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24.03.2003, 17:25
Ist hier nicht B die richtige Antwort? Oder gibt es in der Tat bei einer derart hohen Dosis von 8 Gy einen Anstieg der Granulozyten?

Meiner Ansicht nach ändert sich die Eryzahl schon (wenn auch nicht ad hoc)

24.03.2003, 17:48
Nein ! Es gibt keine, auch nicht vorrübergehende Leukozytose !

Es kommt vielmehr zur KM-Depression, die aufgrund der HWZ zuerst die Leukozyten, dann auch die Erys betrifft !

24.03.2003, 17:52
Damit bestätigst Du mich ja ;) Denn ich halte B: initiale Granulozytose für die "am wenigsten wahrscheinliche" Konsequenz aus ner 8 Gy Bestrahlung

Hoffentlich sieht das IMPP es genauso :)

24.03.2003, 18:08
...neee, hoffentlich sieht es das IMPP nicht so...sonst hab ich´s falsch ;-)

Aufgrund der hohen Lebensdauer der Erythrozyten sind diese gegen Strahlenschäden ziemlich resistent (S.828, "Das Erste"). Die "Initiale Granulozytose" kann ich leider auch nicht erklären, bin aber während der Prüfung auf die Eingebung gekommen, dass die Bestrahlung möglicherweise eine lokale Entzündung im Knochenmark auslöst, wodruch es dort zur Granulozytose kommen könnte. (Hoffentlich stimmt das). Es ist ja eine "initiale" Reaktion, möglicherweise kommt es im Blutbild zu einer reaktiven Linksverschiebung, indem sich noch differenzierende, aber bereits geteilte Granulos nun schneller ausgeschüttet werden (nur eben keinen Nachschub bekommen).

Was soll eigentlich "einzeitig" im Fragentext bedeuten? Das Wort hat mich sehr verwirrt, ich habs dann für ein gemisch aus "einmalig" und "kurzzeitig" genommen, aber eigentlich gibts das Wort nicht, oder? ("Gemendelt" ist übrigends auch so ein Wort...)

24.03.2003, 18:25
Da hier nicht vom Zeitraum der Wirkungen gesprochen wird, trifft E an sich zu, schließlich kommt es über kurz oder lang zu einer Anämie.

Einzeitig, ja, sensationell, ist mir gar nicht aufgefallen... scheinbar spricht das IMPP Micra. Soll wohl einmalige Dosis heißen

Festus
24.03.2003, 18:27
Einmalig heißt: Keine Fraktionierung, nicht protrahiert.

Es kommt zu keiner lokalen Entzündung, sondern zu einer Schädigung der Stammzellen, sprich: KM-Depression.

Damit wäre falsch: Es kommt zur Leukozytose.

24.03.2003, 18:37
Meiner Meinung nach steckt die Lösung in dem Wörtchen "erheblich"! Es kommt definitiv nicht zu einer erheblichen Veränderung der Ery Zahl, da diese von allen genannten Zellen die längste Lebensdauer haben...

24.03.2003, 18:41
Wenn die langlebigen Erys aber erstmal abgestorben sind, was dann? Die Erythroblasten sind ja nun mal geschädigt!

Honigkaefer
24.03.2003, 19:18
Die Frage ist auch wieder so ein IMPP-Geschenk. Aber das Wort "einzeitig" gibt es wirklich und wird in der Medizin grade wenn es um bestrahlungen geht gerne benutzt...

