PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blöde Chirurgen



Seiten : 1 2 [3] 4 5

Brühfix
23.05.2003, 14:24
Original geschrieben von Abendstern
Erst nach der Ausbildung gibt es dann Angebote zu Weiterbildungen in Sterbebegleitung und Psych.Hilfe in Notsituationen (Suizid) - kommt dann auch etwas spät. Aber besser als gar nicht.

Äh - also wir haben auch während der Pflegeausbildung diverse Seminare zum Thema Sterben und Sterbebegleitung gehabt.

RS-USER-Sventilator
23.05.2003, 14:26
während der RS-Ausbiödung wurde das Thema bei uns auch angerissen, allerdings auch nur am Rande.

RS-USER-Hoffi
23.05.2003, 14:27
Aber arg am Rande, bei uns waren es im 4 Wochen Lehrgang gerade mal eine Viertelstunde.

RS-USER-Sventilator
23.05.2003, 14:29
bei uns waren es 2 oder 3 Stunden, aber auch nur weil der Ausbilder da ein wenig engagiert war.

Da wurden unter anderem solche Dinge wie die Phasen des Sterbens angesprochen.

Brühfix
23.05.2003, 14:29
Naja also wir hatten mehrere Seminare die immer von Freitag mittag bis Sonntag abend gingen. Ganztags mit Gesprächsführung etc. Wir mussten sogar solange zusammen wohnen :) . Da kriegt "aktive Sterbehilfe" auch u. U. einen ganz neuen Charakter. ;)
So - und nun hab ich Feierabend!!
Endlich Wochenende!!! :D

Abendstern
23.05.2003, 14:34
Klar -das bekannte Tot-und-Sterbe-Seminar. Aber mal ehrlich - da sind es doch eher die Schnapsleichen die das Thema bilden.

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 14:51
Original geschrieben von Abendstern
Klar -das bekannte Tot-und-Sterbe-Seminar. Aber mal ehrlich - da sind es doch eher die Schnapsleichen die das Thema bilden.
Seminare hatten wir auch! Erinnere ich mich sogar eher gerne dran, weil es unheimlich hilfreich war.
Wie gesagt: SeminarE - nicht nur eins. Es waren so alle halbe Jahr eines. Und Schnapsleichen waren da nie Thema ;)
Ohne diese Seminare wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, mal in der Palliativen zu arbeiten. War ne echte Entscheidungshilfe.

RS-USER-Sventilator
23.05.2003, 14:55
Original geschrieben von Claudi

Ohne diese Seminare wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, mal in der Palliativen zu arbeiten. War ne echte Entscheidungshilfe.

Respekt vor deiner Arbeit, daß ist echt nicht einfach.

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 14:58
WAR nicht einfach. Mach ich ja nicht mehr ;)
War aber auch sehr lehrreich und interessant.

Abendstern
23.05.2003, 15:02
Original geschrieben von Claudi
WAR nicht einfach. Mach ich ja nicht mehr ;)
War aber auch sehr lehrreich und interessant.

Hut ab - ich weiß genau das ich das nicht packen würde.

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 15:10
@Abendstern : Wieso nicht? Die Arbeit prägt und du hast ein Leben lang was davon (wie man hier im Board bestimmt schon gemerkt hat: "ja ja - die Claudi und der Tod.... ;) )

RS-USER-gonzo
23.05.2003, 19:39
moin

leider war unser sterbe siminar auch eher
ein selbsterfahrungstrip für die meisten, da muß eine ganze stations lieferung an ass aufgebraucht wurden sein :(

und warum wird erst im zweiten lehrjahr darauf eingegangen, ich hatte meinen ersten verstorbenen am zweiten oder dritten tag in der ausbildung und habe ihn gleich mit der stationsleitung versorgt und in die lh gebracht.

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 19:58
Original geschrieben von gonzo
ich hatte meinen ersten verstorbenen am zweiten oder dritten tag in der ausbildung und habe ihn gleich mit der stationsleitung versorgt und in die lh gebracht. [/B]
hatte meinen ersten Toten im Praktikum (noch vor der Ausbildung). Die Schwester sagte nur: "Claudi, geh mal rüber zur Station x. Die brauchen deine Hilfe" ;) Tja und da durfte ich direkt voll zugreifen........
Aber es ist ja immerhin schon was, dass Sterben etc. überhaupt mal Thema in der Ausbildung ist. Wenn ich mich so mit Docs oder Medizinstudis unterhalte, habe ich immer den Eindruck, dass das bei denen überhaupt kein Thema ist. Finde ich erschreckend.

Abendstern
23.05.2003, 20:11
man wollte mir sowas nicht zumuten - haben se mir ständig gesagt - und ich mußte betteln um einen toten mal versorgen zu dürfen - das ist auch nicht normal - hab so erst im 3.jahr eine richtige Versogung von einem Toten gemacht.


Und ich würde mir sehr viel mit nach hause nehmen - das wär ein großes Problem.

