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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlafstörungen und Medikamentenmissbrauch bei Pflegenden



Abendstern
16.05.2003, 15:33
Ich arbeite selber in allen Schichten -mit viel zu kurzen Ruhezeiten . da gibt es halt die altbekannten Probleme mit den Ein-und-Durchschlafstörungen.
Nun beobachte ich das einige meiner Kollegen diese auf chemische Weise regeln - aus Stationsbedarf. Kann man mal ein Auge zudrücken - aber wenn es regelmäßig passiert? was für Erfahrungen habt ihr so auf euren Stationen damit?
Da ich mich mit dem Schlafen auch schwer tue nach 6-7 Nächten - habt ihr Tipps und Vorschläge?
Ich denke das ist ein weitverbreitetes Problem in der Pflege und wohl auch in der Ärzteschaft (3 dienste die Woche können ja auch das eine oder andere Problem hervorrufen) .
Also ,was habt ihr so für Erfahrungen?

RS-USER-Claudi
16.05.2003, 15:52
also es soll sehr sehr viele medikamentenabhängige Pflegepersonen (und vielleicht auch Ärzte) geben. Ich wär da sehr vorsichtig, mit der chemischen Keule.
Allerdings hatte ich auch mit 3-Schicht-System nicht wirklich ernsthafte Probleme mit dem Schlaf. Nur grundsätzlich nach den Nachtdiensten - einschlafen Fehlanzeige. Hab dann so 3-4 Stunden vor mich hingedöst und bin dann aufgestanden. Fertig.
Sich zum schlafen zwingen - auf biegen und brechen bringt meist nix. Dann nach dem 2. oder 3. Nachtdienst klappte es dann auch mit dem Einschlafen. Naja - und wenn der Nachtdienstblock vorbei war (wir haben immer 8 am Stück gemacht) - dann nicht hinlegen, wenn man nach Hause kommt - sondern ganz normal wach bleiben und abends schlafen gehen. Dann schläft man ruckzuck ein und ist auf dem besten Weg in den normalen Tag-Rhythmus rüberzurutschen.
Allerdings brauch ich auch grds. nicht besonders viel schlaf und hatte auch keine quengelnden Kinder oder einen quengelnden Mann :D zu hause......

Abendstern
16.05.2003, 15:59
Was machst du mit Mitarbeitern die sich oft/öfter bedienen ? Ansprechen ? Wie soll man sich da verhalten - da angebotene Hilfe oft falsch verstanden wird.
Und da Schlaf auf Droge ja eh nicht wirklich erholsam ist kann man sich das doch sparen.
Wir haben zwar auch immer 5-6 Nächte am Stück abe bekommen kein Nachtwachenfrei. Die Frei-tage müssen wir uns aus Überstunden und Spätfreitagen zusammenkratzen. Da kann es auch schon mal passieren das ich nach 5 Nächten nur den so genannten Ausschlaftag hatte und dann wieder in den Frühdienst musste. Aber dann klappt es auch wieder mit dem Schlafen ;) nach so Hard-Core-Wechseln.

RS-USER-Claudi
16.05.2003, 16:07
Original geschrieben von Abendstern

Wir haben zwar auch immer 5-6 Nächte am Stück abe bekommen kein Nachtwachenfrei. Da kann es auch schon mal passieren das ich nach 5 Nächten nur den so genannten Ausschlaftag hatte und dann wieder in den Frühdienst musste.
Klar - mehr als Ausschlaftag war bei uns auch oft nicht drin (Personalmangel? Pflegenotstand? Hä? ;) ) Ein Grund mehr nach Ende der letzten Nachtwache nicht sofort ins Bett zu hüpfen.
Was man mit solchen Leuten macht, die sich immer spontan am Medi-schrank selbst bedienen...:rolleyes:
Schwer zu sagen. Mit denen reden bringt wohl nix. Kleiner Hinweis, dass das hier keine Selbstbedienung ist (kost Geld, woll? ;) ) wird vermutlich auch nur Stunk bringen. Vielleicht mal mit der Öse absprechen, ob man Schlafmittel grundsätzlich im Giftschrank aufbewahrt - auch hier den Bestand kontrolliert?
Kann mich an eine Station erinnern, da wurde das so gemacht.

RS-USER-rettungshamster
16.05.2003, 21:37
Würde das Problem primär mit der betroffenen Person ansprechen - sollte sich nichts an der Situation ändern - eine Stelle höher. Kann ja wohl nicht angehen das sich das Pflegepersonal sich am Medischrank bedient wie beim Kramer um die Ecke.
Zumal man auch nicht außer acht lassen darf, welche Auswirkungen dieser Missbrauch bei der Arbeitsleistung desjenigen zur Folge haben könnte.
Totschweigen halte ich für deplaziert !!!

