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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ehrenammtliche auf der Wache



Vindu
17.07.2003, 10:43
Hallo Kinder,

wie Ihr ja wisst bin ich noch recht neu hier. Ich hab da aber mal ne Frage.
Hab ich das richtig verstanden, dass ich als Ehrenamtlicher Sanitätshelfer (mit San A und San B) mal an Wochenenden
auf einer Rettungswache im KTW oder vielleicht sogar RTW mitfahren kann?

Oder muss ich dazu erst meinen RS machen?

Ich bin jetzt nicht extrem Blaulichtgeil (ein wenig schon, aber bitte verzeiht es mir, ich bin jung), aber ich denke, dass es mir auf San-Diensten nicht schaden kann, wenn ich noch anderweitig ein paar Erfahrungen sammele.

Und was die HAs unter eucht betrifft, habt Ihr mit sowas eher schlechte oder gute Erfahrungen gemacht?

Und noch was...an wen müsste ich mich denn wenden wenn ich Interesse habe?
An meinen Bereitschaftsleiter?
An die Rettungswache selbst?

Dank und Gruß
der Vindu

RS-USER-Sventilator
17.07.2003, 10:54
Hi Vindu,

aaaaaaaaaaaaaaaaalso. Bei den meisten HiOrgs darfst du mit SanA/B als "dritter Mann" bzw. "Praktikant" auf nem RTW oder KTW mitfahren.

Wenn du dort mal ein paar Notfalleinsätze miterlebt hast gehst du später bei San-Diensten viel ruhiger an Verletzte etc dran. ;acht also wirklich Sinn !!!

Es ist keinem denke ich Übel zu nehmen auch mal das Erlernte praktisch umsetzen zu wollen. Und auf nem RTW sind Möglichkeiten einfach viel besser gegeben. Wenn du nur auf Blaulichtfahrten und viel Blut aus bist dann finde ich das nicht wirklich gut, zu so einem "Praktikum" gehört nämlich auch das schrubben und desinfizieren des RTW etc... und das will ja auch gelernt sein ;)

Red einfach mal mit deinem Gemeinschaftsleiter. Der kann das sicherlich über den Kreisverband und den Leiter der Rettungswache möglich machen.

Viele Grüße

Sven

Dynamike
17.07.2003, 11:01
Das Mitfahren als "3. Mann/3. Frau/Praktikant" sollte eigentlich ohne Probleme möglich sein.
Voraussetzung: Die Altersvorgabe ist erfüllt (je nach KV unterschiedlich, aber so ungefähr 17 Jahre für KTW und 18 Jahre für RTW) und der Wachleiter hat zugestimmt.
Der Bereitschaftsleiter möchte natürlich auch gefragt werden... (er hat bestimmt nichts dagegen, wenn sich jemand fortbilden will.)

@Sventi: auch wenn Du schneller warst gebe ich dennoch meinen Senf dazu:)

RS-USER-Sventilator
17.07.2003, 11:03
Original geschrieben von Dynamike
@Sventi: auch wenn Du schneller warst gebe ich dennoch meinen Senf dazu:)

hab kein Problem damit ;)

RS-USER-Harlekin
18.07.2003, 11:42
Hmm als peresönlich hab ich mit Praktikanten gemischte Erfahrungen gemacht...
Grundsätzlich sollte sich meiner Meinung nach jeder Praktikant seiner Stellung am Ende der Rettungskette bewusst sein..
d.h. der Praktikant steht hinten sieht zu und lernt. und stürmt nicht als erster zum Patienten und wühlt im NotfallKoffer..
Ausserdem sollte der Praktikant dann auch so oft es geht mit der gleichen mannschaft arbeiten, damit er oder sie ne Bezugsperson und Ansprechspartner hat... für Anfänger kann der Job ja ganz schön hart sein..oder seit ihr anderer Meinung?? (schwerer VU erfolglose Rea Kindernotfall psych. Ausnahmesituation....)Deshalb würde ich generell sagen Praktikanten im RD erst ab 18, und dann nur unter strenger Beobachtung... nicht jeder 18jährige ist reif genug dass alles zu verarbeiten.... so mancher alte Hase ist auch nicht dafür geeignet aber dass is was anderes..


