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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Weg zum FA.....?



Froschkönig
24.03.2003, 21:42
Da sich hier ja auch einige "ältere Semester";) tummeln mal eine Frage :

Wie habt ihr denn zu Eurem FA gefunden ? Ausschlußprinzip ? Geheime Jugendliebe ? Genommen, "was da war" ?

Laßt doch mal hören !

DerBlinde
24.03.2003, 22:22
Wegen meiner RD-Tätigkeit in jungen Jahren (und Kinderschuhen ;) :D) wollte ich erst Anästhesist werden. Ich finde Anästhesie immernoch ein sehr interessantes Fach (2 lange Famulaturen, PJ mit ASD) und bin der Ansicht, wenn man gute Chirurgie machen will, muß man auch etwas Anästhesie (und besonders Schmerzdienst) verstehen. Aber btt...
Dann war da dieser U-Kurs (Untersuchungskurs, nach dem Physikum) in der Chirurgie. Und an dem Tag waren zwei Gruppen zusammen gelegt. 25 Studenten für einen Patienten und ein Doc, der ziemlich im Streß (mittlerweile ein guter Freund... und der ist immer so ;)) war. Das sagte er uns auch und meinte, er hätte eh keine sonderliche Lust und wenn wir den Anwesenheitstempel wollen, können wir den haben und bitte gehen. So waren wir nur noch zu Dritt ;) Und dann wurde es noch richtig interessant. Daraufhin bin ich zwei Semester einmal die Woche in den Herz-OP geschlurft zum Zuschauen. Nach zwei Semestern bin ich dann gefragt worden, ob ich nicht Lust hätte, meine Doktorarbeit in der Abteilung zu machen. Experimentelle Forschung. Ja, und dann bin ich erst einmal im Tier-OP gelandet und habe in den 2,5 Jahren, die der experimentelle Teil der Arbeit ging, gelernt, wie man ein Herz operiert. Damals habe ich meine Vorliebe für das Basteln entdeckt und bin dabei geblieben. Nicht nur der Herzchirurgie, sondern auch der Forschung (man hat ja sonst kein Hobby ;)) treu geblieben, was sich auch wirklich für mich gelohnt hat.
Und ich bin mittlerweile sehr zufrieden!
Sicher ist gerade die Thorax/Herz/Gefäßchirurgie sehr arbeitsaufwendig, besonders wenn man in der freien Zeit noch forscht, aber mir ist es das wert!
Und ganz ehrlich, ich fand nicht, daß das reguläre Studium eine große Hilfe war, um zu entscheiden welches Fach man später machen soll. Ich wußte nur, daß es auf alle Fälle nicht Gyn werden würde (damit kann man mich jagen!!!) und sicher auch kein P-Fach ;) Wobei Pharmakologie mir doch recht Spaß gemacht hat (muß auch, wenn man sich für Anästhesie interessiert ;))

RS-USER-Claudi
25.03.2003, 15:03
Original geschrieben von DerBlinde
Ich wußte nur, daß es auf alle Fälle nicht Gyn werden würde (damit kann man mich jagen!!!)

... für die Operetten-Chirurgie (wie man die Gyn bei uns liebevoll genannt hat) braucht man auch eine besondere Berufung ;)

DerBlinde
25.03.2003, 16:27
Gynäkologie und Geburtshilfe an sich ist eigentlich schon ein tolles Fach. Die Gynis machen ihre eigene Diagnostik, konservative und chirurgische Therapie, Bestrahlung und eben Geburtshilfe. Das ist sehr abwechslungsreich. Dennoch ist das kein Fach für mich!
Man muß nur mal ein Gyn-Lehrbuch aufschlagen. Da läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter! Das einzige Gute an der Gynäkologie ist die Erkenntnis, all' diese Erkrankungen nicht kriegen zu können! :D ...Wobei, 0.03% aller Mamma-Ca's kommen bei Männern vor! :( ;)
Aber ehrlich, ich als Kavalier alter Schule sehe gerne die Frauen in ihrer Gesamtheit und fokussiere nicht primär auf ihre Geschlechtsorgane! ;) :D

RS-USER-Claudi
25.03.2003, 16:34
Sollte auch nicht abwertend gemeint sein.
Schließlich habe ich ca. 5 Jahre selbst auf der Gyn gearbeitet - mit Schwerpunkt operative Gyn und Onkologie. :-p
Wenn auch "nur" in der Pflege.

DerBlinde
25.03.2003, 18:01
Habe ich auch nicht so verstanden.
Es ist IMHO fast wichtiger zu wissen, was man nach dem Studium definitiv nicht machen will! Und da ist eben jeder verschieden ;)

RS-USER-Morpheus
26.03.2003, 21:25
Okay, also ich bin auch eher zufällig in die Anästhesie gerutscht. Es war die letzte Famulatur und weil diese kurz vor dem Examen war, hab ich es mir einfach mal "einfach" machen wollen. Nunja, einfach war es zwar nicht, dafür aber wahnsinnig spannend! Und die Zeit im OP verging schneller als ich dachte. Am Ende meiner Famulatur war ich sogar etwas traurig, jetzt wieder für einige Zeit Abschied nehmen zu müssen. Trotzdem habe ich dann mein Wahltertial in der Anästhesie abgeleistet und damit den Grundstein zum Facharzt gelegt (was ich bis heute nicht bereut habe!!)

Ich glaube, jeder hat seine eigene Geschichte, wie er zu welchem Fach gefunden hat. Wichtig ist glaube ich, daß man etwas wählt, was einem auch einige Jahre Spaß macht. Immerhin muß man jeden Morgen gegen 7 Uhr anfangen; da sollte man seinen Job schon mit Vergnügen machen!

Grüße, Morpheus

RS-USER-Katja
31.03.2003, 17:49
Ich schließe mich hier mal an den "Blinden" an: Ich wußte, was ich definitiv machen wollte. Ich bin zu ungeduldig für einen guten Internisten, Neurologie interessiert mich nur begrenzt. Und Chirurgie hat mich nie gereizt, nur die Chirurgen manchmal :cool: Da bleibt dann nicht mehr so viel übrig.
Erschwerend kommt dazu, daß mein Holder Anästhesist ist (bzw. damals Medizin studierte und Betäuber werden wollte)...
Ich habe da famuliert, fand's klasse und bin dabei geblieben. Und nach dem PJ in der Thorax-Herz-Gefäßchirurgie war ich mir sogar ganz sicher ;)

RS-USER-Finn
31.03.2003, 17:54
Original geschrieben von Katja
...Chirurgie hat mich nie gereizt, nur die Chirurgen manchmal ;)
Was für ein geschickter Wortwitz :-p
Mal sehen, ob dieses Zitat irgendwie als Cartoon verwerten werden kann!

Gruß, Finn.