben gehört nunmal genauso dazu wie das Geboren werden und in unserer Verantwortung liegt eben auch die adäquate Begleitung der Sterbenden. Nur leider lernt uns Medizinern soetwas keiner im Studium, oder nur selten Jemand, wenn man Glück hat. Vielleicht wäre das sogar wichtiger als manch anderes, was wir so im Studium lernen dürfen!?!

*so!*

Abendstern
23.05.2003, 14:48
@Ghoose
bin ganz deiner Meinung!!
Das Begleiten des Patienten - in seiner Situation- (jeder Pat. ja auch seine eigene Möglichkeit und Art sich in diesem Teil seines Lebens zu verhalten)
wird auch uns Pflegenden nur sehr ungenau und -so hatte ich das Gefühl- ungern nahe gebracht. Wir lernen es dann -leider- erst durch Erfahrungen. Es wird nur sehr wenig auch über "Bewältigung" unterrichtet - DAS -find ich- MUß mehr hervorgehoben werden -
Ob im der Pflege oder von ärztlicher Seite aus - uns als Mensch geht es auch nach jahren (denke ich zumindest) noch nah. Und wenn wir nicht lernen solche Situationen zu überwinden und auch mit dem Pat/Betroffenen darüber zu reden - das gibt dann ein trauriges Bild von uns allen wieder.

Ghoose
23.05.2003, 14:54
<-- aus dem Herzen sprech *danke* :)

Abendstern
23.05.2003, 15:04
Erst nach der Ausbildung gibt es dann Angebote zu Weiterbildungen in Sterbebegleitung und Psych.Hilfe in Notsituationen (Suizid) - kommt dann auch etwas spät. Aber besser als gar nicht.
Oft werden diese Kurse nur ungern angenommen - bei uns wurden sie schon öfter wieder gestrichen wg. zu geringer Teilnehmerzahl. Tja - so läuft's