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RS-USER-Matze
13.03.2003, 14:55
Hallo Mädels,

eine Frage beschäftigt mich schon mein ganzen Leben (nunja, zumindest den Teil, in dem ich so komische weiße Klamotten tragen muss[te]):

Wie kann man den Leute verständlich machen, dass es nichts schlimmeres im Leben gibt als Einsätze, die wie folgt ablaufen:

"Alarmierung 2:45 Uhr, Einweisung vom Ärztlichen Notdienst, Urologie zum Kathederwechsel."

Wer bringt der Menschheit endlich mal das Kathederwechseln im Pflegeheim bei???

Naja, wie gesagt, dass ist momentan eines meiner dringendsten Probelem...

Gruß, Matze

DerBlinde
13.03.2003, 15:00
Ohje! Das kann dauern... :(

Ich habe im Studium mal nebenher im Pflegeheim gejobbt... Die konnten auch keine Katheter schieben.
Und da war dann der eine völlig exikierte Patient, der vom Hausarzt nur 250ml Ringer unter die Jacke bekam und dann sollte alles gut sein :mad:

RS-USER-Matze
13.03.2003, 15:18
Verdammt, ich hab den Beitrag irgendwie versehentlich in's falsche Forum gepackt... Sollte vielleicht eher in den RD-Bereich.

Zumindest wollte ich damit nicht sagen, dass jeder Patient der nen DK bekommt in irgend einer Form einer fachlichen Betreuung durch eine Beutelratte erfordert...


Hab mir mal erlaubt, das Thema in den Rettungsdienst zu verschieben. Gruss, Finn.

Grizu
13.03.2003, 15:38
Hi @ all

Ich denke mal das die meisten Pfleger einfach nicht in sowas grossartig ausgebildet werden.

Und wie es in manchen Pflegeheimen zugeht beschreibt ja der Blinde. Die meisten Patienten sind exikiert und von der Vitalen seite schlecht zu recht.

Schöne grüsse

RS-USER-Claudi
13.03.2003, 15:56
schocking...
Also in der Ausbildung Krankenschwester/-pfleger lernt man es von der Pieke auf. Sowohl das Katheterisieren von Frauen wie auch von Männern. Wie das in der Altenpflege geregelt ist, weiß ich nicht - aber es wird sich doch wohl in so einem Altenheim irgendwo eine examinierte Pflegeperson finden??
Vermutlich liegt es wirklich daran, dass kaum noch Fachkräfte in Altenheimen arbeiten und die haben dann wahrscheinlich ihren letzten DK in der Ausbildung geschoben.
Claudi:confused:

RS-USER-Sebastian1
13.03.2003, 16:45
In der Krankenpflegeausbildung hab ich sowas ebenfalls schon im ersten Lehrjahr gelernt. In meinem Zivi vorher im Altenheim war es allerdings auch so, daß die Hausärzte oder Urologen die DKs wechseln mussten. Das schien aber weniger an mangelnder Kompetenz der Pflegekräfte zu liegen als vielmehr abrechnungstechnische Gründe zu haben.

Schlimmer isses ja, wenn die Patienten zu Hause liegen und der Katheter gar nicht gewechselt wird....auch schön war mal der Patient, der mit AZ-Verschlechterung in der inneren Ambulanz landete und anstelle eines Katheters ein Urinalkondom hatte. Ansich nicht verkehrt - aber normalerweise wechselt man diese Dinger mindestens 1x/tag. In diesem Fall sah es eher so aus, als wäre es seit mehreren Monaten nicht gewechselt worden. Ihr könnt mir glauben, ich kann ne Menge Sachen sehen, richen und gut vertragen, aber dabei ist mir wirklich kotzübel geworden.

