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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ablauf mündlicher Prüfung



Zauberer
26.03.2003, 13:03
Hi, komme gerade aus der mündlichen und komme mir mehr als verarscht vor.

Ich hatte die Fächer Anatomie/Physiologie mit dem Physiologen als Vorsitzenden.

Angefangen wurde mit Makro am Schädel.

Bei der ersten Frage war ich etwas unsicher und habe erst ca. 10 Sekunden mit der Antwort gezögert, dann aber die Richtige antwort gegeben, wobei mir bei der Antwort allerdings schon der Physiologie-Prof. ins Wort gefallen ist.
Dann ging es noch ca. 3 Minuten weiter am Schädel (insgesamt 4 Minuten Schädel) und ich habe so 70% der Fragen richtig beantwortet. Dann ging es zur Lunge und dort habe ich mich ein mal selber korrigiert (noch während ich den Satz sagte) und einmal bat der Anatom um eine Präzisierung, sonst habe ich alles Fehlerfrei beantworten können, wobei mir der Physiologe auch dort mehrmals ins Wort viel.

Nach 3 Minuten Lunge wollte der Anatom dann noch zum Bauchraum gehen, aber der Physiologe brach mit den Worten 'Die Zeit für Makro ist jetzt um' den Teil ab (die anderen Prüflinge sind je 18-20 Minuten geprüft worden, hab alles auf der Uhr verfolgt).

Nun, im Büchlein des Physiologen war mein Anatomiewissen denn mit 6 vermerkt worden, eine Einschätzung die weder ich noch die Mitstudenten teilen.

Weiter ging es mit Physio und die Prüfung begann mit den Worten: Also eben wußten sie dieses Thema in Anatomie nicht, befassen wir uns doch jetzt mal etwas präzieser damit.

Und das tat er dann und ich kam eigendlich ganz gut zurecht, nur immer wenn ich etwas wußte und anfing in Details zu gehen, brach er den Bereich ab und ging zu einem anderen Teilaspekt, wenn ich etwas nicht wußte, prüfte er mich dort weiter.

Dann zweichnete er eine Rezeptor (solle PC sein) auf und darüber ein Stück Haut und fragte mich dann: "Ganz präzise, in welchen Kern wird die Information zum ersten Mal ungeschaltet?"

Meine Antwort war: "Dafür muß ich wissen, wo im Körper das Hautareal liegen soll."

Seine Antwort war:"Schwachsinn (oder Blödsinn, bin mir nich ganz sicher), das sind Nc. Gracilis oder Cuneatus."

Ich Antwortete: "Ja, Gracilis für die untere Extremität und Cuneatus für die obere."

Er Nickte nur und schrieb ins Protokoll Nc Cuneatus und Gracilis nicht gewußt.

Und er hat keinen der bereiche (wie z.B. Sensorpotentiale usw.) protokoliert, wo ich etwas sagen konnte, sondern hat nur das Thema gewechselt und immer notiert, was ich nicht wußte.

Als Note für Physio hat er in sein Buch dann eine 6 notiert, womit für mich die Prüfung eigendlich schon gelaufen war.

Histo war bei mir dann ganz ehrlich nicht so toll, ich konnte nicht erkennen, was ich hatte, hatte aber auch ehrlich gesagt keinen Bock mehr.

Meine Note war dann eine 5 mit der Aussage: Wir waren uns beide in allen Noten einig, jeder weiß ja selber woran es gehapert hat. Damit wurden wir vor die Tür gesetzt.

Noten: 1*2 sonst 5.

Kann so etwa eine Prüfung aussehen?
Und wie lege ich einspruch ein?
Im Protokoll steht nur im Anatomiebereich mal ne richtige Antwort notiert, von daher habe ich ja auch keine Beweise.

Und was noch dümmer ist, es war mein dritter Anlauf (zwei mal sehr knapp im Schriftlichen vorbei, Mündlich 3+ und 3-), von daher kann ich auch nicht nochmal antreten.

Und diesmal hat das Schriftliche geklappt und mit so einer Verarschung im Mündlichen möchte ich eigendlich nicht abtreten.

Hat jemand Tips/Hinweise???

Danke schon im Voraus

DoktorW
26.03.2003, 13:40
Ich würde Einspruch einlegen.
Erkundige Dich nach den Formalitäten im LPA!
Du hast nichts zu verlieren!

Es muss ein Protokoll geführt worden sein und sie müssen die 5 schon begründen können!

Viel Erfolg!

gruß
W

Lion
26.03.2003, 14:15
Hallo, hatte heute auch Prüfung. Möchte zu Deiner eigentlich nicht viel sagen, da ich ja nicht dabeigewesen bin. Normalerweise gibt es viele Prüfer die ein Thema wechseln wenn sie merken, daß man es kann, aber dann wird das auch notiert. Komisch. Also, daß der andere Prüfer, egal ob Vorsitzender oder nicht, während der Prüfung des anderen irgendjemandem ins Wort fällt, davon habe ich noch nie was gehört. Oder habe ich das falsch verstanden.
Außerdem waren sie nicht dazu bereit Deine Leistung in den Unterbereichen darzulegen und zu kommentieren? Dazu sind sie doch verpflichtet, oder?
Sehr merkwürdig.

