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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ICP-Messung



RS-USER-Sebastian1
23.04.2003, 19:47
Hi,

mal nur so eine Frage aus Interesse: Wie genau wird eigentlich der ICP gemessen? Hab noch nie auf einer Neurologischen Station gearbeitet und mich würde einfachmal interessieren, wie dieses Procedere funktioniert...

Gruß,
Sebastian

RS-USER-Gasmann
23.04.2003, 20:48
es wird eine Sonde eingelegt. Aber ich war noch nie dabei. bin selber auch wenig in der Neurochirurgie unterwegs.
also vermute ich kleines Loch durch die Schädeldecke und Sonde rein - weiß es aber nicht genau.

RS-USER-Sebastian1
23.04.2003, 20:52
Und wo würde die Sonde eingelegt werden? In die äusseren Liquorräume wohl eher nicht, oder? Wenn man schon eine ICP-Messung braucht, könnten die ja recht schnell dicht sin.
Cisterna cerebellomedullaris? Bekommt man da einen entsprechenden Wert?

Keine Ahnung davon habend,
Sebastian

RS-USER-Gasmann
23.04.2003, 21:01
ich werde mich morgen in der Arbeit mal erkundigen - schadet mir ja auch nichts, das mal zu wissen :)

DerBlinde
23.04.2003, 21:01
Loch in Schädel, Plastik rin, Sonde fertig, bimbimbim (frei nach Schiller :D)
Die Dura wird eigentlich nicht eröffnet. Die Sonde wird nur selten dicht. Sollte allerdings der Verdacht bestehen, die Sonde wäre zu, bitte nicht Anspülen (wegen Keimeinschleppung - böse! ;)), sondern dann wird die Sonde von den Neurochirurgen gewechselt.

RS-USER-Claudi
23.04.2003, 21:24
guckst du hier:

www.klinikundforschung.de/sup/schaedel97/marq.htm

RS-USER-Sebastian1
23.04.2003, 22:28
Super...genau so was hab ich gesucht. Danke dir :-)
Was ich noch nicht so 100% verstehe...warum könnte man nicht zum Beispiel in der Cisterna cerebellomedullaris messen? Klar, hat die Nachteile des Infektionsrisikos und andere der im Artikel aufgeführten, aber müsste man beio dieser Punktionsstelle nicht relativ einfach (im Vergleoich zu vielen anderen der genannten Methoden, v.a. der intraventrikulären) stechen können? Und man müsste auch kein Parenchym verletzen....

Gruß,
Sebastian

alphamethyldopa
13.04.2023, 09:07
Bei uns auf der ITS gibt es grundsätzlich zwei Varianten - entweder Sonde ins Parenchym rein, oder Ventrikeldrainage ins Seitenventrikel. Parenchymsonde wird quasi nur intraop gelegt, und weist einige Nachteile auf, der Hauptnachteil ist, dass man kein Kontakt zu Liquor hat, und somit keine Möglichkeit irgendwas zu machen bei Liquorabflusstörung. Vorteil - kein Liquorkontakt = kein Ventrikulitisrisiko. Andererseits wird eine Ventrikeldrainage bei uns auch bettseitig und auch notfallmäßig ins Seitenventrikel gelegt. Hat den Vorteil, dass man sowohl den Druck misst, als auch Liquor ablässt bei Liquorzirkulationsstörung. Hat den Nachteil, dass es sich ab und zu infiziert (tgl Liquorabnahmen werden ins Labor geschickt und Glu, Leu und Lac gemessen, um früh eine Ventrikulitis zu diagnostizieren).

Warum kein hinterer Zugang - ich kann nur mutmaßen, dass parietaler einfacher durchzuführen ist (die Schädeldecke ist dünner, Punktion erfolgt in Rückenlage, bettseitig, rein landmarkenorientiert).

Da keine Nch, lasse ich mich sehr gerne korrigieren.

Feuerblick
13.04.2023, 09:18
Du weißt schon, dass der Thread gute 20 Jahre auf dem Buckel hat und vermutlich niemand mehr antworten wird von denen, die damals hier vertreten waren?

alphamethyldopa
13.04.2023, 11:40
Du weißt schon, dass der Thread gute 20 Jahre auf dem Buckel hat und vermutlich niemand mehr antworten wird von denen, die damals hier vertreten waren?

Hahah nö, ist mir gar nicht aufgefallen 😅
Die Kollegen haben also mit Sicherheit die Antwort auf die Frage gefunden. Konnten, for all we know, mittlerweile Chefärzte NCH geworden sein :)