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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Med.Studium in Graz



RS-USER-DerDings
10.07.2003, 10:38
folgendes habe ich soeben auf news.orf.at gelesen... herrlicher artikel der genau beschreibt wie es uns studis in graz zur zeit ergeht... die prüfung von der die rede ist, war die mudol prüfung zum modul 6, der letzte teil der ersten diplomprüfung, behandelt wurden Anatomie und Physiologie sowie histologie des Kreislauf-, Atem- und verdauungsapperats.

zur info für euch deutschen und ösis die nicht in graz, sondern in wien studieren. mit dem neuen studienplan wurde in wien und in innsbruck auch die SIP prüfung eingeführt, jeweils zum ende eines abschnittes, vergleichbar (denke ich) mit dem STEX. in graz läuft die sache anders: jeden monat/alle 5 wochen findet für jedes Modul eine Modulprüfung statt (100 multiple choice fragen 67% der fragen müßen richtig beantwortet werden) die antowrtmöglichketen sind die selben wie im stex (wenn ich mich auf den cartoon "ärztekinder" beziehen darf), in wien innsbruck weiß ich nicht) gibt es imme nur eine richtige antwort (also nicht: 2,3, alle falsch, alle richtig usw.) und alle modulprüfungen eines abschnittes ergeben eine Diplomprüfung (= ~SIP/~STEX)
toll daran ist außerdem das neben den modulprüfungen auch noch unzählige testate anstehen, teilweise so viele, das man in zwei wochen, in denen man sich auf eine modulprüfung vorbereiten sollte, jeden tag noch ein testat schreiben muß...

so... jetzt besagter artikel:

Neues Medizinstudium heftig kritisiert
Ins Kreuzfeuer der Kritik - sowohl von Studenten als auch von Professoren - ist der neue Medizinstudienplan geraten: Die Umstellung sei völlig missglückt; die Studenten hätten viel zu wenig Zeit, um für die Prüfungen zu lernen, wodurch immer mehr durchfallen.
vor
4h 36min

Durchfallsquoten bis zu 83 Prozent
Beim alten Studienplan entschieden die Studenten selbst, wann sie zu Prüfungen antreten und unter welchem Zeitdruck sie arbeiten wollten. Im neuen Studiensystem kommt der Druck von oben - vergleichbar mit der Schule; so herrscht bei den meisten Lehrveranstaltungen Anwesenheitspflicht.

Der Stoff ist nach Meinung der Studenten für die Lernzeit viel zu umfangreich. Das hat zuletzt bei einer Prüfung zu einer Durchfallsquote von 83 Prozent geführt.



"Zum Hasardieren gezwungen"
Studenten würden dadurch geradezu "zum Hasardieren gezwungen", die Qualität der Ausbildung leide, kritisiert Studentenvertreter Mark McMallai:


"Ich fürchte, dass diese Ausbildung Schiffbruch erleiden könnte für später, weil nach dem ersten Abschnitt nur die Schnellsten durchkommen und nicht die Besten."



Lieber schlechte Noten
Auch Physiologieprofessor Herfried Pessenhofer fürchtet um die Qualität des Medizinstudiums:


"Damit fördere ich logischerweise, dass ich sage, ich trete lieber beim ersten Termin an und kriege ein 'Genügend'. Das zählt wesentlich mehr, als beim dritten Termin anzutreten und ein 'Sehr gut' zu kriegen, und das ist in meinen Augen ein furchtbarer Fehler."



Stoff kaum erlernbar
Der Stoff jener Prüfung, die 83 Prozent der Studenten nicht geschafft haben, war tatsächlich kaum zu erlernen.


"Der Zeitraum zum Lernen war eine Woche. In einer Woche kann ich den Stoff, das ist etwa die Hälfte der Physiologie, zusätzlich noch Anatomie und Histologie, nicht erlernen. Wenn ich nur eine Woche lerne, dann ist es aussichtslos", sagt Professor Pessenhofer.



Der Vorschlag sowohl von Professoren als auch von Studenten lautet jetzt, dass ein Teil des immensen Drucks von den Medizinstudenten genommen werden muss.

Hubschrauberfanatiker
10.07.2003, 13:45
Hört sich an wie Biochemi ein Heidelberg, und die meisten packen es dann doch am Ende:D :D :D :D