Gruß,
Sebastian

RS-USER-Claudi
13.03.2003, 17:20
üble Sache - als ich früher mal für ein paar Monate in der häuslichen Pflege gearbeitet hab (lang lang ist's her), war es jedesmal ein Riesentheater Material für einen Katheterwechsel zu bekommen. Ein Hausarzt hat mir mal wörtlich gesagt: "Einmalmaterial heißt Einmalmaterial weil er es genau 1 x aufschreibt..." Irgendwann braucht sich der Arzt dann nicht wundern, wenn er für den DK-Wechsel selbst rauskommen muss. Aber in einem Altenheim sollte das doch eigentlich kein Thema sein, oder?
Claudi

DerBlinde
13.03.2003, 18:38
Nun, die meisten Pflegekräfte in dem Altenheim waren irgendwelche Mütterchen aus dem Osten, die auf 630 Mark-Basis gearbeitet haben und ein paar Studenten (gel. mal auch ein Zivi). Es gab eine examinierte Kraft pro Schicht für das ganze Haus! Und die war meist mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt. Ich war damals bis auf die Examinierte der einzige mit medizinischer Einbildung...

RS-USER-Claudi
13.03.2003, 19:26
Na dann freuen wir uns doch alle mal auf's Älterwerden und den gemütlichen Lebensabend im Altenheim...
Besser wird es sicher nicht werden.
Claudi

DerBlinde
13.03.2003, 19:28
Ich laß mir ne Pipeline von der nächsten Winzergenossenschaft bis ins Zimmer legen :D Dann isses mir auch egal, ob die Katheter schieben können und exikiert werde ich dann sicher nicht ;)

RS-USER-Peter Artz
13.03.2003, 20:56
Ja das ist leider wirklich ein Problem mit den DKs legen. Ich hab jetzt in der Ausbildung auch im ersten Jahr gelernt und schon x-Mal gelegt.
Is ja net schwer - aber wie gesagt - gerad in der häuslichen Pflege oder im Altenheim mangelts meist am nötigen Material.

Ich hab mal nem Arzt beim DK legen assistiert - anschließend hab ich ihm Vorgeschlagen doch mal direkt eine Antibiose aufzuschreiben.
Der hat den DK mit normalen (unsterilen) Handschuhen geschoben (ohne Schleimhautdesinfektion) und wenigstens hat er das Lidocain-Gleitgel verwendet...
Also da soll jmd. sagen das eine KP-Ausbildung nicht gut für den Arztberuf ist :D

Sascha
15.03.2003, 19:23
Tja bei uns ist das genau das selbe, ich glaube das liegt einfach daran das so wenig Examinierte in den Heimen arbeiten.

Wer kennt das nicht, man kommt dort gegen 3:00 an und wer macht die Patientenübergabe???!! Bestimmt nicht die examinierte Kraft.

Letztens habe ich erst von einer Pflegekraft gehört das sie noch nicht mal die Oberen Atemwege absaugen dürfen, das macht dann der Arzt zweimal in der Woche.

Ich denke abschließend sie lernen es einfach nicht als Altenpflegerin oder wenn sie examiniert sind, sind solche "Eingriffe" vom Haus aus versicherungstechnischen Gründen nicht erwünscht, könnte ja jemand klagen.

Gruß

Sascha

Manchmal verliert man oder es gewinnen die anderen

RS-USER-Sani
15.03.2003, 19:28
hm...zum Thema Absaugen:

ich durfte auch schon mal nachts um halb 12 einen Pat. von der Rehaklinik in die Medizin fahren, nur damit die ihn absaugen...
Die Schwester durfte es nicht, da die Ärztin nicht ereichbar war...
Fragt mich jetzt bitte nicht, warum ...

Sani

Sascha
15.03.2003, 19:43
Sie sagte uns damals das sie sowas halt nicht lernen würden.
Da ich selber eine Zeit lang zur Krankenpflegeschule gegangen bin weiß ich das die Ausbildung diese aber beinhaltet,also denke ich das der Großteil der "Schwestern" dort nicht examiniert ist.

Ich finde es nur schlimm das die Angehörigen für die Pflege trotzdem soviel Geld bezahlen müßen.