DerBlinde
16.05.2003, 23:11
Ich habe auch diese Schlafstörungen.. ich werde beim Beischlaf oft gestört :D :D

Ne,i m Ernst. Bisher hatte ich keine Probleme damit, ob ich die paar Stunden in der nacht oder am nächsten Tag schlafe macht für mich keinen Unterschied.

Wenn bei Euch Medikamentenmißbrauch vorkommt, sollte wirklich dagegen angegangen werden!

Abendstern
16.05.2003, 23:39
Das Problem ist ja nur - genau sagen wer was nimmt kann man net. Mit ein paar Kollegen arbeite ich schon dran die zugänglichen Drugs aufs minimum zu beschränken.
Der Hammer war als mal 5!! ganze Dipi-Ampullen fehlten . Wir wissen alle wer das war - haben aber keinen Beweis. Das war zum Glück der bisher einzige Fehlbestand im Gifti.

DerBlinde
17.05.2003, 02:17
Hmmm, 5 Dipi ist schon satt.
Aber woher wißt ihr, wer es war, wenn ihr doch keine Beweise habt? Das steht auf ziemlich wackeligen Füßen und hilft weder das Problem zu lösen noch das Betriebsklima zu verbessern...

RS-USER-rettungshamster
17.05.2003, 05:24
Könntest ja vor deinem Dienst jeweils immer eine Bestandsaufnahme der "noch vorhandenen" Dröhnungsmittel machen - und diese nach dem Dienst mit deinen Kollegen zusammen auswerten. Und bei auffallenden Unübereinstimmungen darauf hinweisen - oder das Zeug wirklich von Anfang an in den Giftschrank sperren lassen.
Hast du deine Beobachtungen schon mal der Stationsleitung gemeldet ? Oder ist sie/er derjenige welche, der sich so zwanglos bedient ?

Venensuchgerät
17.05.2003, 09:28
Original geschrieben von rettungshamster
Würde das Problem primär mit der betroffenen Person ansprechen
Prinzipiell schon richtig. Reden ist immer gut - zumindest bei globalen Problemen. Nur in diesem Fall: diejenigen, die sich an den Medis bedienen, wissen ja dass es nicht in Ordnung ist. ;)
Es ist fast so, als wenn du einem Dieb sagst:"du das ist aber nicht gut, was du da machst" :-p
Derjenige wird entweder einsichtig nicken oder dir aufs Maul hauen (verbal natürlich ;) ) und beim nächsten mal aufpassen, dass er nicht erwischt wird.
Drum halte ich es auch für die beste Lösung die Medis wirklich in Absprache mit der Öse (aber wer weiß, was die so alles nimmt :D ) wegzuschließen und den Bestand zu führen. Vor allem, wenn es mehrere Leute sind, die sich bedienen.
Was Beschuldigungen angeht - da wäre ich auch sehr vorsichtig, wenn ichs nicht beweisen kann! Habe mal erlebt, dass sich der OA der Abteilung regelmäßig am Stationsgift (Opiate) bedient hat (heimlich natürlich). Die Giftschwester war die einzige mit Schlüssel (neben den Ärzten, die aber keiner verdächtigen würde - NIEMALS) - also fiel der Verdacht natürlich auf sie. Üble Sache! Wäre das Betriebsklima nicht so gut gewesen und hätten wir ihren Beteuerungen "ich wars nicht!" nicht geglaubt - wer weiß was für Konsequenzen das ganze gehabt hätte.
Rausgekommen ist die Geschichte durch Zufall und eine vorlaute Kollegin. Der Doc stand im Stationszimmer und wuselte irgendwas. Die Kollegin sagte in der Übergabe (eigentlich aus Spaß ;) ): "Tja - und am Morphium hat sich wohl wieder unser Doc bedient, für seine private Orgie!!" Dem Mann fiel alles aus der Hand, was er gerade hielt und er verließ fluchtartig die Station. Wir haben uns alle nur groß angeguckt. Von dem Tag an stimmte der Bestand dann wieder ;)
Aber ist schon ein heikles Thema. Nur erfahrungsgemäß muss "praktisch" etwas passieren. Mit "wir reden jetzt mal bei einem Mate-Tee darüber, dass du das nicht machen kannst" kann man meiner Erfahrung nach nur unglaublichen Krach untereinander auslösen. Denn dann gehen die ganzen Rechtfertigungen los und die Abstreitereien u.s. w. -u.s. w.. ..... Nett gedacht - aber leider in der Praxis nicht bewährt. ;)