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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bananenrepublik Altenheim



RS-USER-rettungshamster
17.08.2003, 14:38
Hier mal ein kleiner Einblick über das Leben und die Aufgaben einzelner Mitglieder in einem Altenheim...
....diese Zeilen bitte nicht so ernst nehmen


Altenheim:
Getreues Abbild eines mittelamerikanischen Kleinstaates mit Elementen einer deutschen Endlos-Serie aus dem Fernsehen, nur dichter, rasanter und gefährlicher - eben Realität !

Der Heimleiter:
Sieht alles, weiß alles...vergisst alles - besonders wenn es um Zusagen gegenüber Mitarbeitern geht. Umgibt sich gern mit der Aura des Allwissenden (daher auch die Bezeichnung: "lieber Gott des Altenheimes"), obwohl er als Kaufmann (oder Sozialfutzi oder christliche Persönlichkeit") überhaupt keine Ahnung von Pflege hat. Vielleicht auch gerade deswegen...

Die Pflegedienstleitung:
Sieht alles, weiß alles...vergisst nie etwas, besonders wenn Untergebene Widerworte gegeben haben. Hauptaufgabe: Krisenmanagement. Standard-Grußformel: "Wer war das?" Oberste Fachkraft, meistens kompetent, was aber niemanden auffällt, da sie es sich nicht leisten kann, schlauer zu sein als der Heimleiter.

Der Vorstandsvorsitzende des Trägers:
Sieht nichts, weiß nichts...merkt sich aber alles; weil er auf Gerüchte und Verräter angewiesen ist. Kommt nur ins Heim, wenn Feiern anstehen (Alkohol!), hält dann unvermeidlicherweise eine Rede, in der er so tut, als hätte er den ganzen Etat des Hauses mit seinen eigenen Händen durch Kohle-Schleppen bestritten. Setzt sich anschließend in seinen Dienstwagen ( 8Zylinder, 200 PS ) und fährt nach Hause.

Die Stationsleitung:
Undankbarster Job in einem Altenheim, für alles verantwortlich und von keiner Seite Hilfe. Wird beim kleinsten Fehler von der Heimleitung zur Schnecke gemacht; hat was geklappt, war es der Verdienst des/der Allmächtigen (siehe Heimleitung). Sieht es gar nicht ein für KR VI den Helden zu spielen und gibt folgerichtig den Druck nach unten weiter.

Die stellvertretende Stationsleitung:
Wie die Enkel von Willi Brandt: Warten ewig auf ihre Chance und wenn sie da ist, vermurksen sie es. Meistens eine examinierte Kraft, die ab und zu wichtig tun darf und dafür von Kollegen und Kolleginnen geschnitten wird.

Examinierte Kräfte:
Sehen was zu tun ist, wissen was getan werden könnte, entscheiden was getan werden soll, verantworten was tatsächlich getan wird. Prototyp des "Front-Schweins". Tragen die Hauptlast der Stationsarbeit, weil sie neben ihrer eigenen Arbeit auch noch hinter allem, was unausgebildet arbeitet, her sein müssen und von diesem immer alles zugeschoben bekommen. Haben alle Hände voll zu tun, sich gegen Leute zu wehren, die alles besser wissen. Irgendwann kommen sie auf die Idee, sich für einen Job zu bewerben, der für eine Lohnstufe mehr noch viel schlimmer ist....Stationsleitung.

Hilfskräfte:
Befinden sich ständig im Konflikt zwischen: "Geht mich nichts an" und "Ich bin der Stationsprofi". Haben die Indianapolisposition (wenn´s eng wird, bin ich als erster weg). Zeigen ihre Inkompetenz dadurch, dass sie sich einbilden, mit Kompetenz glücklicher zu sein. Ansonsten unverzichtbar als unterste Stufe der Pflegehierarchie. Die Betroffenen trösten sich mit Intrigen gegen Examinierte.

Zivis:
Die Stars der Station, da:
a) männlich und
b) ober-cool, weil sie keinen Vorgesetzten zu fürchten haben. Machen deswegen was sie wollen und immer das zum Nutzen der BewohnerInnen.

Praktikanten von Altenpflegeschulen:
Geliebt, weil Überstunden abgebaut werden, wenn sie kommen und gefürchtet, weil sie alles besser wissen und meistens auch noch Recht haben und so echten Stress verbreiten.
Niemand will schließlich hören, dass er seit zehn Jahren falsch gespritzt hat, hat sich ja auch noch keiner beklagt, oder ?
Spielen sich oft als Robin Hood der BewohnerInnen auf und die BewohnerInnen finden das auch noch gut.

