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märchenmond
11.05.2003, 22:29
also...
zu eurem ~first responder system~

ich weiß ja nicht genau wie es bei euch abläuft..
aber..

in meiner heimat haben wir eine große leitstelle...
die hält naw, mls etc. bereit..

und wir, die ortstellen, halten ca. 2 ktw´s und 1 bktw bereit, um innerhalb von durchschnittlich 5 min am unfallort zu sein...

das ist nciht first responder..

das ist professionel...

:cool:

RS-USER-Hoffi
11.05.2003, 22:33
bktw? Was ist das?

RS-USER-DerDings
11.05.2003, 22:35
nimm einen KTW, räum die ausrüstung raus bis du weinen mußt, dann hast du einen bktw = behelfskrankentransportwagen

RS-USER-Hoffi
11.05.2003, 22:38
Also nen Liegetaxi mit Verbandkasten?

RS-USER-DerDings
11.05.2003, 22:40
ich glaub meistens sind es sogar normale PKWs... ich hab aber noch nie einen gesehen, geschweige denn dienst auf einem machen müssen *sichbekreuzigend*

RS-USER-Feuerblick
12.05.2003, 09:26
Hmmm..... entweder, ich hab bei diesem Ortsstellensystem was nicht verstanden oder ich erkenne keinen wesentlichen Unterschied zu unseren First-Respondern in Kombi mit unserem RD-System...

Unsere First-Responder (das sind bei uns ortsansässige FFWler, die mit einem Melder ausgestattet sind) fahren einen PKW mit Sondersignalanlage plus
- einer Notfalltasche mit Verbandmaterial, Sam-Splint und StifNeck
- RR-Manschette, Stethoskop, Beatmungsbeutel (bzw. soweit ich weiß inzwischen eine "Beatmungshilfe", deren Name mir grad wieder nicht einfällt...ich trags nach ->> Alzheimer läßt grüßen! Das Ding heißt "Oxilator" !!!!)
- O2-Flasche
- manuelle Absaugung
- AED (LP 500)
und es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn sie nach der Alarmierung durch die zentrale Leitstelle länger als 5 Minuten bräuchten... Die Erstversorgung der Patienten ist somit sichergestellt. Übrigens durchaus auch professionell, denn als First-Responder wird man sehr gut geschult und die Leutchen nehmen ihren Job ernster als mancher RDler.
Naja, und nach maximal 10 Minuten trifft dann RTW oder NEF ein und dann ist doch alles vorhanden, was vorher gefehlt haben sollte.

Also mit anderen Worten: Ich sehe jetzt irgendwie den großen Vorteil der Ortsstellen nicht... Vielleicht kann mich jemand aufklären?:-p
Danke schön!

Feuerblick

RS-USER-Hoffi
12.05.2003, 09:36
Ich glaube der Unterschied zu den Ortsstellen ist, das diese teurer sind, und das Personal den ganzen Tag sich dort langweilt weil eh nichts passiert...:D ;) :D

RS-USER-Sventilator
12.05.2003, 11:48
Ja läuft das mit den Ortsstellen hauptamtlich oder auch ehrenamtlich???

Also ich denke auch nicht, daß der Sinn des FR-Systems darin besteht den Patienten nach 3 Minuten intubiert beatmet in nem "Behelfs-KTW" liegen zu haben, dafür gibt es den Rettungsdienst.

Ich verstehe meine Aufgabe als FR so, daß ich nach 3-5 Minuten beim Patienten bin (wir fahren mit dem Privat-PKW), qualifiziert Erste-Hilfe leiste, eine Rückmeldung an die Leitstelle gebe, evtl. den RD einweise (wer, wo, welcher Stock etc....), den Patienten dann an den RD übergebe und dem RD als helfende Hand zur Verfügung stehe. Desweiteren kümmern wir uns ein bißchen um die Angehörigen und helfen da menschlich weiter, ist aber sicherlich keine Notfallseelsorge, wir bleiben eben da bis dann der Notfallseelsorger da ist.

Wir haben bei uns zwar ein paar RA´s die das auch machen und den Patienten dann evtl. intubieren können und nen Zugang legen, aber das ist primär nicht die Aufgabe eines FR. Ich hab zum Beispiel kein AED im Auto, aber für den Patienten ist es doch tausendmal besser ihm hilft jemand ohne AED als das ihm niemand hilft. Ich brauche doch um Erste-Hilfe zu leisten noch nicht mal nen Notfallkoffer/Rucksack, da reicht der einfache KFZ-Verbandskasten und der gesunde Menschenverstand doch voll aus (soll nicht heißen das ich keinen Notfallrucksack im Auto hab :D :D ).

