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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Starke Brustschmerzen



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DerBlinde
10.04.2003, 17:56
Nun, eine Aortendissektion Typ A käme noch in Betracht, ist aber schwer zu unterscheiden, zumal der Patient nicht wirklich Auskunft über die Schmerzcharakteristik geben konnte.
Einen Zusammenhang mit dem Sturz kann ich mir nur schwer vorstellen, laß mich aber gerne überaschen ;)

RS-USER-Sani
10.04.2003, 18:27
hm...da erinnere ich mich an einen Pat. den wir von der kard. Intensiv in den OP gefahren haben....

Der hatte nen Riß im Herzen....aber ich weiß nimmer, wo genau...
*grübel* ....wars ein Riß im Myokard :confused: ...aber beschwören kann ich's net....

Er wollte auf Arbeit etwas Schweres hochheben, und verspürte dann einen stechenden retrostrenalen Schmerz....

RS-USER-Schädelspalter
10.04.2003, 19:07
Die Lösung (klingt erfunden, ist es aber nicht):
Äußerlich waren keine Verletzungen sichtbar.
Beim Öffnen der Bauchhöhle war diese randvoll mit Blut. Die 10. & 11. Rippe rechts waren dorsolateral frakturiert. Der Patient hatte eine ausgeprägte Arteriosklerose mit Einengung der Koronarien, aber ohne frischen Thrombus (den man ohnehin nicht unbedingt mehr sieht). Die Milzkapsel war am Hilus und an der gegenüberliegenden Seite eingerissen und unterblutet.
Also:
Pat mit Diabetes mell., Arteriosklerose & Hypertonie fällt am Nachmittag ein paar Stufen der Treppe hinab, mißt dem aber keine Bedeutung bei (Neuropathie?). In der Nacht sickert das Blut langsam aus der Milz, Peritoneum setzt eh keinen Widerstand entgegen. Der Bauchrraum füllt sich mit Blut und das erste, das er von seinem Volumenmangel merkt, ist die Angina pectoris.
:eek: Diese wurde erst durch die O2-Minderversorgung relevant, alles sieht nach kardiogenem Schock aus. :mad: Die Frau weist nicht eindrücklich auf den Sturz hin (erst in der Aufnahme, als es zu spät ist). ASS und Heparin sind hier zwar nicht so gut, aber das macht es dann auch nicht mehr. Oberkörperhochlagerung und Nitro sind zwar gut für kardiogenen Schock, hier aber nicht.
Wenn man ihn genau nach der Sturzanamnese untersucht hätte, hätte man auch nicht unbedingt was gefunden, der Bluterguss ging eher nach innen. :confused:
Ich war erschrocken, weil alles nach bestem Wissen und dem aktuellen Wissensstand vor sich ging und gerade dadurch hätte ich den Patienten genauso umgebracht. :confused:
Das war so klar, Verdachtsdiagnose akutes Koronarsyndrom - und trotzdem wäre gerade eine Versorgung lege artis tödlich gewesen.
Erschreckend, aber nicht zu ändern. Daran wollte ich Euch nur mal teilhaben lassen.
Matze ist meines Wissens nach noch dran :)

RS-USER-Sani
10.04.2003, 19:13
puh....das ist natürlich schon krass....mit der bestgemeinten Versorgung den Pat umgebracht....

RS-USER-Schädelspalter
10.04.2003, 19:22
Original geschrieben von Sani
puh....das ist natürlich schon krass....mit der bestgemeinten Versorgung den Pat umgebracht....
Paßt auch zu dem vorherigen Beispiel: in bester Absicht geschadet....
Ich habe mal ein Buch gesehen, der Titel war: "kill as few patients as possible - and 26 other essays on how to be the world`s best doctor" oder so ähnlich :D
Muß jetzt weg, bis Montag.

DerBlinde
10.04.2003, 21:25
//delete
War Blödsinn ;)