Raumpflegerinnen:
Geliebt, weil sie einem so hässliche Arbeiten abnehmen und gefürchtet, weil fast alle eine Verwandte unter den BewohnerInnen haben, und wenn nicht, dann wenigstens eine Vertraute und so jeden Fehler des Pflegepersonals als erste entdecken und einem natürlich gleich aufs Brot schmieren. Alles in allem Grund genug, sie an der kurzen Leine zu halten.

Der Betreuungsdienst:
Sehen alles, verstehen nichts und erzählen es dann weiter. Alles Doppelagenten, weil sie der Station erzählen, der Träger wäre Alkoholiker und würde seine Frau schlagen und dem Träger erzählen, die BewohnerInnen würden schlecht versorgt.

Beschäftigungstherapeuten:
Der natürliche Feind des Altenpflegers. Nicht nur, dass diese Burschen etwas tun, wozu man selbst auch qualifiziert wäre, sie machen auch noch so tolle Sachen wie zum Beispiel, Strick-Papageien oder Reißwolle-Mobiles, die dann überall hängen und die Bewunderung der Heimleitung und der PDL finden. Examinierte fühlen sich zum WIndelwechsel-Dienst degradiert. Wenn die BT´s dann anfangen an der Pflege rumzunörgeln (Oma Krauses Windel ist wieder nass, würden sie das bitte abstellen), weicht die kooperative, ganzheitliche Turbopflege einem alles verschlingendem Blutrausch.

Sozialarbeiter:
Völlig überflüssiger Traumtänzer, der als einziger noch glaubt, im Heim ginge es sozial zu.

Supervision:
Andere Bezeichnung für bezahlte Langeweile, weil keiner weiß was Supervision auf deutsch heißt und niemand so dämlich ist, seine Kritik am Boss vor allen Leuten rauszulassen und sich so ans Messer zu liefern. Wird vom Psychologen abgehalten, die sich dabei selbst blöd vorkommen.

Der Arzt / Die Ärztin:
Kleinkarierte Type, unfreundlich und in Eile, will nichts rezeptieren. Redet selbstgefällig in übertriebener Fachsprache um zu zeigen, dass die Schwester für ihn nur der geduldete Blödi ist.
Aber wenn er ledig wäre und sich anbaggern ließe....

Dienstzeit:
Die Zeit, in der man das beschauliche und ruhige Zuhause verlässt, um mit ein paar Hexen unter Aufsicht eines unfähigen Ekels Bestien zu hüten. Man hätte weiß Gott Besseres zu tun, aber wir sind ja sooooo sozial und hilfsbereit.
:D :D :D

RS-USER-gonzo
17.08.2003, 15:07
selbst geschrieben?

ich sag nur viel wares dran.:D :D

RS-USER-rettungshamster
17.08.2003, 15:11
Das stammt aus der Feder eines exam. Altenpflegers der jetzt als Leiter eines Altenheimes fungiert....er trifft den Nagel auf den Kopf.
Finde es gut, wenn man sich selbst so humorvoll nehmen kann. :D

RS-USER-Sani
17.08.2003, 16:38
*rofl* ... stimmt aber....

und man kann es bestimmt auch auf Kliniken bzw. Rettungswachen übertragen... :D :D

RS-USER-rettungshamster
17.08.2003, 17:55
Bin ich mir mehr als sicher...:-p

RS-USER-Hoffi
17.08.2003, 19:30
Original geschrieben von Sani
*rofl* ... stimmt aber....

und man kann es bestimmt auch auf Kliniken bzw. Rettungswachen übertragen... :D :D

das glaube ich auch, besonders den Punkt mit den Zivis

RS-USER-Claudi
17.08.2003, 19:35
Zivis? :-p

RS-USER-Hoffi
17.08.2003, 19:37
na der opi hätt ne wäsche bekommen die sich gewaschen hätte :D

RS-USER-Sani
17.08.2003, 19:37
*rofl*

RS-USER-Claudi
17.08.2003, 19:43
Original geschrieben von Hoffi
na der opi hätt ne wäsche bekommen die sich gewaschen hätte :D
so in etwa?
*ein Foto der Wandbemalung meiner ehemaligen Kpfl-schule*:-p

RS-USER-Hoffi
17.08.2003, 19:46
Original geschrieben von Claudi
so in etwa?
*ein Foto der Wandbemalung meiner ehemaligen Kpfl-schule*:-p

genau so in der Art

RS-USER-rettungshamster
18.08.2003, 08:43
Bei solchen Opi´s mit dieser Einstellung wünschte ich mir, wir hätten im Altenheim genauso wie im Krankenhaus ne Bettzentrale. Drauflegen - durchschieben - sauber :D