frosch-t
24.03.2003, 23:29
Die Frage war nicht in ihrem zeitlichen Zusammenhang gestellt . Verwirrend war die Ausage unter (E), dass "Veränderungen" stattfinden. Das lässt offen, ob es eine Erhöhung oder eine Ernidriegung gibt! Kurz nach der Bestrahlung ist die Anzahl der Retikulozyten erhöht (gehören die R.s zu den reifen Erys???) - Stunden bis Tage später fällt die Anzahl aufrund mangelnden Nachschubes ab! Demnach ist eine "initiale" Granulozytose" durchaus zu erwarten, eine später einsetzende Abnahme der Erys aber auch! - nur "initial" ist sie nicht zu erwarten.
Welche Struktur sollte auch bei Strahlungseinwirkungen geschädigt werden - die Erbmasse-har,har!!
Der Fehler liegt für mich daher in der fehlenden Zeitangabe in der Fragstellung. Das mit dem Knochenmark bestrahlte periphere Blut zeigt doch weniger Reaktionen auf die Bestrahlung.
Gruss, F.

26.03.2003, 11:12
Meinem Vorredner stimme ich voll zu.
Zwar kommt es zur initialen Granulozytose, aber warum sollten die Erys nicht absinken, dauert vielleicht länger, aber die Thrombos reagieren auch erst nach 8-20 Tagen.

26.03.2003, 11:29
Kommt es denn bei einer einmaligen=einzeitigen Bestrahlung zu einer erheblichen Ery-Veränderung? Ich fürchte nicht.

tcb
26.03.2003, 13:53
alsoo ich muss ja immer meinen senf zu allem geben...aber wenns mir hilft :-)

alsooooo es kommt nicht zu einer initialen granulozytose da, ich zitiere" schon am ersten tag nach der bestrahlung fällt,...,die lymphozytenzahl ab, es folgt eine GRANULOZYTOPENIE und schliesslich sinkt auch die zahl der thrombozyten ab.
Kurzlehrbuch radiologie schwarze reihe von irgendwann! :-)

ebenfalls steht drin dass sich die zahl der erythrozyten aufgrund der langen lebensdauer erst später bemerkbar macht aber das schon aufgrund der erheblichen veränderung der retikulozytenzahl schon nachweisen lässt...also das heisst b in meinen augen richtig! also am wenigsten zutreffend!

grüsse

tcb
26.03.2003, 14:14
ach ja noch was laut pschyrembel wörterbuch radioaktivität...
steht in der tabelle für strahlensyndrome dass es zu einer initialen "leukozytose" nur bei bestrahlungen bis "4Gy" kommt!!!!!

im bereich von 6-8 Gy leukopenie, lymphopenie....!!!!!!unabhängig vom zeitlichen verlauf...abhängig nur von der dosis!

und in unserer umstrittenen frage hier steht eindeutig dosis >8 Gy!

also wäre nach wie vor b die richtige lösung!

weiterhin wimmernderweise wie sollte es auch sein :-(

grüsse

GoNorth
27.03.2003, 09:35
In der schwarzen Reihe Radiologie steht auf Seite 26:
Knochenmark und lymphoretikuläres Gewebe als typische Mausergewebe sind charakterisiert durch eine hohe Strahlenempfindlichkeit einerseits und einer guten Regenerationsfähigkeit andererseits. Bei Bestrahlung des erythropoetischen Gewebes des Knochenmarks mit etwa 0,5 Gy sind schon Zeichen des akuten Zelluntergangs, Blutungen, Ödeme und Weitstellung der Marksinus zu beobachten. Bei Dosen von 3 Gy sterben 90%, von 6 Gy 99% der Erythroblasten ab. Bei so schweren Schädigungen wandelt sich dann innerhalb von Tagen das betroffene rote Knochenmark in Fettmark um oder es kommt zu einer Myelofibrose.
Da die reifen Zellen des peripheren Blutes, abgesehen von den Lymphozyten, recht strahlenresistent sind, spiegeln sich Schädigungen der Hämatopoese im peripheren Blut recht deutlich wider. Schon am ersten Tag nach der Bestrahlung fällt die Lymphozytenzahl ab, es folgt eine GranulozytoPENIE und schließlich sinkt auch die Zahl der Thrombozyten ab. Die Erythrozytenzahl im peripheren Blut bleibt auch nach höherer Strahlenbelastung recht konstant, was an der langen Lebensdauer der Erys liegt. Die Schädigung des erythrpoetischen Systems läßt sich jedoch an Hand der deutlichen Abnahme der Retikulozytenzahl im peripheren Blu nachweisen.