Cosma
26.03.2003, 15:16
hallo !

uff, das klingt aber gar nicht gut.
was sagen denn die anderen prüflinge dazu, sie sind ja schliesslich auch "zeugen" ?
hast du direkt danach nicht diskutieren können ?
ist den profs klar gewesen, dass es bei dir um deine existenz geht ?

leider hab ich oft gehört, dass man im nachhinein wenig machen kann, höchstens sofort bei notenvergabe.

ich würde selber alles nochmal protokollieren, also für dich zusammenschreiben, was du gefragt wurdest, was du wusstest, wo weitergegangen wurde usw.
dann die beiden anderen als zeugen unterschreiben lassen, damit zu den profs rennen und um änderung des ergebnisses bitten (heute noch wenns geht). nochmal deutlich sagen, dass es bei dir die letzte chance ist.
ansonsten anwalt nehmen und klagen.

viel glück,
cosma

Nico
26.03.2003, 16:15
Hallo Zauberer

So eine ähnliche mündliche Prüfung habe ich auch schon erlebt. :-(
Wir hatten seinerzeit die Notenverteilung:
4-, 5,5,5

Und wir haben überlegt, ob wir gemeinsam ein Protokoll schreiben sollen, mit den Fragen der jeweiligen Prüfer und unseren Antworten darauf, um das dann beim LPA einzureichen - als Widerspruch gegen die Noten.

Da nun aber die mit der 4- froh war (war ihr zweiter Versuch) und nicht mitziehen wollte, haben wir anderen (alles erster Versuch) es dann doch gelassen.
Allerdings würde ich beim dritten Versuch an deiner Stelle alles daransetzen, dich nochmal mit deiner Prüfungsgruppe zu treffen und gemeinsam zu überlegen.
Auf jeden Fall würde ich sofort beim LPA anrufen und fragen, was man machen kann - eventuell dann sogar gleich schon per Fax oder per Einschreiben die Notengebung anzweifeln!

lieben Gruß
Nico

Zauberer
26.03.2003, 18:00
Also, das erste was unsere 2er Mitstudenten nach der Prüfung zu mir sagte war: "Da hattest du ja nicht den Hauch einer Chance!"

Die war mindestens so sauer wie ich.

Und ja, der zweite Prüfer hat reingequatscht, während ich dem ersten die Antwort gab.

Und beim IMPP ist niemand mehr zu erreichen gewesen.

Der Proff hat auf meine Anfrage für eine Begründung nur geantwortet: "Das ist doch offensichtlich. Jeder weiß ja selber, wo seine Schwächen waren."

Und dann hat er die Tür geöffnet und uns einen schönen Tag gewünscht.

Und ob es für mich nun das erste oder dritte mal war, ich hätte mich über eine solche Behandlung immer aufgeregt.

Und ich habe genug gewußt, um auch in der Prüfung sicher gewesen zu sein, eine 3 bis 4 zu erhalten und hích habe meine Benotung immer ganz gut einschätzen können.

Werd mir wohl einen Anwalt nehmen, weiß nur noch nicht ob ich auf Formfehler (keine Begründung) klagen soll oder auf Aufbesserung der Note.

Bei Formfehler bekomme ich zwar eine neue Prüfung, aber ob man da (auch bei anderen Proffs) ne Chance hat, weiß ich nicht so genaus...

Doro11
27.03.2003, 14:03
Hallo Zauberer!

Schau dir mal die Beiträge zum Thema: "Cave: mündliche Prüfung im Physikum" an (von EhlRieckHus).

Vielleicht hilft es dir ja weiter?!

Hoffe, Du erreichst was... ich habe das alles auch schon erlebt, aber da es bei mir das erste Mal war auf rechtliche Schritte verzichtet.
Bist Du zufällig von einer hess. Uni??

Grüße Doro

Zauberer
27.03.2003, 17:50
Ne, in NRW.

Wo find ich das??

P.S. Ich hab mich mit nem Anwalt in verbindung gesetzt und der meint, das die Beweislage mehr als schwierig ist und ich kaum einene Chance habe.

Der Vorsitzende darf in einer Prüfung unterbrechen und dazwischenreden.

Und wenn er eine Info nicht ganz gezielt erfragt hat, muß er eine richtige Antwort auch nicht Protokollieren.

Sieht für mich echt etwas blöd aus.

Und da hat dann das Schriftliche mal echt gut geklappt (wohl ca. 230 :) ).

Aber ne 2 wird es wohl leider doch nicht werden.

Danke für eure Hilfe und mal schaun, was ich erreiche.

Und viel Glück euch allen für die Mündliche (mehr als ich hatte)...