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RS-USER-Hoffi
27.06.2003, 17:06
Ist auch besser so, da wir sonst Probleme bekommen. Ohne Sosi=KTW, mit Sosi = RTW. So ist es zumindest bei uns...

RS-USER-Sani
27.06.2003, 18:22
hm... hatte heut wieder so ein Beispiel für Z.n. Hausarzt...

wir wurden gerufen, um den Pat. auf die Innere Station eines KH zu fahren... V.a. Gastroenteritis...
okay... wir kamen an... HA noch vor Ort... meint, der Pat. wäre aufm Klo kollabiert... und hätte nu einen RR von 110/70 ..
soweit sogut... sonst keine Übergabe...auch nicht auf Nachfrage... Pat. auf Trage gelegt, im RTW hat der HA noch ne Ringer gelegt... Druck inzwischen bei 90/70mmHg... das wurde ihm dann doch zu suspekt und er wollte den NA da haben, damit dieser den Transport begleitet...
der HA hat sich von ner MTA die Pat-Akte kommen lassen...die hat sich der inzwischen eingetroffene NA dann geben lassen... zumindest die erste Seite mit nem Arztbrief aus der Klinik gab der HA dann her... der NA hat dann erst mal ne HAES angehängt und etwas Akrinor (fragt mich bitte net genau, wieviel) gegeben... Druck stieg während der ganzen Fahrt net an....RR am Ende des Transport 80/60mmHg ... dann rief er übers Handy in der Klinik an und meinte, der Pat wäre intensivpflichtig.. und dann zählte er die Vorerkrankungen auf, die uns der HA verschwiegen hatte...

- hochgradige Aortenstenose, die aber aufgrund des zu hohen Risikos nicht operiert wurde... (DAS soll was heissen in der UNI) ...
- Aortenaneurysma (A. ascendens) ohne Disekation ...

unsere Verdachtsdiagnose für die Klinikaufnahme: rupturiertes oder disseziertes AA...

Wir haben den Pat. dann gleich hinter auf die Intensiv gefahren... wo er kurz darauf mitm Kreislauf zusammenbrach und intubiert wurde,... ich schätze, dass er am Mo oder Di in der Zeitung steht...

RS-USER-Rettungshund
27.06.2003, 18:37
Original geschrieben von Sani

Wir haben den Pat. dann gleich hinter auf die Intensiv gefahren... wo er kurz darauf mitm Kreislauf zusammenbrach und intubiert wurde,... ich schätze, dass er am Mo oder Di in der Zeitung steht...
Hm meinst du unter den Leuten die die Zeitung abbestellt haben?

RS-USER-Sani
27.06.2003, 18:40
nö...die Ehefrau (bzw. dann wahrscheinlich Witwe) wird se ja noch weiterlesen.... *gg* *ichweißmakabermakaber*

RS-USER-Rettungshund
27.06.2003, 19:03
Sani das ist fieß und gut ;)

DerBlinde
27.06.2003, 19:11
Original geschrieben von Sani
...
- hochgradige Aortenstenose, die aber aufgrund des zu hohen Risikos nicht operiert wurde... (DAS soll was heissen in der UNI) ...
- Aortenaneurysma (A. ascendens) ohne Disekation ...


Hmmmm, das klingt nicht sehr gut.
Eine hochgradige AS sollte schon nach Möglichkeit operiert werden. Denn wenn die Aortenklappenstenose symptomatisch wird, steigt die Mortalität rapide. Die Leute leben meist nicht mehr lange....
Besonders wenn er noch ein großes Ascendens-Aneurysma dazu hat. Da bietet sich eigentlich ein Conduit an (Klappe mit Ascendensersatz), das hatten wir schonmal im Trainingscenter ;)
Wenn er wegen eingeschränkter Pumpfunktion abgelehnt wurde, muß ich ehrlich sagen, wäre er doch mit den Erkrankungen u.U. ein Kandidat für Axialpumpen (z.B. Jarik 2000) gewesen.
Kann aber natürlich sein, daß der gesamte Bogen betroffen war. Und der Patient in seiner Gesamtsituation so schlecht, daß man ihn nicht über den Stillstand gebracht hätte.
Doch dann sollte man wirklich überlegen, ob man derartige Patienten eben nicht lieber sterben läßt (vielleicht auch keinen NA mehr ruft).

RS-USER-Sani
27.06.2003, 19:17
Original geschrieben von DerBlinde
Doch dann sollte man wirklich überlegen, ob man derartige Patienten eben nicht lieber sterben läßt (vielleicht auch keinen NA mehr ruft).

naja... der HA hat daran wahrscheinlich auch nicht gedacht... (an das Aneurysma) ... der hat sich nur über den leicht erhöhten BZ gewundert (BZ: 211mg/dl)...

aber wir können draussen leider net in den Pat reingucken...

RainerB
27.06.2003, 19:21
Original geschrieben von DerBlinde

Doch dann sollte man wirklich überlegen, ob man derartige Patienten eben nicht lieber sterben läßt (vielleicht auch keinen NA mehr ruft).
Das wäre für den HA doch unangenehm, denn dann müsste er doch den Angehörigen und dem Patient die schlechte Nachricht persönlich überbringen...