Es zeigt sich ja aus diversen Untersuchungen und Statistiken das FR-Systeme ziemlich viel Sinn machen, da die Überlebenschancen der Patienten rasant nach oben wachsen.

Es ist denke ich auch blödsinnig zu sagen wir sind die besseren, schnelleren, schöneren (wobei wir schon ziemlich gut aussehen :D :D :D ). Solche Systeme kann man sicherlich vergleichen aber ich halte es für fraglich zu sagen "Hey wir sind die Ösis, wir dürfen intubieren, haben Behelfs-KTW´s und sind besser als alle anderen". So ne Aussage steht dann im Raum, sagt aber rein gar nichts aus, was für ne Aussage ziemlich schwach ist.

Viele Grüße

Sventilator

RS-USER-Feuerblick
12.05.2003, 13:18
Hi Sventilator!

Nun ja...ein First Responer ist für mich ein umfassend ausgebildeter Ersthelfer, der meines Erachtens ein wenig mehr machen soll, als mit einem Verbandkasten aus dem Auto möglich ist.
Als First Responder sollte man durchaus Wunden und Frakturen adäquat versorgen...dazu gehört auch die Schienung.

Und die Erfahrungen zur Frühdefibrillation zeigen doch, daß man nicht schnell genug sein kann, daher auch der AED. Sicher, es ist besser, daß überhaupt jemand hilft, aber wenn schon ein FR-System, dann aber doch auch so ausgerüstet, daß nicht nur einfach "Hilfe" vorhanden ist, sondern noch ein bißchen mehr als das... Mal ganz abgesehen davon, daß ich als FR keine Lust hätte, den Patienten Mund-zu-Nase zu beschnaufen. Da ist ein Beatmungsbeutel Gold wert!!

Was mich allerdings wirklich erschreckt, ist immer wieder die Tatsache, daß ihr da mit dem Privat-PKW hinfahrt. Ich kenne eure Gegend nicht, aber hier bei uns würde das bedeuten, daß man nie im Leben deutlich vor dem RTW ankommen würde. Denn ohne Sonderrecht-Anlage kann man den anderen Autofahrern nicht klar machen, daß man es eilig hat...ergo: man muß so fahren wie alle anderen auch....und der gleichzeitig alarmierte RTW mit Gedöns wäre dann ganz klar schneller. Aber wie gesagt, ich kenne die Örtlichkeiten bei euch nicht.

Was aber ganz klar ist: Der FR soll in der Tat adäquat (erweiterte) Erste Hilfe leisten, den RD einweisen, dem RD auch helfen und sich um die Angehörigen kümmern können. Das ist quasi die Jobbeschreibung ;) . Für alles andere gibt es dann in der Tat den RD, der ja auch in der Regel schnell vor Ort ist. Und sogar hier in der Umgebung, in der der RD maximal 10 Minuten braucht, sind die Chancen der Patienten (besonders bei Reas) deutlich gestiegen! Ich ziehe echt den Hut vor unseren FRs, die einen guten Job machen (auch wenn viele aus dem RD das nicht sehen wollen) und beim Eintreffen des RD auch super mitarbeiten! Es gab durchaus schon Fälle, in denen die FR so gut gearbeitet haben, daß der RD quasi nur noch einladen und fahren mußte :-p

Feuerblick

DerBlinde
12.05.2003, 13:27
Original geschrieben von Feuerblick
...Nun ja...ein First Responer ist für mich ein umfassend ausgebildeter Ersthelfer, der meines Erachtens ein wenig mehr machen soll, als mit einem Verbandkasten aus dem Auto möglich ist.
Als First Responder sollte man durchaus Wunden und Frakturen adäquat versorgen...dazu gehört auch die Schienung.
...