Ansonsten bin ich über jede/n brauchbare/n dritte/n Mann /Frau froh... denn z.B Grossangriff auf "Verdacht Rea" bedeutet viel zu schleppen und zwei zusätzliche Hände die tuin was sie gesagt bekommen sind auch für unsere Kunden nicht unbedingt schlecht...

RS-USER-Obelix
18.07.2003, 12:15
So, wenn ich als Dritter aufm RTW mitfahr stürm ich natürlich nicht als erster auf den Patienten. Fang vielleicht aber schon an als erster im Notfallkoffer das Wühlen an. Weil so Sachen wie RR- oder BZ-Messung kann man bei den meisten Notfällen schon mal bereitlegen. Und's dem RA wenn er's will, dann in die Hand drücken.
Mit verschiedenen Leuten fahren hat Vor und Nachteile. Man lernt mit der Zeit erstmal die ganzen Leute kenne, finde ich wichtig.
Aber es wär halt schön, wenn's ein Büchlein gäbe, 'Besonderheiten der RAs auf Wache XY' Jeder macht irgendwelche Handgriffe anders und am Anfang tappt man von einem Fettnäpfchen in nächste.

RS-USER-Sventilator
18.07.2003, 12:22
Original geschrieben von Obelix
So, wenn ich als Dritter aufm RTW mitfahr stürm ich natürlich nicht als erster auf den Patienten. Fang vielleicht aber schon an als erster im Notfallkoffer das Wühlen an. Weil so Sachen wie RR- oder BZ-Messung kann man bei den meisten Notfällen schon mal bereitlegen. Und's dem RA wenn er's will, dann in die Hand drücken.
Mit verschiedenen Leuten fahren hat Vor und Nachteile. Man lernt mit der Zeit erstmal die ganzen Leute kenne, finde ich wichtig.
Aber es wär halt schön, wenn's ein Büchlein gäbe, 'Besonderheiten der RAs auf Wache XY' Jeder macht irgendwelche Handgriffe anders und am Anfang tappt man von einem Fettnäpfchen in nächste.

Deswegen anfangs zurückhalten und zusehen ! Dann merkst du relativ flott welche Eigenarten wer hat ;)

RS-USER-schmoelzi
18.07.2003, 12:24
Bin in meiner Anfangszeit auch immer nur als dritter Mitgefahren, egal ob KTW oder RTW. Auch wenn es in Ö kein Problem ist mit abgeschlossener Rettungssanitäter Ausbildung sofort als Sani neben dem Faher dabei zu sein.

Immer mit den gleichen Leuten zu fahren hat schon geholfen Erfahrung zu sammeln, da ich mit sehr Erfahrenen Leuten unterwegs war und bin. Obwohl von mehr Leuten lernt man mehr.

@Harlekin: Bin auch froh bei nem Großangriff einen dritten Helfer dabei zu haben. Bei Vd auf größere Einsäte kommt automatisch ein dritter mit, sollte noch jemand verfügbar sein.

RS-USER-Obelix
18.07.2003, 12:48
Original geschrieben von Sventilator
Deswegen anfangs zurückhalten und zusehen ! Dann merkst du relativ flott welche Eigenarten wer hat ;)
Jein, bei so Sachen wie mache ich einen neuen Durchzug auf die Trage, kommt man sich schon etwas blöde vor, wenn an da nichts machend daneben steht. Und es gibt mindestens 5 verschienden Methoden das Ding auf die Trage zu packen. Und Du erwischst immer die falsche.

RS-USER-Sventilator
18.07.2003, 13:00
Original geschrieben von Obelix
Jein, bei so Sachen wie mache ich einen neuen Durchzug auf die Trage, kommt man sich schon etwas blöde vor, wenn an da nichts machend daneben steht. Und es gibt mindestens 5 verschienden Methoden das Ding auf die Trage zu packen. Und Du erwischst immer die falsche.

