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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sterben in Würde ?!



RS-USER-rettungshamster
24.05.2003, 23:36
Sterben in Würde - aus der Sicht der ärztlichen Praxis

Dieser Titel beinhaltet eine zweifache Fragestellung. Zum einen: Wie sieht die ärztliche Praxis der Sterbebegleitung heute tatsächlich aus ? Und zum anderen: Wie sieht ein Arzt aus seiner ärztlichen Praxis heraus dieses Thema; d.h. was muss aus Sicht der ärztlichen Praxis in Zukunft geschehen, welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit Menschen in Würde sterben können ?

Ferner würde mich interessieren, wie ernsthaft Patiententestamente wahrgenommen und folge geleistet wird.

DerBlinde
25.05.2003, 02:51
In meinem Fachbereich kommt Sterbebegleitung nicht in dem Maße vor. Die Frage muß man sicher an Ärzte und Pflege stellen, die z.B. häufig mit Tumorpatienten zu tun haben.
Sicher sterben bei uns auch Patienten, aber nur selten kommt es vor, daß "man den Weg zusammen geht". Das liegt einfach am Patientengut. Wenn sie so gut wie tot eingelifert werden und nach langem Kampf auf der Intensiv versterben, war das nicht die Sterbebegleitung, die man sich klassischer Weise vorstellt. Problematischer sind da die Angehörigen. Wobei auf einer großen Intensiv meist keine oder nicht viel Zeit bleibt, sich umfassend um die Angehörigen zu kümmern.
Die Patienten, die auf Normalstation gelegentlich und sehr selten sterben, werden fast alle plötzlich reanimationspflichtig. Entweder schaffen wir es dann (unsere Quote ist wirklich gut ;) Aber das ist nicht das Thema...) oder sie versterben später auf Intensiv an Komplikationen oder eben sofort auf Station.
Deswegen kommt eine klassische Sterbebelgeitung bei uns nicht vor. Und ehrlich gesagt, so böse bin ich garnicht darum...

Abendstern
25.05.2003, 05:17
Die Sache mit den Patiententestamenten würde mich auch sehr interessieren .
Da wir sehr viele Ca-Pat über die Jahre oder manchal auch nur Monate hinweg sehen und stationät betreuen - auch mit Sterbebegleitung - würde mich der ärztliche Blickwinkel zu diesem Thema interessieren.

Wie geht Ihr -Ärzte- damit um ?
Ich erlebe leider sehr oft, das wir Pflegende gern als Puffer zw. Pat. und/oder Angehörige genommen werden.

Venensuchgerät
25.05.2003, 08:21
Original geschrieben von Abendstern


Wie geht Ihr -Ärzte- damit um ?
Ich erlebe leider sehr oft, das wir Pflegende gern als Puffer zw. Pat. und/oder Angehörige genommen werden.
leider erlebe ich das auch sehr oft :(
das ist wirklich mehr eine Frage für die Leute die auf den entsprechenden Stationen bzw. Einrichtungen arbeiten.
(Claudi???)
ansonsten beschränkt sich die "Sterbebegleitung" bei uns zumindest darauf, die Leute Grundpflegerisch zu versorgen und regelmäßig nachzusehen, ob sie noch atmen. Und viele drücken sich auch noch davor :mad:

RS-USER-rettungshamster
31.05.2003, 12:31
Da die Ressonanz zu der ersten Frage doch (wie erwartet) sehr spährlich ausgefallen ist, würde ich gerne noch mal, wie schon Abendstern angefragt hat, näher darauf eingehen, wie mit den vorhandenen Patientenverfügungen -oder testamenten umgegangen wird.
Da ich selbst auch eine habe, würde ich daher natürlich gerne auch Informationen darüber haben, wie mit denen in der ärztlich-klinischen Praxis damit umgegangen wird.

RS-USER-Claudi
31.05.2003, 12:34
Original geschrieben von rettungshamster
Da die Ressonanz zu der ersten Frage doch (wie erwartet) sehr spährlich ausgefallen ist
wie erwartet? :confused:
meiner Ansicht nach liegt das daran, dass dieses Thema hier schon mehrfach diskutiert wurde.

RS-USER-rettungshamster
31.05.2003, 13:20
Tja offensichtlich nicht, da ich nicht die einzige hier bin die diese Frage beschäftigt.
Aber wie stehst du denn zu diesem Thema ? Vielleicht kannst du mir ja sagen, wie bei euch mit Patientenverfügungen umgegangen wird.

Venensuchgerät
31.05.2003, 13:45
Original geschrieben von rettungshamster
Tja offensichtlich nicht,
doch haben wir und zwar bis zum Abwinken in verschiedenen threads. Ich kann Claudi verstehen, wenn sie jetzt nichts mehr dazu sagen will. Das könnte den Eindruck vermitteln, sie habe einen Sprung in der Platte ;) :D

RS-USER-rettungshamster
31.05.2003, 13:48
Dann wird mir nichts anderes übrig bleiben als mich durch die ganzen Beiträge zu lesen....das bedeutet eine Nachtschicht für mich :D

DerBlinde
31.05.2003, 16:30
Patientenverfügungen werden schon respektiert. Auch wenn es trotzdem rechtlich schwierig werden kann, da die herrschende Meinung der Rechtsprechung auch ein Ändern der Meinug im akuten Fall ohne die Möglichkeit der Äußerung in Betracht zieht.
Aber das wird ja meist nicht zum wirklichen Problem. Das Problem ist, es kommt eigentlich immer jemand vorbei, der die Umstände nicht genau kennt und anfängt ;) Dann ist es wieder mal Essig...

RS-USER-rettungshamster
31.05.2003, 20:45
Ich möchte es ja deswegen nur so genau wissen, weil es mich selbst demnächst treffen könnte.