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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Opiatchaos



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Relaxa
12.05.2003, 19:19
Wie läuft das denn bei euch mit der Doku und Ausgabe von den Giften ab?
Bei uns kommt es so häufig vor, das was fehlt oder falsch dokumentiert ist und meistens auch nicht mehr nachzuvollziehen ist wo des zeug geblieben ist.
habt ihr auch solche probleme?
Würd mich einfach mal interessieren wie das in anderen Häusern geregelt ist.

RS-USER-Claudi
12.05.2003, 19:34
UUps....
Also hab ich eigentlich noch nie erlebt, das Gift (Opiate) wegkommt und keiner weiß wohin. Ich glaub das hätte einen Knall gegeben, den keiner überlebt hätte :-p

DerBlinde
12.05.2003, 19:38
Auch wenn ich morgens immer Narcanti und Anexate brauche, um überhaupt wach zu werden :-p, die Probleme habe ich auch noch nicht erlebt...

Relaxa
12.05.2003, 19:42
meistens sind des alles dokumentationsfehler.
wir tragen die gifte immer auf patientenetiketten aus und am arbeitsende ins buch, zusätzlich wirds noch ins patientenprotokoll eingetragen, aber irgendwie gehts doch manchmal(oft) schief.
wie macht ihr das?

DerBlinde
12.05.2003, 19:49
Ich sach der Sr.: "Hey, Sr. S! Gimme dope für Patient XY!" Dann gibt sie mir Droge und trägt es im Buch aus. Ich muß mich nur bei Zeiten um ein neues Giftbuch kümmern...

RS-USER-Claudi
12.05.2003, 20:15
Also in allen Häusern in denen ich gehaust habe :-p war es immer gleich geregelt: Die Schichtführung (meist die eh einzige examinierte Kraft) kriegt die Giftschlüsselgewalt und die Verantwortung für das BTM-Buch aufgezwängt. Und ohne die läuft dann nix. Wird Opiat entnommen wird das PRONTO von dieser Person eingetragen. Zum Schichtwechsel wird der Bestand noch mal geprüft. Sollte was fehlen, wird SIE zur Verantwortung gezogen. Nervt - ist aber sicher, wie man sieht.
Bei euch hat nicht jemand einen kleinen Nebenerwerb am Hauptbahnhof? ;)

Relaxa
12.05.2003, 20:35
na ja, wenn man en OP mit 14 säalen hat ist des leicht schwierig das über ne schichtleitung zu machen und bei jedem giftgebrauch zu ihr zu rennen. du sprichst warscheinlich von peripheren stationen?
wir haben immer ganze päckchen in den säalen...

apropos, das mit dem bahnhof is keine schlechte idee... :-p

RS-USER-Claudi
12.05.2003, 20:39
Klar meine ich periphere Stationen ;)
Wie's im Op-Bereich läuft weisch isch nisch.

RS-USER-Gasmann
12.05.2003, 22:08
Original geschrieben von Relaxa
na ja, wenn man en OP mit 14 säalen hat ist des leicht schwierig
wir haben immer ganze päckchen in den säalen...

Bei uns läuft der OP-Vebrauch über den AWR. Dort ist das Gift-Fach und ein Pfleger bzw. eine Schwester aus dem AWR hat die Verantwortung für Dokumentation und Giftbestand. Jeweils bei Übergabe wird kontrolliert.
Morgens am OP-Tag holen sich die Plegekräfte der einzelnen Säale jeweils den geschätzten Verbrauch für den Tag ab. dieses wird auf speziellen Zetteln notiert. Am ende wird der rest zurückgebracht und wohl die Differenz ins Buch eibgetragen - nehme ich an. Denn mir geht es da ähnlich wie dem Blinden....:
"Hier nehmen wir zwei Fenty zur Ausleitung, der kriegt später noch ein Dipi. da machen wir eine TIVA (mit Ultiva), für den Patienten eine PCA-Pumpe, ......." ... Ich unterschreib das dann einfach irgendwann später ;)

RS-USER-Sani
12.05.2003, 22:16
hm..

ich war ja nur insgemant 6 Wochen in der Anästhesie...

und ich kann nur für die HNO und Neurochir&Augen-Klinik sprechen...

hier gabs einen Giftschrank, und den Schlüssel hatte immer der/dei Oberschwester/-Pfleger, wenn man also ein BtM brauchte, musste man sich den Schlüssel geben lassen und dann für den Pat. das BtM austragen...

und bei uns auf der Wache gibts im Büro nen BtM-Tresor, den Code kennen nur ein paar....

und im RTW sind se in ner kleinen Box im Oberfach weggesperrt...Schlüssel dafür hat der Fahrer....und vor und nach der Schicht muss man die BtM's abschreiben....und wenn man was verbraucht hat logischerweise auch....und man muss nen BtM-Zettel ausfüllen, mit Pat.-Daten und was man verbraucht hat...

RS-USER-Hoffi
13.05.2003, 09:14
Wir haben die Probleme nicht, da das härteste was wir aufm RTW haben Diazeparm ist. Dafür gibt es wohl auch nen Giftbuch, ich hab aber aufgegeben es auszufüllen, da entweder große Fehlbestände, oder Überhänge waren, sprich die Kollegen es nicht so ernst nehmen. Aber wir haben ja auch keine "harten" Drogen...