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 20:17
Original geschrieben von Abendstern
man wollte mir sowas nicht zumuten - haben se mir ständig gesagt -
was soll denn der scheiß (sorry) ???
Wenn man in die Krankenpflege geht, weiß man doch was auf einen zukommt! Und wer zu sensibel oder wenig belastbar ist, sucht sich sowieso von vorneherein einen anderen Job aus.
* da pack ich mal die armen Schülerchen in Watte ein * :rolleyes:
Und warum der Tod eine "Zumutung" ist, wüßte ich in dem Zusammenhang auch gleich gerne. Ich empfand die Anwesenheit bei einer Geburt ehrlich gesagt als größere Zumutung :D

RS-USER-gonzo
23.05.2003, 20:28
man wollte mir sowas nicht zumuten - haben se mir ständig gesagt

kenn ich auch :rolleyes:

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 20:44
Original geschrieben von gonzo
kenn ich auch :rolleyes:
hör ich seit so 4-5 Jahren immer öfter. Verstehe den Trend ehrlich gesagt nicht. Das sind doch keine Kleinkinder, die diese Ausbildung machen :rolleyes: Und wie bitte schön sollen sie das lernen? Die Ausbildungszeit bietet sich doch förmlich an! Hier kann man die Schüler noch betreuen, wenn sie mit dem einen oder anderen noch nicht klarkommen. Nach dem Examen stört das keinen mehr. Frage mich, ob die Ausbilder da mal dran gedacht haben, dass sie die Schüler auf die Weise TOTAL allein lassen. Wir haben während der 3 Jahre immer Ansprechpartner für solche Sachen gehabt. Wenns was krasses war, konnten wir auch ne Audienz bei unserem Psych nehmen. Und im Einführungsblock hat unser U-pfleger gesagt: "So - Leute! Nächste Woche geht ihr auf Station und wir gehen heute mal rüber in den Keller und gucken uns die Leichenhalle an. Ihr werdet da öfter sein, als euch lieb ist...."
Und dann sind wir in der Gruppe rüber und haben uns bei der Gelegenheit die "sicheren Todeszeichen" erklären lassen ;)

Abendstern
23.05.2003, 21:01
Original geschrieben von Claudi
was soll denn der scheiß (sorry) ???
Ich empfand die Anwesenheit bei einer Geburt ehrlich gesagt als größere Zumutung :D

"lol" ich auch - und frag mich das nicht- weiß es auch nicht. Wußte schon vor der Ausbildung das Menschen sterben - man sagte immer:sei froh das du das nicht machen musst.
Aber das ist doch Teil meiner Arbeit!! Naja - da arbeite ich auch nicht mehr - zum Glück.

Ghoose
23.05.2003, 21:30
Hmm...zuück von den (fast) Toten lese ich doch, wie unterschiedlich die Erfahrungen sein können...dazwischen gibt es wahrscheinlich alles...Wisst ihr, ich glaube, im Anatomiesemester gewinnt man eine ganz spezielle Beziehung zum Tod. Es sind solch anomyme Beziehungen, die man zu "seiner" Präp-Leiche aufbaut, es wird schon irgendwie alles sehr "organifizeirt" (wiedersprecht mir, wenn ihr anderer Meinung seid!) und letztendlich ist der Mensch an sich ein (wenn auch unglaublich faszinierender) "Baukasten" angefüllt mit perfekt durchdachten Erfindungen der Natur, etwas anderes siehst du kaum, und es waere auch nicht so produktiv, denn du musst all dies auswendig lernen, da ist für den Rest nicht mehr viel Platz. Oh, ich denke , es war eins der schönsten Semester meines Studiums, aber auch eins der anstrengensten und stressigsten.
Und später...ist es viel einfacher, nur die "Mechanik" zu betrachten, und dem Selbstschutz oder auch der geistigen Gesundheit wegen den "Menschen" auszublenden...es gibt viele tolle Ärzte, die einem das Gefühl geben, dass sie sich persönlich für dich engagieren und auch für dein Schicksal interessieren, weil sie DICH warnehmen, aber es gibt auch mindestens genausoviele andere, die dich als Nummer oder besonders knifflige Aufgabe sehen...die vielleicht aber auch gar nicht fähig sind, eine persönliche Beziehung zu dir aufzubauen...
Und da sich unsere "offiziellen" Aufgaben nun oft auf das "medizinische" begrenzen lassen, und nicht wie in der Pflege mit den grossen und kleinen Problemen, der "Person" konfrontiert werden, fehlt einem dann viel leichter der "Zugang", auch zum sterbenden Menschen. Ich will nicht sagen, dass das gut ist, aber es ist ein ganz anderer Lernprozess für "uns" Mediziner...glaube ich. Denn die "Theorie nach dem Lehrbuch, wie sterbe ich 5-Phasengerecht" haben wir, denke ich, alle lernen müssen...aber das ist nunmal nicht das Leben, äh, sorry Sterben!:(

RS-USER-Claudi
23.05.2003, 21:37
Original geschrieben von Ghoose
Denn die "Theorie nach dem Lehrbuch, wie sterbe ich 5-Phasengerecht" haben wir, denke ich, alle lernen müssen...aber das ist nunmal nicht das Leben, äh, sorry Sterben!:(
Jetzt sag bitte nicht, dass ihr das völlig überholte Zeug noch lernt...... :confused:
Da die Menschheit aber immer älter und älter und älter wird, sollte die Betreuung von Sterbenden unbedingt auch im Medi-Studium eine Rolle spielen! Hab auf "Normalstation" eher erlebt, dass sich die Ärzte dünne machen, wenns ans Sterben geht. Find ich nicht gut.