DerBlinde
27.06.2003, 19:22
Ich finde, als HA (natürlich nicht nur der! ;) :)) sollte man seine Patienten kennen! Und dann wird mit den Angehörigen gesprochen, wie im Falle eines Falles verfahren wird. Machen wir in der Klinik auch so. Und dann wird eben nicht die Leitstelle angerufen...

RainerB
27.06.2003, 19:26
Das machen aber meiner Erfahrung nach nur wenige HA`s, denn sonst würdest viel weniger Todesanzeigen lesen die mit: plötzlich und unerwartet.... Berta Muster geb. 13.04.1905 - gest.27.06.2003....

Hubschrauberfanatiker
27.06.2003, 23:50
Wie wahr wie wahr:( :(

RS-USER-Hoffi
28.06.2003, 08:51
Sterbebegleitung ist in D leider nicht die Stärke vieler (Haus)Ärzte...

Wenn man sich mit dem Thema rechtzeitig befasst würde es wahrscheinlich viel weniger Sterbefälle in den KHs geben. Sondern viele würden relativ friedlich zu Hause bei der Familie sterben. Was natürlich in vielen Fällen eine gute Schmerzbehandlung vorraussetzen würden, aber da sind HAs oft sehr geizig mit BTMs in solchen Fällen. Habs letztens erst bei einer Krebspatientin erlebt, der HA hat sich geweigert Schmerzmittel zu geben, damit sie zu Hause bleiben kann und dann haben wir sie halt ins KH gebracht, Spritze bekommen und wir haben sie wieder zurückgebracht...

RS-USER-Claudi
28.06.2003, 10:54
Original geschrieben von Hoffi
Sterbebegleitung ist in D leider nicht die Stärke vieler (Haus)Ärzte...
Wenn man sich mit dem Thema rechtzeitig befasst würde es wahrscheinlich viel weniger Sterbefälle in den KHs geben. Sondern viele würden relativ friedlich zu Hause bei der Familie sterben.
leider auch oft ein "Problem" der Angehörigen, die ihre Leute nicht zu hause sterben lassen können/wollen. "nein, das kann ich aber nicht..." manche sind da völlig überfordert. Viele rufen auch sofort einen Arzt, wenn es der 95 jährigen Oma, die eigentlich im Sterben liegt, plötzlich schlechter geht. "Sonst stirbt sie noch! Und das zu hause. Das ist ja ekelhaft"...

RS-USER-Hoffi
28.06.2003, 10:56
Dabei kann ich persöhnlich mir nichts schöneres vorstellen als friedlich zu Hause in der bekannten Umgebung zu sterben.

RS-USER-Claudi
28.06.2003, 11:00
Original geschrieben von Hoffi
Dabei kann ich persöhnlich mir nichts schöneres vorstellen als friedlich zu Hause in der bekannten Umgebung zu sterben.
naja viele können sich nichts schöneres vorstellen. ;) Aber die meisten Angehörigen können sich was schöneres vorstellen, als zu hause eine Leiche liegen zu haben. :-p

RS-USER-Hoffi
28.06.2003, 11:01
Ich glaube ich muss mein Testament halt später so abfassen, dass wenn ich vorm tot abgeschoben werde die Erben enterbt sind. :D

Ist zwar nen bißchen gemein...

RS-USER-Claudi
28.06.2003, 11:10
Original geschrieben von Hoffi
Ich glaube ich muss mein Testament halt später so abfassen, dass wenn ich vorm tot abgeschoben werde die Erben enterbt sind. :D

Ist zwar nen bißchen gemein...
nö - nicht gemein. Aber gefährlich. Habe mal erlebt, dass ein Ehepaar das Testament so verfaßt hatte. Ergebnis: Die übriggebliebene Oma (die 86 Jahre alt wurde) hat zu Hause mit ihren Kindern die Hölle auf Erden gehabt. Sie war ziemlich "klapprig", hat sich wohl auch nicht mehr wehren können. Wir haben sie dann stationär gekriegt, mit alten Frakturen, verwahrlost und voller Dekubitalulcera. Der Besuch des Sohnes sah so aus: Ein Blick durch die Tür (die Klinke in der Hand behaltend) "na das wird ja wohl nichts mehr" und weg war er. :mad: Als sie dann starb, war sie noch keine 1/2 Stunde in der Leichenhalle, als der Bestatter schon auf der Matte stand. Das ganze hatte übrigens keine rechtlichen Folgen. Die armen Kinder seien halt überfordert gewesen und haben es nicht besser gewußt... *Claudi-die-kotzen-könnt*

RS-USER-Hoffi
28.06.2003, 11:12
Sowas kann man ja alles mit aufnehmen, das man auch in einem excelennten Pflegezustand sein muss, natürlich notariell beglaubigt. :-p

RS-USER-Claudi
28.06.2003, 11:15
ja wenn man vorher alle Eventualitäten berücksichtigt keine schlechte Sache ;)

RS-USER-DocMezzoMix
28.06.2003, 11:44
Na dann doch lieber so einfach mal morgens nicht aufwachen oder einfach tot umfallen...(vielleicht aber noch nicht so in den nächsten 40 Jahren) ...