Ganz davon abgesehen kostet es unnötig Geld solche Transporte durchzuführen, da sie vermeidbar sind.

RS-USER-Claudi
15.03.2003, 19:46
wahrscheinlich war die Schwester keine "echte" Schwester...

Oder die haben da so seltsame Ärzte, die für jede Tätigkeit, die über Hintern abwaschen hinaus geht, ihre Erlaubnis erteilen wollen. So was hab ich auch schon gehört. ;)

DerBlinde
15.03.2003, 20:00
Hmmm, kann ich mir jetzt nicht vorstellen.
Ich hätte keine Lust, alle 5 Minuten von der Pflege gefragt zu werden, ob sie dieses oder jenes dürfen.
Aber ich gehöre sicher auch zu der eher faulen Fraktion ;)

RS-USER-Claudi
15.03.2003, 20:21
Hab es selbst auch noch nicht erlebt, aber eben gehört. War wohl eine Station mit ziemlich "altertümlichen" Schwestern (Leitspruch: "Das machen wir schon 30 Jahre so") und das eine oder andere muss wohl mal mächtig in die Hose gegangen sein.
Möchte jetzt lieber nicht ins Detail gehen. Schließlich sind das Ausnahmen und ich will auch keinesfalls alle "alten Hasen" über einen Kamm scheren. :)

RS-USER-gnuff
19.03.2003, 19:25
Das tolle an solchen Einsätzen um 0230 ist ja, dass man nicht nur mitten in der Nacht den totalen Blödsinn fährt, sondern, dass man dann im Krankenhaus angeschnauzt wird warum man um diese Uhrzeit überhaupt antanzt (was zwar verständlich ist, aber natürlich den falschen trifft)...

Allerdings habe ich festgestellt, dass solche Fahrten meistens ihren Ursprung bei Hausärzten haben und nicht beim Pflegepersonal eines Altenheimes. Richtig toll ist es, wenn der Niedergelassene sogar da war, eine Überweisung geschrieben und dann die im AH vorgehaltenen DK ignorierend das Weite gesucht hat (Trapo natürlich vergessen, ist ja schliesslich 0230)

Gung
19.03.2003, 20:31
Also ich hab das Examen hinter mir und hab schon im Ambulanten Pflege Dienst gearbeite. Da muß man sich für jeden Kleinkram beim Arzt anrufen und darum betteln damit man das machen kann, ansonsten wird das halt einfach nicht bezahlt. In den Altenheimen ist es auch nicht viel anders. Wenn die Ärzte kommen muß man sagen das dies und das gemacht werden muß und da sie ja wie üblich keine Zeit haben fehlt es halt meistens unter dern Tisch. Das schlimme in den Altenheimen ist auch das wirklich pro Station nur eine examinierte Kraft vorschrift ist und zwar für alle Schichten. Die hockt dann meistens irgendwo in der Ecke und muß Schreibkram erledigen. Der rest sind KPH, Zivis und Altenpflegerinen und die haben nicht die rechtliche Voraussetzung um nen DK zu schieben.

Hausärzte sind schon wirklich manchmal seltsam und lebensgefährlich. Letztens hatte wir nen Patienten in die Aufnahme bekommen der nen Verdacht auf Schlaganfall hatte. Als wir dann die Infusion wechseln wollten haben wir bemerkt das der Depp von HA doch tatsächlich den Stahlmandrin drinnen gelassen hatte und der Pat. die ganze Zeit den Arm schön bewegt hatte. Hat sich bestimmt gut angefüllt.

MfG Gung

DerBlinde
19.03.2003, 20:39
Wie hat er denn die Infusion anschliessen können, wenn der Mandrin noch drin war??

Naja, und wenn es wirklich säuisch weh getan hätte, hätte der Patient den Arm sicher nicht mehr bewegt *fg*
Trotzdem natürlich kein Beispiel zum Nachahmen ;)