Also reicht eigentlich auch ein Chirurg! ;) :D :D

RS-USER-Hoffi
12.05.2003, 13:29
Meinst du ein Chirurg kann Pflaster kleben??? :D

Mit sowas gibt der sich doch nicht ab, oder? Da wird die kleine Wunde erstmal großflächig rausgeschnitten um verseuchtes Gewebe abzutragen... ;)

RS-USER-Sventilator
12.05.2003, 14:04
Original geschrieben von Feuerblick
Hi Sventilator!
Und die Erfahrungen zur Frühdefibrillation zeigen doch, daß man nicht schnell genug sein kann, daher auch der AED. Sicher, es ist besser, daß überhaupt jemand hilft, aber wenn schon ein FR-System, dann aber doch auch so ausgerüstet, daß nicht nur einfach "Hilfe" vorhanden ist, sondern noch ein bißchen mehr als das... Mal ganz abgesehen davon, daß ich als FR keine Lust hätte, den Patienten Mund-zu-Nase zu beschnaufen. Da ist ein Beatmungsbeutel Gold wert!!

Was mich allerdings wirklich erschreckt, ist immer wieder die Tatsache, daß ihr da mit dem Privat-PKW hinfahrt. Ich kenne eure Gegend nicht, aber hier bei uns würde das bedeuten, daß man nie im Leben deutlich vor dem RTW ankommen würde. Denn ohne Sonderrecht-Anlage kann man den anderen Autofahrern nicht klar machen, daß man es eilig hat...ergo: man muß so fahren wie alle anderen auch....und der gleichzeitig alarmierte RTW mit Gedöns wäre dann ganz klar schneller. Aber wie gesagt, ich kenne die Örtlichkeiten bei euch nicht.
Feuerblick

Also ich hab schon nen Beatmungsbeutel, Absaugpumpe, das komplette Basis-Diagnostik-Programm (RR, BZ, Temperatur, Pupillenleuchte und mich selbst :D ), Verbandmaterial, Sam-Splint, Stiffneck dabei aber eben kein AED. Ein FR-Kollege von mir hat ein AED-Gerät immer im Kofferraum und er ist bei 99% Prozent der Einsätze dabei (sein Job läßt es zu). Wir haben auch Sauerstoff etc... dabei. Wir arbeiten hier eben mit dem "Privat-PKW-System" 24/7, wer Zeit hat und in der Nähe ist fährt zum Einsatz, wenn ich gerade am arbeiten bin kann ich halt nicht hinfahren. Wir sind mittlerweile 5 Leute die das machen und bei Einstäzen sind im Schnitt 2-3 FR vor Ort. Natürlich ist ein spezielles FR-Fahrzeug mit SoSi-Anlage und Funk schön aber auch teuer. Und wenn ich Dienst mit einem FR-Fahrzeug hätte muß ich mich ja immer in meinem Ort aufhalten und kann nicht mal eben woanders hinfahren (dann wäre ja das Fahrzeug weg).

Mit dem Privat-PKW kann ich ja schon Sonderrechte in Anspruch nehmen (ähnlich wie der Feuerwehrmann der beim Einsatz zur Feuerwache fährt). Hier nochmal ein kleines Rechenbeispiel aus dem anderen FR-Thread:

Bei dem Einsatzstichwort "päd. Notfall" werde ich natürlich auch etwas unruhig und ich fahre Nachts auch nicht mit 30 durch die 30iger-Zone, ich fahre aber auch nicht mit 90. Ich werde Nachts um 3 Uhr auch nicht unbedingt an der nichtbefahrenen Kreuzung bei Rot halten, aber ich werde mich hüten Tagsüber an einer vielbefahrenen Kreuzung rüberzufahren.
Kurzes Rechenbeispiel:

Gehen wir mal als FR im Ort von einer maximalen Fahrstrecke von 2 km aus. Mehr ist das bei uns nicht.

Wenn ich mit 50 fahre bin ich nach 2:40 min am Einsatzort.

Wenn ich mit 80 fahre bin ich nach 1:50 min am Einsatzort.

Sind 50 Sekunden Unterschied !!! Da macht es vielmehr Sinn Nachts schneller aus dem Bett in den Overall zu kommen und darin ein bißchen "trainiert" zu sein.


Mittlerweile bin ich in dem "Nachts-aus-dem-Bett-in-den-Overall-springen" ziemlich geübt.
Die SoSi-Anlage bringt dir in größeren Städten mit viel Verkehr einen Zeitvorteil, aber Nachts in nem kleinen Ort (10.000 Einwohner, eine Ampel) bringt dir das nicht so viel.

