PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krampfanfall auf eine Baustelle



Seiten : [1] 2

RS-USER-Matze
11.04.2003, 12:10
Aaalso:

RTW wird am Freitag Mittag gegen 11:30 Uhr werden rtw und nef mit der Meldung "Krampfanfall" auf eine Baustelle (auf dem flachen Land) gerufen. Dort zeitgleich eingetroffen führt ein Einweiser die Besatzungen über diverese Leitern und Gerüste hinweg in den ersten Stock eines Rohbaus zu einem etwa 45jährigen, am Boden liegenden Kollegen. Der Mann reagiert nur diffus auf Ansprache, zeigt auf Schmerzreiz wirre Abwehrbewegungen.

Diagnostik?

Was beachten?

RS-USER-Sventilator
11.04.2003, 12:30
Eigensicherung beachten!!!! Helm anziehen! Wie bekommen wir den Patienten da weg? Feuerwehr nachalarmieren?!?

Kümmern wir uns um den Patienten:

Wie sind die Vitalwerte, Spo2, BZ?

Wie ist der GCS?

- Augenöffnen?
- beste motorsiche Antwort?
- verbale Antwort?

Wie reagieren die Pupillen?

Unfallhergang? Wie hat er gekrampft? Was hat er gegessen, getrunken, geraucht, an Medis genommen?

RS-USER-Matze
11.04.2003, 12:49
Also, da es keine Treppen usw. gibt und ihr niemanden habt unten stehen lassen bindet ihr einen vom team *gg*, nach unten zu laufen und die FW nachzualarmieren, denn ein Transport über die Leitern wird nicht möglich sein.

RR ist 140/90, PP 90, Sättigung 98%, BZ 180.

Der Patient öffnet die Augen auf ansprache nicht.
Der Patient reagiert auf Schmerzreize, jedoch nicht zielgerichtet.
Der Patient stammelt wirres Zeug vor sich hin.

Der Patient zeigt eine Pupillendifferenz, das linke Auge ist blutunterlaufen.

Die Kollegen geben an, den Mann auf dem Boden liegend vorgefunden zu haben. Zwischen der Frühstückspause, in der sie Skat gespielt hätten und Wurst gegessen und Bier getrunken wäre er beschäftigt gewesen, in dem Raum alleine Platten zu montieren. Auf Ansprache sei er aufgesprungen und nach anprall an eine Wand erneut zu Boden gegangen, wo er jetzt liegt. Vorerkrankungen und Medikamente sind nicht bekannt.

Euer Kollegen kommt vom funken wieder zurück gekraxelt.

DerBlinde
11.04.2003, 12:55
Zugang, Jono, Stiffneck, EKG, O2
GCS sieht ja schwer nach 9-10 aus.
Oberkörper (ca. 45°, ich meine nicht hinsetzen ;)) hochlagern.

Sry, muß AFK...

RS-USER-Matze
11.04.2003, 13:04
Zugang und Iono laufen, O2 auch, Stiffnek muss der Kollege wieder unten holen, weil ihr ja zunächst von nem Krampfanfall ausgegangen seid. Kommt wieder und wird angelegt.

EKG zeigt vereinzelt SVES.

Oberkörper wird unterbaut und ca. 45 Grad hoch gelagert.

Derweil hört der Patient auf zu blappern und haut auch ohne schmerzreiz wirr um sich. Die Kraft seiner "Schläge" lässt aber nach.

RS-USER-Sventilator
11.04.2003, 13:12
ja dann tippe ich auch mal auf ein GCS von 9 und damit auf ein mittleschweres SHT mit Monokelhämatom.

Der müßte eigentlich realtiv flott in KH.

Können wir nen Heli bekommen?!?

Verändern sich jetzt auch die anderen Werte???

RS-USER-Sani
11.04.2003, 13:13
hm....trübt der Pat. nach den "Schlägen" ein?? Wenn ja --> stab. Seitenlage....

wurde der BZ schon gemacht?? Ich tippe zwar weniger auf ne Hypoglykämie, eher auf ein SHT....durch Sturz oder sonstige Verletzungen, z.B. das er irgendwas auf Schädel bekommen hat...
darauf lässt auch das Monokelhämatom hin....

hm...Hubi klingt gut...und dann, wenn Neurochirugie in der Nähe, gleich dorthin....ansonsten erst in ein KH (mit CT) zur Erstversorgung...

