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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Buchtipp zum Thema unerkannte tödliche Fehlintubation im Rettungswagen



Unregistered
26.08.2003, 21:36
Hallo,

ich möchte euch heute auf mein Buch:

Du hättest leben können, Stefanie Bachstein, Verlagsgruppe Lübbe,

aufmerksam machen.

Ich habe mir alles, was uns nach Jules Tod durch die Fehlintubation widerfuhr, von der Seele geschrieben und auch die schwierige Situation der Notärztin nicht außer Acht gelassen.

Der Beatmungsschlauch war in die Speiseröhre statt in die Luftröhre gesteckt worden.
Die junge Ärztin wurde strafrechtlich rechtskräftig wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Auch danach durfte der Fehler einfach nicht "wahr" sein.

Auf meiner Homepage gibt es u.a. eine Leseprobe aus meinem Buch.
Es ist mein größter Wunsch, dass Jules Tod nicht sinnlos bleibt, sondern dasss daraus Gutes wächst.

Danke!
Stefanie Bachstein
www.stefanie-bachstein.de

RS-USER-Rippenspreizer
27.08.2003, 13:07
Hallo Stefanie,

hab von Deinem Buch und dem damit verbundenen Schicksal bereits gehört und bislang leider noch nicht die Zeit gehabt, das Buch zu lesen.
Trotzdem Danke ich Dir für Deinen Hinweis - der Verlust Deiner Tochter ist sicherlich grausam und unter den Umständen nahezu unverzeihlich. Trotzdem passieren Fehler; überall wo Menschen arbeiten besteht das Risiko - wenn auch nicht immer mit tödlichen Folgen.
Ich schätze die Art und Weise, wie Du mit dem Tod Deiner Tochter umgehst und Du trotz allem diesem Unglück einen Sinn geben möchtest.
Für uns in der Notfallmedizin Tätigen sollte das Buch eine Erinnerung und Mahnung sein, so gewissenhaft und konzentriert - so ehrlich und umsichtig zu handeln wie möglich. Auch wenn das oftmals nicht so einfach ist...

Viele Grüsse,
Daniel

Unregistered
27.08.2003, 17:09
Hallo Daniel,

danke für Deine ermutigenden Worte.

Wenn das Schicksal meiner Tochter dazu beiträgt, andere Notärzte und Rettungssanitäter "vorsichtiger" und nachdenklicher zu machen, ist schon sehr viel erreicht.

Zum anderen geht es mir auch um einen offeneren und wahrhaftigeren Umgang mit dem Thema "ärztlicher Behandlungsfehler", denn dass der Fehler auch nach der strafrechtlich rechtkräftigen Verurteilung der Ärztin immer noch nicht wahr sein durfte, zeigt, wie groß das Tabu in dieser Hinsicht ist.

Uns hat das Leugnen, Lügen und Vertuschen zusätzlich zum Schmerz um unser Kind in hohem Maße traumatisiert.
Und meines Erachtens ging es der Ärztin ähnlich.
Sie durfte einfach nicht zu ihrem Fehler stehen - auch das finde ich schrecklich.

Wenn Du mein Buch gelesen hast, würde ich mich über ein feedback freuen.

Viele Grüsse
Stefanie

Back to life machine
27.08.2003, 17:37
Liebe Stefanie, auch ich wünsche mir einen allgemein offeneren Umgang mit ärztlichen Fehlern, auch mit weniger dramatischen.
Solange jedoch bei einem Großteil der Prozesse (wenn ich mir die Gutachten so ansehe, die ich regelmäßig auf den Tisch bekomme) manchmal an den Motiven der Klagenden zu zweifeln ist, wird sich möglicherweise (durchaus aus verständlichen Gründen) nicht viel ändern.
Ich hoffe, daß in dieser Situation Dein Buch vielleicht doch was ändern kann indem sich zumindest in der Kommenden Generation von Ärzten hier eine andere Einstellung durchsetzt.