Wir machen das seit ich schätze mal 5 Jahren und es ist noch nix passiert, das spricht eigentlich für sich, desweiteren machen das alle freiwiilg, niemand wird gezwungen mit seinem Privat-PKW zu Notfällen zu fahren

Viele Grüße

Sventilator

RS-USER-Feuerblick
12.05.2003, 14:28
Hi!

Jepp, Du kannst Sonderrechte in Anspruch nehmen, aber diese nicht unbedingt kenntlich machen (jaaaa, ich weiß...da war was...aber was nutzen Sonderrechte, wenns der Opi in seinem Opel Vectra nicht weiß ?:D :D )

Ich gehe halt immer von Einsätzen bei Tag aus. Bei Nacht ist das was anderes, aber dann ist der RTW halt auch schneller. Bei uns brauchen die FR mit ihrem PKW (sponsored by Gemeinde bzw. Mercedes oder so...) max. 5 Minuten (wenn der Diensthabende in der einen Ecke der Großgemeinde wohnt und der Notfall in der entgegengesetzten Ecke stattfindet), der nächste RTW ist auch max. 5 Minuten unterwegs (weil in einem Nebenort...). So gesehen ist das mit der Tröte und dem Leuchten tagsüber schon sinnig.
Aber unser System ist auch ein wenig anders: Es haben (soweit mir das mal erklärt wurde) zwei FR Dienst, die auch die speziellen PKW bei sich führen. Wer ansonsten bei einer Alarmierung in der Nähe ist (also nicht ewig weit weg und nur mit halsbrecherischer Fahrt schnell genug!!! ) und Zeit hat, soll auch hinfahren, hat aber dann die Ausrüstung nicht dabei... Die kommt dann mit den speziellen Autos.

Wie schon mal erwähnt, bei uns macht das System nicht soooo viel Sinn, weil die nächsten Rettungsmittel quasi "um die Ecke" stehen, aber trotzdem hats bei Reas schon geholfen.

Feuerblick

RS-USER-Sventilator
12.05.2003, 14:40
Original geschrieben von Feuerblick
Hi!

Jepp, Du kannst Sonderrechte in Anspruch nehmen, aber diese nicht unbedingt kenntlich machen (jaaaa, ich weiß...da war was...aber was nutzen Sonderrechte, wenns der Opi in seinem Opel Vectra nicht weiß ?:D :D )


Da kann ich eigentlich nur laut in meinem Auto schimpfen und weiter hinter ihm herdackeln.

RS-USER-Hoffi
12.05.2003, 14:41
Und nebenbei hupen, drängeln und links blinken... :D ;) :D

RS-USER-DerDings
25.05.2003, 13:17
na dann... leute, kräftig cartoon tassen kaufen und deluxe user werden - der chef will ein auto ! :D:D:D:D

Rettungswiesel
14.06.2003, 20:29
Moin.

Wir fahren unsere First Responder mir RTW bzw NAW! Klappt super. Aussrückezeiten von 2-3 Minuten!

RS-USER-DerDings
14.06.2003, 20:31
dann kann man das aber nicht mehr wirklich als first responder bezeichnen ???

Rettungswiesel
15.06.2003, 12:43
Moin!

Wieso kann man das dann nicht mehr First Responder nennen? Wir übernehmen auch nur die Erstversorgung bis der Hauptamtliche RTW eintrifft. Wir sind vom OV echt gut ausgestattet. Haben fast nur RS, einige RH und einpaar RA und zwei NA.


Gruß vom Rettungswiesel!

RS-USER-Sventilator
18.06.2003, 11:20
Original geschrieben von Rettungswiesel
Moin!
Wieso kann man das dann nicht mehr First Responder nennen? Wir übernehmen auch nur die Erstversorgung bis der Hauptamtliche RTW eintrifft. Wir sind vom OV echt gut ausgestattet. Haben fast nur RS, einige RH und einpaar RA und zwei NA.
Gruß vom Rettungswiesel!

Wieso fahrt ihr dann den Patienten nicht, wenn ihr schon nen RTW bzw. NAW schickt. Wäre mir ehrlich gesagt zu blöd nur die Erstversorgung zu machen.

Wenn wir von San-Diensten aus als RTW zu nem Notfall gerufen werden der nix mit dem San-Dienst zu tun hat dann machen wir trotzdem die Fahrt, allein schon wegen der Kohle die das für den OV gibt.