RS-USER-Matze
11.04.2003, 13:28
Da sist, wie schon gesagt, auf dem flachen Land. Also Heli. Der genervte Kollege trabt also wieder nach unten zum funken. Derweil trifft die feuerwer ein und will wissen, was sie machen sollen. der Feuerwehr-Typ sagt, sie könnten mit der DLK bis ans Fenster des Nachbarzimmers.

BZ war 180.

Mittlerweile mag der Patient gar nicht mehr reden, bewegen und augen aufmachen.

RS-USER-Sventilator
11.04.2003, 13:31
also Patient ins Vakuum auf die Schaufeltrage und mit der Feuerwehr nach unten bringen.

RS-USER-Sani
11.04.2003, 13:34
und weil mein NA Pat, die nicht mit im reden, und sich nimmer rühren net mag, plaziert er dann erst mal nen Schnorchel =
Der Pat. wird intubiert...

RS-USER-Matze
11.04.2003, 13:35
Ihr packt also den patienten mit der Schaufeltrage auf die Vakkummatratze. natürlich musstet ihr erst die FW bitten, euch das Zeug zu bringen udn DLK in stellung zu fahren. Das dauert...

während ihr den patienten umlagert beginnt er in beugemechanismen zu generalisiert zu krampfen...

RS-USER-Sventilator
11.04.2003, 13:37
mittlerweile dürfte wir bei nem GCS angekommen sein, wo man den Patienten intubieren und beatmen könnte!?!?

Mit Medis bin ich jetzt überfragt.

oh sorry sani, habs net gesehen :D

RS-USER-Matze
11.04.2003, 13:38
;) Nach der Intubation (Bonusfrage: was bekommt der denn als Medis?) hört der Patient auch auf zu krampfen und ihr könnt in ruhe weiter umlagern.

Der Patient wird also von euch auf VTI gebettet und auf die DLK verladen, von dieser entsprechend zu Boden gebracht. Derweil landet der Heli.

Was bekommt der Doc von euch als Übergabe?

RS-USER-Sani
11.04.2003, 13:42
*grummel* ich könnte meine Internetverbindung....*grummel*

also...Patienten vor weiteren Verletzungen schützen....
wenn der Pat. noch nicht intubiert war, Narkose einleiten und Tubus rein....

RS-USER-Sani
11.04.2003, 13:45
hm...zu den Medi's....Diazepam soll ja gut sein bei Krampfanfällen...Narkoseeinleitung wahrscheinlich mit Trapanal...(auch gut bei Krampfanfällen)...Muskelrelaxanz ist bei uns Lysthenon und dann Esmeron....Fenta gegen den Schmerzreiz....und dann Weiterführung der Narkose mit Trapanal oder Eto....

RS-USER-Matze
11.04.2003, 13:46
Ok, soweit so gut. Der Doc vom heli ist sauer, wiel er seine Rigatoni hat stehen lassen müssen und drängt auf eine schnelle Übergabe...

RS-USER-Sani
11.04.2003, 13:49
hm...Übergabe....

Pat. männlich....Krampfanfälle wegen vermutlichen SHT's...Unfallhergang unbekannt....Werte übergeben...
Verlauf, zuerst noch Reaktionen, dann zunehmende Verschlechterung des Bewußtseinszustands....

RS-USER-Matze
11.04.2003, 13:55
Treffer, versenkt. Allerdings bemerkt der Doc vom heli nach kurzem Bodycheck (der von euch zuvor nicht durchgeführt wurde) eine Impressionsfraktur auf der linken hinteren Schädelseite, die in etwa 5 x 5 cm groß und viereckig ist...

RS-USER-Sani
11.04.2003, 14:03
oh...ham wir des einfach übersehen?? tztztz....
ich denk, spätestens als wir die Stiff-Neck angelegt haben, wäre des aufgefallen....man muss dabei den Kopf ja anfassen...

des erklärt natürlich einiges ...

naja...könnte ja von nem Stein oder nem Werkzeug kommen....

an der Therapie ändert sich aber net viel...

RS-USER-Matze
11.04.2003, 14:07
Nööö, aber an der Tatsache, dass man in erwägung ziehen sollte, dass es sich bei dem Vorfall auch um ein Gewaltverbrechen handeln könnte...

Aber klar, man hätte das beim Stifnek-Anlegen gemerkt. Was wäre aber z.B. mit Rippenfrakturen, Prellmarken am Bauch usw.? Ich weise eigentlich nur so drastisch drauf hin, weils eben gar keinen Hinweis auf diesen Schritt gab...

Alles in allem habt ihr's aber doch recht schnell und sicher abgehandelt.

Also, who ist next?