Also ich hab anfangs nur auf Anweisung gehandelt. Das war so abgesprochen mit den HA´s und wenn nix gesagt wurde hab ich auch nix gemacht. Das verstehe ich unter zurückhalten, nicht eigenmächtig im Koffer wühlen etc....

Wenn mir gesagt wurde "mach mal nen Zugang fertig" hab ich die Sachen zusammen gesucht ansonsten hab ich in zweiter oder dritter Reihe gestanden und über die Schulter geschaut und damit bin ich eigentlich ganz gut gefahren.

RS-USER-schmoelzi
18.07.2003, 13:41
Bisschen Zurückhaltung kann am Anfang nie Schaden. Wäre tragisch würde man aus allem übereifer, der sicher gut gemeint ist, sich zuviel zutrauen und dann Fehler machen.

Natürlich nur rumstehen hat auch keinen Sinn. Das ist vielleicht am Anfang etwas schwierig herauszufinden was man sich zutraut.
Mit der Zeit wird das aber und aus jedem Anfänger wird mal ein alter Hase. Zumindest sollte es so sein, einge lernen es nie, aber bei euch Mädels und Jungs im Forum mach ich mir diesbezüglich keine Sorgen.

Rettungsdienstmitarbeiternerver
18.07.2003, 14:43
Hi,

also ch bin beim MHD in Dresden ehrenamtlich neben meiner Ausbildung zum Krankenpfleger. Fahr also auch als dritter Mann mit. Ich muss sagen, dass es bei mir auch so läuft, das ich das mache was mir gesagt wird, obwohl ich halt auch mal selbstständig die vitalzeichen prüfe etc. während der fahrt ins KH. Aber mach halt nur dinge die dem Pat. nicht schaden können.

Meiner Meinung nach sind in Sachen Praktikanten und deren Tätigkeit am Einsatzort und im REettungsmittel die RA's/RS's gefragt.
Bei kleineren Einsätzen kann man - denke ich - die Prakties auch mal ausprobieren lassen, natürlich nur ungefährliche Sachen mit fachgerechter Anlitung.:D

AchDu
18.07.2003, 17:05
Also meine Erfahrung hat gezeigt, dass jeder Praktikant (ebenso auch jeder HA) anders ist. Manch' einer kann schon dirket nach dem JRK- MalteserJugend - etc. ab dem geforderten Alter (ab 16/17) und der SanHelfer - Ausbildung auf's Auto. Aber natürlich gibt's auch Leute, die erst deutlich später mitgenommen werden sollten.

Ich selbst halte es so, dass meine Praktikanten je nach Eindruck und Engagement eingesetzt werden. Am Anfang jedoch die strikte Anweisung sich zurück zu halten und dem Team über die Schulter zu schauen. Erst nach ein paar Einsätzen lass ich sie mehr machen, damit sie den Ablauf gewohnt sind und sich über ihre Aufgaben gewußt zu sein. Denn eigentlich hat doch jeder Einsatz ein gewisses Ablaufschema für den 3.Mann/Frau - Sprich Zugang-Vorbereitung, RR-Messung, BZ-Messung, Personalienerhebung von Angehörigen, Trage holen und nat. Koffer tragen... :D:D Ausserdem bei Großangriffen sehr gut zur Betreuung von Pat. geeignet. Und natürlich eine "Helfende Hand" mehr!!

Wichtig ist natürlich, ganz besonders für Neulinge. Dass sich das RTW-Team die Zeit nimmt sich um den Praktikanten zu kümmern und die Massnahmen zur Erklären, bzw. Einsätze nach zu bereiten. "Warum welche Massnahme durch geführt wurde. Was man etvl. besser machen konnte. Eindruck für die Arbeit des Prakt. Etc." Denn sonst lernt er/sie ja nix!

Als ich nach Köln gezogen bin, habe ich meine ersten Schichten auch nur als Dritter absolviert, da ich ja nicht wusste wie hier gearbeitet wird, wo das und das KH ist...

Etwas ganz wichtiges für uns HA's zum Schluss: Wir sollten nie vergessen, dass auch wir einmal "der Dritte" waren und auch noch nicht alles wussten! Learning by doing!! ;)