Demnach kommt es also nicht zu einer initialen Granulozytose.
Die erhebliche Veränderung der Erythrozytenzahl tritt erst nach Monaten ein.

In einer Altfrage von 94 heißt es: Bei einer hochgradigen strahlenbedingten Knochenmarksschädigung tritt eine Agranulozytose wesentlich früher auf als eine Anämie.

tcb
27.03.2003, 10:05
du hast genau das geschrieben was ich auch geschrieben habe!...also habe ich recht :-) wir haben sogar aus dem selben buch zitiert :-) aber man bemerke die spitzfindigkeit des impp. und zwar wie ich schon geschrieben habe kommt es bei bestrahlungen zu einer initialen granulozytose ABER NUR BIS 4Gy bei 8Gy kommt es zu keiner initialen granulozytose sondern zu einer GRANULOZYTOPENIE und zwar gleich, schon am tag der strahlenbehandlung bzw. belastung! (siehe Pschyrembel wörterbuch radioaktivität)

was sagen die Medi-Learn Spezialisten dazu?

grüsse

sternschnuppe
27.03.2003, 11:08
Zitat GK Kurzlehrbuch Radiologie S. 26: "... die Erythrozytenzahl im peripheren Blut bleibt auch nach höheren Strahlenbelastungen recht konstant, was an der langen Lebensdauer der Erythrozyten(3 - 4 Monate) liegt. Die Schädigung des erythropoetischen Systems läßt sich jedoch an Hand der deutlichen Abnahme der Retikulozytenzahl (Vorläuferzellen der Erythrozyten!!!) im peripheren Blut nachweisen." Zusätzlich S. 216 Antwortkommentar auf Frage 2.32: ".... Direkt nach der Ganzkörperbestrahlung sind Retikulo-, Thrombo- und Granulozytenzahlen eher erhöht als herabgesetzt, da diese Zellen als Reaktion auf die Bestrahlung aus ihren Knochemarksspeichern in die Blutbahn abgegeben werden. .. Dagegen ist die Lymphozytenzahl schon direkt nach der Bestrahlung reduziert ..."
Also, Antwort: E

tcb
27.03.2003, 11:14
ja gebe ich dir recht! aber wieso wird hier die dosis die eindeutig in der frage mit >8Gy angegeben ist so penetrant ignoriert?? im pschyrembel wörterbuch radioaktivität sthet eindeutig drin dass bei einer dosis von 8Gy!!!!!!!!!!!!!!!!!! es zu keiner initialen granulozytose kommt sondern nur bis 4Gy!!!!!!!!! ist doch ein unterschied oder??? zumindest in meinen augen :-) mal drüber nachdenken ob dann immer noch antwort E richtig ist!
ich hoffe zumindest nicht :-D
grüsse

GoNorth
27.03.2003, 11:52
In genau dem Lehrbuch steht, daß ab 6 Gy 99% der Erythroblasten sterben!
Wenn also 99% sterben, dann kommt es doch wohl nach einer gewissen Zeit zu einem rapidem Abfall von Erys im peripheren Blut.
Ich denke auch, daß der Schlüssel zur Lösung die 8 Gy sind, zumal nicht eingeschränkt wird, ob die Eryzahl sofort oder später abfällt.

Fino
27.03.2003, 16:33
Hallo,

wenn man z.B. eine Operation nicht ganz an einem einzigen Zeitpunkt durchführt, sondern über zweiZeitpunkte "streckt" spricht man von "zweizeitiger" OP(wenn man also den Bauch am Montag aufmacht, um die Blutung zu stillen, und am Dienstag noch mal um den Rest zu operieren).

Klar jetzt, was "einzeitig" bedeutet? :-)