Venensuchgerät
13.05.2003, 10:14
obwohl sich Diazepam auch ganz prima auf dem Schwarzmarkt verkaufen läßt :D

RS-USER-Hoffi
13.05.2003, 10:15
Das würde aber auffallen, wenn zum Eigenbedarf der Wache noch Schwarzmarkthandel hinzukommen würde. ;)

Abendstern
16.05.2003, 01:55
Bis vor kurzem hatte jeder auf der Station einen eigen Gifti-Schlüssel - hatten eigentlich auch nie Fehlbestände - höchstens mal was nicht ausgetragen . Dies ist uns aber immer schnell aufgefallen und durch Aktenkontrolle berichtigt worden .
Jetzt wurde alles auf einen Schlüssel umgestellt - welcher an die Schichtleitung geht. Keiner von uns will ihn haben - jetzt haben wir mehr chaos als davor und unter dem Strich das selbe Egebnis.

Venensuchgerät
16.05.2003, 11:30
Original geschrieben von Abendstern
. Keiner von uns will ihn haben - jetzt haben wir mehr chaos als davor und unter dem Strich das selbe Egebnis.
Das übt sich aber :D
Ich kenne das gar nicht anders, als dass eben nur eine das ganze auf dem Hals hat und es klappt sehr gut.
Was die Op-Sachen angeht - da war es bei uns auch so, dass immer alles über die Schwester im AWR gelaufen ist. Gab auch nie Probleme

Abendstern
16.05.2003, 16:46
Na - dann gibt es ja noch Hoffnung für uns . ;) aber was wenn jemand denn allerheiligsten Schlüssel mit nach Hause nimmt?

RS-USER-Gasmann
16.05.2003, 16:50
Original geschrieben von Abendstern
Na - dann gibt es ja noch Hoffnung für uns . ;) aber was wenn jemand denn allerheiligsten Schlüssel mit nach Hause nimmt?

Dann muß er ihn wohl wiederbringen! ..ist doch klar! ..behalten wird nix!!! :)
dadurch lernt man auch, sowas nicht zu oft zu machen, wenn man jedesmal dafür nochmal zur arbeit fahren muß! :D
Bis der Mitarbeiter wieder mit Schlüssel auftaucht, wird ja wohl die Nachbarstation aushelfen können.

evipan
16.05.2003, 16:56
Moin Leute,
"Gifte" müssen nach jedem Arbeitstag stimmen!
Wenn man eine doch recht unübersichtliche Situation mit 14 Op's hat, so wird es ja einen Leitenden geben. Der kann ein zweites Buch führen und in diesem bei Ausgabe aus dem "Giftschrank" Saal und Pflegekraft eintragen. Kurz vor Feierabend werden die Ausgegebenen, die Verabreichten und die "Reste" verglichen in den Karten dokumentiert ...Ende.
Sollte auch nur eine Ampulle fehlen, so bleibt die gesamte(!) Truppe am Arbeitsplatz, bis das Opioid gefunden wurde. (keine Sorge, das geschieht höchstens 2 mal, dann haben es alle begriffen und der Druck aus der Gruppe wird sehr groß.)

Wenn der Umgang mit Opioiden zu lasch gehandhabt wird,so leistet man dem Missbrauch der Opioide in der eigenen Abteilung Vorschub. Gerade Anaesthesisten/Anaesthesiepflege sind da statistisch sehr gefährdet. (Man weiss halt wie man es dosiert...)
Sollte das im Op verschwundene Opioid auf dem Markt auftauchen und der Weg wird zurückverfolgt...ich glaube man hat bei schusseliger Buchführung nur sehr wenig Gnade vom Staatsanwalt zu erwarten.:(
So long...

(Langerededochkeinsinn?):D

RS-USER-Claudi
16.05.2003, 16:56
genauso isses.
Wir hatten auch immer so einen Turboknüppel am Schlüssel, so dass man heilfroh war, wenn man den ablegen konnt..... :D
Und wenn man es regelmäßig macht kommt auch nach jeder Übergabe ganz automatisch die Frage: "Wer kriegt den Giftschlüssel?"

RS-USER-Katja
16.05.2003, 17:23
Soviel Zucht wie bei Evipan herrscht bei uns nicht... Grüße an den Staatsanwalt... bei 27 OP-Sälen zzgl. Außenkliniken auch kaum zu machen, daß alle da bleiben. :rolleyes:
Morgens gibt's Gift per Pflegekraft, die Giftschrankschlüssel haben zwei (oder drei?) der dienstältesten Pfleger und morgens ist Verteilung. Sonderwünsche werden meist durch Tausch geregelt ("Hast Du mal Sufenta mite?"). Und ich trage alles, was ich dem Patienten gegeben und an Resten oder neu bekommen, weggeworfen und runtergeschmissen habe, ins Giftbuch im Computer ein. Den computermäßig Gehändicapten fältt das aber offenbar nicht ganz so leicht, ich schätze mal, bei uns werden demnächst die Zügel gestrafft... :o
Nachmittags kommt einer rum und sammelt alles, was man nicht mehr braucht, für den Giftschrank wieder ein. Weitere Wünsche bedient mit etwas Glück die Dienstmannschaft der Pflege :D